Der Titel „Mama“ und „Papa“

Hallo!
Im Sommer 2017 habe ich rausgefunden, dass mein Partner eine Affäre hat. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir ein Kind und ich war ungeplant schwanger. Er hat sich dann getrennt und ist mit der ehemaligen Affäre zusammen. Im Nachhinein ist man immer schlauer, aber ich will mich nicht mehr ärgern.
Er zahlt nun Unterhalt, aber das wars. Kein Kontakt zu den Kindern, kein Interesse.
Ich bin mittlerweile auch wieder in einer Beziehung. Ich kenne meine Freundin schon ewig. Im besagten Sommer stand sie mir bei und es entwickelte sich langsam mehr.
Über die Zeit hat sich auch ihre Rolle gegenüber den Kindern geändert. Das Baby kennt nur sie.
Ich würde sagen, es ist mittlerweile definitiv eine Art Elternrolle.
Mir ist unsere Situation durchaus bewusst und ich denke, wir haben da eine gute Balance gefunden.
Allerdings bin ich jetzt unsicher. Mein Sohn hat vor kurzem angefangen, Mami zu ihr zu sagen. Ganz von alleine. Wir haben es bisher etwas umschifft. Für meine Freundin wäre alles ok, sie will das mir überlassen. Sie ist die Beziehung bewusst eingegangen und würde, im Fall einer Trennung, auch weiter für die Kinder da sein.
Das was sie macht, macht sie mit jeder Bezeichung. Es würde nichts ändern, es aber dennoch offizieller (???) machen.
An alle in ähnliche Konstellation: Wie läuft das bei euch?


GLG

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Ich habe jetzt nur die erste Antwort gelesen die du bekommen hast, und muss sagen dazu fällt mir nichts ein....

Wenn es für dich und deine Partnerin in Ordnung ist das dein Sohn "Mami" zur Partnerin sagt ist doch alles super...

Ihr führt eine gleichberetigte/Gleichgeschlechtliche Beziehung, lebt gemeinsam, kümmert euch Gemeinsam und eigentlich ist alles so wie bei anderen Eltern auch bloß das es statt Mama und Papa ebend Mama und Mami gibt ist doch alles Cool, wäre deine Freundin ein Mann und dein Sohn würde ihn Papa nennen wäre es doch auch in Ordnung...
Manche Kinder finden es total Cool 2 Mamas zu haben und einen Papa, den gibt es ja nun einmal und wird in dieser Konstellation auch nicht übergangen oder Vergessen....

Ich finde das echt Klasse ihr solltet es einfach so beibehalten und wenn die Kinder etwas älter werden würde ich Ihnen einfach erklären das Sie besonderes Glück haben weil sie 2 Mamas und 1 Papa haben...
Liebe sucht man sich nicht aus...

Ganz viel Glück euch 4!!!

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Also du ihr seid nun 2 Frauen- habe ich das richtig verstanden?

Generell würde ich immer mit offenen Karten spielen und wenn mich ein Kind fälschlicherweise Mama nennt es zeitnah (mit Rücksprache und Überlegung der leiblichen eltern) aufklären.

Bei einem lesbischen paar wird es wohl nicht ganz so einfach sein einem Kind das ganze beizubringen. Je nach Alter würde ich erklären, das XY eine sehr gute Freundin ist die du speziell lieb hast, du aber alleine seine mutter bist.

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Sind wir, aber darum geht es ja eigentlich nicht. Die Frage ist einfach, wie das bei anderen zwischen Kind und Stiefelternteil läuft.
„Eine sehr gute Freundin, die ich speziell lieb habe“ klingt ganz grauenvoll #sorry und nicht nach einer Beziehung zwischen zwei erwachsenen Menschen.

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Mir ist es auch egal ob 2 Frauen oder 2männer..das sollte nicht böse oder so klingen. Aber ich kenne es von der Konstellation 2Frauen (davon kenne ich 3 Pärchen) nicht, dass beides Mütter sind, weil der leiblichen Mutter eine Aufklärung wichtig war.

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Ohne mich zu weit aus dem Fenster zu lehnen... Ich finde es toll, dass dein Großer von sich aus deine Freundin als Mami bezeichnet. Das zeigt ein sehr großes Vertrauen zu deiner Partnerin. Wenn es für dich ok ist, dann ist doch alles gut!

Andere Alleinerziehende fordern regelrecht die Kinder auf, Papa bzw Mama zu ständig wechselnden Partnern zu sagen. Daher finde ich es toll, wenn es ohne Zwang abläuft.

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Ja, es kommt wirklich ganz alleine von ihm. Um es weiter so zu halten, habe ich auch schon überlegt, ihn einfach machen zu lassen. Aber ganz umgehen könnten wir es langfristig einfach nicht und irgendwie käme mir das auch komisch vor.

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Hallo,

Ich finde es generell nicht so toll wenn Kinder ein Elternteil "Mama" oder "Papa" nennen, wenn es nicht die leiblichen Elternteile sind. Jedenfalls dann wenn die Kinder bei der Trennung oder neuen Beziehung schon etwas älter sind. Es existiert ja irgendwo der leibliche Vater/Mutter, egal ob da nun reger Kontakt herrscht oder nicht. Aber wenn das Kind im stande ist zu verstehen wer das ist, sollte man auch dabei bleiben, derjenige ist der vater/mutter. Der neue Partner heisst hat dann Peter oder Anna. Oder Stiefmutter/Stiefvater. Handelt es sich um ein Baby, welches möglicherweise nur den neuen Partner in einer Rolle kennen lernt, da finde ich ein Mama/Papa schon akzeptabler. Aber hier muss jeder selbst entscheiden, vielleicht je nachdem wie sehr Kontakt zum leiblichen Elternteil herrscht. Vorenthalten oder gar verleugnen würde ich einem Kind den leiblichen Elternteil nie, auch wenn man noch so eine schlechte Meinung von demjenigen hat. Das Kind hat schon ein recht zu wissen wo es herkommt.
Wie es bei gleichgeschlechtlichen Paaren Sinn macht? Ich tendiere zum Vornamen. Ich als Mama fände es befremdlich wenn mein Kind diesen Titel noch jemandem verleihen würde. Weil die Mama, das bin doch ich! Würde ich auch so in der Art dem Kind vermitteln. A la: das ist die Tanja, die lebt zwar hier mit uns, und wir haben uns sehr gerne, aber deine Mama bin ich!

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Verleugnet wird der Papa hier keinesfalls. Ich habe mir da ja auch Unterstützung geholt, alleine um zu dokumentieren was Sache ist ( nicht dass es später heißt, er hätte sie nicht sehen dürfen) , und gute Tipps bekommen.
Der von dir angesprochene Aspekt ist interessant, für mich allerdings kein Thema.

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Ohne dich angreifen zu wollen, aber so etwas liebloses habe ich lange nicht gehört.

Was ist denn mit den Kindern, die adoptiert sind?
Was ist mit den tausenden Stieffamilien, die die Kinder der Partner über Jahrzehnte hinweg unterstützen? Was ist mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, die z.B. Samenspende in Anspruch genommen haben?

Ich kann erhrlich gesagt kaum glauben, dass man im Jahr 2019, in einer Gesellschaft wo zig unterschiedliche familienkonstellationen existieren, wo wir von „Wahlfamilie“ sprechen, wo homosexuelle Paare endlich auch Familie sein dürfen, .... jemand behauptet nur die leiblichen Eltern hätten einen Ansoruch auf den Titel „Mama“ und „Papa“.

Das musste jetzt mal raus.

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Ich kenne von Freunden die unterschiedlichsten Bezeichnungen. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, dann haben in den „erfolgreichen“ Patchwork-Situationen meist die Kinder ganz von alleine recht gute Lösungen gefunden. Oma, Omama und Omi oder auch Papa und Vati. Manchmal klingt das ganz schön lustig, macht aber oft total viel Sinn. Ausserdem fühlt es sich für die Kids wohl so ganz natürlich an. „Nein, das hab ich nicht von Opa, das hat mir der Großvater geschenkt!“ hab ich neulich gehört. Und wenn man jetzt noch weiß, dass der Opa der bayerische Stiefopa und der Großvater der biologische Opa, der aber hochdeutsch spricht, ist...dann ist alles klar :-)

Persönlich schließe ich mich den Vorrednerinnen an, die sich gegen das Verleugnen oder Verdrängen des leinlichen Elternteils oder auch das Aufdrängen gewisser Bezeichnungen aussprachen.

Ich habe jedoch beides schon beobachtet. Meist war es aber in (wie ich persönlich finde) unschönen Situationen, in denen den Kindern die häufig wechselnden Partner jeweils schnell aufgezwängt wurden, dass gleich heile Familie gespielt werden kann.

Deshalb wäre mir in eurer Konstellation alles recht, was für das Kind und die Mamas gut ist.

Alles gute!

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Hey :)

Wenn es von eurem Sohn so ganz natürlich kommt, würde ich mir gar nicht mehr so die großen Gedanken machen. Deine Freundin ist für ihn eine Mami, also nennt er sie so.

Wie alt ist er denn? Je nachdem können früher oder später noch Fragen aus dem Umfeld kommen, wenn sich z.B. andere Kinder wundern, dass er 2 Mamas hat. Das könnt ihr dann ja altersgerecht erklären.

Generell ist wichtig, dass ihr euch damit wohlfühlt. Kommt es dir denn komisch vor? Oder hat deine Freundin ein Problem mit dem Titel/der Rolle? Wenn nicht, dann ist doch alles tutti oder? ;-)

LG

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Er wird jetzt 3 :-)
Nein, ich würde mich damit absolut wohl fühlen. Die Geschichte mit dem Vater der Kinder, hat mich nur etwas geprägt. Da war alles so schnell vorbei... Das ist einfach so eine generelle Sorge.

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Wenn ihr beide kein Problem damit habt, dann sollten es Außenstehende erst recht nicht haben.
Wenn deine Partnerin ein Mann wäre, würde man sich vermutlich nicht groß Gedanken drüber machen wenn das Kind Papa sagen würde. Man müsste dem Kind auch beibringen wer der leibliche Papa ist und wer der andere Papa ist.
Genauso sehe ich es auch bei gleichgeschlechtlichen Paaren.
Also ist es völlig in Ordnung, wenn dein Sohn deine Partnerin Mama nennt.

Ich sehe es auch als Zeichen, dass er sie sehr lieb gewonnen hat. Das ist schön.

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Ich schliesse mich hier an und finde auch, wenn die bezeichnung vom kind selber kommt, würde ich das so laufen lassen, sofern das für euch (speziell deine freundin) ok ist.

Hast du denn angst davor, dass es "offizieller" wird?

Ich bin selbst nicht in der situation, kenne aber mehrere patchwork-familien. Bei denen mit kleineren kindern ist es oft so dass der neue partner der "papa" ist, meist wenn noch kleinere, leibliche kinder dazu kommen. Manchmal ändert sich das auch wieder, wenn sie grösser werden, dann ist der leibliche vater der vater und der patchwork-vater der "dieter".

Aber speziell wenn so gar kein kontakt zum leiblichen vater besteht, ist das doch ok so, oder?

LG Bianca

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Nein, mich hat nur die Geschichte mit dem Vater der Kinder etwas geprägt. Es gibt absolut keinen Anlass zur Sorge, das ist nur so ein allgemeiner Gedanke. Dass irgendetwas passiert und die Kinder wieder jemanden verlieren.

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Ich würde das nicht wollen, sas mein Kind zu noch einer anderen Person Mama sagt! Ich bin die Mama und es hat nun mal nur eine Mama ;)

Alles außer Mama dürfte mein Kind sagen!

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Das ist für mich kein Problem. Für mich ist es lediglich eine Bezeichung, die allem noch mehr Bedeutung verleihen würde.. Die Rolle eines weiteren Elternteils hat sie ja längst übernommen. Angegriffen in meiner Position als leibliche Mutter, würde ich mich nicht fühlen.