Frust :-(

Hallo zusammen,

Ich liege gerade semifrustriert im Bett und weiß gar nicht wie ich euch meine Situation beschreiben soll...
Ich habe eine 14 Monate alte Tochter. Diese hat uns das Schicksal nach etlichen Versuchen der künstl Befruchtung geschenkt... Und jetzt erwische ich mich immer öfter dabei alles in Frage zu stellen.
Es ist so, dass sie mich extrem fordert. Nicht was das Spielen angeht, da nehmen ich mir viel Zeit und beschäftige mich mit ihr. Wir sind viel draußen und machen wirklich tolle Sachen. Sondern eher, was den Haushalt und co angeht. Ich bin und war immer ein "Schaffer"..bekomme viel organisiert im Haushalt wie auch so und das krieg ich jetzt mit ihr nicht mehr hin...bzw. muss ich mich fast verreißen dafür...ich arbeite wieder seit sie 1 Jahr alt ist(geht nicht anders). Sie ist in der Zeit in der Krippe und bei Oma/Opa..danach hol ich sie dort ab und ab da ist es für mich fast unmöglich irgendwas gewuppt zu bekommen. Essen kochen geht erst wenn mein Mann zu Hause ist und auch sonst kann ich haushalterisch alles erst machen wenn sie schläft..wo wir beim nächsten Problem wären. Schlafen ist eine Vollkatastrophe zur Zeit. Ins Bett gehen geht nur mit Mama...mein Mann lässt sie grad gar nicht ran. Im Grunde muss ich gerade alles machen und das nervt mich zusehends an.Es ist nicht so, dass es mein Mann nicht versucht..er macht es auch unter ihrem Protest aber es ist einfach gerade alles sehr anstrengend... sie klebt an mir wie eine Klette und lässt mir null Freiraum. Dadurch keimt in mir eine Wut auf, dass ich das alles nicht schaffe, nicht drüber stehen kann und nicht locker und souverän sein kann... und das macht mich noch wütender...ich komme mir vor wie eine schlechte Mutter...

Unsere Ehe leidet auch sehr unter der Situation und es kommt mir so vor als ob alle anderen Eltern das viel besser hinbekommen..
... leider weiß ich gerade aus meiner Misere keinen Ausweg.
Vielleicht hat mir jemand einen Tipp?

Entschuldigt bitte, dass der Text etwas länger wurde.. hab mich irgendwie in Tage geschrieben...

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Moin,

andere bekommen das nicht besser hin, sie nehmen es nur besser hin :-)

Die ersten Jahre sind nun mal so, nimm es an, akzeptiere es, dass Du mit Kind nicht mehr das gewuppt bekommst wie vorher ... wäre ja auch irgendwie komisch. Ich musste mich da auch erst mal "eingrooven" aber inzwischen denke ich mir immer öfter "ich bin Mutter, da ist das nun mal so".

Was uns geholfen hat war dass wir uns etwas am Montessori-Weg orientiert haben und vieles so gestaltet haben dass der Kleine mithelfen kann. Wirklich in der Küche die Schränke so umorganisiert dass er Spülmaschine einräumen kann, ihm gezeigt wie man Salat pflückt )ich "putz" quasi und er macht mehr oder weniger mundgerechte Stücke, mit 14 Monaten stand er schon im Lernturm in der Küche und "half" beim Kochen, spielte auf der Anrichte mit trockenen Nudeln oder schnippelte die Gurke während ich etwas zubereitet habe. Mit Herdschutzgitter und so und etwas Übung und angepassten Rezepten klappt das. Bei uns gibt es viel mehr Rohkost seitdem die er mit seinem Kindergemüsemesser schnippelt, die Gurken haben halt nicht 5 mm Stärke mit Wellenschnitt sondern zwischen 3 und 7 cm Durchmesser aber ... so kocht man eben mit Kind :-) Mich erfüllt der unperfekte aber gemeinsame Weg inzwischen sehr :-)

Wünsche Dir alles Gute und am allerwichtigsten immer locker bleiben :)
WuschElke

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Danke für deine Antwort und Tipps.

Ja sie hilft mir auch fleißig mit...steht auch im Lernturm in der Küche und kocht mit...ist dann aber immer recht schnell durch und klettert dann auf dem Lernturm rum ohne Angst auf Verluste... Da muss ich immer aufpassen dass sie nicht runterstürzt.. habe den Turm auch schon fest an den Küchentresen befestigt, sonst würde sie ihn umwerfen.
Sie ist da schon n echter Adrenalinjunkie und ich bin immer auf hab acht... Die anderen Kinder, die ich kenne sind da chilliger.
Aber ich weiß schon.. es liegt nicht an ihr.. es liegt an meiner Erwartung an mich selbst.. ich hoffe ich bekomme es irgendwann hin das Ganze auch etwas lockerer hinzunehmen...

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Weißt du der Haushalt lächelt dich nicht an wenn du grimasen machst, er gibt dir keinen Kuss wenn du darum bittest, er freut sich nicht darüber dich zu sehen, er liebt dich nicht bedingungslos...es ist nur ein wenig Staub der irgendwo rumliegt, es ist nur etwas Wäsche die gebügelt werden muss, es ist nix weltbewegendes. Deine Tochter hat wohl gerade eine Mama Phase, auch diese wird vorüber gehen. Ja, Frust kennen wir alle da bin ich sicher aber wichtig ist das du dir wieder vor Augen führst was wichtig ist...eine in jedem Winkel glänzende Wohnung oder glänzende Kinder Augen?

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Hallo,
Meine Tochter ist auch 14 Monate und es hört sich fast so an als würdest du auch sie beschreiben. Ich denke es geht in der Anfangszeit vielen wie dir auch. Es ist einfach eine enorme Umstellung, auch nach über einem Jahr noch. In der Zeit wo ich den Haushalt mache (ich bin leider wirklich pingelig was das angeht) muss meine Tochter einfach lernen, das ich nicht immer sofort Zeit habe ihre Bedürfnisse zu stillen. Das klappt mittlerweile richtig gut. Sie muddelt dann hinter mir her und findet immer viele neue Dinge um sich zu beschäftigen. Natürlich nehme ich mir danach auch intensiv Zeit um mit ihr zu spielen. Beim Schlafen war es bei uns genau das gleiche. Allerdings hat der Papa das mit ihr durchgezogen (waren ein paar harte Abende für ihn) und nun geht sie genauso gerne mit ihm zu bett wie auch mit mir.

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Das mit dem Schlafen ist immer phasenweise.... mal klappt es ganz gut mit dem Papa, mal nicht... gerade eher nicht...
Ich weiß es sind immer nur Phasen, aber grad sind die Nerven ziemlich durch.....

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Hallo,
wenn ich es richtig verstehe, läuft dieser neue Rhythmus erst seit 2 Monaten.

Das Sie in dieser Umstellung besonders an dir klebt, könnte im Zusammenhang stehen.
Oder einfach, dass sie dich vermisst hat und deswegen bei dir sein will, oder oder oder

Sie ist auch erst 14 Monate und lernt ja erst, sich alleine zu beschäftigen.

Ich kann dir nur den Rat geben, lege keinen hohen Anspruch auf den Haushalt.

Versuche das nach Hause kommen zu genießen und schnauft beide erstmal durch und freut euch auf einander.
Spielt was schönes, geht nochmal kurz schaukeln auf einem Spielplatz und versuche dir keinen Druck zu machen, mit Gedanken über: ich muss aber noch Wäsche, einkaufen, kochen, saugen......

Ich spreche aus Erfahrung, sonst wird der Alltag nur Dauer unbefriedigend und der Frust noch größer.
Gruß

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Ja.. danke! Du hast recht...
ich muss da einen Weg finden tatsächlich alles etwas easier zu nehmen....

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Huhu,

mir ging es jeweils kurz nach dem ersten Geburtstag meiner Kinder auch nicht gut. Totale Erschöpfung und anstrengendes Kleinkind. Und ich musste nicht arbeiten gehen.

So ab 1,5/2 wird es deutlich besser! Halte durch!

LG Jelinchen

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Vielen Dank!
Tut gut zu wissen, dass es anderen auch ähnlich geht / ging. I`ll do my very best!

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Mein Tipp: Besorg dir eine Putzfrau für die Grundreinigung ;-) ich habe Vollzeit angefangen als meine Tochter 15 Monate alt war. Natürlich wollte sie nach der Kita nur Mama. Einer von uns war auch immer krank, an Schlaf war nicht zu denken. Alles echt anstrengend.

Also habe ich den Nachmittag mit meiner Tochter genossen und einfach gemacht, was sie wollte. Einmal die Woche kam eine Putzfrau und abends hat mein Mann mitgeholfen beim Kochen. Außerdem hat mein Mann sie freitags abgeholt, so dass ich etwas Zeit für mich hatte.

Nach drei Monaten war ich wieder schwanger und direkt im BV. Ich bin echt froh zu Hause zu sein. Bei Nummer zwei werde ich erst ein halbes Jahr nach dem Kita Start anfangen zu arbeiten. Kita Start plus Arbeit ist echt viel!

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Ja .. eine Putzfrau wäre eine Überlegung wert...
Eine erneute Schwangerschaft... eher unwahrscheinlich :-)

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Mit kleinkind tickem die Uhren anders! Haushalt läuft einfach nicht mehr so wie früher
Je eher man sich besinnt auf das wirklich wichtige (euer kind) umso besser!
Dein haushalt kannst du schneller wieder perfekt führen als dir lieb ist, Kinder werden schnell groß.

Bei vollzeit Tätigkeit und kleinkind würde ich mir eine Reinigungskraft suchen die das wichtigste macht (Bäder, Böden, Bügelwäsche etc)
Die wenige Zeit die mit dem Kind bleibt würde ich weitestgehend genießen wollen....Oft schwierig wenn das Bad nicht geputzt ist und man in der Küche schon fest klebt.

Alles Gute

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Ich weiß das alles und trotzdem komme ich manchmal nicht raus aus meiner Haut..

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Dir scheint dein Haushalt sehr wichtig zu sein von daher denke ich nicht das du dieses so einfach ablegen kannst , wozu dir hier viele raten.
Wäre es vielleicht möglich das du nach der Arbeit nachhause fährst und 1 Stunde Haushalt machst oder manchmal reicht ja schon eine halbe Stunde und deine kleine dann abholst ?
Dann wäre der Haushalt erledigt und du könntest entspannter an den Nachmittag ran gehen. Und wenn du kochst gleich so viel kochst das es für den nächsten Tag reicht ?
Und dieses Mama Phase kenne ich hatten wir auch gerade mit 2 j. Ging ca 2 Monate dann war wieder vorbei. Sehe es als Phase an !!! Unser Sohn schläft in seinem Zimmer seit er 8 Monate als ist (hat er so eingefordert er braucht Ruhe) und dann jetzt mit ebrn über zwei musste er in unser Bett in meinem arm einschlafen.. Ich war relaxt und sagte es ist eine Phase, damit kam ich besser zurecht , als mich immer zu fragen was denn nun los ist . Mein Mann dachte wir bekommen ihn nie wieder aus dem Bett und tatsächlich von heute auf morgen war es wieder vorbei... im Moment ist er sehr Papa bezogen und ich vermiss meine kleine Mama klette :(

Alles wird wieder gut!

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Danke...

ja ich hab schon immer gern alles pickobello... trotzdem muss ich mich da etwas zurücknehmen...

Ja wahrscheinlich läuft es so... jetzt nervt es einen und wenn die Phase dann vorrüber ist vermisst man's...

Ach weißt Du...mich nervt am meisten, dass es mich nervt...und ich es nicht locker sehen kann alles... obwohl ich ja weiß, dass es alles nur eine Phase ist und und und...

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Hallo! :-)

Wie wäre es denn, wenn in der Zeit, in der du die Kleine ins Bett bringst, dein Mann was im Haushalt macht? Wenn du dann noch deine Ansprüche etwas reduzierst, wäre das vielleicht eine Erleichterung?