Kind zur Ruhe verhelfen?

Ich bin heute mal wieder völlig frustriert....
Mein Sohn (2J) findet seit Silvester abends nicht mehr zur Ruhe.
Wir haben feste Rituale und ich stille noch (bisher das Wundermittel) aber seit etwa zwei Wochen ist er abends nicht mehr er selbst! Plötzlich packt ihn ein unbändiger Bewegungsdrang und er will tanzen, rennen, klettern .... Und dabei ist egal ob er tagsüber ausgelastet wurde durch entsprechende Aktivitäten (wir lasten ihn mit 99%iger Sicherheit aus!) oder nicht. Mein Mann denkt sich ständig neue Bastel und Bauprojekte draussen aus und die beiden sind viel draussen Material sammeln, werkeln, spielen ... Mein Mann hat kein Auto zur Verfügung und wir leben sehr sehr ländlich .... Nächste Einkaufsmöglichkeit ist ein Kiosk ca 3-4km weit weg und die legt er mit Junior locker zu Fuß zurück. Bewegung und Auslastung hat er, ebenso Mentale Förderung und Forderung bei werkeln... Wir treffen meist zweimal die Woche Freunde zum spielen und an drei Tagen ist er beim tagesvater in der Gruppe also ist er auch sozial gut ausgelastet denke ich. Oje es hört sich an dieser stelle so an als wären wir den ganzen Tag mit seinem entertainment beschäftigt.... Nene das ist es nicht, mein Mann ist freiberuflich sowas wie Kunsthandwerker und Junior läuft praktisch mit. Wir tun so gesehen sehr wenig NUR für das Kind sondern er ist eben dabei und fest in den Alltag integriert sodass es an Anregungen nicht mangelt.... Ich glaub wäre die körperliche Konstitution gegeben könnte er den Haushalt fast alleine schmeißen. Er hat Auslastung und Anregung aber auch Zeit für Ruhe und Rückzug .....

Trotzdem ... Sobald wir das Abendritual nach dem essen beginnen flippt er aus... Wir haben schon einiges geändert und es sieht nun wie folgt aus:(Tisch abräumen) umziehen (alle), Zähne putzen, lesen und singen auf dem Sofa, dann wird das Betti-Lied angestimmt und wir gehen singend ins Bett, stillen bis er schläft.

Er fängt bereits beim abräumen an ... Statt wie sonst abzuräumen mit uns, rennt er scheinbar völlig orientierungslos durchs haus und brabbelt, nölt oder summt dabei. Zähne putzen klappt gar nicht mehr .... Beim.lesen zeigt er kaum Interesse und lenkt sich schnell ab mit klettern, rennen, Blödsinn machen, Sachen werfen. Sobald ich ein Schlaflied anstimmen springt er auf und tanzt und fordert uns zum mit tanzen auf.... Wenn wir das Betti-Lied anstimmen und die Lichter ausmachen dann fängt er an hysterisch zu brüllen bis wir im Bett sind ... Da geht es wieder und er verlangt seinen "Motsi" also Brust. An der Brust ist er total zappelig, haut um sich, summt irgendwas vor sich hin, tritt mich und meinen Mann, dockt ab dockt an, will ständig die andere Brust und zwickt mich in die "freie" Brust dabei.
Es wird nicht besser egal was wir tun. Mittlerweile bringt mein Mann ihn, nach einer kurzen Schmusen und Stillrunde, allein ins Bett, dabei weint mein Sohn ganz dolle nach mir wenn ich gehe und einige Minuten danach... Und ich sitze frustriert auf der Couch.

Es ist kein schöner zustand und ich fürchte ihm das Zubettgehen dauerhaft zu vermiesen wenn es so weiter geht. Außerdem sehe ich unsere Stillbeziehung in Gefahr ....

Ich dachte mittlerweile schon an Massagen mit Hopfen und/oder Lavendelöl nach, oder beruhigende Tees oder sonst was .... Aber ich will mein Kind eigentlich nicht zu dröhnen zum schlafen gehen. Oder ist das in dem alter nicht mehr so kritisch?

Maßnahmen tagsüber bisher waren:
- Mehr Ruhe rein bringen, also weniger raus weniger Freunde treffen, weniger alles und stattdessen mehr ruhige indoor Sachen machen bzw machen lassen, richtig Langeweile aufkommen lassen.... Aber er war abends noch schlimmer weil nicht ausgelastet

- mehr Auslastung bis er fast um fiel aber er war dann immer sehr früh müde und früh im Bett, natürlich mit Theater und Protest. Dann wachte er nachts auf für mehrere Stunden und war morgens nicht aus dem Bett zu bekommen.... Wenn wir ihn nicht so früh ins Bett bringen dann sucht er sich ne Ecke und schläft so ein, auf dem Boden.

- er ist ein tragling und wir haben nicht mal einen kiwa, aber er hat die Tragezeit bereits
größtenteils beendet. Wir haben versucht ihn trotzdem zu tragen damit er sich beruhigt aber nö ... Er wehrt sich und brüllt.

- singen weglassen, aber dann singt er eben alleine und tanzt.

Ich bin sicher es ist nur eine Phase und es wird besser werden aber ich muss es ja trotzdem nicht auf mir bzw uns sitzen lassen und es gibt sicher Lösungen....

Fällt euch etwas ein was wir tun könnten? Wären vielleicht wirklich helferlein AIS der Natur hilfreich und erlaubt?

Ich will es nicht einfach aus sitzen! Bisher konnte ich alles irgendwie zum besseren anpassen und verändern und so den angenehmsten weg für uns alle finden .... Aber nun weiß ich grad nicht weiter ....

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1

Mein erster Gedanke war:

Er ist 2. Autonomiephase!
Er testet seine Grenzen aus.

Tipps: Grenzen setzen.

Aber konkret bin ich da die falsche Ansprechpartnerin.... 🙄

Weiterhin gute Nerven!

2

Natürlich und das schon seit Monaten! Aber er hat Grenzen und Freiräume und solange beides sich die Waage hält ist er relativ zahm bisher, außerdem flippt er ansonsten nicht mal für ein Nein bei Schoki so aus ....
Wir sind ausserdem sehr gut darin Kompromisse miteinander auszuhandeln wenn es für etwas mal keine Regel oder Grenze gibt. Aber beim ins Bett gehen sind zumindest seine Fronten verhärtet ....

3

Hallo mein spontaner Gedanke war to much... versucht es mal mit mehr Ruhe vllt ist das alles zu viel für ihn und er muss das irgendwie verarbeiten. Lg und starke Nerven

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Hallo,
Kann er denn schon reden? Du könntest ihn ja einfach mal fragen was ihn stört oder was man anderst machen soll. Ich habe meiner tochter 2 jahre lang vorgesungen bis sie geschlafen hat und von einem tag auf den anderen hat sie gesagt "mama ruhig" seitdem lieg ich nur noch still daneben und sie erzählt mir Sachen von ihrem Tag und irgendwann schläft sie dann. Vielleicht will er auch einfach das abendritual ändern weil er gerne noch was anderes machen möchte sei es erzählen oder vielleicht in eurem fall noch ein paar mal auf dem Bett hüpfen und dann ist Schluss und man legt sich hin.

Vielleicht einfach mal fragen und dann was komplett anders versuchen;-) irgendwelche einschlafmittelchen würde ich nicht nehmen zumal du ja sagst er sucht sich manchmal auch eine ruhige Ecke und schläft dort ein also hat er ja eigentlich mit dem schlafen direkt kein Problem oder? Vielleicht verpasst ihr auch knapp en Müdigkeitsmoment dass er grade wieder am aufdrehen ist?

Vielleicht hilft euch ja eine Idee davon ;-)

Lg

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Er redet noch sehr wenig und äussert seine wünsche noch viel nonverbal aber sehr verständlich. Vor dem Essen telefonieren wir, entweder in echt mit Oma Opa oder gespielt. Dabei erzählt er sehr angeregt und quasselt sich den Frust von der Seele .... Aber verstehen ist schwierig, ich verstehe ihn nur bruchstückhaft wenn er redet. Er ist auch grade erst 2 geworden.

Bei der Gestaltung des neuen Rituals haben wiR ihn natürlich miteinbezogen oder es so gut es geht versucht. Er schaltet nach dem Abendessen einfach das Hirn ab!
Das mit dem Schlafmoment verpassen haben wir auch schon gedacht und versucht sehr genau aufzupassen ... Und ich habe bisher das Gefühl das wir den Zeitpunkt gut abstimmen.
Wenn er mal nicht singen will oder keine Musik möchte dann zeigt und sagt er es auch "psst leise". Aber das kam bisher nur ein paar mal vor ...

Danke für die Anregungen in über denke die Abende nochmal

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Ich würde ihm auch nur sehr ungern Mittelchen geben.
Ich hatte da an Massagen, Bäder oder eine durftkerze im Raum, evt einen Tee, gedacht.

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Sag mal, als er einfach auf dem Boden eingeschlafen ist, konntet ihr in dann einfach ins Bett legen und er hat weitergeschlafen?
Von "Helferlein" halte ich gar nichts, egal ob welchen Ursprungs. Die Kinder sollen ja lernen, sich irgendwann mal selber zu regulieren.

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Ja, er ist ein guter Schläfer und bleibt dann schlafend wenn man ihn umbettet.
Meinst du das nicht das Zubettgehen sondern das Bett/ Schlafplatz das Problem ist?

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Ich wollte ihm auch nie was einflößen. Dachte da an Massagen, Bäder, Duftkerze, evt nen Tee.

Ich hab mal Babymassage ausprobiert, da hat die Kursleiterin, Hebamme, auch ein Lavendelöl das sie selbst angesetzt hatte, ausgepackt und verteilt wer wollte. Daran dachte ich zurück als der Gedanke an "Helferlein" aufkam.

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Huhu,

ich würde ihm auch meine Grenze deutlich zeigen. Zwicken, treten und Co. geht garnicht!

Das mit dem Tagesrückblick wurde ja schon angesprochen. Vielleicht muss er noch was vom Tag loswerden/erzählen.

Vielleicht baut ihr nach (oder vor?) dem Abendessen ein kleine Bewegungseinheit (Hüpfmatte, Musik und tanzen...) ein. Dann ist es natürlich schwer wieder runter zu kommen. Also vielleicht wirklich mit Musik. Und nach einem bestimmten Lied ist Schluss. Braucht natürlich auch ein bisschen Zeit, bis das zur Selbstverständlichkeit geworden ist.

Streß Dich nicht, dass Du nur eine Kleinigkeit verändern musst und der Tag läuft wieder reibungslos. Ein neues Ritual zu finden, kann Wochen dauern. Da hilft nur viel Geduld beim Nein-Sagen (zwicken, treten...) und anleiten, was als nächstes kommt.

Je älter er wird, desto weniger wird er sich einfach fügen und desto mehr möchte er mitbestimmen.

Alles Gute!

LG Jelinchen

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Mich zu verletzen und das auch noch beim stillen geht gar nicht! Ich breche dann ab und gehe teilweise, sodass mein Mann dann über nimmt.... Ich sage ihm sehr deutlich was nicht stimmt und was er falsch gemacht hat und warum ich dann gehe. Während dem stillen biete ich handlungsalternativen an sobald ich merke er zappelt und fängt an zu hauen etc. Hände klatschen, ein Tuch knautschen, ein Plüsch Tier zwischen die Beine. Aber es hilft nix, er schlägt, tritt, zwickt dann bald sehr gezielt nach mir und wir brechen ab.

Am abend nochmal Bewegung? Dreht das nicht zu sehr auf?

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Hmm, da muss ich spontan an den Satz denken "liebe mich, auch/gerade wenn ich es nicht verdiene". Ich würde mich ihm dann nicht komplett verweigern, sprich raus gehen.

Bei meinem reicht es eigentlich wenn ich ihn abdocke und etwas entsetzt "aua" sage. Dann merkt er, dass er ne Grenze überschritten hat. Ich sage ihm dann, dass er weiter stillen darf, wenn er (z.B. zwicken) meine Brust in Ruhe lässt.

LG Jelinchen

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Hey,

ich glaube er ist einfach nur ein 2jähriges Kind 😅
Also meine jetzt grade fast 2jährige Maus macht auch plötzlich nicht mehr alles "folgsam" mit und sagt öfters mal "Nein" zu Gewohntem.
Das kenne ich von meiner Großen ganz genau so.
Beim Stillen würde ich ihm nun mal klipp und klar vorher sagen, dass du ihn gern stillen möchtest aber nur, wenn er dich dabei nicht zwickt und nicht rumturnt. Wenn er das tut, dann hörst du auf.
Das rumgeturne zum ins Bett gehen mache ich nicht mit. Ich lasse sie dann hampeln und sage, sie soll Bescheid sagen wenn sie soweit ist, dass ich sie ins Bett bringen soll. Ich habe wirklich besseres zu tun und noch ein größeres und kleineres Kind hier 😅🤷‍♀️
Was mit deinem Sohn grade passiert ist, dass er mehr Nein sagt. Er möchte eine Meinung haben und respektiert werden. Jetzt müsst ihr schauen, wie ihr ihm möglichst respektvoll entgegnet und ihm seine Autonomie zumindest teilweise ermöglicht. Das bedeutet aber nicht, dass ihr ihm alles erlaubt (Brust zwicken usw). Er muss schon auch eure Grenzen respektieren lernen.
Aber er macht eben jetzt grade seine Grenzen deutlich! Jetzt beginnt die Zeit der Kompromisse.
Willkommen im spannenden Kleinkindalter 😌 In ein paar Jahren werdet ihr wenn alles gut läuft eure gegenseitigen Grenzen kennen und das alles ist kein Thema mehr. Machtkämpfe solltet ihr möglichst vermeiden.

Liebe Grüße

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Nach müd kommt blöd, Dein Kind ist durch mit dem Tag und einfach nicht mehr fähig ruhig Zähne zu putzen und ein Buch anzuschauen, da braucht es keine Helferlein sondern ein anderes Abendritual, und vielleicht auch das Abendessen wenn möglich eine viertel bis halbe Stunde früher. Das mit der Massage klingt gut, halt mit normalem Körperöl, ins Windel wechseln und Umziehen einbeziehen. Und dann aber gleich hinlegen ohne alles!

Auf keinen Fall mehr rennen und toben lassen! Toben und rennen produziert Adrenalin im Körper, Adrenalin braucht 2 Stunden bis es wieder abgebaut ist, das ist mit ein Grund warum er dann so mies einschläft.

Ehrlich, wenn Dein Kind so müde ist lass den ganzen Firlefanz weg! Ich finde viele dieser "Abendrituale" total übertrieben für so kleine Kinder, Ihr seid diejenigen die Eure Kind nicht zur Ruhe kommen lasst, gemeinsames Umziehen, Zähne putzen, gemeinsames Singen, gemeinsames Buchlesen ... das alles wenn bei Deinem Kind die Lichter eigentlich schon aus sind... Ich denke er rutscht Euch beim Abendessen "über den Punkt" und dann überdreht er.

Kinder werden immer aktiver und bewusster je älter sie werden, deswegen klappt vieles was als Baby noch funktionierte als Kleinkind nicht mehr. Ihre Wahrnehmung verändert sich, also reagieren sie anders als früher. Was früher nichts ausmachte dreht jetzt noch mehr auf.

Wir hatten eine Phase da hat der Lütte im Schlafanzug Abend gegessen, danach wurden die Zähne geputzt, auf der Kommode sitzend, wir setzten uns ins Bett, kuschelten und erzählten ein bisschen vom Tag schon bei ausgeschaltetem Licht und dann wurde geschlafen. Jetzt mit drei ziehen wir ihn nach dem Essen um, putzen Zähne, dann darf er noch 10 Minuten "Maus" schauen und dann ab ins Bett. Je mehr "Programm" wir machten umso schlechter wurde es.
Beim Essen sitzen sie doch schon ruhig am Tisch und kommen runter! Viele schlafen schon beim Essen ein. Alles was danach kommt dreht nur unnötig wieder auf.

Alles Gute Euch,
WuschElke

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Das könnte sein! Abendessen ist die ruhigste Mahlzeit des Tages und davor "telefonieren" wir ja und er kann sich den Tag von der Seele reden. Ich versuche heute nach dem essen direkt zu wickeln und umzuziehen damit er gleich ins Bett kann. Aber dann essen wir vielleicht eine halbe Stunde später. Wir essen gegen 17uhr und er geht ca 19uhr ins Bett. Wenn er zu früh ins Bett geht steht er nachts auf für mehrere Stunden. Also 18uhr essen... Dann umziehen, Zähne putzen, Massage (vielleicht nur die Füße) und wickeln und dann betti-Lied und ins Bett ohne 'Action".

Danke das hört sich sinnig an :-)