Tyrannenkind o normaler Wahnsinn ?

Ich frage mich ernsthaft, ob es am Alter liegt o am Wesen o an falscher Erziehung : mein Kind gönnt mir keine Rast, ich fühl mich nur abgehetzt u leer - Beispiel : es schläft, wacht auf, Papa will es aus dem Bett holen, hysterisches Gebrüll weil er das nicht tun soll .. der Tag beginnt ... laut ... man fährt im Auto u hier gilt nur gib mir, spiel Musik aber eine andere, heb mir dies auf o jenes, was unter der Fahrt nicht geht, daraufhin Gebrüll, aus Gurt schlürfen, jede Fahrt Horror. Zu Hause möchte es ins Trampolin, kaum drin u man setzt sich, braucht es dies o das u spring ich nicht gleich Hysterie pur. Möchte ich rein u es nicht weil man zu Hause auch zu tun hat, Gebrülle. Ich u der Rest der Familie leiden sehr an diesen Anfällen. Ist das normal - oder nicht ? Ich weiß es nicht... mein Kind ist 2,5 Jahre u ist nicht erst seit gestern so sondern schon lang so stur u böse. Wer weiß Rat ?

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Guten Morgen.

Unser Sohn ist auch gerade 2,5. Und steckt in der gleichen Phase. Das ist ganz normal, wenn auch anstrengend.

Die Kinder erkennen halt mehr und mehr, dass sie andere durch ihr Verhalten beeinflussen können. Die Kunst ist nun, das Ganze in geregelte Bahnen zu lenken.

Bei uns gibt es jetzt den Spruch: "Wer schreit, kriegt nix." Wenn Sohnemann etwas möchte (Apfel essen zB) und er schreit mich an: "Will Apfel essen!", dann sage ich: "Wer schreit, kriegt nix. Wie sagt man das?". Dann tobt er meist eine Weile, was ich ignoriere. Wenn er sich dann beruhigt hat, fragt er einfach normal: "Darf ich einen Apfel, bitte?". Dann sage ich: "Aber sicher, setz dich bitte an den Tisch. Hier ist dein Apfel." Und er sagt sogar "Danke." Allerdings muss man in der Situation etwas vorausschauend handeln. Wenn ich weiß, dass ich ihm keinen Apfel geben werde, weil wir in ein paar Minuten Abendbrot essen werden, dann sage ich das gleich beim ersten Mal. Dann gibt es zwar auch Geschrei, aber ich habe ihn nicht veralbert.

In anderen Situationen (Spielplatz) kündige ich vorher an: "In 5 Minuten geht es nach Hause.... So, noch einmal rutschen..." Und dann gehen wir auch. Ob er dabei schreit oder nicht, ist egal. Meist geht es ohne Gebrüll. Es ist halt wichtig, vorher anzukündigen, damit er sich darauf einstellen kann. Stell dir mal vor, du sitzt auf dem Sofa und liest. Und dann kommt dein Mann an, reißt dir das Buch aus der Hand und kommandiert: "Los, anziehen, wir fahren jetzt mit dem Auto weg." Da würdest du auch ärgerlich werden.

Andersrum muss das Kind aber auch lernen, dass es nicht immer sofortige Aufmerksamkeit bekommen kann. Zum Beispiel, wenn ich mit irgendwas beschäftigt bin und unser Sohn will, dass ich jetzt sofort mit ihm spiele. Da sage ich dann auch: "Ich spiele gerne mit dir. Aber erst hänge ich die Wäsche auf. Such mir doch schon mal ein Auto raus, mit welchem ich dann spielen darf." Das klappt ganz gut. Ist aber eben auch wichtig, dass ich als Erwachsene mein Wort halte. Sobald ich fertig bin mit der Wäsche, spiele ich dann ne Runde mit ihm.

Beim Auto fahren mache ich keine Verrenkungen. Was runterfällt, bleibt liegen. Da muss man das Geschrei einfach ignorieren, alles andere ist zu gefährlich. Sollte er sich aus dem Gurt befreien (ist bei uns noch nicht vorgekommen), würde ich sofort anhalten und erst weiterfahren, bis er wieder angeschnallt ist.

Ich finde, das Wichtigste in dieser Phase ist, gelassen zu bleiben, sich nicht hetzen zu lassen. Das Kind ist kein Baby mehr, man muss nicht sofort springen, wenn es brüllt. Ich setze mich durchaus mal 15 Minuten hin und trinke einen Tee und habe Pause. Das verkünde ich vorher auch. Und dann bleibe ich sitzen. Wenn er während dieser Zeit etwas möchte, muss er warten.

Gute Nerven wünsche ich dir 😊

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@mezzyhair:
das unterschreibe ich zu 100%.

so ist das hier auch. und meine Tochter kann tatsächlich auch von einem Moment zum andere der totale Brüllkäfer sein.

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Wo hat es eigentlich angefangen, dass man das Wort „und“ nicht mehr ausschreibt?

Wie reagierst du denn, wenn dein Kind so ist?
Hat es Erfolg?
Ich denke es ist ein gutes Alter wo man Dinge ankündigt, wenn es etwas bald zu Ende ist. In 5 Minuten gehen wir dahin und dorthin. Was 5 Minuten sind, habe ich definiert ;-)
Ist mein Kind fordernd, haben wir einen vernünftigen Ton geübt. Mit 2,5 das Wort bitte. Jetzt muss ich natürlich auch noch erinnern :-)
Kann sich dein Kind denn schon gut ausdrücken? Wenn nicht, kann ja Frust bei sein, dass du nicht gleich kapierst, was grad nicht stimmt ;-)
Kann ja auch sein, dass dein Kind nachts eben im Bett bleiben will und nur mal deine Hand braucht oder oder oder...

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Das nennt sich Autonomiephase.

http://elternmorphose.de/8-tipps-um-kinder-entspannt-ueber-die-autonomiephase-zu-begleiten/

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Hallo,
wünsche dir zunächst viel Kraft und Geduld.Die kleinen gewöhnen sich schnell dran durch Gebrüll Aufmerksamkeit geschenkt zu bekommen.Einige Dinge kann man meiner Meinung nach dem Alter zuweisen, aber das es bei dir so krass abläuft, liegt eher daran, dass es genau weiss, dass du Aufmerksamkeit zeigen wirst. Ich habe das auch ne Zeit durchgemacht, bis ich gemerkt habe, wie sehr wir im Verkehr bspw. gefährdet sind. Das beste Unterwegs ist, Spielzeug, womit es auch beschäftigt ist.Oder etwas, woran es gut knabbern kann. Zu Hause, wenn keine Zeit ist ignorieren. Bei uns hat es gut geklappt, zunächst immer wieder Blickkontakt aufgefangen, bis es mit eigenem Spielzeug beschäftigt ist. Irgendwann lernen die es automatisch, dass man nicht jede Sekunde um die kümmern kann.
LG

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Es ist normal, dass ein Kind seinen eigenen Willen entdeckt und auch wichtig. Aber wenn Du Dich gestresst fühlst dann stimmt wohl was nicht. Entweder am Verhalten des Kindes oder an Deiner Wahrnehmung. Beobachte mal bewusst, ob es auch anders ist und es Dir nur in Situtationen in denen Du gestresst/angespannt/mit Gedanken bei dem was getan werden muss bist nur auf fällt wie fordernd es ist. Dass ein Kind z.B. keine Lust hat rein zu gehen, weil Mama Haushalt machen muss kommt mir bekannt vor. Da muss man Kompromisse finden. Bei uns hilft ganz gut die Ansage in 5 Minuten gehen wir rein. Und dann auch sagen noch 3 Minuten, noch 1 Minute lass uns aufräumen. Dann kann es sich drauf einstellen und natürlich sind die 5 Minuten nicht reale abgemessene 5 Minuten sondern einfach ein Richtwert fürs Kind. Wobei ich bei meinem auch wirklich schon den Wecker am Handy gestellt habe.
Ansonsten in Ruhe Situationen besprechen, wir fahren jetzt gleich Auto, sollen wir diese oder jene CD hören. Und Du weißt dass Du angeschnallt werden musst, sonst wirst Du bei einem Unfall ganz schlimm verletzt und das tut weh. Auch erklären, dass man fährt und dass man dann nichts aufheben muss. Von einem 2,5 jährigen erwarte ich da zumindest gewisses Verständnis. Je nachdem wo ihr hinwollt, wenn es sich darauf freut auch einfach mal anhalten, wenn es Quatsch macht und sagen, dass Du so nicht weiter fährst. Erst wenn wieder Ruhe ist. Wenn das Kind natürlich schon gar nicht los wollte hilft das auch nicht.

Seid ihr zu Hause? Oder geht das Kind schon in die Kita? Arbeitest Du wieder?

Falls ihr komplett zu Hause sind, vielleicht klare Strukturen und Abläufe.

Und bei einem nein bleiben, wenn es Dir wichtig ist. Dann soll es brüllen. Zeig ihm Verständnis das es sauer ist, aber gib nicht nach. Wobei nicht alles immer verboten sein muss.

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Zum Autogurt fällt mir noch ein. Was habt ihr für einen Sitz? Und sind die Gurte richtig eingestellt. Meine haben das nur im Gruppe 1 Sitz aus dem 5 Punkt Gurt geschafft und auch nur dann wenn es Zeit war den Gurt höher zu stellen oder wenn er nicht fest gezogen war.

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Hi,

das erste was mir auffällt ist "Schlüpft aus dem Gurt" - kurze Frage zu dem Thema. Wie schnallst du ihn an? Hat er ne dicke Jacke im Auto an und wird der Gurt jedes mal nach dem Anschnallen festgezogen (der Festziehgurt liegt zwischen den Beinen) und vorm abschnallen gelockert (oberhalb von dem Gurt gibts einen Lockerungshebel). Denn Kinder die sich aus dem Gurt winden können sind in der Regel zu locker angeschnallt, oft auch als Begleiterscheinung, weil zu dicke Jacken an (damit kann man nämlich nicht richtig anschnallen). Nur so als Tipp, der Gurt muss so fest sein, das max 2 Finger an der Brust noch von dir dazwischen passen, aber eigentlich muss man immer so fest anziehen, bis gar nix mehr geht. Das vergessen viele nämlich.

Es ist schlicht verschieden. Es gibt Kinder die kommen schon pflegeleicht zur Welt, schlafen von Beginn an durch, heulen nur wenn sie schmerzen haben, können auf was warten ohne das Drama ist, können sich prima selbst beschäftigen, man kann sie wach ins Bett legen und sie schlafen von alleine ein (ohne gebrüll) und wenn man ihnen was erklärt - sind sie sehr aufmerksam und setzen das meiste davon auch altersbedingt gut um. Ne Freundin hat so ne Tochter.... sehr beneidenswert... absolut... allerdings ist sie dann auch schon mega am Limit, wenn sie aufgrund von krank sein, mal nen Tag hat wo sie tatsächlich anstrengend wird. (Dabei ist sie selbst in ner Großfamilie aufgewachsen und kennt Trubel und Lärm.) Mir ist aber auch bewusst das solche Exemplare nix mit Erziehung zu tun haben oder mit Normalität. Jene Eltern können sich schlicht überglücklich schätzen es so verdammt Einfach zu haben, wie man es mit Kind nur einfach haben kann.

Wenn ein Kind so ist wie deines ist es ne Mischung aus Charaktereigenschaft, Altersbedingt und zum Teil auch tatsächlich Resultat daraus wie man selbst auf etwas das das Kind tut reagiert.

Erstmal muss man sich vor Augen führen das Kleinkinder bis sie ca. 5-6 Jahre alt sind kaum bis keine vorhandene Frustrationstoleranz besitzen. Was die Folge hat, wenn man ihnen z.b. etwas wegnimmt, weil sie Unfug damit anstellen - die Folge nahezu immer ein Heulkrampf mit Wutanfall ist. Oder Dinge die mit Geduld zu tun haben, Tagesformabhängig sind und selten sehr stark ausgereizt werden können. Das nächste ist die Impulskontrolle, die Kinder auch erst mit 5-6 Jahren entwickeln. Das ist die Fähigkeit, den affektiven Wunsch ihre Wut zum Beispiel in Form von hauen Ausdruck zu verleihen nicht zügeln können zumindest nicht in emotional aufgeladenen Situationen. (Das schaffen nebenbei nicht mal alle Erwachsene.... jeder Choleriker z.b. hat diese Fähigkeit nie erworben sich normal zu artikulieren wenn er Probleme hat.)
Dann gibts die 3. Komponente... Empathiefähigkeit. Die Lernen Kinder zwischen dem 3-4 Lebensjahr.... Empathiefähigkeit ist die Grundlage, auf andere Rücksicht nehmen zu können und sich in andere hineinversetzen zu können, dass man z.b. mit dem eigenen Verhalten unangenehm auffällt und das besser sein lassen sollte wenn man kein Ärger haben will.

Sprich das Kinder in dem Alter so reagieren wie deines ist zum Größtenteil dem Alter geschuldet und beim einen Kind lediglich stärker veranlagt als beim nächsten, sprich Charaktersache wie stark es ausgeprägt ist.

Es gibt nur wenige Dinge die tatsächlich was mit der Reaktion von euch (Erziehung wie du es nennst) zu tun hat. Wenn ein Kind z.b. etwas selbst aufheben könnte und verlangt das du das machst... und du springst dann. Dann machst du dich langfristig zum Diener deines Kindes. Natürlich reagiert ein Kind mit nem Wutanfall wenn man seinem Wunsch widerspricht und es zur Selbständigkeit anregt, auf die es gerade keine Lust hat. Sprich Dinge zu übernehmen die für dein Kind nicht möglich sind (eine Getränkekiste zu tragen zum Beispiel) oder gefährlich (mit nem scharfen Messer schneiden) ist ok - aber wenn du den Stock vor seinen Füßen für ihn aufheben sollst, an den er selbst dran kommt und der auch nicht zu groß oder schwer für ihn ist. Tust du dir langfristig keinen Gefallen damit.

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Huhu,

mein zweites Kind ist auch eines von der anstrengenden Sorte. Er ist sehr willensstark und ein super flinker Wusel, dem alle paar Minuten was neues einfällt. Er ist gerade zwei geworden.

Ich habe auch kaum Pausen und manchmal ist es wirklich schwer einfach nur den normalen Haushalt zu schaffen. Da es zum Glück nein zweites Kind ist, nehme ich es gelassen und weiß, dass er verständiger wird und man von Monat zu Monat besser mit ihm reden kann.

Vielen Kindern helfen Rituale und regelmäßige Tagesabläufe. Wenn also das morgendliche Aufstehen immer nach dem gleichen Schema abläuft. Dabei darfst Du Dich natürlich an Deinem Kind orientieren. Vielleicht mag Dein Kind z.b. langsam selbt aus dem Bett aufstehen, z.b. durch die Schlupfsprossen. Und dann jeden Morgen zuverlässig den gleichen Ablauf mit waschen, wickeln und anziehen....

Den Tipp mit dem Ankündigen von Veränderungen der Situation hast Du ja schon bekommen. Das muss man dann aber auch zuverlässig durchziehen. Erste Ankündigung ("Noch fünf Minuten spielen, dann machen wir..."), dann vielleicht noch eine Erinnerung ("Noch eine Minute, dann machen wir...") und dann aber auch durchziehen.

Im Auto gibt es zwei Sorten von Gemecker. Manchen Kindern wird schlecht und sie leiden. Aber den meisten ist einfach langweilig. Unsere hören gerne Pettersson und Findus im Auto. Spielzeug (das runter fallen könnte) gibt es hier für normale Fahrten nicht (im Alltag bis ca. 30 min), höchstens für lange Urlaubsfahrten. Ansonsten kann man sich mit den Kindern ja auch schön unterhalten im Auto.
Spielzeug während der Fahrt aufheben geht halt einfach nicht. Das kann man einem 2,5jährigen erklären. "Ich weiß, Du bist traurig, weil Dir XY runtergefallen ist. Jetzt gerade kann ich Dir nicht helfen, aber wenn wir angekommen sind, hebe ich es Dir auf." Wenn Du das immer konsequent so machst, wird er sich daran gewöhnen, dass es so läuft.

Grundsätzlich ist es immer hilfreich, wenn man versucht das Kind zu verstehen. Das heißt nicht, dass man alles so machen muss, wie es das Kind will. Aber man kann es besser anleiten, wenn man sich in das Kind einfühlt.

Was meiner Meinung nach nicht geht, ist Kinder zu ignorieren. Das ist respektlos. Würden wir mit unserem Partner, Kollegen... nie machen.

Und was ich noch sehr problematisch sehe, ist Kindern in Fahrzeugen (Auto, Buggy...) etwas zu essen zu geben. Das Risiko, dass sich das Kind verschluckt (von sich aus oder aufgrund von Bodenwellen, starkem Bremsen...) und man das garnicht oder zu spät merkt und nicht rechtzeitig reagieren kann, ist mir zu hoch.

LG Jelinchen

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Hallo,

kann es sein, dass dein Kind bereits gelernt hat, dass es nur schreien muss und du springst? Denn dieses Verhalten kenne ich so nicht. Ich springe aber auch nicht gleich bei jedem Pups meiner Tochter.
Ich an eurer Stelle würde das Gebrüll einfach mal ertragen und es sich ausspinnen bzw. brüllen lassen. Euer Kind hat euch schon gut im Griff.
Mir würde es im Traum nicht einfallen, alle Nase lang nur für mein Kind zu springen. Da würde ich selbst ja zu nichts mehr kommen.
Hier heißt es jetzt konsequent sein.
Wenn es sich im Auto abschnallt, würde es eine klare Ansage geben, denn das ist Lebenswichtig.
Mit 2,5 Jahren verstehen die Kleinen schon sehr viel - auch Grenzen. Und sie können schon sehr viel. Wenn es etwas haben möchte, soll es sich dies selbst holen - oder es hat Pech. So einfach ist das.

LG und starke Nerven.

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"Es" dann dein Kind kein Geschlecht?
Also ich denke du musst Grenzen aufzeigen, es kann nicht den ganzen Tag nur ums Kind gehen, wenn du 10 min Pause brauchst u d das Kind sich genauso gut selbst was holen kann dann gönn dir diese kleine Pause auch. LG