Zweijährige sehr schlechte Esserin, Erfahrungen?

Unsere Tochter war schon immer keine große Esserin. Ich dachte das gibt sich vielleicht mit der Zeit, mit der Krippe, mit der Selbstständigkeit... War aber bisher nicht so. Sie probiert fast nichts. Sie isst morgens widerwillig ein paar Stücke Brot, Obst mag sie noch am ehesten. Alles was aussieht wie Brei wird auch nicht angerührt. Sie isst trockene Nudeln und Reis, gelegentlich ein paar Löffel Gemüsesuppe und sonst gerne Wurst. Und Süßigkeiten, aber das gibt es nur selten bei uns. Erkennbares Gemüse geht genauso wenig wie Fleisch. An guten Tagen isst sie mal ein halbes Stück Pizza, nicht ideal, aber mal etwas, was sie neuerdings überhaupt isst. Und da hört es dann schon auf. Milchreis und Kaiserschmarren isst sie gerne, Hauptsache süß.

Wir machen so wenig Aufsehen um das Essen wie möglich, auch wenn es schwer fällt. Bei uns wird abwechslungsreich und auch vielleicht manchmal etwas außergewöhnlich gekocht (Tintenfisch, Geflügelherzen, Muscheln, indisch, ...). Sie bekommt das angeboten, was es bei uns gibt. Isst sie nichts ist das ok, ist es wirklich gar nichts gibt es ab und zu stattdessen ein Brot. Ich bin mit ihr wirklich am Verzweifeln. Unter Druck verweigert die sich sofort komplett. Sie ist nicht wahnsinnig dünn, insgesamt aber eher klein und zart.
Hatte auch jemand so ein Kind und kann berichten, wie es sich entwickelt hat? Habt ihr Tipps, was ich tun kann? Bin mittlerweile wirklich überfragt...

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Meine Große probiert zwar recht viel, aber die Mengen sind nicht riesig , süß geht bei ihr auch immer. Sie ist lang aber dünn, ich mache mir aber keinen Stress, sie ist gesund unser Arzt zufrieden.
Ich hatte mal eine Vortbildung zum Thema Kinder&Ernährung. Das wichtigste und für viele das Aha Erlebnis. Die Portionsgrösse eines Kindes entspricht der Menge an Nahrung die auf die Handinnenfläche passt. Leg mal in Gedanken 4 gekochte Nudeln in die Hand deiner Tochter, die Hand ist voll. Auch sollte man von diesen drei Hauptmahlzeiten am Tag weg gehen, lieber über den Tag mehrer kleine Portionen anbieten, das entspricht viel mehr unserer Natur.
Gesunde Kinder holen sich das was sie brauchen, bleib entspannt und lass sie machen.

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Wir haben mit unserer Zweijährigen genau das gleiche Problem, gegessen wird sehr wenig, sehr einseitig, neues gekostet garnicht. Das war aber eigentlich schon immer so, dasBreialter hat sie komplett verweigert, wollte ein Jahr fast komplett gestillt werden und dann hat das Essen auch nur sehr schleppend begonnen.

Ich lege großen Wert auf gesunde Ernährung, ,meine Tochter leider nicht. Obst und Gemüse geht gar nicht, Brot nicht, Fleisch und Fisch auch nicht. Das einzige was sie isst, sind Nudeln und Kartoffeln pur, Pommes, hin und wieder ein bisschen Müsli/Cornfalkes mit Milch, das innere von Brötchen, selten mal ein Fruchtquetschi und Würstchen/Wurst. Das wars eigentlich schon.

Durch die letzten Kramkheitswellen hat sie auch ganz schön abgenommen und ist schon sehr dünn. Ich pendele immer mal wieder zwischen Entspanntheit und Sorgen. Aber machen kann man je eh nichts, gutes Zureden und Druck machen es auch bei uns nur schlimmer, dann isst sie im Zweifelsfall garnicht.

Es stimmt schon, die Kinder nehmen das zu sich was sie brauchen. Meine Bedenken beziehen sich vor allem immeer auf die Einseitigkeit der Ernährung. Da wird schon etwas an Vitaminen usw. auf der Strecke bleiben.

Wurde bei euch schon einmal der Eisenwert kontrolliert? Das hat man bei unsere Tochter in einem anderen Zusammenhang mal mitgemacht und festgestellt, dass die Eisenspeicher komplett leer sind. Das kann wohl auch ein Grund für Appettitlosigkeit bei Kleinkindern sein. Unsere KiÄ meinte zumindest da den Schuldigen gefunden zu haben. Wir haben unsere Tochter dann 2 Monate mit einem hochdosierten Eisenpreparat gequält, gebracht hat es aber nicht, eher im Gegenteil. Aber vielleicht wäre das auch eine Idee.

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Nein, nach Eisen wurde noch nie geschaut. Aber eigentlich hat sie auch schon immer eher schlecht gegessen. Ich glaube daher es wäre eher die Folge als die Ursache. Was immer geht ist Milch, Kakao und Saftschorle oder Fruchtquatsch, Wiener Würstchen, Nudeln, Reis und Obst (Melone, Birne, Mandarine, ab und an Banane, Kaki). Pommes ist sie auch, ich finde nur dass sowas mal gegessen werden kann, aber sehe auch nicht ein immer auf den ungesunden Kram zurückzugreifen nur weil sie so schlecht isst. Und was sie isst hat entweder keine Vitamine oder super viel Zucker. Also ganz ähnlich wie bei euch :-( echt nicht einfach. Ihr Bruder isst fast alles und sie fast nichts...

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Wir hatten und das Problem mit unserem jüngeren Sohn auch. Er ist mittlerweile 4 Jahre und Thema Essen war auch nie leicht. Für alles wurde direkt gesagt: Mag ich nicht! Wenn er ein paar Happen gegessen hatte, konnte ich schon glücklich sein.

Fakt ist: Je mehr Druck um das Thema entsteht, desto schlimmer wird es! Feste Mahlzeiten hatte ich dann irgendwann abgeschafft und alles häppchenweise angeboten. Mal ein Tellerchen Obst, dann wieder einen Jogurth, 3 Löffelchen Suppe hier, 2 Gabeln Nudeln da. Hat immer prima funktioniert und so hat es an ausgewogener Ernährung nicht gemangelt.

Oft hat es auch funktioniert, wenn ein "Freund" mit am Tisch essen durfte. Mit "Freund" ist in diesem Fall ein Spielzeug gemeint, in Form eines Kuscheltiers ;-)

Durch den Laden gehen, Lebensmittels gemeinsam einkaufen, also das Kind aussuchen lassen, was es mal zum Mittag oder Abend möchte, geht auch ganz gut. Ebenso dann gemeinsam kochen.