waldorf kindergarten

hallo gehn von euch kinder in so ein kindergarten ich möchte meine tochter in so ein kindergarten geben könnt ihr mir sagen was daran anders ist vielen dank.

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Zwei unserer Kinder waren in einem Waldorfkiga. Ich würde dir als erstes ans Herz legen, Bücher über Rudolf-Steiner zu lesen. Denn der geist,der dahinter steckt, sollte Dir bewusst und bekannt sein. Seine Ansichten und Lehren solltest du kennen.

Wir haben unsere Kinder letztlich aus dem kiga herausgenommen und wir raten allen dringend ab, ihre Kinder in einen solchen kiga zu geben. "Anders" ist nicht automatisch besser. Wir haben insgesamt 4 Jahre Erfahrung und es ist ein besonderer Menschenschlag, der dort arbeitet, seine Kinder dort hinschickt und das muss man für sein Kind und sich mögen und wollen. Bei uns ist noch mehr vorgefallen als nur das,aber es ist letztlich Waldorf gewesen und auf die "Pädagogik" zuruckzuführen, was wir nicht mehr mit tragen können.

Alles Liebe

Fati

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Könntest du das näher erläutern? gerne auch per PN
Sind halt auch am überlegen wegen Waldorf/Montesori KiGa. Mit der Pädagogik an sich hab ich mich schon etwas auseinandergesetzt

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Hallo,
ich kann meiner Vorrednerin nur zustimmen. Befasse dich mit dem Thema Waldorfpädagogik damit du weißt was es damit auf sich hat und geh zu einem Informationsabend. In den meisten Kindergärten wird da deutlich mehr Einsatz der Eltern verlangt und die Gebühr ist oft ebenfalls höher.

Ich persönlich halte nichts davon

LG

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Wäre auch an Infos interessant. Uberlegen nämlich auch, aber hauptsächlich,weil sie sehr viel raus gehen und die Natur nen wichtiger Aspekt ist.

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Hallo,

wie bei anderen KiGas auch ist nicht jeder KiGa gleich, egal ob Waldorf oder katholisch oder oder ... also schau dir den KiGa an und sprich mit Eltern, die ihre Kinder dort haben.

Unser Große geht seit sie 20 Monate ist in eine Waldorf Krippe bzw. KiGa (sie ist jetzt 6 Jahre) und wir sind mehr als zufrieden! Sie haben sehr schöne Spielsachen (nur Holz bzw. Naturmaterialien), auch die Möbel sind alle aus Holz, nichts ist aus Plastik, sie singen sehr viel und basteln viel (malen, kneten mit Wachs usw.), backen und kochen viel zusammen, gehen jeden Tag raus usw. das machen bestimmt auch andere KiGas, keine Frage, aber ich habe mir ca. 5 andere angeschaut und in keinem fand ich es so schön wie in unserem. Auch dass sie viel Jahreszeitliches machen z.B. im September dreschen sie Korn, das wir dann gemahlen und dann backen sie Brötchen usw. finde ich toll. Ich finde es schön, dass sie viel mit Naturmaterialien machen und viel "tun" und dass die Erzieherinnen so viel singen und vorlesen (in anderen KiGas, die ich mir ansah, hatten sie halt eine CD mit Liedern an, hat mir nicht so gefallen). Außerdem finde ich es gut, dass es bei uns feste Gruppen sind, mag das offene Konzept nicht. Bei uns zahlt man etwas mehr Beitrag, als in städt. aber sonst ist das ähnlich, auch müssen wir nicht sonderlich viel helfen (1x im Jahr Gartentag, Mithilfe beim Weihnachtsbazar, ab und an wird man gebeten was zu nähen oder mal einzukaufen oder Handtücher waschen). Die Erzieherinnen spielen natürl. auch eine wichtige Rolle, unsere sind wirklich super, sehr einfühlsam, aber das ist bestimmt überall anders. Aber schon in der Krippe waren wir mit den Erzieherinnen sehr zufrieden.

Sonst noch etwas, was du wissen willst? Ob es in jedem Waldorf-KiGa so ist, weiß ich nicht, so ist es eben in unserem!!

LG

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Hallo,

dann schreibe ich hier mal öffentlich unsere Meinung und Erfahrungen. Gerade, wenn es darum geht, dass Montessori-Pädagogik (!) und Waldorf gegenübergestellt werden. Ich spreche da auch aus fundierter Erfahrung, da ich die offizielle Montessori-Ausbildung gemacht habe.

Waldorf ist eine Ideologie, es wird sogar diskutiert, ob es eine Sekte ist und wird auch als solche im Register geführt. Hinter Waldorf steht ein bestimmtes Menschenbild, hinter Montessori eine Pädagogik (!). Dies zeigt schon die Geschichte. Maria Montessori hat eine Pädagogik für Kinder entwickelt, die behindert waren und davon haben dann immer mehr nicht-behinderte Kinder profitiert. Waldorf hingegen ist hat als Menschenbild eine völlig andere Herangehensweise. Dies muss man beachten und sich damit aktiv als Eltern auseinandersetzen. Fatal finde ich, wenn man einen W-Kiga wählt, weil sie viel rausgehen und Natur-nah arbeiten. Das hat uns auch gefallen. Allerdings mussten wir erkennen, dass viele Teile dieser "Pädagogik" uns nicht liegen. Die Kinder werden sehr sich selbst überlassen. Hintergrund ist nicht so sehr wie bei M., dass die Kinder viel selbst erkunden, sondern es ist fester Bestandteil, dass sie gerade im sozialen Bereich ohne Erwachsene "aneinander wachsen" können. Das klingt vordergründig positiv, wird allerdings problematisch, wenn dort Kinder sind, die andere mobben oder gar verletzen. Dann wird nicht eingegriffen, sondern die Kinder sollen das untereinander ausmachen. Aus pädagogischer Sicht in jungen Jahren völlig überfordernd und gar gefährlich. Das mussten unsere Kinder auch erfahren. Natürlich ist es immer Auslegungssache. Manche Erzieherinnen sind trotzdem engagiert und greifen ein. Aber viele sind der Meinung, dass die Kinder innerlich stark genug sein müssen, um mit sowas umzugehen. Sensible Kinder sind hier verloren. Wie gesagt- ist Einrichtungsabhängig, aber man muss genau schauen. In unserem Kiga wurden die Kinder, die an mobbenden Kindern zu zerbrechen drohten, als "innerlich schwach" eingeordnet. Viel sagt Rudolf Steiner nicht zur Frühkindlichen Erziehung. Es soll ein Schonraum sein. Sonst gibt es überwiegend zur schulischen Bildung Literatur. Das öffnet allerdings so manchen "Machenschaften" Tür und Tor und legt viel zu viel in die Hände der mehr oder weniger engagierten und ausgebildeten Erzieherinnen. Bei uns war es so, dass sich das Kollegium aus sehr "esoterisch orientierten" Frauen bestand und das leider zum negativen für die Kinder führte. In unserem ehemaligen Kiga sind die meisten Eltern so unzufrieden, dass sie sagen, dass, wenn man genau hinsieht, man sein Kind sofort rausnehmen muss. Es mangelt ihnen aber an Alternativen, da die guten kindergärten rundum belegt sind und man planen und sich frühzeitig um einen Platz kümmern muss. Unsere Kinder waren nach der Herausnahme zu Hause, weil ich die Möglichkeit hatte. Das können arbeitende Eltern nicht. Dann aber ein Kind zu hause haben, das weint, weil es nicht in den Kindergarten will, weil es dort keinen Schutz bekommt, das muss man dann aushalten können...

In der bei uns angegliederten Waldorfschule kam es zu gewalttätigen Übergriffen mit Taschengelderpressung und Fesseln an Bäume von Kindern, die das Taschengeld nicht herausrückten oder keins hatten. Ja, die Kinder müssen das untereinander regeln. Die Grenzen, nach denen solche "mobbenden" Kinder schreien, werden nicht gegeben. Wir haben hier Beispiele von Kindern, die solche Dinge getan haben und dann auf eine Regelschule kamen und dort vom ersten Tag an unauffällig waren, weil klare Grenzen und Regeln herrschten. Solch ein Kind ist auch bei unserem einen Kind in der Klasse. Es gibt keinerlei Probleme. Im W.-Kindergarten und in der W.-Schule war dieses Kind untragbar. Das ist wirklich bemerkenswert. Und das ist nur ein Beispiel. Solche Beispiele hätten wir mehr zu bieten, führt aber hier zu weit.
Montessori ist ein völlig anderer Ansatz und wie ich finde, da eine fundierte Pädagogik, ein traumhafter Ansatz. Es ist nicht wirklich vergleichbar mit Waldorf. Das muss einem klar sein.

Ich kann nur allen Eltern ganz eindringlich ans Herz legen, sich nicht von vordergründigem "in der Natur sein" und ästhetischen Gebäuden etc. blenden zu lassen, sondern sich im Vorfeld intensiv mit der dahinter stehenden Ideologie/Pädagogik und auch der Umsetzung in der speziellen Einrichtung auseinander zu setzen. Wenn man dann aus voller Überzeugung dahinter stehen kann, dann ist es das Richtige.

Abgesehen davon wird viel Elterninitiative erwartet. Was wir als positiv empfanden. Aber man muss auch die Zeit dafür haben und mit den anderen Eltern können. Es sind dort schon auch viele "Paradiesvögel" zu finden. Wesentlich mehr als in anderen Einrichtungen. Auch die angesprochenen höheren Gebühren sind zu bedenken.

Schaut Eure Kinder an und fragt Euch, ob sie wirklich Waldorf sind. Unser eines Kind war ein "Waldorfkind" durch und durch, hat aber bittere Erfahrungen einstecken müssen. Unser anderes Kind hat uns durch sein Verhalten schnell gezeigt wie sehr es darunter leidet und wir haben es erst nicht wahr haben wollen. Es war aber einfach die falsche Einrichtung, weil es eben Waldorf war. Das haben wir erkannt, es trotzdem weiter versucht, aber dann unsere Konsequenzen gezogen. Gott sei Dank noch rechtzeitig. Nun entwickelt sich unser Kind wunderbar, unbeschwert und frei in einem "normalen" Kindergarten. Die Erfahrungen von damals kochen aber trotzdem immernoch hoch, obwohl es jetzt schon länger her ist.... Wir haben auch Kinder im Bekanntenkreis, die durch die Behandlung im W-Kiga Verhaltensauffälligkeiten entwickelt haben. Das Vertrauen in die Menschen, die sie betreuen ist nachhaltig erschüttert. Es gibt keinen Rückhalt für diese Kinder und das liegt in der dahinter stehenden "Pädagogik" bzw. dem Menschenbild. Sie müssen jetzt da durch aus Mangel an Alternativen. Es ist nicht einfach nur eine Alternative, Waldorf ist eine Weltanschauung und darüber muss man sich im Klaren sein.

Haltet die Augen offen, lest wirklich auch neutrale (und nicht nur waldorf-Befürworter-) Literatur. Es gibt gute Bücher auch von Eltern von Waldorfkindern, die ihre Erfahrungen sehr differenziert niedergeschrieben haben, so dass man sich seine eigene Meinung durch diese Bücher bilden kann.

Alles Liebe

Fati