Glückliche Einzelkindmamas hier?

Hallo!

Ich weiss das Thema gab es hier schon viele Male, dennoch beschäftigt es mich immer noch.
Nach langem Hin und Her haben mein Mann (36) und ich (35) nun beschlossen, dass unsere knapp 3jährige Tochter unser einziges Kind bleiben soll. Gründe gibt es viele, hier mal ein paar:

x) wir arbeiten beide Vollzeit und möchten unsere Jobs nicht aufgeben...noch mehr: innerhalb meines Bereiches wird eventuell bald meine Traumstelle frei und die Chancen dass ich sie bekomme stehen sehr gut...
x) Oma und Opa helfen gerne mal bei der Kinderbetreuung, auch mal über Nacht. Mit 2 Kindern könnte ich das nicht mehr von ihnen erwarten
x) Mein Mann und ich waren erst 1 Jahr zusammen bevor ich schwanger wurde...ich habe so vieles noch nicht mit ihm erlebt...war z.B. noch nie mit ihm alleine am Meer...mir fehlt die Zeit mit ihm sehr... und mit einem 2. Kind gäbe es noch weniger Zeit für die Partnerschaft
x) ich bin ein Mensch, der seehhr viel Zeit für sich braucht
x) Meine Nichte ist ein Jahr jünger als meine Tochter und die beiden Mädchen wachsen praktisch miteinander auf (meine Schwester wohnt in der Nähe und wir haben engen Kontakt)
x) wir haben gerade eine Eigentumswohnung gekauft und hohe Schulden. Diese können wir mit 2 Vollzeitjobs locker bezahlen, doch wenn ich auf 25h reduzieren müsste wäre ich leicht nervös
x) Wir wollen unserer Tochter die bestmögliche Ausbildung zukommen lassen, eventuell mal ein Studium im Ausland. Dies ist bei einem Kind finanziell machbar, bei zweien würden wir das nicht schaffen.
x) ich bin nicht ganz gesund....(Verdacht auf Morbus Crohn)...

Aufgrund all dieser Faktoren haben wir uns gegen ein weiteres Kind entschieden und ich muss sagen als die Endgültige Entscheidung fiel fühlte ich Erleichterung...
Auch mein Mann ist glücklich mit der Entscheidung, hätte aber auch mitgemacht wenn ich ein 2tes Kind hätte wollen. Sein Motto: happy wife, happy life ;-)

Dennoch bleibt diese Angst, meinem Kind etwas sehr wichtiges vorzuenthalten. Ich möchte nicht, dass sie sich später alleine fühlt..

Gibt es hier erfahrene Einzelkindmamas oder wart ihr selbst glückliche Einzelkinder?
Würde mich sehr über eure Erfahrungen freuen!

Alles Liebe,
Manu

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Im Prinzip kenne ich beide Seiten.

Unser Sohn war 7 Jahre lang bewusstes Einzelkind. Daher kann ich deine Gründe (bzw Ausreden ;-) ) ganz gut verstehen.

Dann kam aber doch der Wunsch nach einem 2. Kind. Im Prinzip könnte ich jetzt viele deiner Anmerkungen entkräften, aber das werde ich nicht tun.

Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber du scheinst regelrecht nach Gründen zu suchen und dich zu rechtfertigen.

Warum?

Ihr wollt einfach nicht und gut ist. Geht niemanden was an.

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Hallo Manu,

ich selbst habe drei Kinder, bin aber Einzelkind. Ich fand es schon oft schade, dass ich keine Geschwister habe, aber meine Freundinnen (diejenigen mit Geschwistern), haben hingegen mich immer beneidet ;-) und gerade bei einer Freundin, die einen großen und einen kleinen Bruder hat, habe ich das auch gut verstanden, puh, die waren anstrengend :-p Nun denn, meine Eltern wollten gerne noch Kinder, aber meine Mama war sehr krank, deshalb ging es nicht. Nun denn, ich weiß ja nie, wie es mit Geschwistern gewesen wäre, hätten wir uns verstanden oder ständig gestritten, wie wäre es jetzt usw. ich habe im Freundeskreis alles: von sind sehr eng, bis total zerstritten, wohnen auf anderen Kontinenten und sehen sich kaum, bis wohnen drei Straßen weiter und sehen sich ständig. Man weiß es nicht. Ich verstehe total, dass du dir da Gedanken machst, aber wenn das eure Entscheidung ist, dann ist das so. Ich fühle mich nicht wirklich alleine, aber gerade als zB meine Mama starb, dachte ich schon, dass es bestimmt "schön" wäre, das mit einer Schwester/Bruder zu teilen. Auch wenn irgendwann mein Papa mal stirbt, dann bin ich irgendwie schon allein ... aber wie gesagt, ich bin jetzt nicht ständig traurig, es ist einfach so. Dafür hat es wie gesagt auch Vorteile, wir waren jedes Jahr 2-3x im Urlaub, ich konnte reiten, skifahren, ein Instrument lernen, zum Schüleraustausch in die USA, meine Eltern haben viel mit mir unternommen (nicht, dass ich das mit meinen Kindern nicht auch mache, aber es ist einfach mit einem als mit drei ;-)). Aber ich wollte gerne mehrere Kinder, wahrscheinlich schon, weil ich auch immer gerne Geschwister gehabt hätte?

Alles Gute für euch!

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Ich selbst bin ein glückliches Einzelkind und war das auch schon immer :-) Ein Geschwisterchen hab ich mir zu keiner Zeit gewünscht. Mit hat es bei meiner besten Freundin gereicht zu sehen wie nervig das ist mit kleinem Bruder. Hab meinen Eltern dann das Kinderkriegen verboten ;-) Es hat auch seine Vorteile Einzelkind zu sein

klar man kann auch nichts vermissen was man nicht kennt, aber ich sehe ja im Freundeskreis wieviele Geschwister eben nicht ein Herz und eine Seele sind. Im Gegenteil viele verstehen sich zum Teil gar nicht. Auch mein Mann hat 2 Geschwister....ja man sieht sich, ja man hilft sich inzwischen aber wirklich miteinander was anfangen können sie nicht. Gerade als Kinder war nur Zoff.

Gerade in der heutigen Zeit garantiert ein Geschwisterkind nicht das man später nicht doch allein ist mit zB der Pflege der eltern. Schließlich gehen viele ins Ausland oder nehmen gute Jobs deutschlandweit an.

Wenn ihr euch so gut fühlt mit der Entscheidung ist sie vollkommen richtig :-)

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Hallo,
ich bin einzelkind und so wie es aussieht wird unser sohn auch eins bleiben. Gruende so wie bei dir. Karriere, Reisen, schoene Dinge leisten und dem Kind alles ermoeglichen. An manchen Tagen kommt allerdings der Gedanke an ein zweites Kind auf, am naechsten Tag nicht mehr. Ich muss auch sagen dass ich glaub ich keine Geduld hab fuer noch eins. Zeit fuer mich ist mir auch wichtig.

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Hallo!
Unser Sohn (2,5) bleibt auch ein Einzelkind.
Ich bin bereits fast 40.
Meine Oma hatte zweimal Zwillinge und die Wahrscheinlichkeit steigt mit dem Alter, dass ich auch noch welche bekomme ...
Die Gründe, sich gegen ein 2. Kind zu entscheiden können vielfältig sein und es ist jedem seine ganz eigene Entscheidung!
Unser Sohn ist großartig!
Also, was will ich mehr?!?

Liebe Grüße und einen schönen Abend!

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Hallo Manu, diese Frage hat mich bis vor einiger Zeit auch stark beschäftigt..Aber immer nur in dem Zusammenhang das wir unserem Sohn evtl etwas vorenthalten, nicht weil wir unbedingt noch ein Kind möchten. Sicherlich hab ich auch das eine oder andere Mal gedacht, es wäre schon schön noch ein Kind zu haben, aber dann denke ich mir wieder wie perfekt es so ist und das wir uns auch zu dritt komplett fühlen. Und die Tatsache das ich mittlerweile 41 bin und auch keine Omas mehr da sind und so wie es jetzt läuft ist alles super..Und Lust auf durchwachte Nächte hab ich auch nicht mehr wirklich ???? Unser Sohn ist jetzt fünf und als er gemerkt hat, das im Freundeskreis nach und nach die Geschwister eintrudeln, kam natürlich auch die Frage danach.Aber als wir ihm gesagt haben, dass er keinen Bruder oder Schwester mehr bekommt, war das auch in Ordnung. Wenn, würde er sich sowieso einen grossen Bruder oder Schwester wünschen und das geht ja sowieso eher schlecht.. ????Und ich hab den Eindruck das er schon weiss, das er dadurch auch Vorteile hat. Uns ist wichtig, dass er so sozial bleibt , wie er es jetzt ist und er nicht als verzogenes Einzelkind tituliert wird. Man weiss im Endeffekt nie , ob sich Geschwister untereinander gut verstehen oder auch nicht..Meine Schwester ist zum Beispiel neun Jahre älter als ich und wir haben überhaupt keinen Kontakt mehr und hatten auch als Kinder nie den wahnsinnigen Bezug zueinander..Aber ich habe das nie wirklich vermisst..Ich hatte meine beste Freundin, die mir immer schon näher war und ist als meine Schwester. Kann natürlich im Optimalfall auch ganz anders laufen. Ich finde es toll bei manchen Freunden zu sehen, wie toll sie sich mit ihren Geschwistern verstehen. Aber eigentlich sind das nur ein oder zwei, wo das wirklich der Fall ist und die richtig dicke miteinander sind..Die anderen sehen sich auch nur bei Familienfeiern.

Oft ist es doch auch so, das man zu den Freunden die man sich selbst ausgesucht hat, auch das beste Verhältnis hat..
Im Endeffekt muss das jedes Paar für sich selbst entscheiden und ich hab auch mittlerweile aufgehört zu denken, mich dafür rechtfertigen zu müssen, wenn andere sagen, wie kann man dem Kind nur ein Geschwisterchen vorenthalten..Oder, ach so Ihr habt ja nur den Einen? Hat T. etwa keine Geschwister??

Als das Thema bei uns abgehakt war, war ich auch so erleichtert, wie du es schreibst.
Zu diesem Thema wirst du immer zwei Meinungen hören und jeder schreibt dir seine Vor oder Nachteile..Aber es kann nicht der Sinn sein, nur weil man denkt das Kind braucht ein Geschwisterchen, damit es später nicht alleine da steht,ein Kind in die Welt zu setzen..Unser Sohn war ein absolutes Wunschkind und dieses Gefühl muss man auch ein zweites oder drittes Mal haben um weitere Kinder zu bekommen..Das ist meine Meinung dazu..Alles Gute für Euch ????

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Hallo.

Eure Gründe klingen doch sehr plausibel. Es ist EURE Entscheidung und niemand hat da rein zu reden. Ein kind sollte man bekommen weil man es sich wünscht und nicht als Geschwisterchen fürs 1. Kind.

Alles hat seine Vor und Nachteile, ob Geschwister sich verstehen und später ein gutes Verhältnis haben, steht in den Sternen.

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Hier stand schon vorher fest, das es nur ein Kind geben wird, ohne lange Auflistung oder Rechtfertigung. Zwischendurch mal 2 Minuten das Ganze überdacht und es blieb dabei.....fertig. Ich setze garantiert kein weiteres Kind in die Welt, nur damit meine Tochter ein Geschwisterchen hat.

Entweder man möchte mehrere Kinder oder halt nicht, dazwischen gibt es nichts. Würde mein Mann noch eins wollen, dann müsste er sich eine andere Frau suchen.

Grundsätzlich ist ein Geschwisterkind kein Garant für eine lebenslange Verbindung. Ich habe einen Bruder, wir hatten niemals Verträge miteinander. Als Erwachsene haben wir gut gespielt, den Eltern zu Liebe. So traurig der Tod meiner Eltern auch war....er hat uns von der Verpflichtung "Geschwister" endlich befreit, ohne Streit. Wir haben uns bis heute nicht viel zu sagen, es gibt da ganz andere Menschen zu denen ich eine wesentlich tiefere Bindung habe, dafür muß nicht dasselbe Blut in unseren Adern fließen.
Ich kenne Geschwister, die sich als Kinder die Köppe eingehauen haben und als Erwachsene wie Pech und Schwefel sind. Und auch umgekehrte Fälle.

Deine lange Auflistung lässt allerdings bei mir den Gedanken aufkommen, das das Thema für dich noch lange nicht wirklich durch ist. Auch die Überschrift lässt darauf schließen. Ich bin Mutter und glücklich ein kerngesundes Kind zu haben. Mich hat noch nie jemand als "Einzelkindmutter" tituliert.

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Ich bin selber Einzelkind (allerdings ganze Familie in einem Haus, aufgewachsen mit meiner Cousine und meinem Cousin: 10 und 15 Jahre älter). Mein Mann hat drei Geschwister, zwei sehr viel ältere und seine kleine Schwester mit der er aufgewachsen ist.
Wir waren uns eigentlich schon während der Schwangerschaft sicher, dass unsere Tochter ein Einzelkind bleiben soll. Nach der Geburt haben wir das zeitnah durchgezogen und mein Mann hat eine Vasektomie machen lassen.

Unsere Entscheidung viel aus verschiedenen Gründen:
- Wir sind beide nicht so die Kindermenschen. Natürlich lieben wir unsere Tochter und unternehmen gern und viel mit ihr, aber wir sind nicht nur Mama und Papa und fühlen uns sehr wohl so zu dritt.
- Unserer Tochter wollen wir später, gerade was ihre Ausbildung betrifft, alles ermöglichen. Das geht mit einem Kind leichter als mit zweien.
- Auch Urlaube und Ausflüge kann man mit einem Kind öfter machen als mit mehrerern.
- Mein Mann arbeitet Vollzeit und verdient sehr gut, ich bin derzeit noch auf Minijobbasis angestellt und wir sind uns einig, dass ich dann erstmal nur auf Teilzeit aufstocke, wenn unsere Tochter in die Schule kommt. Mit mehreren Kindern müsste ich Vollzeit arbeiten, obwohl mehr Kinder mehr Hilfe benötigen. Gerade wenn die Schule losgeht.

Davon abgesehen gibt uns das Verhalten unserer Tochter (bald vier) immer wieder recht, dass eine vernünftige Entwicklung nicht davon abhängt Geschwister zu haben.
Sie war immer schon aufgeschlossen, hat schnell Freunde gefunden. Wir waren mehrmals die Woche mit der Krabbelgruppe unterwegs, mit drei ist sie sofort ohne Probleme alleine im Kindergarten geblieben und liebt es. Sie hat auch dort sofort Anschluss gefunden und hat keinerlei Angst auch mal alleine Zuhause bei ihren Freunden zu bleiben. Mittlerweile bekommt oder geht sie mehrmals die Woche nach dem Kindergarten auf Spielbesuch.
Wichtig war uns von Anfang an, dass sie so viel Kontakt wie möglich mit anderen Kindern hat.

Ich finde wenn ihr euch sicher seid, dann reicht das als Grund. Wir wurden anfangs auch immer wieder gefragt wann denn das Zweite kommt, aber wir haben klar kommuniziert, dass das nicht passieren wird und das dafür auch gesorgt ist. Seitdem kommen keine Fragen mehr.
Viele Elternbekanntschaften haben jetzt das zweite Kind bekommen, der Kontakt ist dadurch aber nicht weniger geworden, da ein zweites Kind ja nicht wie ein erstes umsorgt wird. Man hat weniger Ängste, es muss mehr mitmachen, das erste Kind soll ja trotzdem weiterhin Kontakt zu den Freunden haben und dadurch wächst auch das eigene Kind irgendwie mit kleinen Geschwistern (oder eben großen) auf, da diese ja auch immer da sind.