Zu viel Aufmerksamkeit

Hallo :)

Ich bin mir irgendwie unsicher.
Deshalb würde ich gerne wissen, hatte jemand schonmal das selbe Problem und was hat euch geholfen ?

Meine Tochter geht jetzt seit August zur Tagesmutter.Sie ist jetzt 14 1/2 Monate alt.
Wir hatten 2 Monate Eingewöhnung.
Ich bin super zufrieden mit der Tagesmutter und ich merke das es meiner Tochter dort eigentlich auch total gefällt.
ABER sie hat totale Probleme damit, nicht 100% Aufmerksamkeit dort zu bekommen.
Die muss halt durch 5 Kinder geteilt werden.
Ich weiss auch das sie das lernen muss.
In der Tagespflege zeigt es sich so, das sie dort ausgesprochen wütend ist.
Sie schreit lauthals, bis sie die volle Aufmerksamkeit der Tm hat.
Also ich meine wirklich blanke WUT !
Wenn sie aber dort die erste Geige spielt ist sie komplett glücklich!


Sie ist Einzelkind .Wenn wir von der Arbeit kommen, widmen wir uns natürlich nur Ihr.Wir vermissen sie ja auch und möchten noch ein paar schöne Stunden mit ihr haben.
Wenn ich um 17 Uhr koche, gibt es auch Theater, weil ich dann was anderes mache !
Also ich kenne das!
Sie kann sich nur selbst beschäftigen wenn wir daneben sitzen und zugucken ohne etwas anderes zu tun.
Aber sie einfach wüten zu lassen geht ja auch nicht, dann hängt sie sich ans Hosenbein und man kann nichts mehr machen weil man sich nicht bewegen kann.
Und hier alles absperren geht auch nicht.

Wer kennt das ?Wie habt ihr das geübt ?

Lg

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Ich kenne das in abgeschwächter Form, aber das hat sich inzwischen wieder gelegt.

Auch als unsere Große noch Einzelkind war musste sie eigentlich schon immer mal warten. Klar als Baby noch nicht, aber eben seit sie mobil wurde immer mehr. Ich konnte bzw wollte gar nicht immer springen wenn ich gerade koche, auf Toilette bin, Abwasch mache usw. Sie ist schon immer gewöhnt nicht die erste Geige zu spielen dauerhaft 🤷🏼‍♀️ Wenn sie dann mal sauer war oder gelangweilt war das so.

Ich kann mir schon vorstellen das man nach so langer Trennung sich intensiv ums Kind kümmern (wir haben erst viel später betreut), aber ich denke sie muss halt lernen das sich die Welt nicht nur um sie dreht. Und dazu braucht es Vorallem starke Nerven und Geduld 😅

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War bei unserem großen auch so. Von Anfang an musste er lernen, auch mal zu warten :)

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Ich würde mal ein bisschen Zeit abwarten. Das gibt sich von allein.

Ich sehe übrigens schon einen Unterschied zwischen der Aufmerksamkeit, die deine Tochter bei der TM möchte und der, die sie bei euch erfordert.

Ich glaube jeder, der relativ zeitig in die Fremdbetreuung startet kennt diese Anhänglichkeit. Sohnemann saß sogar auf meinem Schoß als ich auf dem Klo war. Ich habe mich nichts dagegen getan, denn ich konnte mein Kind auch verstehen :-)

Das hat sich alles von allein geregelt. Ja, auch mit 5 sucht er noch sehr meine Nähe, aber er ist eben auch Trennungskind und hat mich nur alle 2 Wochen....

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Das ist normal, je nach Charakter und ja es macht natürlich ein Einfluss , ob das Kind ein Einzelkind ist oder Geschwisterkind. Letztere sind das Teilen von Aufmerksamkeit gewöhnt, erstere verständlicherweise wenig bis gar nicht.

Mein Sohn musste sich diesbezüglich in der Krippe auch erstmal umgewöhnen. Mir wurde dann auch (ohne Wertung nur als Bericht) gesagt "Ja so ist er sehr anhänglich und alles kein Problem. Aber beim Wickeln merken wir halt, dass er sich noch dran gewöhnen muss, dass er mal kurz die Aufmerksamkeit nicht sofort bekommt. Da alle Kinder vorm Schlafen fließbandmäßig gewickelt werden." Im Alltag ist es normal kein Problem für Erzieherinnen den Mehrbedarf an Aufmerksamkeit einzelner zu decken. Kuscheln dann auch viel mit den sehr anhänglichen Exemplaren (meiner ist so eins). Das hat ein paar Wochen bis Monate gedauert und dann kam er damit weitestgehend gut zurecht. Denn noch ist er ein Einzelkind und Einzelkinder bekommen daheim immer mehr an Aufmerksamkeit als Geschwisterkinder.... zwangsläufig.

Mein Sohn ist auch dann in solchen Momenten ein WUT-Schreier kein Mimimi-Schreier der irgendwelche Verlustängste hat sondern er wird dann sauer... kleiner Widderbock kommt dann durch. Das impulsive hat er vom Papa... das sensible/anhängliche von mir... tödliche Mischung.^^ (Gibt immer einen Grund zum Plärren!)

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Huhu,

ich habe keine Erfahrung mit früher Fremdbetreuung. Aber ich habe beobachtet, dass mein Großer erst gelernt hat sich selbst zu beschäftigen, als ich zwar bei ihm war, aber nicht für ihn da war. Ich lag schwanger auf dem Sofa und konnte nur Bücher vorlese. Er liebt Bücher, aber ausschließlich Bücher war ihm dann wohl doch zu langweilig und er hat angefangen alleine zu spielen.

Ich würde mich also, wenn sie friedlich neben Dir spielt, zurück ziehen. Erst Mal nur ganz minimal: Zeitung lesen, stricken... So kannst Du sie Stück für Stück daran gewöhnen, dass sie nicht immer Deine volle Aufmerksamkeit hat.

Trotzdem braucht sie natürlich viel Aufmerksamkeit. Sie muss von Dir gesehen werden. Sie muss bei Bedarf immer Trost bekommen. Ich bin der Meinung, dass eine Bezugsperson (Mama, Papa, Oma, TaMu...) immer für die Kinder erreichbar sein muss. Also dass das Kind immer folgen darf (Toilette (da schließe ich nur ab, wenn mein Mann da ist), Küche, Wäschekeller...).

Meine Söhne sind 2,5 und 5 Jahre alt und spielen dort, wo ich bin. Sie spielen im Wohnzimmer, wenn ich dort sitze. Gehe ich nach oben um die Waschmaschine anzustellen, kommen sie früher oder später auch nach oben und spielen im Kinderzimmer. Aber ich kann mittlerweile eben andere Tätigkeiten neben ihnen ausführen. #pro

In 10 Jahren, wenn sie nur noch bei ihren Freunden sind oder hinter der geschlossenen Kinderzimmertür verschwinden, werde ich es sicher vermissen, sie um mich zu haben. Auch wenn es jetzt manchmal anstrengend ist. ;-)

LG Jelinchen

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Hallo Jelinchen,

danke für deine Antwort.
Ich bin auch der Meinung das eine Bezugsperson immer in Reichweite sein sollte.
Das mit den geöffneten Türen halte ich auch so.
Ich werde einfach mal erstmal abwarten.
Ich würde mir auch wünschen meine Tochter länger alleine zu betreuen, aber das ist uns leider nicht möglich.
Und ich denke eine TM ist da eine bessere Wahl als ein Kindergarten.

Ich denke aber auch das ich nicht zu viel von meinem Kind erwarte, wenn ich ihr nicht immer 100% Aufmerksamkeit gebe.
Wenn wir spielen, spielen wir....Handy aus, volle Aufmerksamkeit!
Aber es gibt Alltagssituationen die Unumgänglich sind.

Viele liebe Grüße
Die Badenixe

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Moin,

ich finde du erwartest auch einfach zuviel von einem Kleinkind. Kinder in dem Alter brauchen nun mal noch viel Aufmerksamkeit weil sie noch wenig selber können. Es ist NORMAL dass sie ständig an einem dran sind, die "erste Geige spielen" wollen weil sie eben zum selbständigen Spiel oft noch nicht fähig sind und noch nicht selbständig genug sind.
Eine Betreuungsperson auf 5 Kinder ist halt mal fast das doppelte von dem was eigentlich in dem Bereich empfohlen wird. Empfehlung ist ein Erzieher auf 3! Kinder! Das heißt Dein Kind ist nicht auffällig sondern es wehrt sich einfach gegen etwas was nicht in seiner Natur liegt. "Nicht 100% Aufmerksamkeit", du bist gut, Dein Kind bekommt in der Zeit bei Eurer Tagesmutter gerade mal 20 %, und das ist in dem Alter nun mal zu wenig und dagegen wehrt sie sich und sie gleicht sie eben zu Hause aus. Dann involviere sie doch ins Kochen, schau mal bei Montessori, Eltern vom Mars zum Beispiel ist ein schöner Blog in dem gute Tipps zu finden sind wie man selbst so kleine gut in seine täglichen Arbeiten integrieren kann.
Meiner Meinung nach ist Dein Kind "völlig normal", wieweit Dir das weiterhilft weiß ich nicht, vielleicht könnt ihr ja die Betreuungszeit verringern oder eben eine andere Betreuungsmöglichkeit suchen die altersgerechter ist. Oder Du musst eben anders kochen, sie involvieren oder dich anders organisieren damit sie eben nicht noch beim Kochen zuschauen muss. Vorkochen, Einfrieren, weniger aufwändig kochen, ...


LG
WuschElke

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Huhu,

Wenn man ein Geschwisterkind in dem Alter beobachtet hat und das dann mit dem Ersten vergleicht, dann kann man gewiss sein, dass auch kleinere incht 100% Aufmerksamkeit brauchen, sondern bloß einfach daran gewöhnt sind.

Natürlich ist es von Kind zu Kind verschieden. Aber ich glaube, dass man mit Blick aufs Kind durchaus üben kann, dass Mamas Aufmerksamkeit auch mal auf anderen Dingen liegt. Natürlich lass ich mich von einem Einjährigen noch eher unterbrechen und sage einem Zweijährigen eher mal "Warte, ich lese gerade noch den Absatz fertig!". Aber irgendwann muss man halt anfangen. Mit Bilck aufs Kind, was gerade geht und was nicht.

Beim zweiten Kind hat man oft keine Wahl und es muss sogar als Baby mal warten, wenn z.B. gerade das große Geschwisterchen​ gewickelt wird...
Ich glaube, solange man da ist und begleitet, können die Kinder daran wachsen.

LG Jelinchen

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Moin,

keine Frage, aber es ist glaube ich nochmal was anderes ob man EIN Geschwisterkind hat oder VIER. Und das nicht in langsamem Eingewöhnen wie in einer Familiensituation in dem eins nach dem anderen kommt sondern "zack" ab jetzt bist du nur eines von vielen.

LG
WuschElke

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War sie den schon vor der tm so oder kam das jetzt erst durch die eingewöhnung? ich denke da ist ein Unterschied zu machen. meine Tochter z.b ist auch (noch) einzelkind und wir spielen auch viel mit ihr, trotzdem habe ich schon früh (ab Monat 8 konnte sie krabbeln) angefangen sie mal kurz "warten" zu lassen oder sagte ihr sie soll zu mir kommen wenn sie was braucht und bin nicht mehr zu ihr gelaufen wenn sie weinte. Sie ist jetzt 2 Jahre und sehr selbstständig, die Kita meint das sie ihre Bedürfnisse sehr gut kennt und kommunizieren kann. Wird ihr das gewussel der Kinder zuviel geht sie in einen anderen Raum und macht die Tür zu 😅 ABER die eingewöhnung war gaaanz anders. sie war anhänglich, hat dauernd geweint, nichts ging ohne mich, nichts war gut, motzig, unzufrieden und richtig doll anstrengend. Ich hab das in dieser Zeit aber verstanden, neue Umgebung, neue Regeln, Mama entfernt sich usw. eingewöhnt war sie nach 8 Wochen, richtig angekommen ist sie allerdings erst nach doppelt so langer Zeit. Also 4 Monate hat es gedauert bis sie langsam wieder sie selbst wurde. ich hab in der Zeit aber schon auch immer wieder darauf bestanden das sie nun kurz warten muss, z.b wenn ich aufs Klo bin und sie schrie dann war's eben so, manche Dinge kann ich nicht ändern und da muss sie durch, ebenso das kochen, sie darf mir gern mal zusehen aber wenn ich viel zu tun habe und überall was gefährliches rumliegt dann muss sie was anderes machen und da bin ich einfach konsequent. auch wenn es Tränen gibt. Das ist bei mir wie mit Zähne putzen, es gibt bei manchen Dingen keine Alternative, dafür bin ich an anderer Stelle dann locker bzw gehe im Alltag viele Kompromisse ein oder biete Alternativen wo ich welche bieten kann, doch bei manchen Dingen gibt es halt kein Aber und müssen so akzeptiert werden.

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Hallo!
Ich bin seit 16 Jahren Tagesmutter und meine neuen Lieblinge erhalten von mir in der ersten Zeit jegliche Sicherheit die diese brauchen um hier anzukommen....eigentlich gibt dieses„ Prinzessin auf der Erbse“ Verhalten nach einiger Zeit.
Setzen Eltern ihre eigenen klaren Grenzen nicht um und lassen sich durch Schreien alles gefallen....dauert es leider auch hier länger.