Kita - Theater beim Abgeben

Ihr lieben,
Meine 2,5 jährige geht seit 1,5 Jahren in die Kita. Sie ging immer gerne und ich kam oft nicht dazu mich richtig von ihr zu verabschieden. Sommerferien waren 4 Wochen und Anfang September ging es wieder los und seitdem ist der Wurm drin.
Sie sagte schon beim Aufstehen, sie will nicht in die Kita. Auch dorten sagte sie immer wieder, dass sie nicht möchte. Gut, die ersten beiden Wochen dachte ich es lag an den Ferien, dass sie lieber zu Hause ist. Das alles ging ohne weinen oder ähnliches.
Jetzt ist es aber so, dass sie morgens nicht mehr jeden Tag sagt, sie will nicht. Sie ging auch immer in die Einrichtung und lief vor. Aber nachdem Umziehen und Verabschieden gehts wieder los. An der Gruppentüre bleibt sie stehen und geht nicht rein. Hin und wieder klappte es, wenn sie z.B. einen Zettel abgeben sollte. Ich erkläre ihr auch immer wieder, dass ich arbeiten muss um Geld fürs Einkaufen zu verdienen und sie deshalb auch Überraschungseier haben kann. Das funktioniert ab uns an.
Mittlerweile ist es seit 2 Wochen so, dass sie wirklich Theater macht. Läuft weg und schreit - nicht weinen - ich will bei Mama bleiben oder ähnliches. Die Erzieherinnen sind toll. Versuchen immer wieder sie liebevoll zu überzeugen. Das klappt natürlich nur selten. Jetzt ist es schon so, dass ich meine Tochter der Erzieherin, unter Protest meiner Tochter, in den Arm geb und geh. Sie meckert aber sobald die Türe zu ist, ist auch wieder Ruhe. Laut den Aussagen höre sie sofort auf sobals ich außer Sichtweite bin.
Dazu kommt, dass sie beim "Theater machen" immer grinst und lacht aber sobald sie merkt, dass sie rein soll schlägt es um und meckert. Ich nehm sie trotzdem ernst auch wenn sie grinst. Aber langsam weiß ich nicht mehr weiter.
Puh, ich fühl mich nicht wohl dabei, da es ab und an schon sehr nach Zwang aussieht.. vorallem, wenn sich an meinem Bein festhält und "abgepflückt" wird.. ja auch wenn sie sich schnell beruhigt, ist es für mich - und für meine Tochter - nicht schön.
Ich werde beim Elterngespräch es auf jeden Fall ansprechen um ne Lösung mit den Erzieherinnen zu finden.
Hat jemand Tipps um die Situation zu bessern? Was kann ich tun? Was sind eure Erfahrungen?
Liebe Grüße
boehmin

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Oje, das hört sich wirklich nicht schön an. Ich kann sehr gut verstehen, dass diese Situationen an dir nagen.
Ich bin Erzieherin und kenne so ein Verhalten von Kindern durchaus. Gerade nach so einem Schnitt wie Urlaub, Ferien oder auch nach längerer Krankheit. Erfahrungsgemäß ist es zum Glück wirklich nur eine Phase.
Gut. Seit Anfang September ist bei euch schon eine Weile. Das Wichtigste ist, meier Meinung nach, dass das Weinen bei deiner Tochter aufhört, sobald du weg bist und sie sich dann ganz normal auf den Alltag in der Kita einlässt. Sorgen müsstest du dir machen, wenn sie dort nicht spielen würde und den ganzen Tag darauf warten würde, dass du kommst und sie abholst.
Ich denke deine Maus hat die 4 Wochen Exklusivzeit mit Mama sehr genossen und kann diesen Trennungsmoment von dir gerade einfach nicht gut aushalten. Es könnte durchaus sein, dafür spricht ihr Grinsen davor, dass sich dieses "Theater" jetzt ritualisiert hat.
Vielleicht würde es helfen, sich ein anderes Verabschiedungsritual zu überlegen. Oder du schenkst ihr ein Kuscheltier, das sie im die Kita mitnehmen darf, sozusagen als Übergangsobjekt, um in diesem Trennungsmoment ein Stück von dir bei sich zu behalten... das wären jetzt ganz spontan meine Ideen

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Danke für deine Antwort :)
Mein Mann hat heute zufällig ein kleinen Hund für sie mitgebracht und wir haben ihr gesagt, dass er mit in die Kita darf um da auf sie auf zu passen. Sie hat sich total gefreut und immer wieder gesagt, dass er morgen mit darf. Hab heute auch kurz gefragt, ob es möglich ist es mal zu probieren, dass sie über das Bad in den Gruppenraum geht - mussten eine zeit lang alle Kinder, da das einzugewöhnende Kind sonst die Türe aufgemacht hätte und wäre davon gelaufen - da klappte es ohne Probleme. Jedoch wollen die Erzieherinnen es erst mal noch so probieren. Ich soll ihr auch nicht mehr die Möglichkeit geben allein rein zu gehen. Nach dem Umziehen gleich auf den Arm nehmen. Kann ich natürlich auch verstehen.
Ich hoffe wirklich, dass es bald ein Ende hat
Liebe Grüße
boehmin

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Du deiner Beschreibung nach ist das einfach ne Phase. Mein Sohn geht gerne in die Krippe - wirklich. Aber seit einigen Wochen ist der morgentliche Ablauf immer gleich und egal ob das die Oma, der Papa oder ich machen. Man weckt ihn und er sieht erstmal aus wie ein zerknautschtes Plüschtier und bekommt die Augen kaum auf. Will weiterschlafen. Dann lockt man ihn mit irgendwas ins Wohnzimmer worauf hin er dann doch mitmöchte und schauen. Dann darf er morgens um wach zu werden ca 10 Minuten Kinderserien im Fernsehen anschauen. In der Zwischenzeit wickel ich ihn, zieh ihn um etc. Dann ist er so halbwegs geistig "anwesend". Er ist ein Morgenmuffel, genau wie Papa und ich. Wenn man dann mit den Straßenschuhen kommt und der Jacke heißt es "Nein zu hause bleiben - nicht Krippe." auch mit seinem besten Kumpel als Lockmittel ist er von der Idee in die Krippe zu gehen nicht begeistert. Und protestiert beim anziehen. Und meint dann "nur in Garten - nicht Krippe". Beim abgeben muss er nur anfangs zu ner Erzieherin aufm Arm bis er ankommt. Und ich/Oma/Papa müssen dann zügig das Gelände verlassen. Wenn man sich auch nur wenige Sekunden zu lange nach dem "tschüss bis später" im Raum aufhält. kreischt er heute noch sofort los und schreit das er zu einem will und wieder heim. Sprich am besten gar nicht großartig verzögern sobald man in der Krippe angekommen ist.

Wenn mein Sohn mal bei der Abgabe heult/schreit. Beruhigt er sich auch wenige später sofort wieder und alles ist vergessen. Das geht hier mehr um "Wille der nicht erfüllt wird" als Ablehnung gegen die Einrichtung.

Es ist im Grunde nix anderes wie bei uns Erwachsenen. Sind wir mal ehrlich. Wenn morgens unser Wecker klingelt und wir wach werden MÜSSEN haben wir doch auch erstmal KEIN BOCK! Einzig unser Pflichtbewusstsein lässt uns aufstehen und dann doch in die Arbeit fahren. Aber ich steh dennoch jeden MORGEN im Bad und sag mir in mein Spiegelbild "Oh gott lass mich weiterschlafen - ich hab keinen Bock zur Arbeit zu gehen." Genau diese Gedankengänge der Morgenmuffeligkeit haben auch Kleinkinder. Nur das sie noch nicht die Fähigkeit besitzen, trotz ihres Wiederwillens dennoch das Haus zu verlassen. Sobald ich dann in der Arbeit angekommen bin, bin ich auch da und ich liebe meine Arbeit... aber in der Früh hab ich (und vermutlich jeder) erstmal GAR KEINEN BOCK das Haus dafür zu verlassen. Wenns nach Junior ginge, sollte die Krippe zu ihm nach Hause kommen und nicht er zu ihr!^^ Sobald er dann aber nach 5 Minuten in der Krippe warm geworden ist, macht der alles begeistert mit und ist total gerne dort und aufgeweckt und absolut nicht so trantütig muffelig wie morgens direkt nachm Aufstehen. Ich glaub wenn er schon im Alter wäre Kaffee zu trinken, bräuchte er erstmal morgens einen um in die Gänge zu kommen.^^

Einfach über der Phase drüber stehen. Es ist ne Grenzaustestung. Wenn dein Kind aber merkt, dass es nicht drum herum kommt, legt sich das auch wieder und mei manche Menschen sind einfach Morgenmuffig. Macht einfach auch nen Unterschied ob man mit Wecker aufsteht oder von alleine.

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Danke auch dir für deine Antwort :)
Hab oben beschrieben wie wir es jetzt mal probieren werden.
Oh ja, ein kleiner Morgenmuffel ist sie schon auch, kommt wohl auch noch dazu.
Ich hoffe die Phase ist bald vorbei
Liebe Grüße
boehmin

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Was du tun kannst? Am besten Aushalten und die Nerven behalten. Solche Phasen gibt es immer mal wieder, auch wenn sie sonst gerne gehen.
Wichtig finde ich, dass sie sich sofort beruhigt, wenn du weg bist. Die Trennung ist nun mal doof. Versuch es ganz kurz zu machen. Umziehen, rein und schnell wieder gehen. Nur keine lange Verabschiedung, bei der sie merkt, dass es auch dir richtig schwer fällt. Das vergeht wieder.

Alles Gute

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Danke auch dir für deine Antwort :)
Hab oben geschrieben wie wir es jetzt probieren.
Ich hoffe einfach, dass die Phase bald vorbei ist
Liebe Grüße
boehmin

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Ich möchte dir noch den Tipp geben, sie mehr zu führen und das mit Zuversicht und Selbstbewusstsein zügig in den Gruppenraum und die Verabschiedungszeit zwar liebevoll aber wirklich kurz zu halten.

Meine Erfahrung ist, dass lange Abschiedsszenen voller Zweifeleien, ob es gelingt .... es dem Kind nur unnötig schwer machen. Und dass sie sich gar nicht erst so rein steigern, wenn sie schnell mitten im Geschehen sind und sich die bevorstehende Trennung nicht noch lange überlegen können. Dann gewinnt eher der Trubel in der Gruppe die Oberhand und sie lassen sich schnell ablenken und für andere Sachen begeistern.

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Danke :)