Offenes Konzept Kita

Hallo,

ich brauche mal eure Erfahrungen.

Bei uns ist es tierisch schwierig einen Kita-Platz zu bekommen. Mein Sohn ist jetzt 1 Jahr und ich wollte ihn ab 2 Jahren in eine Betreuung geben. Trotz früher Anmeldung habe ich von 10 Einrichtungen Absagen bekommen. Hatten uns dann eigentlich damit abgefunden ihn erst mit 2 1/2 oder 3 in eine Kita zu geben.
Jetzt habe ich überraschend eine Zusage bekommen. Der Kindergarten ist in unmittelbarer Nähe zu meinem Arbeitsplatz und die Leitung und die Erzieherinnen waren nett, auch die Räumlichkeiten und das Platzangebot haben mir zugesagt. Also wäre es eigentlich super.

Das „Problem“ ist aber das offene Konzept der Kita. Ich weiß nicht so ganz ob mir das gefällt und ob da ein 2-Jähriger nicht untergeht.

Jetzt bin ich mir unsicher. Platz zusagen trotz Bedenken? Oder absagen und hoffen, dass ich zu einem späteren Zeitpunkt in meiner Wunschkita einen Platz bekomme?
Achso finanziell können wir es regeln ihn erst später abzugeben, wobei mehr Geld ja nicht schaden kann.

Habt ihr Erfahrungsberichte zum Offenen Konzept?

Lg

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Hallo
Ob da irgendein Kind "untergeht" kommt wohl auf die Umsetzung und das Personal an. Bei meinen Kindern in der Einrichtung (Kindergarten, eigene Krippe die in sich selbst recht offen ist und auch am Kiga Alltag teilnimmt) ist es das teiloffene Prinzip. Das ist meiner subjektiven Ansicht nach häufiger als das ganz offene, wird aber gerne damit in einen Topf geworfen. Egal wie, hinter beidem steckt ein Konzept.
Hier wird das sehr gut umgesetzt. Meine Tochter hat dort mehrere Monate ein Praktikum gemacht und somit weiß ich wirklich genau was Sache ist. Ich finde es immer ganz hilfreich solch eine Erfahrung zu hören. Vielleicht kannst du ja mal mit einem Elternteil reden dessen Kind dort hin geht?

LG

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Danke für deine Antwort,

Ich habe gestern mit einer Mutter gesprochen und das hat mir wirklich etwas meine Zweifel genommen.

Lg

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Unsere Tochter gehts seit sie 2,5 Jahre ist in eine Kita mit teiloffenem Konzept, vorher war sie seit sie 10 Monate alt ist in einer Krippe mit komplett offenem Konzept. Es hat beides sehr gut geklappt und sie ist super damit zurechtgekommen.

Unser Jüngster geht jetzt in eine Krippe mit festen kleinen Gruppen, da sehe ich eher mehr Nachteile.

Ob ein Kind untergeht (da schließe ich mich meiner Vorschreiberin an), hängt weniger am Konzept, als mehr mit den Erzieherinnen und wie diese in der Lage sind das Konzept umzusetzen.

Ich würde den Platz annehmen und bei der Eingewöhnung meine Befürchtungen nochmal ansprechen. Die Erzieherinnen können dir die Sorgen sicher nehmen.

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Bei einem offenen Konzept "rutschen" viele Kinder durch und machen nur das, worauf sie Lust haben.............da jede Erzieherin für eine bestimmte Zeit nur in einem bestimmten Raum ist, kann sie die unterschiedlichen Stärken und Defizite der Kinder gar nicht im BLick habe.

Bei einem geschlossenen Konzept ist die Erzieherin jeden Tag mit denselben Kindern zusammen, macht mit allen Kindern unterschiedliche Dinge und kennt somit "ihre " Kinder und weiß, wo die Stärken / Schwächen sind.
lg

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Die Kita meiner Tochter hat ein offenes Konzept. Am Anfang war ich auch skeptisch. Sie ging ab einem Jahr in die Kita. Ich muss sagen, meine Tochter hat total von dem Konzept profitiert. Sie hat so gerne mit den älteren gespielt und sie fing so rasend schnell mit dem sprechen an. Die kleinen Kinder waren oft rüpelig und meine kleine ist eher sehr zurückhalten. Die Großen waren vorsichtiger mit ihr und haben sie einbezogen.

Jetzt muss ich aber dazu sagen, dass meine Kinder sehr sehr klein ist. Auf 7 Kinder kommen 4 Erzieher und die Kinder dürfen sich Ihre Bezugsperson selbst aussuchen. Unter geht da also niemand.

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Genauso war es bei uns auch. Meine Tochter kam auch mit 1 Jahr in die Kita mit offenem Konzept und sie hat total davon profitiert. Sprach sehr früh und auch mit dem allein essen und anziehen ging es total fix. Sie geht total gern in die Kita und das ist mit das wichtigste für mich.

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Hallo,
unsere Tochter kam mit 13 Monaten auch in eine solche Kita, ist jetzt zwei Monate dabei. Ich muss sagen, ich war auch skeptisch, weil alle anderen Kitas Nestgruppen für die Kleinen haben. Aus unserem Umfeld kam auch nur Kritik, aber ich finde es mittlerweile gut. Sie hat schon einiges gelernt, was sie zuhause nicht versucht hat und freut sich jeden Tag dorthin zu gehen. Ich habe nicht den Eindruck, dass die älteren Kinder grob sind oder die Erzieher nicht auf alle eingehen; im Gegenteil die älteren Kinder beschützen die "Babies" eher und klar, die Kleine spielt auch mal allein dort.

Wir hatten übrigens auch keine Alternative, weil wir sonst nirgendwo dieses Jahr einen Platz bekommen hätten. Man muss dem Ganzen auch mal eine Chance geben, abmelden geht immer.

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Wir sind auch in einer Einrichtung mit offenem Konzept und ich kann mich anschließen: es dreht und fällt mit dem Personal.
Gut gemacht können alle davon profitieren.

Und: ob eine Einrichtung gut oder schlecht ist, kann sich innerhalb weniger Wochen ändern.
Haben wir selbst erlebt. Die Jungs haben aber eine super Bindung zu ihren Erzieherinnen und ihren Kumpels, da schadet auch für uns als Erwachsene "unzumutbares Chaos" erst mal nicht.
Jetzt ist es etwas ruhiger geworden und wir freuen uns, dass nun auch wieder pädagogische Arbeit statt reiner Aufbewahrung erfolgt.

Mittlerweile würde ich jedem raten: such dir eine Einrichtung, die von Entfernung und AlltagsOrganisation zu euch passt und bei der das Bauchgefühl stimmt. Alles andere kannst du eh nicht beeinflussen. Kinder sind schlau und finden ihren Weg. Auf das "Konzept" (sowieso in dem Moment hin, wenn das Personal fehlt) würd ich keinen allzu großen Wert legen.

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Moin,

für uns käme ein offenes Konzept gar nicht in Frage, selbst "teiloffen" ist mir schon zuviel Gewusel. Unser Kleiner kann sich noch schlecht auf Dinge konzentrieren, ist eh noch sehr sprunghaft im Spielverhalten, spielt nix "zu Ende" sondern wechselt viel und schnell ... da fände ich offenes Konzept Gift.

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Kommt drauf an wie es gemacht ist. Aber bei gutem Personal geht das Kind nicht unter. Unser Großer ging mit knapp 3 in ein großes offenes Haus. Wir sind begeistert. Hab jetzt auch nicht das Gefühl dass die mein Kind nicht kennen. Egal mit wem ich spreche alle sehen mein Kind realistisch. Kennen seine Schwächen und Stärken. Die Kleine wechselt da demnächst auch hin. Muss aber sagen dass ich bis 2,5 - 3 die kleine Krippengruppe zu schätzen wusste und keine Erfahrung mit 2jährigen in einem offenen Haus habe.

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Der Sohn von einer Freundin GING in einen Kindergarten mit offenem Konzept. Sie wechselte dann die Einrichtung. Es war furchtbar schlecht umgesetzt. Keine Erzieherin fühlte sich verantwortlich. Er ist teilweise den ganzen Tag in derselben Windel rumgelaufen, weil ihn niemand wickeln wollte. Er hatte Kotreste am Po und war ganz wund, weil er nicht richtig sauber gemacht wurde. Die Kinder liefen bei Kälte ohne Matschsachen draußen herum, damit die Eltern die Kinder bloß ohne großes Umziehen mit nach Hause nehmen konnten und die Erzieherinnen schnell Feierabend haben. Außerdem wäre das Anziehen zu anstrengend geworden. Wenn sie mal fragte wie der Tag war, konnten die Erzieherinnen keine Auskunft geben, weil ja jeder für jedes Kind irgendwie zuständig war (oder auch nicht).
Es gibt bestimmt auch Kitas die das besser im Griff haben aber diese hat das Konzept nur für die eigene Bequemlichkeit entwickelt. Zudem bin ich überzeugt, dass so kleinen Kindern zu viel Offenheit nicht gut tut. Sie brauchen eine verlässliche Bezugsperson.

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Das ist aber wirklich ein negativ Beispiel. Denn in der Regel gibt es auch beim offenen Konzept eine Bezugserzieherin und das mit den Windeln finde ich ganz schrecklich. Bei uns wird. Ach Plan Windel gewechselt und das auch dokumentiert damit jedes Kind regelmäßig eine neue Windel bekommt.