Akzeptiert keine anderen Bezugspersonen.. Tipps?

Huhuu ihr lieben,

Irgendwie Brauch ich doch mal eure Anregungen oder Erfahrungen.. Unsere Tochter ist 21 Monate alt. Sie war von Anfang an sehr auf mich fixiert, ist mein erstes und bisher einziges Kind, ich finde das auch für mich in Ordnung. Mein Mann arbeitet viel, manchmal sieht er sie morgens oder abends eine Stunde, manchmal gar nicht, am we natürlich mehr. Bei ihm bleibt sie schon, sie fragt zwar dann auch öfter nach mir, aber sie hatte sich (zumindest seit sie 1 Jahr alt ist) nicht mehr bei ihm eingeschrien bis zum Erbrechen.. Wir haben im Sommer eine krippeneingewöhnung probiert, aber auch die betreuer dort rieten mir, Elternzeit zu verlängern, was ich auch getan habe. Bin ich auch im nachhinein froh drüber. Das Problem ist, dass sie bei jedem anderen so arg schreit und sich überhaupt nicht beruhigen lässt. Wir sind 2 mal die Woche bei so einem zwergentreff, ich verabschiede mich jedes mal, damit sie lernt, dass ich immer wieder immer komme. Allerdings schreit sie meist nach spätestens 5 min extrem, und lässt sich weder anfassen noch beruhigen. Und das, obwohl sie die betreuerin sehr mag und auch oft bei ihr ist, wenn ich auch dort bin. sitze auch oft in nem Nebenzimmer, aber da kann sie immer hin wenn sie kurz mama braucht. Ja... Meine Mama, bei der wir öfter sind, ist für sie schon eine Vertrauensperson, aber da kann ich sie nicht lassen, da meine Mama nicht gesund ist. Sie geht schon mal mit meinem Papa ne halbe Stunde raus spazieren, aber auch da fragt sie immer nach mir und will manchmal ganz plötzlich zurück und wird dann richtig panisch. Mir geht es dabei nicht um mich, ich kümmere mich gerne um mein Kind. Ich mach mir eher Gedanken, weshalb das bei ihr so extrem ist. Sie ist schon offen, geht auf Leute zu, aber nur wenn ich irgendwo in Reichweite bin.

Ich denke auch, dass es nicht gut für sie wäre, wenn ich sie woanders bis zur Erschöpfung schreien lassen würde, weil sie wirklich ganz verzweifelt weint. Dazu kommt, dass sie sehr sensibel ist..
Manchmal mach ich mir Gedanken, ob ihr verhalten an mir liegt, aber ich wüsste nicht weshalb.. Ich stille sie noch abends, aber denke, das spielt auch keine rolle. ich lasse sie ja nicht abends woanders. Ich möchte ihr so gerne helfen, auch zu anderen Menschen eine enge Beziehung aufzubauen, und sich trösten zu lassen, damit sie sich woanders nicht so verloren fühlt..

Vielleicht hat ja von euch jemand Ideen was ich ich machen kann? Oder braucht sie einfach noch zeit?

Danke fürs lesen und liebe Grüße!
#winke

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Hi,

ich würde sagen, da kannst du nicht viel machen. Es gibt Kinder die da ebend viel feinfühliger sind als andere bzw. sensibler. Da mit der Brechstange vorzugehen, halte ich nicht für richtig. Es ist nicht falsch es immer wieder zu probieren und versuchen eine gewisse Tolleranz bei deiner Tochter zu schaffen. Aber letztlich wird sie wohl einfach Zeit brauchen bis sie es auch vom Kopf her versteht bzw. du ihr erklären kannst, dass du bald wieder da bist. Ich hoffe, dass sie dafür nicht allzu lange brauchen wird, denn irgendwann ist deine Elterzeit ja auch zu Ende und sie sollte in den Kiga gehen.

LG Julia

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Von Brechstange würde ich natürlich auch nicht sprechen, das klingt zu hart, deine Kleine liebt ihre Mama halt heiß und innig:-) Allerdings finde ich schon, dass man die Maus allmählich mal dran gewöhnen muss auch mal woanders zu bleiben und ja, ich würde sie so hart es klingt auch mal schreien lassen, bzw. ich würde ehrlich gesagt sogar einfach gehen und sie dann einfach ne Stunde später wieder abholen, und das dann nach und nach ausdehnen. Ich denke nämlich schon, dass die Kleine weiß, dass ihre Mama in der Nähe ist und somit noch die Chance besteht, dass sie sofort zurückkommt, wenn sie so weiterschreit. Meine Freundin hat das mit ihrem Sohn gemacht, dass sie immer dablieb wenn er schrie. Das Ergebnis ist leider, dass er noch heute bei kaum einem bleibt, und er ist mittlerweile vier Jahre alt. Das gibt sich also leider nicht immer von alleine, manche Kinder müssen schon sanft aber auch bestimmt daran gewöhnt werden mal woanders zu bleiben. Deshalb werde ich mein Kind auch von Anfang an mal in liebevolle "fremde" Arme geben, anfangs natürlich nicht lange (außer bei meiner Mama, dem Kindspapa, und meinen engsten Freunden) und nur unter meiner Aufsicht, aber ich will mein Baby schon von Anfang an dran gewöhnen, dass es nicht nur mich sondern auch noch andere liebe Menschen gibt.:-)

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Nein, du machst nichts falsch, nein, sie braucht keine Zeit mehr. Ich denke sie ist nun langsam überreif um mal andere Menschen kennenzulernen. Der Zwergentreff ist gut. Da kann sie lernen sich langsam von dir zu trennen. Das geht nun mal nur in kleinen Schritten.
Und der Papa sollte dringend wenn er da ist die Kleine nehmen und die Mama muß ganz verschwinden. Geh zum Friseur, ins Kino,... keine Ahnung - aber laß den Kontakt zu einer anderen Person zu ohne dass du "bei Bedarf" helfen kannst. Der Papa kann das auch alles und du hast selbst geschrieben, dass sie bei ihm ruhig ist.

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In meinem Buch "Warum Babys weinen-Die Gefühle von Kleinkindern" wird das Thema im Kapitel unter "Und wenn mein Baby nachdem es eine Bindung zu mir entwickelt hat, nicht bei anderen bleiben will?" behandelt.

In diesem Buch geht es nur um die Gefühle von Kleinkindern und darum, dass Kinder auch mal weinen müssen. Dort wird ein Erlebnis beschrieben, wie es bei deiner Tochter der Fall sein könnte. Der Babysitter war eine gute Freundin der Familie und hatte ein kontrollierte Weinen besprochen. Die Mutter verließ das Haus und das Kind blieb 25 Minuten weinend auf dem Schoß der Babysitterin und hatte dabei die volle Aufmerksamkeit des Babysitters bekommen. Danach fing das Kind an zu spielen, kehrte zum weinen aber immer wieder zur Babysitterin zurück.

Als die Mutter dann nach einer Stunde zurück kam, war das Kind zufrieden und fröhlich. Hier hatte das Kind nicht aus Trennungsschmerz heraus geweint, sondern weil sich offensichtlich viele Gefühle aufgestaut hatten, die sie nicht bei der Mutter los werden konnte.

In dem Buch stehen viele Interessante Dinge drin, nicht alles finde ich nachvollziehbar, aber ich kann einiges damit anfangen.

Ich merke oft, dass meine Tochter das Bedürfnis hat, weinen zu müssen. Dann lenke ich sie auch nicht mit einem Schnuller oder einem Spielzeug ab, sondern halte sie fest in meinem Arm und sie weint sich fürchterlich bei mir aus. Aber danach habe ich ein super entspanntes Kind!

Es könnte aber auch sein, dass deine Tochter deine Trennungsangst spürt und sie widerspiegelt.....

Meine Tochter hat diese Weintage immer dann, wenn sie ein paar Stunden bei der Oma war. Die Oma kann ein weinendes Kind nicht ertragen und sobald meine Tochter dort weint, dann wird sie mit einem Schnuller, einem Spielzeug oder einem wilden "oh, oh kleine Maus, nein, nein, nicht traurig sein, sch-sch-sch!" beruhigt. Am Ende solch eines Tages kann es passieren, dass meine Tochter bis zu 20 Minuten in meinem Arm weinen muss, um all ihre angestauten Gefühle los zu werden.

Ich kann dir nur sagen, es ist schön, wenn ein Kind auch bei einer anderen Person bleiben mag. Meine Tochter bleibt gerne beim Papa, bei der Lieblingsoma und bei ihrer Tante. Dort fühlt sie sich wohl und hat keine Probleme mir Tschüß zu sagen.

Diese Woche musste ich für eine Nacht und einen Tag ins Krankenhaus und es war schön zu wissen, dass meine Tochter trotzt meiner Abwesenheit eine gute Zeit hatte.

LG

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Danke für deine ausführliche Antwort!

Ich habe ja, wie beschrieben, darüber nachgedacht, was ich zu ihrem verhalten beitrage.. Allerdings Ist es nicht so, dass ich trennungsängste habe. Ich bin sowohl in der Krippe als auch im zwergentreff immer mit gutem Gefühl gegangen. Natürlich gibt es mir zu denken, dass ich immer nach kurzer zeit angerufen werde, da sie sich nicht beruhigt. Aber ich verabschiede mich jedes mal wieder mit dem Gedanken, dass es dieses mal besser wird. Auch wenn ich mich liebend gerne intensiv um mein Kind kümmere, hätte ich nichts dagegen, auch mal unter der Woche alleine einkaufen zu gehen usw.

Na, die zeit wird kommen, dass sie mich mal nicht mehr dabeihaben will... Ganz sicher :-p

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....und jedes Kind ist anders! Die einen laufen unbekümmert von der Mama weg und die anderen lassen ihre Mama kaum alleine auf die Toilette.

Am Ende zählt das Ergebnis:Ein gesellschaftsfähiger Mensch.

Aber wie gesagt, dass mit dem "ausweinen" ist ein ganz interessanter Gedanke.

Viel Spaß noch mit deiner Motte

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Wie ist denn euer Tagesrythmus so? Trefft ihr euch viel mit anderen Leuten oder seid ihr mehr unter euch?
Ich würde einfach viel mit ihr unter andere Leute gehen und denen auch mal die Verantwortung abgeben. Wenn dein MAnn da ist halt dich raus. Laß doch ihre Grundbedürfnisse von ihm stillen. DAmit sie sich daran gewöhnt.

Ansonsten finde ich es immer schwierig über ein Forum was zu schreiben. Ich denke so wichtige Dinge werden meistens vom Instinkt gelöst. Was man dem Kind zumuten kann und was nicht.

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Wir treffen uns täglich. Haben auch verschiedene Programmpunkte in der Woche, zb Turnen oder zwergentreff. Wenn man sie dort erlebt, denkt man das auch gar nicht. Beim Turnen zb sitze ich nur noch auf der Bank, sie Lässt sich wunderbar von der "trainerin" helfen. abwr ich muss greifbar sein für sie..

Ich bin selbst ein geselliger Mensch und brauche soziale Kontakte täglich. Mein Mann macht ja auch viel, wenn er da ist. Und auch wenn ich bei meiner Mama bin, sind die beiden (je nachdem wie lange meine Mama kann) manchmal ne Stunde in nem Anderen Raum.

Aber hast recht, sowas individuelles lässt sich nicht hier klären, ich hab einfach auf gute Tipps gehofft ;-)
Liebe Grüße!

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Aber dann bleibt sie ja alleine. Dann geh doch wirklich mal weg wenn sie bei deiner MAma ist oder bei deinem Mann damit sie sich daran gewöhnt. Ist halt doch was anderes als Zwergengruppe denke ich!!!!
Damit würde ich anfangen und dann Geduld Geduld Geduld.

Bei der Kitaeingewöhnung hat meine die erste Zeit garnicht geweint. Dann ein bissl (da bin ich trotzdem gegangen) und einen Tag extrem stark. Da habe ich sie wieder mit nach HAuse genommen. Ab dem Tag ging es Bergauf und jetzt findet sie Kita super.

Man kann es halt echt leider nicht pauschalisieren.

Du wirst deinen Weg finden. Und vielleicht kommen ja noch paar Tipps.

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Vielleicht solltest du dir eine Tagesmutter suchen die sich gaaazaaaaanzz viel Zeit für die eingewóhnung nehmen kann. Wo du vlt jeden Tag ne 1 hin kannst gemeinsam damit deine Tochter sie als zweite BezugsPerson annehmen kann. Und da rede ich nicht von 2 Wochen.....sondern von allermindestens 4....

LG

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Hallo,

du beschreibst meine mittlerweile 5 jährige Tochter.

Sie war sehr extrem auf mich fixiert. Hatte ich Besuch war sie nur auf meinem Schoss. Das selbe woanders. Spielgruppen habe ich alle abgebrochen. Sie bekam mit 15 Monate deswegen Frühförderung mit mäßigem Erfolg. Der Therapeut war aber auch eine Niete. Ich wollte aber nicht wechseln, da es dann wieder von vorne los gegangen wäre. Wir haben es geschafft, dass sie mit ihm gespielt hat, während ich im Raum war.

Mit 3 kam sie in einem integrativen Kindergarten. Und ab dem zeitpunkt wurde es besser!!
Sie fing an zu reden (sie hat bis dahin nur mit mir und dem Papa geredet), und sie taute immer mehr auf. Bezug zu Kinder hatte sie aber immer noch nicht. Sie war immer bei den Erzieherinnen. Dann sind wir in eine andere Stadt gezogen, und ist jetzt in einem anderen integrativen Kindergarten. Und mein Kind ist wie ausgewechselt. Sie hat FREUNDE, sie erzählt mir vom Kindergarten, beschwert sich, wenn ich ihrer Meinung nach zu früh komme.

Sie ist nach wievor sehr zurückhaltend, was von den Ärzten immer als "Krankheit" abgestempelt wird. Ich finde, sie ist einfach so! Ich war und bin auch nicht anders gewesen.

Manche Kinder brauchen einfach mehr Zeit.

Lg Maja