Ich drehe durch!

Hallo ihr lieben!

Leute ich drehe langsam durch mein kurzer (20 Monate) dreht auch durch. Und zwar ist er total trotzig, bekommt Wutanfälle vom allerfeinsten, mit kratzen beißen, schlagen etc. Ich bin bisher echt erstaunlich ruhig geblieben, aber jetzt geb ich es langsam auf. Er versteht das Wort nein definitiv und testet mich aus. Die Nächte sind wieder schlimmer geworden. Wenn er wach wird setz ich mich neben ihn und halte ihm die Hand, er trinkt einen Schluck Wasser und warte locker 20-30 min sodass ich sicher sein kann dass er schläft. Aber kaum knackt das Türschloss ganz leise zack steht er aufrecht und brüllt wie sonst was. Meine Nächte sind meist um 4 vorbei. Mein Mann ist auch von morgens bis abends arbeiten und die eine Oma ist 6 Tage die Woche am arbeiten und die andere Oma macht mittlerweile 4 Nachtschichten im Krankenhaus. Ich muss ihn halt auch tagsüber ein- zwei Stunden bei einer der Omas (meist meine mama nach der Nachtschicht) um mit ihrem und meinem Hund zu gehen. Der Rest des Tages ist momentan echt unausstehlich. Wie gesagt Wutanfälle mit allem drum und dran.

Was kann ich noch machen?
Er versucht sich teilweise an den gefährlichsten Dingen und Erklärungen gehen durchs eine ihr rein und durchs andere wieder raus. Und den ganzen Tag schimpfen, geschweige denn hauen will ich ihn auch nicht.
Leute ich bin echt am Limit im Moment, was soll ich anders machen?

Danke schonmal im Voraus

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Nun ja... zu allererst war mir mein Schlaf und auch der des Kindes immer am wichtigsten.
Einen Teufel hab ich getan und mich nachts ans Bett gesetzt. Wurde mein Kind wach, kam er zu mir. Auch wenn er nicht gleich wieder eingeschlafen ist - das gab es auch - so lag ich wenigstens und konnte dösen. (Alternativ kann man auch dem Kind ein größeres Bett kaufen und sich dazu legen)
Ausgeschlafen erträgt sich alles nämlich besser und das Kind ist auch besser drauf.
Sonst hab ich wenig Tipps: diese richtigen Bockanfälle hatten wir nur, wenn Sohnemann müde war.

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Hallo,

ich kann dir „das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn“ wärmstens empfehlen. Gibt es als Buch . Ich höre gerade das Hörspiel und es hat mich in manchen Situationen schon gerettet :-) ist wirklich super!

LG
Chestnut

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Und wenn du erstmal bei ihm schläfst nachts?? Dann sind die Nächte vielleicht entspannter! Ansonsten.. Ist nur ne Phase. Er will dir nichts Böses.. Nimm es nicht persönlich und artme durch

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hmmm... ich denke nicht, dass dein Kind dich testet, sondern die Regeln. Und wie sicher er sein kann. Wenn gestern eine Aktion verboten war, ist sie heute immer noch verboten? Und morgen auch? Kann er sich sicher sein, dass die Regeln immer gleich sind? Ich habe diese Phasen mit meinem auch immer wieder und stelle fest, dass je "strenger" bzw. konsequenter ich bin, desto schneller ist es auch vorbei. Er muss dann quasi nicht mehr so oft prüfen, ob dies und jenes wirklich verboten ist.

Jetzt kommt der übliche Tip: möglichst viel erlauben aber das was verboten ist, ist WIRKLICH verboten, auch wenn du miese Laune und Kopfschmerzen hast :)

Bei uns z.B. sind es echt wenige Dinge. Alles was Sicherheit bedeutet ( Über die Straße an der Hand...) oder Dinge, mit denen ich mich persönlich nicht anfreunden kann (meine Make-Up Schublade ausräumen, mit dem Essen spielen - mit 16 Monaten war das noch lustig, mit 26 Monaten nicht mehr).

Vieles lasse ich einfach machen. Er will Küche umräumen - soll er doch. Er will staubsaugen - na gut, dann dauert es eben 30min statt schnell mal 10min, Er will aus Decken und Stühlen eine Höhle bauen, da helfe ich sogar und spiele mit usw. Ich habe mein Zwerg sogar mit dem Lichtschalter spielen lassen. Als ich ersucht hatte, es zu verbieten, wollte er es umso mehr. Als ich da nix gesagt habe, hat er paar Abende gespielt und das Interesse schnell verloren :)

Ah ja, erklären muss du nix im Moment. Mit 20 Monaten reicht ein scharfes "Nein" und aus der Situation rausbringen, ablenken, umlenken.
Meiner ist 26 Monate und wenn er Nene schlechten Tag hat, brauch ich ihm auch nix zu erklären, an guten Tagen hilft es, an schlechten Tagen wird's nur schlimmer :) wenn ich zu viel plappere :)

Zum Thema Schlaf:
Auch das kenne ich, nachts ständig wach, weiter schlafen unmöglich... Die Phasen kommen und gehen. Manchmal schläft er 3-4 Wochen schlecht, eine Woche gut und dann wieder extrem schlecht... jetzt schläft er schon seit fast 2 Monaten gut, die längste gute Phase am Stück. Mein Mann und ich schmunzeln schon, wann's wieder schlecht wird :)

Da muss jeder sein Weg finden.

Wir haben für uns beschlossen, dass wir kein Familienbett wollen. Morgens zusammen kuscheln, bevor der Tag richtig startet ist ok, aber nachts ist es ein Ehebett. Die schlechten Nächste hat dann einer von uns im Kinderzimmer auf einer Gästematratze geschlafen. Wozu ständig aufstehen?!

Und wenn nichts hilft.... denk darf, es ist eine Phase, irgendwann ist dein Kind 18 und dann feierst du DIE PARTY; dass du dein Kind großgezogen hast #liebdrueck

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Ich kann dir nur absolut das gleiche empfehlen wie meine Vorschreiberinnen. Der Kleine gehört erstmal zu dir ins Bett. Du kannst ihn ja abends in sein Bett bringen aber sobald er das erste Mal wach ist würde ich ihn in mein Bett holen. Das ist für euch Beide wesentlich entspannter und vielleicht liegt sogar darin das Problem. Vielleicht fehlt ihm einfach Zeit und Nähe mit Mama.

Wann treten denn seine Wutanfälle auf? Eventuell ist es wirklich nur eine Phase. Manchmal sind kleine Kinder einfach frustriert weil sie nicht sagen können was sie stört oder was sie möchten und dann hauen sie weil sie sich nicht anders zu helfen wissen. Manchmal kommt der Frust auch einfach weil sie Dinge alleine tun möchten es aber noch nicht können.

Versuch weiter ruhig zu bleiben das machst du auf jeden Fall schon richtig aber bleib trotzdem konsequent.

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Auch wenn es anstrengend für uns ist, ist die Autonomiephase für die Kleinen super wichtig. Ohne die würde dein Kind sein ganzes Leben lang unselbstständig bleiben. Dieser Gedanke hilft mir persönlich oft.

Er kann einfach gar nicht anders. Auch wenn er ein Nein versteht, versteht er die Gründe dafür nicht und seine Impulskontrolle ist quasi nicht existent. Nicht die Wut ist das Problem, sondern wie wir als Eltern damit umgehen. Es ist gut und richtig, dass ihn das frustriert und er wütend wird und das zum Ausdruck bringt. Gehorsam ist das was schädlich ist.

Das oben genannte Buch kann ich ebenfalls empfehlen.

Ich sage nur Nein bzw. Stopp, wenn es wirklich sein muss. Hinterfrage jedes Nein und deine Gründe. Schaffe eine Ja-Umgebung. Und nehme bewusst wahr wie viel die Kleinen schon kooperieren obwohl sie überhaupt nicht wissen wieso weshalb warum. Leider nimmt man das zu schnell als Selbstverständlichkeit hin. Aber dein Kind ist ein eigenständiger Mensch mit eigenen Gefühlen und Gedanken und möchte sich ausprobieren, seine Umgebung erkunden. Er tut das für sich, nicht gegen dich.

Ist der Wutanfall da, hilft es die Wut anzunehmen (was für uns oft gar nicht so leicht ist). Nimm dein Kind in seinen Emotionen wahr und spiegel ihn, zeige Empathie.

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Hallo,

diese Situation kenne ich nur zu genüge.
Ich überlege auf jedem Fall immer erst mal ob das Verbot gerade wirklich sein muss. Oft stelle ich dann fest das ich einfach nur weniger Arbeit haben will ( klar, wenn er mit Fingerfarben im Bad matscht muss ich nachher sauber machen. Wenn er alle Schüsseln ausräumt und ins Bett trägt muss ich alles zurückräumen) . Jedoch müssen die meisten "neins " nicht sein.

Wenn es dann soweit ist das ich etwas verbiete was er möchte und er einen Wutanfall bekommt hat sich bei uns bewährt das ich mich hinsetzte , ihn in den Arm nehme und fest drücke.
Er weint und schreit dann oft noch ein paar Minuten, wird dann ruhig und will dann meist erst mal kuscheln.

Er hat mich auch schon eine Zeit lang gebissen, ich habe ihm dann konsequent runter gesetzt und gesagt :" Nein, das tut mit weh!". Er hat dann angefangen zu weinen, nach kurzer Zeit habe ich ihn dann wieder auf den Arm genommen. Nach zwei, drei Wochen hat er es dann gelassen.

Ich finde es selbstverständlich das man sein Kind NIE schlägt, da man so nur demonstriert das man stärker ist. Das Problem des Kindes löst man nicht und hilft dem Kind nicht mit seinen Emotionen ungehen zu lernen. Gut das du das auch so siehst!

Ich wünsche dir gute Nerven und das ihr bald einen Weg findet.

Lg