Wie die Angst vorm Kinderarzt nehmen.

Hallo in die Runde,

Ich war letzte Woche mit meiner kleinen (grad 2 geworden) beim Kinderarzt. Und es war einfach nur schlimm.. bis zum Zeitpunkt wo ich sie frei machen musste, war alles gut. Aber dann ging es los. Sie ließ gar keine Untersuchung zu. Das Abhorchen war eine einzige Tränenflut und beim Rachenabstrich musste ich sie mit aller Kraft festhalten, damit die Ärztin überhaupt den Mund öffnen konnte. Danach musste sie sich übergeben. Sie war dann natürlich völlig aufgelöst und fertig. Das letzte Mal waren wir beim KA zur U6 also schon recht lange her. Sie hat eig nie schlechte Erfahrungen beim KA gemacht. Auch die Impfungen hat sie relativ gut weggesteckt.
Jetzt bald steht die U7 an und mich graut es schon davor. Ich glaub, dass sie jetzt beim Eintreten in die Praxis schon Panik bekommen wird.
Sie ist ein Kind, das immer ihre 10 Minuten braucht um irgendwo anzukommen. Aber beim Arzt geht das ja schlecht.. Ich glaub auch eher, dass es weniger die Angst vor der Untersuchung ist, als viel mehr das fremde drumherum. Fremde Person kommt mit komischen Geräten und will irgendwas mit ihr machen.
Habt ihr vllt Erfahrungen und Tipps, was ich machen kann, um ihr die Angst ein wenig zu nehmen.

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Bei meinem Sohn klappte das damals mit einem schönen Bilderbuch zum Thema, seinem "kranken" Teddy und einem kleinen Kinderarztkoffer.

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LG
o_d

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Mh, mein Sohn ist erst 1, aber wir werden ihm zB mein altes Arztköfferchen schenken, damit er an uns oder Oma/Opa abhören kann, usw. oder an einer Puppe.
Und ich würde ihm evtl ein Buch schenken, das diese Angst vorm Doc thematisiert und das sehr viel mit ihm durchspielen.
Ansonsten würde ich versuchen selbst so viel Ruhe und Sicherheit auszustrahlen wie möglich. Und wenn der nächste Termin wieder aus dem Ruder läuft, würde ich wahrscheinlich abbrechen. Davon, dass man sie so zwingt, dass sie sich übergeben muss, wird es nicht besser, und so lange es nichts überlebenswichtiges ist, lässt sich so ein Termin auch nachholen.
LG

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Hallo. Ich hätte den Termin wohl abgebrochen. Ich kann mich heute noch an einen sehr unangenehmen arztbesuch erinnern bei dem ich 9 war. Nachdem der arzt mich unten wegen Bauchschmerzen untersucht hatte wollte er blutabnehmen. Durch sein langsames arbeiten bekam ich panik und er rief 2 Schwestern zum fixieren. Dann hat meine Mutter die Untersuchung beendet, “hier wird keine Vergewaltigung stattfinden!“ darüber bin ich ihr sehr dankbar.
Ich habe meine tochter einmal fixiert für eine blutabnahme wo es um krebsverdacht ging.
Wenn unsere Kinder etwas bei der Untersuchung nicht möchten dann macht unser kia es auch nicht, das ruft nur trauma hervor...

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Mein Sohn hat auch immer tierisches Theater gemacht aber so ab zwei Jahren vergehen sie ja eigentlich schon alles ganz gut, was man so erklärt. Ich habe angefangen, ihm immer wieder Tage vor dem Termin schon zu erzählen, dass wir zum KiA gehen, wo der überall reinguckt und abhorcht, dass das alles nicht weh tut, etc. Hat gut funktioniert. Bücher zum Thema oder Rollenspiele mit Puppen könnten auch hilfreich sein.

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Hallo,

Meine Tochter hatte auch immer sehr große Angst vor unserem Kinderarzt. Und dabei ist er so lieb und verständnissvoll. Er sagt aber auch, dass das vor allem bei 2-jährigen ein ganz normales Verhalten ist, da man sich ja nur von den „U“s kennt, vom Impfen oder wenn das Kind krank ist. Von daher verständlich. Meine Tochter hat dann einfach einen Arztkoffer geschenkt bekommen und wir sind an das Thema spielerisch gegangen. Anfang des Jahres war sie krank und wir waren nach 9 Monaten mal wieder beim Kinderarzt und sie hat schon im Vorzimmer geweint. Ich habe ihr gut zugeredet und der Arzt war auch wieder sehr lieb und hat mit ihr über den Bären auf dem Stethoskop geredet. Ich habe ihn gefragt, ob ich sie zuerst abhören darf und dann er mich und dann durfte er sie abhören, ganz ohne Tränchen. Und neulich bei der U7a war sie plötzlich ganz zugänglich, hat mit ihm geredet, gespielt... ich war begeistert.
Was ich sagen will: nimm dein Kind ernst (gehe ich von aus) und gib deinem Kind Zeit, das wird schon werden! Solange du ein gutes Gefühl bei deinem Kinderarzt hast.

Alles Gute!

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Ich danke euch für eure Tipps und Anregungen. Das mit dem
abbrechen ist halt so ne Sache. Unser Kinderarzt ist hoch frequentiert und man muss mindestens ein halbes Jahr im voraus ein U Termin vereinbaren. Und wehe man muss den verschieben.. auch muss immer alles Zack Zack gehen, weil die Warteräume voll sind. Leider ist das so bei uns. Daher Versuch ich immer, wenn wir schon da sind, das auch durchzuziehen.
Ich find die Idee mit dem Arztkoffer und Rollenspiele toll, das werd ich auf jedenfall probieren und hoffen, dass sich die Angst dadurch etwas legt.

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Schätze die Angst nimmst du dem Kind nur wenn du es nicht festhälst und es da durch zwingst.
Sry wenn das jetzt hart klingt,das soll wirklich nicht so gemeint sein, sondern aus der Sicht des Kindes.

Du hast es quasi dazu genötigt etwas zu tun was es absolut nicht will, der Arzt ist der Mittäter. Großer vertrauensbruch also, grad wenn sie mit fremde probleme hat ist dieser fremde jetzt erstrecht ein Dorn im Auge.
Ich hab immer vorher schon viel geredet und auch Impfungen angekündigt....Angst haben meine beiden Kinder nie gehabt ausser 1x, da dachte der kleine er wird geimpft und da er schon sehr früh gemerkt hat das der Arzt derjenige ist der ihn gepiekst hat, hat der das abbekommen :x (unser Arzt impfte immer so das die kinder das garnicht gesehen haben und ihn damit nicht verknüpft haben)
Naja jetzt war es dann halt mal so das meine Tochter gemein war und meinte er wird geimpft.
Also vllt liegts bei euch ja doch auch an einer Impfung!

Meine wissen nun halt das sie erst wieder geimpft werden wenn sie viel älter sind und gehen daher eh direkt entspannt da ran und weils was süsses gibt am Ende, bei meinen naschkatzen ist das ein Highlight, mein kleiner will sogar immer ins Krankenhaus wenn er en Kratzer hat #augen

Also ich würde viiiiiiiiiiiiiel reden und auch klar machen was ok ist und was nicht und übergriffiges Verhalten ist für mich nicht ok, so wichtig ist das ganze dann doch nicht das ich mein Kind mit aller Kraft festhalten muss! Wenn du das dennoch machst, entschuldige dich wenigstens beim Kind!
Ich hab mich bei meinen kindern immer für die Impfung entschuldigt und so war das ganze gleich viel erträglicher für sie.

Evtl ist es aber auch nur ne Phase, mit 2 entwickelt sich das ICH und die entscheidungsgewalt, also kann es auch einfach sein das der Auslöser schlicht war das er einfach nicht wollte.