Umgang mit der elterlichen Wut bei "Trotzanfällen"

Hallo ihr Lieben,

ich brauch mal euren Rat. Im Moment bin ich mit mir selbst am verzweifeln. Ich kann mich schwerlich so im Griff haben, wie ich gern würde und meine Tochter (2 1/2) so begleiten, wie ich denke, dass es gut wäre!
Ich habe schon das Buch „Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn“ gelesen, komme jedoch mit den Strategien nich klar - da ich zu impulsiv bin irgendwie, um auch nur den Bruchteil einer Sekunde zu haben um darüber nachzudenken jetzt bis 10 zu zählen zum Beispiel.

Ich weiß nicht, ob es was zur Sache tut, aber sie wurde vor 17 Tage große Schwester. Sie liebt den Kleinen, will ihn gern den ganzen Tag kuscheln, küssen, rumtragen, halten…dabei kann sie ihre Kraft allerdings nicht abschätzen und immer wieder müssen wir den Kleinen „retten“ (wenn sie ihn z.B. vom Sofa hochheben will) oder sie beim „Bäucherchenklopfen“ den armen Kerl sehr unsanft behandelt. Noch dazu hat sie momentan 3 Wochen Kitaferien.

Aber zurück zum eigentlichen Thema…Es geht um die berüchtigte „Trotzphase“. Meine Tochter ist ebenfalls sehr impulsiv, hat heftige Wutausbrüche, die zum Teil auch bis zu einer Stunde gehen. Gestern wollte ich sie zum Mittagsschlaf hinlegen. Sie fand die Idee eher geht so. Sagte ungelogen 15-20 mal „Ich will nicht!“ Ich versuche in diesen Situationen noch verständnisvoll zu sein und ihr zu vermitteln, dass sie gar nicht schlafen muss, sondern sich nur ausruhen soll, da der Nachmittag wieder ereignisreich wird/wir etwas vorhaben/sie das in der Kita ja auch so macht. Daraufhin ist sie in sich zusammengebrochen, hat getobt was das Zeug hält. Gebrüllt, getreten, geschlagen, ins Kissen gebissen, sich vom Bett geworfen, auf dem Boden weiter getobt. Ich habe ihr immer angeboten, dass ich da bin - wollte sie aber nicht. („Ich will nicht“ ist momentan eh ihr liebster Satz, dabei weiß sie manchmal selbst gar nicht was sie will oder eben auch nicht.) Ich blieb in ihrer Nähe, versuchte verständnisvoll zu sein, aber immer wieder wenn ich dachte - puh, es ist vorbei und ihr erklärte, dass diese Wut jetzt sicher sehr anstrengend gewesen sein muss und es vollkommen ok ist, dass man manchmal so richtig wütend ist, fing sie wieder an. Ohne ersichtlichen Grund. Irgendwann wurde ich dann wütend - das obligatorisch „Jetzt reichts aber!“ fiel und ich wurde genauso wütend. Habe sie dann auch relativ unsanft festgehalten, in der leisen Hoffnung, dass sie sich dadurch etwas beruhigt - tat sie leider nicht.

Ich konnte nich aus meiner Haut, konnte nicht den Schritt zurück treten, durchatmen und weiter machen wie bisher.

Heute wieder so eine Siutation. Sie zieht sich im Bus ihre Gummistiefel aus - kurz bevor wir aussteigen wollten. Ok, der Kompromiss war, ich nehme den Kinderwagen, die Oma trägt sie raus und draußen, an der Bushaltestelle werden die Stiefel wieder angezogen. Draußen hieß es dann „Ich will nicht!“. Ich habe versucht mit „Logik“ zu kommen - es ist nass, sie wird krank (ja ich weiß…sie ist 2 1/2 :D), dann mit Konsequenzen für sie „Dann wirst du krank und wir können nächste Woche, wenn es schön ist, nicht mit Papa ins Freibad!“, dann mit „Ködern“ - „Wenn du in die Bücherei wills/dir bei dm Pflaster aussuchen magst, dann musst du die Schuhe anziehen!“ Irgendwann reichte es mir - sie sagte stets „Ja! Ich will zum dm! Ja ich zieh die Schuhe an!“ aber wenn ich dann ansetzte, schrie sie wieder aus Leibeskräften, machte sich stocksteif und wehrte sich. Ich wurde wieder „grob“, packte sie vermutlich zu fest am Arm und hab ihr die Gummistiefel angezwungen.

Solche Situationen treten öfter auf, häufen sich gegen Abend, wenn meine Kräfte schwinden. Heute hat das zu Bett gehen 2 Stunden gedauert (man muss daneben liegen). Die Geduld und Energie ist weg, wenn man das eine Kind stillen, das andere aber sanft im Arm halten soll, dieses dann aber 3 mal zum Klo muss und sich sonst wie ein Brummkreisel im Bett dreht, meinen Bauchnabel malträtiert (ist ihr Tick, andere nesteln in den Haaren, oder im Ausschnitt…) und die Augen einfach nicht schließt. Dann wird das zweite Mal „Ich muss Pipi!“ nicht mehr so freundlich aufgenommen, sondern eher genervt! Und das tut mir wahnsinnig leid.

Ich hasse mich selbst sehr dafür, dass ich mich so wenig unter Kontrolle habe, ich entschuldige mich dann auch bei ihr, aber das ist ja dennoch keine befriedigende Situation.

Daher nun die Frage, an die, die bis hier her gekommen sind: Wie geht ihr mit eurer eigenen Wut auf die Kinder/die Situation/den Trotz um. Oder habt ihr die gar nicht und seid einfach gelassen? Was tut ihr, damit ihr gar nicht wütend werdet oder wie werdet ihr die Wut wieder los, ohne sie an den Kindern „auszulassen“?

Ich hoffe es gibt jemanden, der durchgehalten hat, obwohl der Text jetzt doch lang geworden ist!
Vielen Dank schon mal…

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Hallo,
Ich weiß leider nicht ob ich dir mit meiner Antwort helfen kann, aber ich versuche es mal.
Tendenziell bin ich sehr geduldig/verständnisvoll aber irgendwann reichts mir auch und ich werde sauer. Nur wie bei dir bringt das dann auch nichts und die Situation eskaliert dann noch mehr (noch lauteres Geschrei vom Kind) von daher versuche ich die Situation vorher schon zu entschärfen.
Meistens versuche ich es mit Ablenkung "wollen wir dieses oder jenes machen" (und da mache ich gerne auch mal 10 Vorschläge) oder auch Bestechung (ja ist ganz böse von mir den Kindern was süßes anzubieten, aber es funktioniert manchmal :-p)

Von dem was du schreibst finde ich dass du es genau richtig machst.
Bedenke dass du im Wochenbett bist. (Herzlichen Glückwunsch noch!) da darfst du von Grund auf gereizter sein. Es muss sich ja alles erst einpendeln!
Dann hätte ich noch als Tipp dass du 5 manchmal gerade sein lässt. ZB mit dem Mittagsschlaf/der Mittagsruhe. Braucht dein Kind die wirklich? Oder ist es eher auch für dich? Falls du ein bisschen Ruhe willst: Du könntest zB ein neues tolles Spielzeug besorgen was sie nur in dieser Pause bekommt.
Also ich würde nicht jeden Kampf austragen sondern manchmal das Kind einfach machen lassen.

Bei der Sache mit den Gummistiefeln ist es halt schwierig. Ich hätte mein Kind wahrscheinlich getragen (nach 2-3 Minuten ist er dann meistens wieder ruhiger sodass er dann wieder laufen kann) aber das geht in deinem Zustand im Moment auf keinen Fall.
Wie wäre es immer einen Buggy dabei zu haben und sie dann reinzusetzen? Das endet manchmal auch in Geschrei aber immerhin kommst du dann voran.

Und es ist in meinen Augen normal dass es abends mal schneller eskaliert weil alle Parteien kaputt sind.

Wie gesagt finde ich dass du es schon gut machst.
Ich würde einfach schauen solche Situationen vorher schon im Keim zu ersticken. Ich weiß mittlerweile schon ganz gut wann es bei meinem großen (fast 4) soweit ist und versuche schon gegenzulenken.
ZB schaue ich dass er vor dem schlafengehen nicht haushoch verliert. Das tut er dann mal mittags und kann dann seinem Frust freien Lauf lassen. Denn er muss es ja auch lernen das auszuhalten aber das muss nicht kurz vor dem schlafen sein/zum Tagesabschluss.
Puh doch ganz schön lang geworden. Ich hoffe es hilft ein bisschen!

Lg und Gn8

2

Huhu,

kommt jetzt natürlich stark drauf an, wie Du erziehen möchtest. Ich schreib mal, wie ich es machen würde:

"...aber immer wieder wenn ich dachte - puh, es ist vorbei und ihr erklärte, dass diese Wut jetzt sicher sehr anstrengend gewesen sein muss und es vollkommen ok ist, dass man manchmal so richtig wütend ist, fing sie wieder an." --> Weniger reden, nicht noch mal dran erinnern. Warten, bin die nächste Aktion vom Kind kommt. Also sie z.B. aufsteht und spielen will. Dann nochmal ne kurze Ansage: "Du machst jetzt Mittagsruhe im Bett!" Zur Not die ganze Runde noch mal von vorne. Aber sowas halt nur bei Dingen, die Dir essentiell wichtig sind. (Ist bei mir der Mittagsschlaf;-))

"Ich habe versucht mit „Logik“ zu kommen - es ist nass, sie wird krank (ja ich weiß…sie ist 2 1/2 :D), dann mit Konsequenzen für sie „Dann wirst du krank und wir können nächste Woche, wenn es schön ist, nicht mit Papa ins Freibad!“, dann mit „Ködern“ - „Wenn du in die Bücherei wills/dir bei dm Pflaster aussuchen magst, dann musst du die Schuhe anziehen!“ "--> Wieder so viel geredet. Drei verschiedene Ansätze für so ein kleines Kind. Mama darf auch mal ein Machtwort sprechen. Ganz ruhig und sachlich: "Ich will, dass Du jetzt Deine Stifel anziehst." Und wananders darf sie dann wieder entscheiden. Die Gummistiefel würde ich ihr nach der Aktion übrigens nicht mehr unterwegs anziehen, sondern Schnürschuhe mit Doppelknoten. ;-) Ich finde, gerade mit Neugeborenem darf man es sich auch mal leicht machen.

Ich finde es liest sich so, als ob Deine Tochter Grenzen dringend einfordert. Und Du bist watteweich, für sie nicht greifbar, bis Du explodierst. Du solltest aber EINEN FÜR SIE ERSICHTLICHEN Standpunkt haben. Den natürlich möglichst gelassen und ruhig aber konsequent vertreten. Der Standpunkt darf und sollte natürlich gelegentlich auch sein, dass sie entscheiden darf und Ihr dann so macht wie sie möchte.

Aber ja, ich kenne das auch. Sich nicht von der Situation distanzieren zu können um dann eben zu akzeptieren, dass man zum Kindergeburtstag zu spät kommt oder das Kind nicht das nette Hemd anhat, dass man gerade liebevoll gebügelt hat. Das ist schon manchmal echt schwer und gelingt mir auch nicht immer. :-(

Und ein Schlüssel zu "pflegeleichten" Kindern ist gerade in der Phase der Entthronung natürlich Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeit, Aufmerksamkeit! Und zwar exklusiv und von Mama.

Ich wünsche Dir viel Kraft in der Anfangszeit mit Deinen zwei Zwergen. #klee

Alles Gute!

LG Jelinchen

3

Ach so, bei der Situation mit den Stiefeln wir es wahrscheinlich nicht nach der ersten Ansage funktionieren. Ich wende dann die Methode der "kaputten Schallplatte" an. Also immer nur noch: "Ich will, dass Du jetzt Deine Stifel anziehst!"
Keine Ahnung od das pädagogisch wertvoll ist, aber es konzentriert auf die Handlung des Schuheanziehens. Und zeigt, dass gerade kein Platz für was anderes ist.

4

Mir ist auch aufgefallen, dass du ein wenig zu sehr "mitmachen" willst.

Bei meinem Kind ist es ganz schlecht, wenn ich ihn während eines Anfalls auch noch zu laber und ganz sensibel ist der Moment, wenn er sich vermeintlich gerade beruhigt hat.
Ich geh auch mal einen Moment raus... echt... ich sitze nicht die ganze Zeit mit offenen Armen daneben, aber ich sperre ihn nicht ein. Wenn er sich beruhigt hat und zu mir kommt, dann ist das Thema worum es ging auch erstmal gegessen. (außer es ist etwas, was ich wirklich will, dass es passiert)
Auch die Sache mit den Gummistiefeln - ich hätte den Kompromiss gar nicht gemacht, es sei denn es wäre dann im Bus eskaliert und hätte das Aussteigen erschwert - dann wäre ich auch den leichten Weg gegangen ;-) Aber warum, wieso, weshalb die Stiefel dann wieder angezogen werden, hätte ich nicht erklärt: weil ich das so will. Fertig.

Ich versuche immer wieder in mich rein zu hören, warum ich jetzt xy will oder ob es nicht auch anders, nach Kinderwillen, gehen kann. Und ich schwenke auch schon mal um, weil - und das ist mein großer Fehler - ich sage zu schnell "nein" und dann fragt mein Sohne "warum?" und dann... fällt mir keine Antwort ein ;-) dann ändere ich eben meine Meinung, sage: "stimmt du hast recht, warum eigentlich nicht"
Aber es gibt eben doch Situationen, die bestimme ich.

Das schwierigste ist glaube ich den richtigen Mittelweg zu finden.

5

Hi du,

Irgendwie klingt das bei dir so, dass du einfach alles durchprobierst von drohen bis locken.

Noch dazu drohst du mit Konsequenzen, mit denen ein Kind in dem Alter nix anfangen kann, als Beispiel die Gummistiefel: dann bist du krank und kannst nächste Woche nicht ins Schwimmbad.

Kinder in dem Alter können so lange Zeitspannen noch gar nicht abschätzen.

Besser wäre: wenn du die Stiefel nicht anziehst bekommst du nasse Füße. Will sie sie nicht anziehen, gut, dann Socken aus und barfuß laufen lassen. Meist sind sie dann erstens überrascht, und oft geht es dann bzw. im schlimmsten Fall laufen sie halt barfuß.
Solange die Gegend nicht absolut dreckig ist, hätte ich da kein Problem mit :)

Zum Mittagsschlaf:

Vielleicht braucht sie einfach keinen mehr. Hier würde ich schon auf das Kind eingehen und ihr dann eben sagen, dass sie gerne ruhig Buch lesen kann. Dann klappt es wahrscheinlich auch Abends besser mit dem Einschlafen.
Unser Zwerg war 22 Monate, ich legte mich mit ihm zum Mittagsschlaf hin und nach 10 Minuten hat er den Schnuller weg und gesagt: Mama aufstehn..
Nachdem sich das Spiel 1 Woche wiederholt hat, habe ich es gar nicht mehr versucht. Er brauchte es eben nicht mehr.

Lass sie einfach. Du merkst ja dann ob sie den Tag soweit gut durchhält. Die erste Woche war er Nachmittags etwas quengliger, aber das legte sich dann, dafür schläft er Abends nach 10 Minuten und nicht mehr nach 45 Minuten.

Wenn mein Sohn zu irgendwas Nein sagt. Überlege ich mir, warum er das nicht will und versuche dann eine Alternative zu finden.

Beispiel Spielplatz:
Wir sind auf dem Spielplatz. Ich will die nächsten 20 Minuten gehen, weil ich noch einkaufen muss. Ich kenne meinen Zwerg der auch noch 2 Stunden im Sandkasten sitzen würde.
Ich sage ihm dann: Wir müssen dann gehen, wir müssen noch einkaufen.
Er sagt dann: noch Spielplatz bleiben.
Ich: Gut, aber nur noch kurz, dann gehen wir einkaufen und holen dir dann eine Dampfnudel, ok?
Er: ja

Dann darf er noch spielen und wenn es dann die Zeit ist wo ich gehen will, sage ich ihm: So komm, wir packen die Sachen zusammen und gehen eine Dampfnudel holen und einkaufen.
Das funktioniert wirklich gut, er hatte schon Zeit sich darauf einzustellen, dass wir gehen und bekommt ja noch seine Dampfnudel.

Ich versuche einfach immer eben sein Nein nicht als Trotz zu sehen.

Ich bin auch als genervt, wenn wir Abends weggehen und mein Mann meint er müsste mir sagen, dass ich mich langsam umziehen soll. Ich selbst weiß aber, dass ich das auch erst in 10 Minuten machen kann.

Ähnlich geht es unseren Kindern. Sie haben auch ihren Plan. Nämlich lieber Spielen z. B. Und das kollidiert dann mit unseren Plänen.

So komme ich ganz gut zurecht und versuche eben einen Ausgleich zu bieten. Z. B. Darf er die Autos mit denen er gerade spielt mitnehmen ins Auto oder zur Oma rüber.

Aber manchmal hilft auch alles nichts und ich habe auch noch einen schlechten Tag. Dann hab ich ihn auch schon Mal richtig angemeckert. Tut mir dann hinterher auch Leid, gehört aber dazu, auch wir Muttis müssen dazu lernen.
Ich versuche dann einfach, die Situation noch Mal durchzuspielen und zu schaun wo ich was besser hätte machen können.

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Ich diskutiere nicht soviel! Meiner ist erst 18 monate. Ich mache eine ansage, auch zwei oder 3 mal, bringe kurz Verständnis auf aber dann wird das durchgesetzt was ich gesagt habe, punkt. Das weiß er auch. Ich rede keine romane, mach nicht dauernd dutzi dutzi und bettle nicht. Schuhe anziehen heißt schuhe anziehen. Z.b

Ich hätte schlicht weg keine Nerven für dieses ewige verständnis gesäusel und ewig erklären warum wir denn schuhe anziehen müssen, wieso , weshalb, warum.

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Ja, sind ja nur Kinder. Denen kann man leicht seinen eigenen Willen aufzwingen.

Sorry, so liest sich dein Beitrag.

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Haha,

das dachte ich auch als meine Große 18 Monate alt war.
Was haben denn nur alle, das Kind kooperiert doch prima, wenn ich klare Ansagen mache.
Nur dann wurde sie älter und damit alles viel schwieriger, weil sie sich nicht mehr so leicht ablenken/ überzeugen ließ...

1,5 ist eben nicht 2,5 oder 3 oder 4...

Das ist nicht böse gemeint, aber ich glaube jedes Kind hat mal so ne Phase, in der man mit klaren Ansagen oder gar Logik nicht immer ans Ziel kommt.

LG

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Ach je du arme, mach dir doch nicht so viele Vorwürfe! Du erwartest ganz schön viel von dir :-)

Es ist doch ok, wenn du mal aus der Haut fährst und natürlich ist grobes anfassen nicht die beste Lösung aber manchmal ist die Kraft 100 % richtig zu reagieren einfach nicht da.

Ich kenne das und fühle mich auch furchtbar schlecht, wenn ich eins meiner Kinder am Arm packen muss und wenn die sich dann anfangen zu wehren, wird es natürlich intensiver, weil man mehr Kraft aufbringen muss.

Zuhause weiß ich ja, dass ich meine Tochter (2,5J.) komplett in Ruhe lassen muss, damit sie Situation sich entschärft, meistens darf ich sie danach auf den Arm nehmen und kuscheln. Aber in der Öffentlichkeit, bzw. draußen bietet sich leider auch nicht immer die Möglichkeit, dass sie sich in Ruhe wütend auf den Boden legen kann #rofl

So nun zu dir, finde Wege, die dich ruhiger werden lassen :-) Versuch ein bisschen locker zu sein und etwas witziges an der Situation zu finden. Denn umso lockerer du Bist, desto pflegeleichter ist deine Tochter.
Ich merke das immer wieder, wenn ich entspannt bin und nicht jede Situation bierernst nehme, dann sind meine Kinder auch anders.

Und du... ist jetzt pädagogisch nicht super toll, aber für Notfälle hab ich auch mal was zum Naschen in meiner Handtasche.. für die Kinder um sie mal abzulenken und für mich als Nervennahrung, wenn mal wieder gar nichts klappt #rofl

Achso was ich noch sagen wollte, meine BEIDEN Kinder haben es absolut gehasst (und es ist auch immer noch so) wenn ich sie bei einem Wutanfall angesprochen oder angefasst habe. Man sagt ja immer man soll für die Kinder da sein, aber man kann auch da sein, indem man dem Kind das gibt, was es braucht und meine beiden brauchten/brauchen dann einfach Ruhe.
Mein Sohn wollte teilweise bis zu 30 Minuten nichts von mir wissen. Ich bin zwar immer wieder hingegangen, aber solange er mir signalisiert hat, dass er nicht angefasst werden möchte, habe ich es auch nicht getan.

Bei meiner Tochter darf ich dabei höchstens den Rücken streicheln, aber meistens kriecht sie weg und dann gebe ich ihr die Zeit die sie braucht.

Ich bin übrigens ganz genau so, mich muss man auch erst in Ruhe lassen wenn ich sauer bin aber danach möchte ich auch gekuschelt werden ;-)

LG und Kopf hoch

10

#rofl

Das kenn ich. Ich hab immer ne Packung Gummibärchen im Handschuhfach - Zwerg macht manchmal einen Zwergenaufstand beim ins Auto setzen. Da hilft ein Gummibärchen ungemein ;-)

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Hi,

meiner ist 16 Monate und ist auch schon n paar Monate in der Trotzphase... der ersten der noch oft kommenden folgenden Trotzphasen. Einerseits muss man verstehen gerade bei dem "ich will nicht" (meiner kann da nur "ab" sagen wenn er einen weghaben will - der kann noch ned viel reden) das es sich um ne Art Ich Findung handelt. Oh ich bin ein ich - ich kann auch was ablehnen. Oft lehnen sie deswegen einfach um sich selbst zu zeigen, ich kann auch einen eigenen Willen haben.... Dinge ab die sie ja eigentlich tuen würden so ist nicht, aber es ist so das einige Kinder jede Gelegenheit nutzen um ihre eigene Meinung kund zu tun. Da sie das am besten selbst spüren, wenn sie ganz bewusst eine andere Meinung an bringen als die von ihnen geforderte Einstellung was zu tun (beim zusagen merken sie ja nicht das sie auch ne Meinung haben). Manche Dinge wollen sie tatsächlich so tuen, wie Stiefel ausziehen und aus behalten... sonst käm sie ja nicht auf die Idee die auszuziehen. Andere Dinge wie Schlafen oder ausruhen... sie merken eigentlich selbst das sie Müde werden... man würde sie ja ansonsten auch nicht hinlegen wollen... aber weil sie ja ganz bewusst das Gegenteil tuen wollen um sich abzugrenzen um ihr Ich so richtig zu spüren sagen sie eben "ich will nicht" oder "nein". Sie hätten aber inständig gerne das ihre Meinung dann auch gehört wird. Wird sie ja - aber als Erwachsener entscheidet man anders - einfach weil die Lebenserfahrung uns gezeigt hat, dass das von uns geforderte besser ist und nicht weil wir das Kind gerne schickanieren wollen. Leider funktioniert dabei aber ne Umkehrlogik auch nicht... weil coole Dinge wollen sie ja dennoch. Nur bei Dingen die sie blöd finden... wird rebelliert... Schlafen gehen, Anziehen, Umziehen, Wickeln, Tragen, Nicht Tragen, Kinderwagen, Laufen lassen (da ist ja jeder anders - meiner läuft lieber andere wollen nur getragen werden).

Man muss natürlich abwägen. Es hat nix mit Inkonsequenz zu tuen wenn du auch mal nachgibst. Denn jeder Tag ist ne andere Situation. Z.B. Schlafen... wenn man merkt das das Kind auch nicht einschläft... so what, entweder es schläft später... oder (zwischen der letzten Schlafphase und der Nachtruhe müssen bei mir mind. 3 Stunden liegen - andernsfalls wacht er später auf und ist dann hellwach) wenn er mal n Tag hat wo er statt 2 Stunden Mittagsschlaf kaum bis gar nicht schläft... tja dann muss er eben bis mind. 19 Uhr durchhalten und wenn ich ihn wachhalten muss. Zwingen zum schlafen kann ich genausowenig wie zum Essen oder Trinken. Anbieten kann ich es wenn ich glaube mein Kind benötigt es - wenn das aber nicht annimmt oder nicht annehmen will... es schadet einem Kind gewiss nicht auch mal die negativen Seiten seines tuens spüren zu lassen. Dann ist er später eben müde, hungrig oder durstig - ist ja ein selbst gewählter Zustand.

Dann gibt es Dinge wo man mal so und mal so handeln kann. Keine Schuhe zu tragen... insofern das Kind Barfuß ist, keine Minusgrade da sind, keine Scherben, Spritzen oder andere Dinge. Ganz ehrlich... zieht sich meiner die Schuhe aus und will sie nimmer anziehen und es ist warm oder zumindest nicht frostig (was aktuell ja nicht der Fall ist - auch wenn Schietwetter), keine Gefahren sichtbar... Socken aus und fertig. Da tue ich gar nicht lange herum. Will er die Capi im Sommer nicht aufsetzen und ich hab die Möglichkeit überwiegend in den Schatten ausweichen zu können... dann fahren wir eben im Schatten weiter. Da lass ich auch mal andere Entscheidungen durchgehen. So darf er daheim wenn er im SOMMER keine Lust auf ne neue Windel hat auch nackig durch den Garten und wenn er da hinkackt ist mir das egal wird weggemacht.

Und es gibt Dinge da muss das geforderte eingehalten werden, hilft nix. Im Winter nackig raus, weil er sich nicht anziehen lässt... nein gewiss nicht... Zähne putzen... ist kein Wunschkonzert... Medikamente einnehmen wenn von nöten auch nicht... wenn man aussieht wie eine Mutzisau wird gebadet ob man will oder nicht... und wenn es drausen kalt ist, oder spitze Dinge am Boden liegen... läuft der auch ned barfuß... und es ist n Unterschied ob er frei rumlaufen kann im Park oder an der Hand gehen MUSSS weil neben dran direkt ne viel befahrene Straße ist. Da gibts nur Kinderwagen, an die Hand oder Tragen... mehr gibts da nicht zur Auswahl. Wenn er darauf hin tobt und schreit is mir das egal. Ich rede ruhig mit ihm wenn er wieder klar kommt mit sich... aber wenn wir daheim sind... ganz ehrlich wenns mir zu bunt wird lass ich ihn toben und mach weiter meine Sachen die ich vor habe zu tuen. Wenn er mir dann plärrend hinterher läuft... so what er ist ja da. Da finde ich Aufmerksamkeit schenken eher fehlgeleitet - weil man dem Fehlverhalten Aufmerksamkeit schenkt und GENAU das beabsichtigt das Kind. Hat er aufgehört sag ich dann lieb gemeint zu ihm "und haben wir genug rumgeschriehen - gehts uns jetzt besser?" manchmal lacht er - manchmal fängt er wieder an. Und ich mach nen gewaltigen Unterschied zwischen heulen wegen Schmerzen, Angst oder Nähebedürfnis oder nem Schreien weil er merkt nicht alles im Leben ist ein Ponyhof wo alles geht wie er gern hätte. Wenn er Schreit weil er ungeduldig ist und was nicht klappt nehm ich ihm das auch nicht ab sondern vorder ihn auf "hey nicht aufgeben... aufgeben tuen nur Babys du bist n großer Junge... du kannst das... tschaka"... dann macht er es nochmal. Aber selbst wenn nicht... zwingen tue ich ihn nicht... aber man kann auch misserfolge ohne heulen und Drama überwinden. Was will er später machen - heulen wegen ner 6 in Mathe? Tsss... "lernen und beim nächsten mal wirds besser" sag ich da dazu. Frustrationstoleranz muss geübt werden die ist nicht einfach irgendwann da. Manchmal muss man Dinge aussitzen, manchmal darf das Kind auch ne andere Meinung haben und damit durchkommen - ich geb ja nur bedingt Gesetze vor sondern eher Empfehlungen wie man was machen könnte, manchmal müssen Dinge sein auch wenn sie unangenehm sind... so ist das Leben. Aber Trotzheulen schenk ich keine Aufmerksamkeit. Ich werd deswegen nicht sauer, ich fang aber auch nicht an Händchen zu halten deswegen. Händchen halten mach ich wenn er Angst hat... oder Nähe braucht und sucht... und selbstverständlich wenn er Schmerzen hat... aber kein Kind hat Schmerzen weil sie sich unangenehmen Abläufen beugen müssen weil es die Situation so erfordert.

Mein Mann hat mal gesagt. Ich warte drauf das er das erste mal beim Einkaufen ne Szene macht... da freut er sich heute schon drauf. Er meint "Wenn er das bei mir macht... ich hock mich daneben und mach mit... is mir egal ob mich andere für bescheuert halten. Der wird sehen wie peinlich das ist und das ganz schnell wieder lassen! Wir sind Eltern - unsere Aufgabe ist es auch peinlich sein zu müssen wenn notwendig."#rofl

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Wann schaffst du es eigentlich immer solche romane zu schreiben? :-D

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Meist nur am pc. Da is so n Text in ner Minute runtergerattert weil es unisono mit meinen Gedanken über die Tastatur fließt... nennt man 10 Finger System.

Zuhause am Handy sind Texte eher kürzer oder ich komm nur dazu wenn Junior abends oder mittags schläft oder gerade spielt.

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Ich halte nichhts von diesen Wutanfall-Begleitstrategien. Wie du sselbst gemerkt hast, bricht die Wut immer wieder aus, wenn sich das Kind gerade beruhigt und man dann das gleiche Thema wieder anspricht.

Wenn unsere Tochter (zu Hause) bockt, dann lasse ich sie, sofern es zeitlich möglich ist. Ich ignoriere sie dann nicht selten. Natürlich erkläre ich ihr vorher auch das warum wieso weshalb, aber wenn sie dann bockt, muss sie eben bocken. Würde ich mich daneben stellen, würde sich ihre ganze Wut gegen mich richten und sie würde sich nicht beruhigen. Dass das bei euch dann immer ne Stunde dauert, kann ich nachvollziehen.

Im Regelfall erkläre ich also, lasse unser Kind aber irgendwann in Ruhe, lasse sie sich austoben und spreche danach mit ihr darüber, wenn sie sich beruhigt hat. In ganz extremen Fällen schicke ich sie in ihr Zimmer und sage ihr, dass sie wiederkommen kann, wenn sie sich beruhigt hat.

Draußen geht sowas natürlich nicht. Auch da erkläre ich ihr das warum wieso weshalb, wenn sie dann aber bockt, erledige ich das, was ich zu tun habe und nehme das Kind eben mit. Auch da soll sie eben schreien und toben, das ist mir dann recht egal.

Sind wir auf dem Spielplatz und so ein Bock geht los, dann kann die Androhung auch sein "wir gehen nach Hause".

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Ich finde das einzige was du ändern solltest ist deine Ansprüche zurück zu schrauben.

Die Tipps von den Wunschkind Mamas sind toll aber eben nicht immer umzusetzen.

Du tust was du kannst. Das ist doch alles toll.

Ich glaube hier wird auch immer behauptet dass Jesper Juul sinngemäß gesagt haben soll: "Gute Eltern machen am Tag 20 Fehler, das ist notwendig damit das Kind lernt."

Deine Grenzen sind erreicht und auch das darf dein Kind spüren. Es soll doch Grenzen lernen ;-)

P.s. herzlichen Glückwunsch zur Geburt

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Eben... weg vom Denken, das man als Eltern und vor allem als Mutter ne Eierlegende Wollmilchsau sein soll die nie Fehler macht. JEDER macht Fehler - manchmal glaubt man man macht Fehler - macht aber alles richtig und manchmal glaubt man man macht alles Richtig und handelt eigentlich grundlegend falsch im Zusammenhang zum dem Individuum Kind. Wenn ich wegen jedem Fehler den meine Eltern getan haben ihnen den Rücken zuwenden würde... gut zu meinem Vater hab ich das... der hat aber auch etwas unverzeiliches getan (mich fallen gelassen und warum wen hinterherlaufen der selbst nicht will). Aber meine Mutter... mit der ich als Kind weit häufiger auch Auseinandersetzungen hatte als mit meinem Vater. Hat meine Mutter dabei Fehler begangen... durchaus... viele sogar... aber sie hat überall nach ihrem besten Wissen und Gewissen gehandelt und manchmal war sie schlicht überfordert. Soll ich sie deswegen hassen weil sie auch nur ein Mensch ist mit niedrigen Belastungsgrenzen???? Klar mag ich gewisse Eigenschaften von ihr nicht (das pessimistische zum Beispiel) .... aber hey so what ich kann nicht von jedem Menschen verlangen das er ist... man muss auch Akzeptanz für Andersdenker und Andershandler. Nicht alles was meine Mutter getan hat war falsch und mein Vater war auch mal ne Zeit lang ein Vater und egal wie ich heute zu ihm stehe - die Zeit damals kann ich deshalb auch nicht schlecht reden. Weil sie war es nicht!