Trauma durch Erschrecken?

Hallo,
ich habe ein großes Problem. Vor 8 Tagen hat der große Hund meiner Schwiegereltern unseren 20 Monate alten Sohn so erschreckt, dass er wie ausgewechselt ist. Es war wohl so, dass der Hund angelaufen kam, aber durch so einen Stromzaun aufgehalten wurde. Meine Schwiegermutter stand mit dem Kleinen zwar hinter dem Zaun, aber er hat sich natürlich trotzdem total erschrocken.
Seitdem schläft er nicht mehr. Die ersten Nächte gar nicht, seit 2 Nächten geht es wieder, allerdings immer nur bis 5 Uhr morgens. Einschlafen will er auch nicht mehr. Ich streichle meist 45 Minuten seinen Bauch, bis er schläft. Damit hatten wir wirklich noch nie Probleme. Zudem hat er vor allem Angst. Er will nur noch auf den Arm oder wenn er mal spielt, kommt er plötzlich angelaufen, schreit "Wau-Wau" und versteckt sich auf meinem Arm. Das bricht mir wirklich das Herz. Er war sonst immer so ein richtiger Sonnenschein, der Faxen gemacht hat etc. Ich habe nun Angst, dass er sich dadurch völlig verändert. Hat jemand von euch so etwas schon mitgemacht und hat evtl. Tipps? Oder weiß, wie lange es dauern kann, bis er es vergessen hat?

Vielen Dank schonmal
LG

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Huhu,

Ich kann verstehen, dass du dir Gedanken machst. Meine Tochter hatte eine Phase, wo sie Angst vor allen Geräuschen hatte. Sie war wie ausgewechselt und ist nachts sogar wegen Motorengeräuschen, die kaum wahrnehmbar waren, wach geworden. Ganz schrecklich. Beim Spaziergang hielt sie sich bei jedem Auto die Ohren zu.
Aber es geht vorbei. Ich denke es hilft, wenn du seine Angst ernst nimmt, aber trotzdem versuchst, ihm Mut zuzusprechen. Und ich würde nicht versuchen, potentiell angstauslösende Situationen zu vermeiden. Du musst eben nur für ihn da sein, wenn er Angst hat. Die Phase geht bald vorüber.

LG

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Das klingt ja nicht gerade schön. Unser Keks hat sich auch vor dem Hund meiner Schwägerin sehr erschrocken. Ich hab meine Tochter dann auf den Arm genommen und bin mit ihr zusammen zum Hund, hab ihn Platz machen lassen und ihn gestreichelt. Danach hab ich meine Tochter den Hund streicheln lassen, so hat sie gemerkt, dass sie keine Angst zu haben braucht. Vielleicht wäre das auch etwas für euch?

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Vielen Dank für eure schnellen Antworten. Ich weiß wirklich nixht, was nun richtig ist. Im Moment denke ich eher, wir sollten Hunde meiden. Gerade den von meinen Schwiegereltern. Denn vielleicht vergisst er das Ganze dann eher. Er ist ja noch zu klein, dass ich ihm das alles erkläre. Ich habe Angst, dass es noch schlimmer wird, wenn er den Hund wieder sieht :-(

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Ich persönlich würde sagen, dass er dadurch lernt, seinen Ängsten aus dem Weg zu gehen. Mein Keks ist 17 Monate alt, also noch kleiner als dein Sohn, und trotzdem hat sie dann verstanden, dass der Hund nicht gefährlich ist oder ihr wehtun will. Sie hat sich sehr erschreckt und doll geweint, auch als wir uns dann dem Hund genähert haben, aber ich habe ihn Platz machen lassen und leise mit meiner Tochter geredet und ihr erklärt, dass alles gut ist, dass Mama da ist und dass der Hund lieb ist und nur spielen wollte. Sie hat dann auch zuerst geweint, sich aber sofort beruhigt und letzten Endes den Hund sogar selbst gestreichelt.

Ich finde, wenn du immer allem aus dem Weg gehst, was deinem Kind Angst macht, setzt du das falsche Signal. Mir ist es wichtig, dass meine Tochter sich ihren Ängsten stellt, anfangs selbstverständlich mit meiner Hilfe.

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Hallo,

das kommt auf den Hund an.

Ist er in der Regel ein freundlicher Hund, würde ich zusammen mit dem Kind zu dem Hund hingehen, ihn streicheln und die Hand des Kindes vorsichtig über das Fell führen, damit es merkt, dass da nichts schlimmes ist.

Früher oder später wird er den Hund wieder sehen müssen.

Und Du wirst Deinen Schwiegereltern wohl kaum sagen können, dass sie den Hund weggeben, damit Ihr wieder zu Besuch kommt.

Außer der Hund wäre sehr bissig oder unberechenbar.

GLG

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Hallo, ich denke da wie die anderen und würde ihn eher mit dem Hund konfrontieren, denke das hätte ich auch instinktiv so gemacht. Vor kurzem hat mein Partner mit einem Schlagbohrer im Nebenzimmer gearbeitet, da hat sich mein Sohn auch fürchterlich erschrocken und kam weinend zu mir angeflitzt. Da wäre mir auch nichts anderes eingefallen als mit ihm rüber zugehen und ihm zu Zeigen was da los ist.

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Ich würde beim Spaziergang mal einen Hund streicheln und ihn zusehen lassen. Vielleicht erst einmal ein ganz kleinen. So lernt er, dass er keine Angst haben braucht.