Ich will sie nicht in die Krippe geben...

Liebe Mitmütter,

ich muss einfach mal meine Gedanken loswerden, vielleicht hat ja die eine oder andere einen hilfreichen Tipp oder Gedanken ihrerseits für mich... meine Tochter ist jetzt 8 Monate alt und ich muss theoretisch ab August wieder arbeiten gehen, da man ja nur ein Jahr Elterngeld bekommt und mein Mann noch studiert. In mir sträubt sich aber wirklich ALLES gegen die Krippe. Ich würde so gern noch mindestens ein Jahr zu Hause bleiben, sehe aber irgendwie nicht, wie das gehen soll... ich bin von Beruf Grundschullehrerin (angestellte) und habe auch einen unbefristeten Festvertrag. Wäre ich arbeitslos wäre das sicher einfacher... so sagte man mir zumindest im Jobcenter. Dann würde ich eben einfach Hartz IV kriegen. Nicht, dass ich das anstrebe, aber weiß vielleicht jemand, ob mir irgendeine Art von Geld zustehen würde? Also wenn ich jetzt einfach nicht wieder arbeiten gehe? Ist der Staat dann für mich zuständig? Oder fällt das unter die Kategorie "Luxus" und man hat nur die Möglichkeit, bei seinem Kind zu Hause zu bleiben, wenn man entweder sehr reich oder eben sehr arm ist und daher eh vom Staat lebt? Scheint mir irgendwie ungerecht.

Wir haben zum Glück allerdings die Möglichkeit, unsere Tochter zu den Großeltern zu geben, die sind beide schon Rentner. Aber auch da weiß ich nicht, ob das die super Lösung ist. Wir haben das noch nie so richtig probiert, also dass ich mal länger weg war, und in letzter Zeit klammert sie auch so stark... da kann ich kaum den Raum verlassen. Wie soll das denn werden, wenn ich arbeiten muss, lasse ich sie dann weinend bei meinen Eltern zurück? :(

Vielleicht hat jemand von euch Erfahrungen mit der Krippe, mit staatlichen Geldern, mit Tagesmüttern... vielleicht mach ich mir ja auch zu viele Gedanken und wenn sie erstmal 12 Monate alt ist, ist das alles kein Problem, aber ich muss langsam wissen, wie es weitergehen soll (und mein Schulleiter auch :) ). Bin ehrlich gesagt etwas verzweifelt...

2

Hmmm, würde nochmal aurechnen, ob es nicht doch finanziell geht und Du noch zuhause bleibst. Können die Großeltern nicht was leihen und ihr zählt es zurück oder du verdienst ein paar Euro nebenbei und lässt in der Zeit das kind bei den Großeltern? Die babyzeit kommt nicht zurück. Wir leben teils vom ersparen. Ich wollte halt 2 Jahre zuhause bleiben. LG Charlo

1

Du hast Dir einen Teil der Antwort schon gegeben - entweder man kann sich den Luxus leisten und kann zuhause bleiben und man bekommt dafür sogar noch 100 Euro "Herdprämie" (Betreuungsgeld) oder man lebt vom Staat, dann ist man zwar auch daheim, kann seinem Kind aber evtl. viele Dinge nicht ermöglichen und Betreuungsgeld wird angerechnet - ist also nicht erstrebenswert.

Schwierig finde ich ehrlich gesagt immer, wenn man sein Kind ein Jahr komplett betüddelt und dann Knall auf Fall soll eine andere Bezugsperson ran - das funktioniert in den wenigsten Fällen.
Du hast noch Zeit bis August. In dieser Zeit würde ich die Großeltern komplett in die Betreuung einbinden, auch mal "einfach so" Deine Tochter dort übernachten lassen. Einfach, damit sie diese beiden Menschen nicht nur für ein oder zwei Stunden ab und zu sieht.
Oder aber dafür finde ich 8 Monate auch sehr früh, Du findest eine Einrichtung, die 1 oder 2 Vormittage in der Woche Deine Tochter ab jetzt für einige Stunden betreuuen, damit sie sich daran gewöhnt.

Ich habe wieder angefangen zu arbeiten, da war meine Tochter etwas über 1 Jahr alt. Allerdings haben wir eben Oma und Opa von Beginn an voll eingebunden und sie war ab 1 Jahr schon für einige Stunden in der Krippe.
Meine Tochter ist aber was das angeht auch wirklich super pflegeleicht. Wir haben weder in der Krippe, noch jetzt im KiGa eine Eingewöhnung gebraucht.

3

hi

also vorab: ich kann dich schon verstehen. bin bei meiner Großen (wird 6) auch nach einem jahr wieder los und heute merke ich anhand ihres Verhaltens oft, das sie doch zu früh fremdbetreut wurde. Kenne aber auch viele kids wo das nicht so ist. meine Kleine (1) kommt auch in die Krippe sofern wir einen Platz bekommen-ich find die krippe super und die Große hat trotzdem super davon profitiert, allein was die sozialkompetenzen angeht.

Ich kann dir aber auch sagen, das du definiziv KEINEN Anspruch auf staatliche Leistungen was die Agentur für Arbeit oder/und das Jobcenter angeht hast. Und mal ehrlich, das wär ja noch was! Ich kann dich wie gesagt verstehen, aber geld vom staat deswegen (hartz IV sind Steuergelder, nicht zu vergessen. Arbeitslosengeld I wäre ja quasi eine Versicherungsleistung, dafür hast du als Angestellte ja "eingezahlt"). Fänd ich ein Unding und zum Glück kann man sich nicht mal eben so aussuchen das man nun Hartz IV will und das ist finanziell gesehen auch nicht erstrebenswert. Wäre es so, würde man für und mit dir schnellstens nach nem Job suchen, du hättest also nichts gewonnen. Wenn du die Möglichkeit der Oma hast dann nimm das, wenn dir der Gedanke an die Krippe (warum auch immer) so zuwider ist. Womöglich könntest du höchstens dieses kommende "tolle" Betreuungsgeld bekommen, was aber wohl nicht wirklich viel ist....soweit ich weiß sind tagesmütter aber teuerer als krippen. aber klar, das wär ja ggf. auch ne option. meine jetzt Große war zuerst bei einer tamu (weil kein krippenplatz) und als wir den dann hatten haben wir gewechselt. ich persönlich fand und finde die krippe viiiiiel besser. lg
kathrin

10

Das stimmt so nicht. Ob man das nun gut findet oder nicht aber mit einem Kind unter 3 muss man nicht arbeiten. Wenn man dann nicht genügend zum Leben hat zahlt das Jobcenter.

18

Wenn der Mann gut verdient, kriegt man nix.

weitere Kommentare laden
4

Hallo,

sofern du nur ein jahr Elternzeit beantragt hast und dein Elterngeld in dem einen Jahr ausgezahlt wird, ist das zweite Jahr Luxus. Du hast einen Arbeitsvertrag. Harzt IV stünde dir somit nicht so.

Mit Wohngeld etc. kenne ich mich nicht so aus, aber ich denke auch das steht dir nicht zu, nur wenn du zu wenig verdienst. Ja es mag ungerecht sein, aber so ist es nunmal. Dafür gibt es ja die Möglichkeit, sich das Elterngeld auf 2 jahre splitten zu lassen. Unser Sohn kam auch mit 1 Jahr in die Krippe, weil ich wieder arbeiten mußte. Es war nicht einfach, aber mit nur einem Einkommen alle Ausgaben bezahlen, wäre nicht gegangen.

Vielleicht hast du die Möglichkeit Teilzeit zu arbeiten, so dass dein Sohn nur ein paar Stunden in der Kita wäre. Eine Tagesmutter kam für uns nicht in Frage, da eine Kita in Bezug auf Öffnungszeiten und Krankheitsfälle durch Erzieherinnen flexibler ist. Das mit den Großeltern ist natürlich auch eine Möglichkeit, da sollte man sich aber wirklich sicher sein, dass es nicht zu viel für Sie wird. Weinen würde sie vermutlich sowohl in der Kita, als auch bei den Großeltern. Das hatten wir auch. Klar blutet das Mutterherz, aber die kleinen gewöhnen sich auch dran.

Lg Annika

5

Hallo,

bitte jetzt nicht übel nehmen, aber macht man sich darüber nicht schon vor/bei der Geburt des Kindes Gedanken???

Also das du nur ein Jahr Elterngeld bekommst, ist so nicht ganz richtig. Du hättest 2 Jahre Elternzeit beantragen können und dir das Elterngeld auf die Zeit splitten lassen können.

Wenn du weiter in Elternzeit bleiben willst, wär noch die Option "Landeserziehungsgeld". Zahlt aber nicht jedes Bundesland, mußt du bei dir mal gucken.

Weiterhin steht ja noch das "Betreuungsgeld" im Raum. Mit den 100-150€ wäre das aber nur eine kleine Finanzspritze für euch.

Ich denke für staatliche Leistungen wärst du bei einer Beratung durch deine Stadtverwaltung/Arbeitsamt/Sozialamt - oder was auch immer- besser aufgehoben. Die können dir dann sicher ausrechnen was für Unterstützung dir zusteht.

So wie ich weiter aus deinem Text herauslese, hab ihr euch vielleicht noch gar nicht um einen Betreuungsplatz gekümmert?! Das wird dann wohl das nächste große Problem darstellen.

Für mich persönlich wäre im Übrigen eine dauerhafte tägliche Betreuung durch die Großeltern keine Option. Und soooo schlecht ist eine Krippe nun auch nicht. Klar ist dein Kind mit einem Jahr noch wirklich klein, aber auch mit 2 Jahren fiel es mir schwer mein Kind in die Krippe zu geben;-)

Ich Drück die Daumen das ihr eine gute Lösung findet#klee

6

Es steht dir kein Geld mehr zu! Wir dürfen uns freuen, dass es überhaupt was gibt in anderen Ländern ist es nicht der fall. Ab August kriegt man 100 € betreuungsgeld. Es sei denn du lässt dich kündigen und erhälst al geld was meiner meinung nach totaler blödsinn wäre. Schau mal deine Kleine wird 1 Jahr und ich würde sie in die Krippe geben vielleicht kannst du auch nur 75% arbeiten oder eine alternative Großeltern+Krippe finden. Ich habe mich auch lange gewährt meinen kleinen abzugeben aber irgendwann hab ich gemerkt das mein kind immer aus dem Fenster geschaut hat und "Kinder ich auch!" gezeigt und gebrabbelt hat. da war er etwas über 1 Jahr. Auf dem Spielplatz wollte er auch immer mit anderen Spielen. Und so hab ich beschlossen, dass er in die krippe geht obwohl ich noch zuhause bin (hab noch ein 6m altes kind) jeden tag für 4 std damit er unter kindern ist. er liebt es. Wir mütter können nicht nur für die kinder da sein ... klar ist es schön aber wir haben auch andere aufgaben. Mein kleiner hat sich zuhause gelangweilt wollte unterhalten werden und ist immer im haushalt mitgeschleift worden... er hat von mir oft zu hören bekommen warte mama kommt gleich usw... jetzt 2 kann er schon lieder er bastelt mit den anderen die gehen raus und schauen sich alles an .. für sowas hat man als mutter nicht immer zeit.

Für mich war es komisch ihn wegzugeben ich hatte auch gewissensbisse aber im nachhinein weiss ich das es richtig war... denk mal drüber nach ;)

7

Hi

also Anspruch auf Geld hast du nicht und ist schon Luxus daheim zu bleiben. Ich habe auch 6 Monate verlängert und vom ersparten und Geld vom Partner gelebt. Weitere Monate wären aber auch nicht drin gewesen.

Es ist auch nicht schlecht wenn die kleinen schon so früh fremdbetreut werden. Du wirst sehen was sie innerhalb von kurzer Zeit alles lernt. Denke da sind eher die Mütter das "Problem" das sie nicht loslassen können. Am besten wäre es wie schon erwähnt wenn du vorab mal in eine Krabbelgruppe gehen würdest oder das auch mal Oma/Opa Stundenweise aufpassen können. Wenn du erstmal gelernt hast loszulassen wirst du auch die kleinen Vorteile erkennen ;-).

Als Grundschullehrerin musst du ja täglich auch nicht so lange arbeiten oder hast doofe Arbeitszeiten wie eine Altenpflegerin (die muss auch schicht arbeiten). Ihr schafft das :-)

LG Hexe12-17

8

HUHU

Vielleicht klärst du das mit der Arbeit ab, ist es möglich nur 50% oder 75% zu arbeiten ?
Für evtl ein Jahr. Das du nur von 8-12 Uhr arbeitest? Elterngeld reichte ja auch nur 65% vom Lohn dann würde das auch gehen oder?

Das du evtl keine Klasse übernimmst sondern nur bestimmte stunden.
Und dann auch eine Tagesmutter oder eben die großeltern zurükgreifst.

Also ich sag dir mal wie es bei mir ist und war.
Vom geld her konnte ich nur ein jahr elternzeit nehmen anders ging es nicht.
Mein Mann und ich arbeiten im schichtsystem auch nicht so einfach.
Ich hatte dann ab dem ersten geburtstag einen Krippenplatz nach 6 wochen eingewöhnung, hätte ich dann wieder arbeiten müssen.

Gut wir also mit viel unmut angefangen mit der krippe, nach 4 wochen sagten wir beide nein das muss anders gehen,..also krippe abgemeldet ne tagesmutter gesucht,.das war auch nicht das was wir so wollten.

Nun bin ich runter auf 50% 20 std/woche und arbeite nur noch Nachts und wenn es wirklich nicht anders geht,..dann kommt die Oma zum aufpassen,..was doch öfter mal sein muss damit die kleine eine bindung zu ihr aufbaute und es mit dem schlafen etc gut klappt.
Sie kommt jetzt erst mit 3 in den regelkindergarten, bis dahin muss ich auch wieder was finden wo ich besser meine arbeitszeiten regeln kann.

Kann dein Mann nicht ein jahr pausieren und du verdienst dann das geld? Dann bekommt ihr noch die Vätermonate an elterngeld,..er kann ja danach weiter Studieren.

Oder du machst Tagesmutter für ein Jahr lang, wenn ihr den platz dazu habt eine gute Ausbildung hast du ja, und wenn du noch bissel felxibel bist von den Zeiten da klappt das sicher gut.
lg

9

Ich verstehe dich... einige Tipps hast Du ja bekommen, vielleicht findet sich da ja eine Lösung.

Ansonsten würde ich persönlich die Großeltern vorziehen, weil die Betreuung in der Familie in dem Alter IMMER die bessere Wahl ist. Kleine Kinder brauchen meiner Meinung nach noch viel individuelle Betreuung und Familienangehörige können das sehr viel besser gewährleisten.

Um sie bereits jetzt daran zu gewöhnen, würde ich vorschlagen, dass die Großeltern in der nächsten Zeit regelmäßig (mindestens 1 mal in der Woche) zu EUCH kommen, sich dort mit dem Kind beschäftigen oder wenn es noch klammert, erstmal nur DABEI sind. Ganz zwanglos, also nicht "Och, komm doch mal zu Oma..." Nach einer Weile krabbelt deine Tochter dann vielleicht von sich aus zur Oma und zeigt Interesse. Dann solltest Du dich zurückziehen und sie machen lassen. Vielleicht ist es auch möglich, dass sie mit dem Kind dann etwas spazieren gehen. Wichtig wäre, keine große Sache daraus zu machen... sie ziehen sich an und gehen dann gemeinsam raus. Du bleibst einfach wo Du bist und machst keine große Abschiedsszene.

Das wäre vielleicht dann auch ab August eine Möglichkeit. D.h. die Großeltern kommen zu Euch und betreuen das Kind dort oder holen es ab anstatt dass Du es hinbringst. Auch in diesem Fall ist die Betreung innerhalb der Familie natürlich eine bessere Lösung, weil sie Raum für solch individuelle Lösungen lässt.

Andererseits befindet sich dein Kind gerade mitten in der "8-Monats-Angst" Phase und wird sich im August vermutlich noch etwas anders verhalten.