einseitiger Kreuzbiss

Hallo ihr lieben,
bei meiner Großen (4 1/2 Jahre) wurde ein einseitiger Kreuzbiss festgestellt.

Dieses sollen wir nun kontrollieren, wenn sie 5 Jahre alt ist, um dann ggf. eine Zahnspange anfertigen zu lassen. Bei unserem letzten Termin wurde ich im Anschluss gleich zur "Beratung" mitgenommen und ich muss sagen, "beraten" habe ich mich nicht gefühlt. Vielmehr befand ich mich in einem Verkaufsgespräch für ein ganz exklusives Modell, welches als einziges diesen einseitigen Kreuzbiss beheben kann (können soll). Aufgrund der Gesprächsführung war ich mir sicher, dass ich beim Preis hinten über kippen würde und so war es auch- 1.400€ auf 1,5 Jahre gerechnet - netterweise dürfe man in monatlichen Raten zahlen. ;)
Die Krankenkasse würde sich nicht beteiligen, auf Nachfrage wurde mir gesagt, dass es auch eine normale Zahnspange gebe, die die Krankenkasse übernimmt, aber die sei eben nicht annähernd so gut wie dieser Mercedes unter den Zahnspangen und sie würden dringend davon abraten.

Ich muss sagen, dass ich grundsätzlich von Ärzten erwarte, dass der medizinische Aspekt im Vordergrund steht und nicht der wirtschaftliche und dass ich ganzheitlich über die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten aufgeklärt werde und nicht nur versucht wird, mir mein Geld aus der Tasche zu ziehen. So zumindest habe ich mich in dem Moment gefühlt.
Daher meine Frage an andere Eltern, die einen Kreuzbiss ihrer Kinder schon behandelt haben- hat die KK es übernommen? War es mit einer "normalen" oder "speziellen" Zahnspange, die nicht übernommen wird?

Ward ihr begleitend bei der Logopädie? (Evtl wegen Mundschluss/Ruheposition der Zunge)

Sorry ist etwas lang geworden aber ich würde mich freuen, wenn ich ein paar Tipps bekommen würde.

Liebe Grüße

1

Kann nichts zum Thema sagen. Aber ich denke im Kindergarten oder Schulkind Forum wirst du mehr Leute mit Erfahrung finden als hier im Kleinkind Forum!

2

Hallo,

Zu den Kosten kann ich (noch) nichts sagen.

Unser Großer (demnächst 7 Jahre) hat auch einen Kreuzbiss. Bisher wurde es nur vom Zahnarzt alle 6 Monate kontrolliert. Vor kurzem waren wir dann auf Anraten des ZA beim Kieferorthopäde. Dieser meinte, bevor der Wechsel vom Milch- zum bleibenden Gebiß nicht annähernd abgeschlossen ist würde er gar nichts machen außer regelmäßig kontrollieren. Seiner Meinung nach ist eine Spange im Milchgebiß bei der Fehlstellung unseres Sohnes rausgeschmissenes Geld, da sich der Kiefer mit den neuen Zähnen ja nochmals ändern kann und man dann wieder von vorne anfangen muss.

Vielleicht wäre es ratsam, wenn ihr euch eine zweite Meinung einholt.

LG #winke

3

Hallo, direkt zu deinem Fall mit der Krankenkasse kann ich nix sagen.. Aber ich möchte zu bedneknen geben, wie "sinnvoll" eine Zahnspange beim Milchgebiss ist... wenn die bleibenden Zähne kommen, verschiebt sich der Kiefer wieder, da fangt ihr ja von vorne an..
Ich selber hatte früher auch eine Zahnspange, diese hab ich erst im Alter 14/15 bekommen..
Unser Sohn (knapp 2) hat auch eine leckte Stufe im Gebiss, die Zahnärztin sagte weiter Kontrolle u später mal evtl beim Kieferorthopäden vorstellen, aber erst wenn die bleibenden Zähne da sind..

Lg

4

Hallo,

meine Tochter hat auch einen, wir haben aber erst den Termin beim Kiefernorthopäde, mit der Logo haben wir aber schon begonnen. Unsere ZÄ meinte, dass man wahrscheinlich nichts machen wird, da es nur ein Zahn wäre und man eh auch warten wird weil sie noch viele Milchzähne hat. Also ich würde nach diesem "Verkaufsgespräch" auf jeden Fall noch einen 2. Kieferorth. zu rate ziehen, war das ein Zahnarzt oder auch eine Kieferorth.? Ja, manchmal fühlt man sich echt bisschen wie im falschen Film, oder? Ich glaube, zu dem ZA würde ich auch nicht mehr gehen ...

Alles Gute

5

http://m.spiegel.de/gesundheit/diagnose/a-930626.html

Lies mal hier ;-)
Das gibt einem auch zu denken
LG lattemachiatto

6

Hallo

Unser 6jährige hat einen ausgeprägten Kreuzbiss. Zudem noch andere Probleme. Wir gehen einmal im Jahr zum KFO. Bei ihm soll das behandelt werden, wenn er einen Großteil der bleibenden Zähne hat. Dann wird auch erst über Einzelheiten gesprochen. Uns wurde gesagt es gäbe viele Möglichkeiten. Es wäre noch zu früh da weiteres zu sagen.

LG

7

Hi du :)

Vorab, meine Erfahrung beruht zwar auf meiner Ausbildung als Zahnarzthelferin beim Kieferorthopäden, aber das ist jetzt 11 Jahre her und ich habe danach den Beruf gewechselt.
Evt. hat sich also etwas geändert auch an der Kostenübernahme der KK oder beim Behandlungsbeginn.

Früher war es aber definitiv So, dass mein Chef zu mindestens unter 12 Jahren nicht behandelt hat, eben weil die KK erst ab diesem Alter bezahlt hat. Eben weil erst dann die bleibenden Zähne da sind.

Wenn im Milchgebiss etwas geändert wird, kann das durch die nachkommenden Zähne wieder verschoben werden.
Ausnahmen waren bei uns nur Kinder mit einem offenen Biss durchs Schnullern. Die haben eine Mundvorhofplatte bekommen, auch schon sehr früh. Das kam aber nur 1-2 Mal in meiner Ausbildung vor. Das Ding kostet auch nur 30 € Oder so. Weiß leider nicht mehr; ob das dann die KK übernommen hat.

Von daher hol dir ruhig noch eine zweite Meinung ein. Weil wenn du erst Mal bei einem Kieferorthopäden bist, ist es schwierig während der Behandlung zu wechseln.
Und Ärzte die gerne jetzt schon Verkaufen, machen, dass dann bei der festen Spange auch und da steigen die Kosten dann noch mehr. Zudem zählt die KK da eigentlich alles nötige. Alles was drüber rausgeht wie unsichtbare Drähte und Brackets, sind natürlich toll, weil die Solange nicht so auffällt, aber notwendig sind die nicht.

8

Hey!
Unser gleichaltriger Sohn hat auch einen Kreuzbiss. Der war beim zahnarzt aber noch nie Thema.#gruebel
Allerdings gehe ich mit ihm zur Logopädie, weil er "dr" wie "gr" und "tr" wie "kr" ausspricht. Ich bin sehr froh darüber, mich mit meinem Bauchgefühl durchgesetzt zu haben, denn dabei kam raus, dass er seine Zunge in manche Richtungen gar nicht bewusst lenken kann. Schon nach dem 3. Mal kann er jetzt mit seiner Zunge die untere Zahnreihe von hinten wischen. Dazu brauchte er vorher die Finger und einen Spiegel. Ein Kreusbiss soll die Zunge schon beeinflussen. Daher #pro Logo.
#winke

9

Hallo,

meine beiden sind nun 9 und 7 Jahre alt.
Beide haben einseitigen Kreuzbiss. Unser Zahnarzt wollte erstmal abwarten bis schon einige bleibende Zähne da sind. Wir waren auch alle 6 monate zur Vorsorge, so war es im blick.

Mein Sohn war dann mit 8 das erste mal beim Kieferorthopäden (da hätte man schon früher starten sollen da der Schneidezahn schon weit zurück lag) und bekam eine Spange und meine Tochter nun eben mit 7.

Beide haben eine ganz normale Zahnspange mit Kostenübernahme der KK.

Mein Sohn hat nur für oben eine Spange und meine Tochter für oben und unten.

Beide haben nun vom Zahnarzt Logo verschrieben bekommen wegen falscher ruheposition der Zunge, falsches Schluckmuster. Leider dürfen die nur 2 rezepte im jahr ausstellen aber ob 12 x reicht? Bei meinem Sohn klappt das nun schon gut aber bei der Kleinen noch nicht.

lg emilylucy

10

Ihr lieben,

Vielen Dank für eure Antworten.
Dann lag ich mit meinem ersten Bauchgefühl ja doch richtig- erst mal nichts machen, zumindest definitiv n i c h t dieses teure Ding kaufen!!!

Ich habe mir auch gedacht noch eine weitere Meinung einzuholen,
zum einen haben wir Ende Juni eine Sprachkontrolle bei der Kinderärztin

(Sie sagt "d" statt "g" und "t" statt "k", aber auch nicht bei allen Worten komischerweise) und ich werde sie dann mal auf Logo ansprechen. Ich denke, dass alles in einem Zusammenhang steht und dass man die Zunge (Mundschluss/falsche Ruheposition) auch trainieren kann ohne 1.400€ dafür auszugeben.

Grundsätzlich habe ich auch kein Vertrauen mehr zu der Praxis, es ist nur sehr schade, weil es eine reine Kinderpraxis ist inkl. Kieferorthopäde und zu dem nur 10 min von uns entfernt, in der meine Tochter sich auch sehr wohl gefühlt hat ohne Ängste.

Aber je nachdem, was nun bei der Sprachkontrolle rauskommt bzw. was die Kinderärztin zu dem Thema meint, werde ich sonst noch zu einem anderen Kinderzahnarzt fahren.....
Vielen Dank auf jeden Fall für eure Antworten und Erfahrungen!

11

Hallo,

ich arbeite seit 20 Jahren beim Kieferorthopäden- aber so freche Gespräche habe ich ja noch nie geführt- gleich auf die Privatschiene zu gehen ist übrigens verboten.
Die Patienten ( bzw Eltern ) müssen auch das Recht haben, die normale Kassenvariante zu wählen, aber auch aufgeklärt werden, was es für Zuzahlungsmodelle gibt.

Trotzdem würde ich bei einem 5jährigen Kind nie eine KFO Behandlung machen, zumindest nicht wegen einem seitlichem Kreuzbiß. Sind alle Schneidezähne im Kreuzbiß oder eine große Stufe zwischen den Frontzähnen gibt es Ausnahmen. Meine Chefs behandeln eigentlich fast ausschließlich erst, wenn zumindest die 6JahrMolaren und die oberen Schneidezähne durchgebrochen sind.
Ich habe hier einige Kommentare gelesen, daß man erst behandelt, wenn alle bleibenden Zähne da sind- das ist vollkommen veraltet.

Es gibt Frühbehandlungen von 6 Quartalen ( 1,5 JAhre), die auch bei 5jährigen gezahlt werden, und dann die Hauptbehandlungen,die stattfinden, wenn die seitlichen Zähne wechseln.
Manche Patienten können sich durch die Frühbehandlungen eine spätere Hauptbehandlung sparen oder bei großen Fehlstellungen eine OP vermeiden.

PS: meine Tochter ( 3 ) hat einen offenen Biß und eine große Stufe- wir machen auch erst was, wenn die ersten Zähne bleibend sind :-)