Sauber werden - aber kaum Unterstützung von der Krippe

Hallo,

ich würde gerne mal wissen, wie Ihr mit der Situation umgehen würdet.

Meine Tochter (jetzt 2 1/2) kennt das Töpfchen so grundsätzlich, seit sie ein Jahr alt war.
Zu Hause benutzt sie selbiges (oder auch das WC) des Öfteren, aber nicht zuverlässig.

Leider torpediert die Krippe irgendwie diese Entwicklung.
Töpfchen in der Krippe wurde eh erst ab 2 Jahren angeboten (andere Gruppenräume) und nun sind sie der Ansicht, dass ohne Windel abgeben nicht gut sei, weil ja irgendwann doch noch oft was daneben geht und dann das Kind und im schlimmsten Fall der Boden nass sind.

Es ergibt sich also die Situation, dass sie an den Wochenenden und abends / nachts windelfrei (aber eben nicht unfallfrei) lebt, aber in der Krippe 5 Tage die Woche mit Windeln rumrennt und daher gar keinen Grund sieht, irgendeine Aktivität zugunsten eines Töpfchenbesuchs zu unterbrechen.

Aus einer Sicht kämpfe ich da gegen Windmühlen - solange sie die Plastikdinger um hat an 5 Tagen in der Woche, wie soll sie dann an 2 Tagen in der Woche hinreichend trocken werden?

Ich bin etwas überfragt...

Viele Grüße
aozora

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Will sie ohne Windel sein oder willst Du, dass die Windel jetzt weg kommt?

Wenn es ihr Wille ist, ohne Windel zu sein, würde ich nochmals mit der Krippe sprechen. Das kenne ich hier dann, dass das Kind unterstützt wird. Dann z.B. gerade zu Anfang gefragt wird, ob es nicht muss oder geschaut, dass es vor dem Essen, rausgehen, ... nochmals zur Toilette geht. Aber so der Anstoß muss vom Kind kommen und nicht von den Eltern die jetzt gerne hätten, dass es ohne Windel funktioniert.

Wann klappt es denn zu Hause? Sagt sie wirklich mal von selber, dass sie jetzt muss und geht dann? Oder musst Du sie immer erinnern und schickst sie dann im Zweifelsfall alle x Stunden?

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HUhu,

danke für Deine Antwort!

Ich denke, meine Tochter hasst Windeln.

Zuhause kann es wirklich in Krieg ausarten wenn wir ihr eine anziehen müssen. Es gab Zeiten, da brauchte man 2 Erwachsene, um das durchzuziehen. Es ist ein Wunder, dass noch nie ein Nachbar das Jugendamt eingeschaltet hat - man hätte am Geräuschpegel vermuten können, wir schlagen das Kind zusammen#zitter. Wenn frühs beide auf Arbeit müssen und das Kind via Autositz oder öffentlichem Buspolster zur Kita, dann war das extrem nervenaufreibend.

In der Krippe lässt sie es meistens geschehen (was haben die, was ich nicht habe?), aber auch da hatte ihre Erzieherin schon ihre Haxen in der Magengrube.

Mit dem selbständig aufsuchen der Örtlichkeit ist es mal so mal so.
Oft macht sie es schon allein, manchmal auf Aufforderung meinerseits (wenn sie länger nicht war, erinnere ich sie durchaus).

Neulich hat sie auf dem Spielplatz eine riesige Pfütze hinterlassen, keine 3 Minuten, nachdem wir ihr das Töpfchen nahegelegt haben.

Hab sie gefragt, warum sie denn nicht aufs Töpfchen gegangen ist - ihre Antwort: "Weil ich doch mit dem Papa spielen muss!"#rofl

Habe den Verdacht, dass so einige ihrer Unfälle auf ihre interne Prioliste zurückzuführen sind.

Aber das Blöde ist, dass diese Prioliste eben nur an 2 Tagen problematisch ist, an 5 Tagen fährt sie damit ja ganz hervorragend.
#kratz

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Schade, das eure Krippe nicht "mitzieht"
Ein bisschen kann ich es verstehen, wenn es zu Hause noch nicht einmal einigermaßen zuverlässig klappt, also es in der Krippe oft Unfälle gibt.
Andererseits habt ihr natürlich auch wenig Chance (im derzeitigen Entwicklungsstand deiner Tochter) wenn ihr nur zwei Tage am Stück ohne Windel seit.
Hast du oder dein Mann vielleicht die Möglichkeit noch ein paar Tage Urlaub zu nehmen?
Damit die Kleine mal eine längere Zeit zu Hause "unten ohne" sein könnte.
Ich habe unseren Urlaub im Juli dafür genutzt (14 Tage, Sohn du dieser Zeit auch 2 1/2)

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Hallo, aus meiner Sicht kämpfst du nicht gegen Windmühlen, du kämpfst gegen dich selber und deine Ansprüche.
Dein Kind wird dann Trocken, wenn es einfach dazu bereit ist, nicht weil es ein Töpfchen kennt.

Nur weil ein Kind es manchmal auf das WC oder den Topf schafft, hat das noch lange nichts mit der Trockenheit an sich zu tun.
Hör doch auf euch alle unter Druck zu setzen und überlasse deinem Kind das Tempo. Ich kann die Erzieher verstehen, denn es gibt einfach noch keine Grund das Kind ohne Windeln zu lassen.

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HUhu,

danke für die Antwort.
Nur - wenn ich auf Dich höre, bleibt uns weiter nur, das Kind gewaltsam zu zweit so zu fixieren, dass sie nicht mehr treten und hauen und sich drehen kann, ihr dann genau so gewaltsam die Windel anziehen und dann für eine sehr lange Zeit ein hysterisch brüllendes sich windendes Kind so zu fixieren, dass sie sich nicht die Windel ausziehen kann.... oder ich wische eben weiter sämtliche Pannen weg.... auch das ist keinesfalls schön, wenn sie z.B. aufs Spielzeug oder in die Schuhe pinkelt...

Das kann es doch auch nicht sein?

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Nein, das ist nicht die einzige Möglichkeit, die bleibt. Zumindest war es bei meiner Tochter nicht so. Natürlich durfte auch ich diese Phasen miterleben. Aber sie etwa zu Zweit fixieren oä, so weit kam es hier nie.
Mir schoß jedesmal sofort die Frage durch den Kopf: Was ist hier los? Warum macht sie es? Was kann die Lösung sein?

Bei meiner Tochter hatte es wirklich Gründe, ein paar sind einfach im Gedächtnis geblieben: Einmal war die Windelgröße schon zu knapp, das war ihr wohl sehr unangenehm im Bündchenbereich. Auch eine andere Sorte Feuchttücher waren schon der Auslöser.
Es gab eine Zeit, da wollte sie die Windeln alleine aufmachen oder unbedingt den Windelinhalt sehen, konnte das natürlich noch nicht sagen...nur ausrasten. Der Ausraster galt dann ja nicht der neuen Windel, sondern fand ja schon im Vorfeld statt und hat wickeln fast unmöglich gemacht.
Und die letzte und heftigste Weigerung hat der Wickeltisch selber ausgelöst, sie wollte dort einfach nicht mehr rauf, warum habe ich nie rausgefunden. Da war sie 2 und ich dachte auch kurz, das sie jetzt einfach keine Windel mehr will.

Es dauerte jedesmal natürlich ein paar Tage, bis ich rausfand, was es denn nun war.

Ihr habt diesen Zwang jetzt schon länger ausgeübt, dein Kind ist schon im Alarmmodus, wenn ihr anrückt und weigert sich natürlich. Ihr seid mitten in einer Aktion-Reaktion-Spirale drin. Ich selber habe meiner Tochter das Haarewaschen versaut, komplett und der Weg zurück besteht aus vielen kleinen Minischritten, Rückschlägen usw.. Ich könnte mich in Nachheinein für meinen Zwang, den ich ausgeübt habe, echt auspeitschen. Denn auch diese Verweigerung hatte ganz banale Gründe, die ich aber (über einen längeren Zeitraum) einfach nicht erkennen konnte. Jeder kleinste Fehler im Ablauf löst immer noch den alten Abwehrmechanismus wieder aus.

Mein Mantra ist eigentlich ganz einfach: Jeder Ausraster und jede Verweigerung hat seine Gründe....ich muß den Grund rausfinden. Ich muß jetzt wie ein Kind denken, nicht wie ein Erwachsener. Ohhhhhm;-).
Es hat bisher immer geklappt, nur beim Haarewaschen nicht, leider.

Kleiner praktischer Tipp um evtl aus eurer Spirale auszusteigen: Hast du schon mal Pants probiert? Die würden ja die "Zwangssituation" deutlich entschärfen, auch wenn sie teurer und nicht so saugfähig sind.

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Wir haben ein ähnliches Problem mit der Tagesmutter. Auch wenn sie bei uns im Urlaub 14 Tage komplett auch Nachts ohne Windel war, hat die ihr immer noch eine Windel angezogen. Zu Hause schaffen wir es aber sehr gut dank der Tipps von Windelwissen.de. In der KiTa haben wir jetzt gesagt sie ist seit 3 Monaten zu Hause trocken und das wird voll akzeptiert.

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Du kannst sie doch wenn sie von der Krippe nach Hause kommt ohne windel lassen. Sie ist ja nicht 24 Stunden 5 Tage in der Krippe.

Wenn es dann zu Hause UNFALLFREI klappt, dann würde ich den nächsten Schritt in der Krippe gehen. Oder deine Tochter ist dann auch so weit selbst in der Krippe zu sagen " Ich muss mal!" und dann wird man sicher mit ihr gehen.