Hochbegabung mit 3 Jahren feststellen?

Hallo,

meine Nichte ist 3 Jahre alt. Sie hat extrem früh angefangen zu sprechen und mit 2 hat sie begonnen die Buchstaben zu kennen. Nun mit 3 liest sie einzelne Wörter und hat keine Probleme damit 5 + 6 zu rechnen. Ihr Wortschatz ist enorm.

Se geht seit ca. 1/2 Jahr in die Kita und langweilt sich bei den Beschäftigungen zu Tode. Mein Bruder meint aber, es läge nur daran, dass sich mit ihr viel beschäftigt wird. Sie ist sowas von wissbegierig und ständig am nachfragen. Wenn sie sich ein Bilderbuch anschaut, fragt sie nicht nach dem Bild, sondern welcher Buchstabe das ist.

Ich finde es manchmal richtig erschreckend wenn ich Zeitung lese und sie mir Worte aus der Überschrift vorliest.

Mein Sohn wird am bald 1 Jahr und verfügt auch schon über ein gutes Vokabular. Er sagt Mama, Papa, Teddy, Häschen, Kuh, Licht, Oma, Opa ...
Wenn er ein neues Wort hört, speichert er es ab und spätestens 2 Tage später spricht er es deutlich, dass ich manchmal erstaunt und erschrocken bin.

LG
Michaela

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Hi!

Das ist wirklich erstaunlich! Wenn es wirklich so ist, sollte man das auf jeden Fall in richtigem Ausmaß fördern.
Als 1. Schritt würd ich mal mit den Erzieherinnen der Kita sprechen: denen müßte doch eigentlich was aufgefallen sein und die müßten eigentlich auch wissen wo man sich hinwenden kann.
Leider weiß ich nicht wo sich ein solches Institut befindet um Hochbegabung bei Kleinkindern festzustellen - es gibt aber sicherlich eines!
Wenn du von der Kita keine Unterstützung bekommst, würd ich mal mit dem KiA sprechen oder im Internet suchen.

LG Sabine

2

Hallo!

Das kann alles Hochbegabung vermuten lassen, aber genauer kann man es in dem Alter noch nicht bestimmen. Richtige Tests dafür kann man erst zum Schuleintrittsalter machen. Das hat mir alles eine Freundin erklärt, deren 4jähriger genauso ist/war wie deine Nichte - sie wird jetzt von einer Sonderpädagogin darin unterstützt, den Jungen ausreichend zu fordern und zu fördern, damit er sich eben sonst nicht langweilt, weil alles ihn nur 5 Sekunden fesseln kann und die Aufgaben im Kindergarten ihm viel zu leicht sind.

Andererseits war ich mit 3 auch so wie deine Nichte. Konnte lesen, hab die Leute zugequatscht. Die einzige irgendwie verstärkte Begabung, die mir auf Dauer blieb, war ein sehr guter Zugang zu Sprache und Sprachen. Wenn ich IQ-Tests mache, schneide ich bei diesen Teilen immer besonders gut ab, bei anderen aber bin ich nicht überdurchschnittlich begabt, und das Gesamtergebnis schwankt immer zwischen 125 und 130 Punkten (über 130 beginnt Hochbegabung). Also hat es sich bei mir ziemlich relativiert, ich bin nun wirklich nicht hochbegabt. #:-)

Mit 3 Jahren ist da noch alles möglich, die Zeit wird es zeigen. Wichtig ist, so einem Kind alle Möglichkeiten zu geben, dass es seine Fähigkeiten nutzen und je nach Interesse erweitern kann. Nie sagen, "dafür bist du noch zu klein" oder "das lernst du später alles noch". In der 1. Klasse war es beim Leseunterricht langweilig für mich, aber es ging nicht so weit, dass es Probleme gab und ich hab nie Klassen übersprungen - in den anderen Fächern war ich ja den anderen Kindern nicht voraus.

LG
Steffi + Caroline Johanna (2 Jahre und sprachlich zumindest gut dabei, aber sicher kein Genie) + Josephine Marie (33. SSW)

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Hi Michaela!

Hab hier einen super Link über Erkennung u. Behandlung einer Hochbegabung im Kleinkindalter:

http://www.kindergartenpaedagogik.de/557.html

Liebe Grüße,
Ingrid & Plappermäulchen Leon Marcel (*4.2.05)

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Hallo, wenn in der Nähe ein Montessori- Kinderhaus ist, erkundigt euch doch dort mal nach einem Platz. In einer Montessori-Einrichtung können die Erzieherinnen gezielt auf die Bedürfnisse des einzelnen Kindes eingehen und bieten den Kindern das Spielmaterial an, was ihnen in ihrer derzeitigen Situation guttut. In einem Kinderhaus gibt es auch Deutsch und Mathematikmaterial, Erdkunde etc. Alles was das Herz begehrt und es kommt keine Langeweile auf.

Gruß Daniela
(Erzieherin nach Montessori)

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Bei uns in der Spielgruppe sind die Zweijährigen in ihrer "Begabung" ganz unterschiedlich:
der eine zählt schon bis 20, der andere kann alle Buchstaben lesen, der dritte kann viele Automarken unterscheiden, der nächste die verschiedenen Eisenbahnzüge benennen, Tiere, wieder ein anderes Kind singt die Lieder komplett mit (kann Texte und Melodien), einige Kinder malen, basteln, schneiden, einige fahren Laufrad, Dreirad, klettern sicher... Aber kein Kind kann alles zusammen.
Sprich doch mal deinen Kinderarzt auf Möglichkeiten an, die Begabung früh zu erkennen und gegebenenfalls zu fördern. Da es deine Nichte ist, wird dein Kinderarzt vielleicht mehr sagen wollen, als ihr Arzt.

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Ich habe hier gerade einen sehr guten allgemeinen Artikel zum Thema Hochbegabung gelesen:

http://www.gmx.net/de/themen/beruf/bildung/schule/2380340,cc=0000000559000238034018z8od.html

In vielen Punkten stimmt das mit dem überein was ich von verschiedenen Quellen weiß!

Viele Grüße
Barbara