Kindergarten - ich habe Angst das Falsche zu tun

Hallo ihr Lieben,

mein Sohn wird nächsten Monat 3 Jahre alt und geht seit August in den Kindergarten. Ich war bisher jeden Tag dabei, mal konnte ich für 2 Stunden gehen (wir haben sowieso nur vormittags gebucht) und mal war ich die ganze Zeit mit dabei. Je nachdem wie er einverstanden war. Die schonende Eingewöhnung ist auch Konzept des Kindergartens. Allerdings hatte ich gestern ein Gespräch und da sagte mir eine Erzieherin, dass ich morgens nun gehen soll, auch wenn er weint.
Kann ich verstehen, weil wir irgendwie auf der Stelle treten.
Er ist soweit dort angekommen, spielt mit den Erzieherinnen und lässt sich nach einigen Minuten beruhigen, als ich gestern und heute dann einfach gegangen bin. Es verläuft wohl keine Eingewöhnung ohne Tränen.

Aber: ich komme nicht klar damit. Gestern und heute habe ich nichts anderes im Kopf, als dass ich meinen Kleinen dort "im Stich" lasse. Kurzum, ich fühle mich ganz schlecht dabei. Heute hat er den ganzen Tag immer mal wieder unter Tränen gesagt dass ich ihn dort morgen nicht allein lassen soll.

Wir erwarten in 4 Wochen ein Baby, ich bin daher sowieso zu Hause.
Es fühlt sich einfach unendlich falsch an, ihn gegen seinen Willen dort zu lassen. Egal ob einen Tag oder mehrere. Das hat uns beiden das Herz gebrochen und ich will diesen Druck für uns beide nicht mehr.

Andererseits ist ja nicht sicher ob er für nächstes Jahr einen Platz bekommt und generell weiß ich nicht was jetzt der richtige Weg ist. Die Vernunft sagt vielleicht Kindergarten aber das Herz sagt viel viel lauter NEIN.

Bitte ratet mir irgendwas oder erzählt von euren Erfahrungen. Danke

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Ich bin mir ganz sicher, das dein Kind so reagiert, weil er deine Ängste spürt. Bitte lass ihn los, damit er sich auf die Kita einlassen kann. Mit fast drei Jahren ist das längst überfällig.

Er wird sich toll entwickeln, viele neue Freunde finden und einen geregelten Tagesablauf lernen.

In drei Jahren in der Schule kommt ihm das sicher zu gute.

Die meisten Kinder beruhigen sich, kaum dass die Mama aus dem Blickfeld ist.

Alles Gute.

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Wo ist es denn mit fast drei Jahren längst überfällig???
Blödsinn.

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Sorry, ich kenne kein Kind, das mit drei nicht in den Kindergarten geht. Das ist für mich persönlich auch die absolute Grenze. Ich empfinde die Kita als Bereicherung. Siehst du scheinbar nicht so, deswegen ist es noch lange kein Blödsinn!

Gehst du arbeiten? Wer betreut dein Kind?

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Welche Art von weinen ist es denn - ein Trotzweinen weil du weggehst oder echte Verzweiflung? Ersteres haben wir während der Eingewöhnung auch gehabt, aber die Erzieher könnten super ablenken und das Kind ist glücklich.
Dein Sohn spürt sicherlich die Veränderung durch die nahende Ankunft des Babys - da fühlt er sich vielleicht ein bisschen im Stich gelassen. Trotzdem würde ich es weiter in der Kita versuchen - ein geregelter Tagesablauf, Kontakt zu anderen Kindern, kindergerechte Förderung... ich finde die Vorteile überwiegen.

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Ihr seit noch nicht so weit. Beide. Genießt doch die Zeit mit dem Baby und dem größeren Kind zuhause. Die kommt nie wieder #verliebt. Lg

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Wie kommst du darauf dass das kind noch nicht soweit ist!??

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Das kann man nicht verallgemeinern. Man kann grob schätzen das im Alter von 3 Jahren eher 9 von 10 Kinder dafür geeignet sind und das obwohl mind. die Hälfte davon bei der Eingewöhnung rumheult. Der Unterschied ist folgender... Heult das Kind weil es Angst vor dem unbekannten hat, kann das zum Problem werden und Erzieher spüren aufgrund ihrer Erfahrungen meist schon binnen 3-4 Tagen ob ein Kind eingewöhnbar ist oder eben nicht und würden ein Kind wo das nicht der Fall ist nicht unnötig "quälen". Die meisten Kinder die Heulen tuen das aber weil Kleinkinder in der Regel nicht in der Lage sind mit Frustration ohne emotionale Ausbrüche umzugehen. Sprich hier ein Abbruch vorzunehmen käm dem gleich, einem Kind Quängelware zu kaufen nur damit es nicht weint, den Arztbesuch abbrechen und Medikamenteneinnahmen abzusetzen weil das Kind heult.... es gibt Dinge die MÜSSEN sein und es gibt Dinge die haben was mit reinem Willen zu tun und auch wenn man auf viele Bedürfnisse Rücksicht nehmen kann - ALLE Befindlichkeiten abzudecken führt nur zu einem - ein Kind das nie fähig sein wird (auch nicht als Erwachsener) ein selbständiges Leben führen zu können und schon bei den geringsten Belastungen in sich einbrechen wird. Man würde eine Lebensfeindliche Umgebung schaffen und den Fall den es irgendwann als Erwachsener dann abbekommt wenn es bis zum Tot der Eltern immer in einer Blase gehalten wurde - wird der Härte gleichkommen, von einem Hochhaus zu springen. Frustrationstoleranz muss gelernt werden. Ein Kind das aus Angst weint wird sich NIE von einem ihm fremden Menschen binnen weniger Minuten beruhigen lassen. NIE! Resignation würde erstmals erst nach langer Zeit stattfinden und bei Personen die dem Kind gänzlich fremd wären vermutlich nicht unterhalb einer halben Stunde (und in dem Fall würde eine normale Kita immer bei den Eltern anrufen und das Kind für den Tag als nicht Kitatauglich einstufen).

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Hallo,
Der Text hätte von mir sein können. Nur dass mein Sohn zu dem Zeitpunkt schon 3,5 war.
Ich wollte auch unbedingt eine Eingewöhnung ohne Tränen.
Das klappte auch erst mal (hat aber laaaange gedauert). Dann kam ein verlängertes Wochenende und alles war futsch. Da hab ich ihn einmal weinend zurückgelassen (gegen mein Bauchgefühl!). Er hat mir das richtig übel genommen und es tut mir jetzt noch total leid. Ab da musste ich wieder mit dabei sitzen und er wich mir nicht von der Seite. Die Erzieherinnen wurden auch langsam ungeduldig. Dann hab ich ihn einmal noch bewusst weinen lassen (weil ich den Kinderwagen alleine holen wollte, ich war vielleicht 3 Minuten weg!) und ab da ging es wieder bergauf und ohne tränen! Was wichtig war: ich hab mich an Absprachen gehalten und war immer pünktlich zum abholen!
Auch wenn er manchmal keine Lust hat geht er mittlerweile (jetzt 4) ohne Probleme hin. Wenn er dort plötzlich anfängt zu klammern nehme ich das ernst und hab ihn schon einmal wieder mit nach Hause genommen. 2-3 mal durfte er von vornherein zu Hause bleiben weil er einfach nicht wollte.
Da sein kleiner Bruder noch zu Hause betreut wird sind so Ausnahmen kein Problem.
Google es mal: man kann ohne tränen eingewöhnen. Und einige Psychologen sind der Ansicht dass das der beste Weg ist!

Hör auf dein Bauchgefühl!
Alles gute!

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Hey,

du möchtest noch nicht loslassen und so lange du das nicht kannst, kann er das auch nicht tun! 😕
Es ist deine Entscheidung. Du bist die Mama. Er tut das, was du für richtig erachtest.
Ich bin auch grade schwanger und hochemotional 😅 Ich kann dich also durchaus verstehen. Bei dir schwingt mehr mit grade als dir bewusst ist. Im Grunde kommt die Eingewöhnung zu einem ganz blöden Zeitpunkt.
Bedenke immer: er reagiert auf dich. Du bist sein Leuchtturm. Die Person, nach der er sich richtet... es wird nicht reibungslos gehen können, wenn du in die entgegengesetzte Richtung "leuchtest". Klingt total Banane aber ich denk du weißt was ich meine. Du brauchst ihn grade bei dir, denke ich. Es ist ja auch do schon alles aufregend genug wenn ein neues Baby kommt! 😌 Dann ist das so! Dann macht ihr das später mit der Kita und du beendest diesen Stress für Euch.

Liebe Grüße

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Hallo,

Kinder haben ganz feine Antennen und merken, wenn wir Ängste haben und reagieren entsprechend. Zudem kommt sehr bald ein Baby, welches deine Aufmerksamkeit auf sich lenken wird. Dass er jetzt an dir klammert ist doch ganz nachvollziehbar.

"Keine Eingewöhnung ohne Tränen" ist viel zu pauschal. Bei uns gab es Tränen beim Anholen ;-) Aber auch bei Abschiedstränen gibt es Unterschiede: "Hilfe Mama, verlass mich nicht" und "Ich WILL aber nicht, dass du gehst!"

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und möchte den Status Quo nur ungern verändern.

Ich finde es sehr förderlich, dass die Erzieher dich weg schicken, denn nur so lernt er, dass die Erzieher kurzzeitig deine Rolle als Beschützer übernehmen können; wenn es immer nur Sonnenschein gibt, lernt er das nicht).

Gib deinem Kind die Chance und du wirst bald sehen, dass oft die Eltern eher die Eingewöhnung brauchen, als die Kinder ;-)

Alles Gute!

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Hallo,

sei mir nicht böse, aber meinst du nicht du übertreibst ein bisschen? Es hat euch das Herz gebrochen? Ernsthaft? Wenn dann dir vielleicht, aber dein Kleiner scheint es gut weg zustecken.

Du schreibst, dass er angekommen ist, sich von den Erzieherinnen beruhigen lässt und mit ihnen spielt. Klingt doch gut soweit. Spielt er auch mit den anderen Kindern? Geht er gerne hin? Gefällt dir prinzipiell das Konzept dort? Magst du die Erzieher oder was ist das eigentliche Problem? Irgendwas scheint mir da noch zu sein.

Nach 3 Monaten wird es wirklich langsam Zeit, dass du ihm auch mal alleine dort lässt, findest du nicht?

Wenn du aber wirklich das Gefühl hast, dass es absolut nichts ist für dich/euch, dann melde ihn wieder ab. Er merkt, dass du dich nicht wohl fühlst damit.

Alles Gute

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Bei uns hat die Eingewöhnung der Papa gemacht, weil ich alte Glucke für so etwas völlig ungeeignet bin.

Lief absolut problemlos.

Der Papa muss auch sonst öfter mal ran: zum Reitturnier (ich mache im wahrsten Sinne des Wortes die Pferde scheu), zu einigen U-Untersuchungen, Entwicklungsgesprächen und vor allem zur Schuluntersuchung beim Amtsarzt.;-)

Mein Mann ist die Ruhe selbst.

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Ich rate dir auf das zu hören was die dein Gefühl sagt!! Es gibt durchaus Kinder, die mit 3 noch nicht Kindergarten "fähig" sind und das hat rein gar nichts mit nicht loslassen deinerseits zu tun!

So wie ich Deinen Text gelesen habe, steht deine Entscheidung und wenn es sich richtig anfühlt ist es das auch! Davon bin ich überzeugt!

Lg