Tochter 30 Monate alt hat Angst, auch beim Schlafen! Bitte lesen, aber vorsicht, sehr lang!

Hallo ihr Lieben,

ich möchte Euch mal unsere derzeitige (Schlaf-) situation beschreiben.

Seit ca. knapp 3 Wochen wird meine Tochter von Angst geplagt.
Sie hat Angst alleine im Raum zu sein, wenn es dunkel ist, ist es ganz schlimm.
Eingeschlafen ist sie sonst bei leicht geöffneter Zimmertüre alleine, ohne Probleme.
Nun schläft sie nur, wenn einer von uns neben ihr liegt. Wenn sie Nachts aufwacht, weint sie also auch sofort los weil ja keiner mehr neben ihr ist. Sie ist dann immer brüllend aus dem Zimmer gekommen, wieder in ihr Bettchen konnte und wollte sie auch nicht, bzw. musste man auch da neben ihr bleiben. Bis sie Nachts dann mal wieder in den Schlaf gefunden hat hat es ewig gedauert, sie war ja total aufgewühlt!
Erst dachten wir an ein Machtspiel und haben es mit „liebervoller Konsequenz“ probiert. Also immer wieder ins Bett gebracht und neben ihr geblieben, fest geschlafen hat sie allerdings dann nicht mehr. Kurzum waren die Nächte überhaupt nicht erholsam.
Als sich dann der Schlafmangel bei mir dahingehend gezeigt hat, dass ich Johanna Nachts angeschrien hab und völlig falsch reagiert hab, wusste ich dass es so nicht mehr weiter ging.

Ich konnte meinen Mann überzeugen, dass wir Johannas Kinderbett wieder in unser Schlafzimmer stellen.
Seitdem klappt es viel besser (seit 3 Nächten). Sie wird zwar 2-3 Mal Nachts wach, ist auch ängstlich, fragt ob ich auf sie aufpasse, lässt sich durch meine Hand aber schnell beruhigen und schläft weiter, und ich auch ;-)!

Am Freitag sagte sie dann zum ersten Mal, wovor sie Angst hat.: vor dem Kasper!
Wir waren nämlich vor genau 3 Wochen beim Kasperletheater. In dem Zelt war alles dunkel (nur kleine Lichter brannten), wir warteten noch so 10 Minuten bis die Vorstellung begann.
Kinder saßen mittig im Zelt allein (sie war mit ihrer Cousine in der Mitte), Eltern saßen hinten auf Bänken.
Plötzlich wurde es ganz dunkel und der Kasper kam vorne rausgeschossen und die Vorstellung begann.
Meine Tochter hat sich SEHR erschrocken, schrie, war regelrecht panisch und kam zu uns gelaufen (sie war das Einzige Kind was so reagierte). Sie wollte sofort wieder raus gehen, allerdings haben wir sie überredet zu bleiben!
Jedem erzählte sie danach, dass sie den Kasper ganz doof fand und sich dolle erschreckt hat.

Jetzt weiß ich endlich, was ihr so unendliche Angst macht. Ich dachte erst, an eine „normale Phase“. Sie darf und soll jetzt natürlich solange bei uns im SZ bleiben, bis sie sich wieder wohl fühlt alleine.
Jedoch möchte ich ihr trotzdem zeigen, dass sie keine Angst haben muss und hab mir überlegt, eine Kasperpuppe zu kaufen und die mit ihr zusammen in den Müll zu schmeißen. Oder ihr halt erklären und zeigen, dass der Kasper ihr nix tut.
Ich weiß allerdings nicht, wie sie reagiert, ich will es ja nicht noch schlimmer machen.

Wie seid ihr mit solche einer Situation umgegangen? Wie würdet ihr reagieren?

Es tut mir echt so leid für sie, auch, dass ich die Situation nicht sofort richtig erkannt hab und als Machtspiel deklariert hab. Ich hoffe das legt sich wieder, sie ist teilweise so unsicher geworden, das macht mich so traurig.

Entschuldigt den langen Text, ich wollt es aber richtig erklären. Weiß gar nicht so recht weiter mit der Situation umzugehen.

Viele Grüße,

Yvi mit Johanna #verliebt, *22.10.2009!

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Liebe Yvi,

Asche auf unser Haupt. Was dein Kind durchmacht, ist eine ganz ganz ganz wichtige Phase, die genau um den 30 Monat auftritt. Bei uns war es auch auf den Punkt genau mit 2,5 Jahren. Deine Antwort darauf sollte nicht irgendwelche bekloppte liebevolle Konseqeunz sein aber eine uneingeschränkte Präsenz!!!
zweitens solltest du dich allerspätestens informierten, welche Entwicklungsbedingte Ängste auf dich zukommen.

Wenn du das nächste Mal solche Veränderungen siehst, frage doch im Forum nach.

Man macht Fehler. Ich mach(t)e andere. Was du jetzt tun solltest: die Sache bis zum bitteren Ende aussitzen. Es geht nicht um einen Kasper. Bei einem ist es Kasper, bei anderem Monster...es geht um darum, dass man das erste Mal Ängste anders wahrnimmt, sie verbalisiert!

Mein Kind lag zu dem Zeitpunkt naß geschwitzt im Bett. Schrecklich. Die Phase dauerte genau 3 wochen. Und seitdem ist ,,Angst´´ unser Begleiter. mal mehr, mal weniger. Verstärken kann es z.B. das Lesen von Märchen oder der Fernsehkonsum.

LG

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hallo!

erstmal musste ich ja direkt nachrechnen... mit 30 monaten sagt man schon 2einhalb... aber gut.

deine maus hat sich halt furchtbar erschrocken, passiert. kindertheater im dunkeln finde auch sehr unglücklich, das hätte meinem großen genausp passieren können... der war da auch immer sehr schreckhaft. hatte tagelang alpträume von 10sekunden schlümpfe gucken- natürlich jagte gargamel grade hinter den schlümpfen her #augen da war er schon fast 3...

er ist da immernoch zartbesaitet.

ich denke ihr macht das ganz richtig: mnehmt sie mit zu euch, im bett neben euch finde ich besser als im elternbett, aber andere machen damit auch gute erfahrungen...

wir haben ein "besucherbett" eine kleine matraze unter meinem bett, die wir wie eine schublade hervorholen, wenn eine(r) mit schlimmen bauchschmerzen kommt, furchbarer angst vor was auch immer oder einfach "meine maaaaamiii" sucht. dan wird kurz gekuschlet, und dann kommt das kind vor meinem bett auf die besuchernmatraze. nach dem babybalkon die beste lösung finde ich... die große hat da zeitweise jede zweite nacht verbracht, aber sie wusste ihr bett ist eigentlich oben, und da schlief sie dann auch bald wieder zumindest bis um 1, und irgendwann dann auch wieder bis morgens. mittler weile kommt sie nur noch um 5h zum kuscheln #verliebt die besucher-schublade bleibt aber ;-) die hat bei uns schon treue dienste geleistet bei allen kindern...

also ich würde abwarten und langsam wieder zur normalen schlafsituation zurückgehen. irgendwe schrittweise wie es in euren ablauf und in eure wohnung passt... bekannte von uns haben das besucherbett immer mehr richtung kinderzimmer geschoben... erst vorm bett, dann vor der tür im schlafzzimmer, dann auf der andren seite vor der selben tür aber im flur und so weiter bis sie im kinderzimmer lag, dann kam ein bett drumrum. ich habe auch schon einzelne näöchte im kinderzimmer verbracht, weil das babysicher ist, das schlafzimmer nicht... also da findet ihr sicher nen weg ihr wieder beizubringen, dass in der nacht kein blöder kasper aus dem dubnkeln kommt... nachticht ist sicher auch eine gute hilfe, es gibt ja auch recht helle.. dann sieht sie dass da KEIN kasper ist...

lg gussy

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Hallo!

Wir haben genau dasselbe auch seit einigen Wochen. Lisa hat immer gut geschlafen, dann plötzlich erzählte sie nachts unter Tränen was von Krokodilen die die Treppe hochkommen. Dann hatte sie Angst vorm klappernden Rollladen, weils etwas windig draußen war. Seitdem schläft sie nicht mehr alleine ein. Es gibt jeden Abend Theater und ich bleibe dann solange bei ihr, bis sie eingeschlafen ist und schleiche mich dann aus dem Zimmer. Ab Mitternacht wird sie dann immer weinend wach und lässt sich nicht mehr ins Bett legen. Sie will dann zu mir ins Bett. Also schläft sie bei mir in letzter Zeit die halbe Nacht. Sie braucht das grad, also muss das eben so sein. Aber auch da wacht sie oft weinend auf.
Ich weiß derzeit auch nicht was ich tun soll. Ich fänds auch schön, wenn sie mal wieder ruhiger schläft. Sie ist tagsüber ja auch ständig müde. Jetzt hat sie einige Zeit keinen Mittagschlaf mehr gemacht, aber da war sie kaum zu was zu gebrauchen nachmittags. Nun hab ich das Einschläfern nun auch mittags. Alleine klappt das nicht mehr. Ich hate mal gegooglet, Angstträume in dem Alter sind wohl normal, das Gehirn arbeitet auf Hochtouren, alles wird nachts nochmal durchlebt. Da kommt wohl einiges hoch. Deshalb nehm ichs grad so an und schaue mal, wann diese Phase erstmal wieder abflacht.

Zu eurer Situation.. Eine Kasperpuppe zu kaufen wäre vielleicht eine Möglichkeit, aber du musst damit rechnen, dass das nach hinten losgeht. Lisa findet Kasper auch nicht so toll. Wenn ich einen kaufen würde, wenn das grad so ihr Angstobjekt wäre, dann würde ich es bei ihr noch schlimmer machen.

Manja mit Lisa Marie *18.09.2009 #sonne

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Hallo,

das scheint tatsächlich eine typische Phase zu sein.

Meine Tochter hatte das, falls ich mich richtig erinnere, recht stark als sie ein bißchen älter war. Bei ihr waren es Wölfe (vermutlich wegen Rotkäppchen) oder Krokodile, die in ihrem Schrank saßen. Da hilft nur, zu versuchen Ihr das auszureden oder die Tiere (oder bei Euch den Kasper) "rauszuwerfen" und ansonsten eben Sicherheit zu vermitteln. Mit Konsequenz kommt man da nicht weiter, weil die Kinder ja nicht bocken, sondern tatsächlich Angst haben.

Dafür braucht es übrigens nicht mal so ein erschreckendes Erlebnis, wie bei Euch mit dem Kasper.
Meine Schwiegermutter hat damals eine Welle gemacht, von wegen, wir könnten das arme Kind doch nicht mit den bösen Märchen erschrecken und sollte die nicht mehr vorlesen. Aus welchem Märchen die Krokodile kamen, wußte sie aber auch nicht... #augen
Die Kinder suchen sich irgendetwas, vor dem sie sich gruseln. Bei dem Sohn meiner Freundin waren/sind es Haie, obwohl er nicht mal eine gruselige Geschichte mit Haien kennt. Er hat sogar schon vermutet, daß die aus seinem Captain Sharky-Duschgel kommen könnten. Hai in der Tube sozusagen. #rofl

Mein Sohn (28 Monate) hatte letzens angeblich einen Frosch im Bett, wobei er vor Fröschen eigentlich keine Angst hat. Ich konnte ihn recht schnell davon überzeugen, daß kein Frosch da ist, aber ich vermute, daß diese Angst-Phase bei ihm auch demnächst beginnen wird.

LG
Heike

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Ist ja schon mal gut, daß du herausgefunden hast, wovor sie solche Angst hat. Aber richtig helfen kann dir das auch nicht.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie viele Eltern darauf bestehen, daß ihre Kinder allein in ihrem Zimmer schlafen müssen.
Mein Sohn ist 3 und mußte noch nie allein in seinem Kinderzimmer schlafen. Er schläft seit Anfang an in seinem Kinderbett bei uns im Schlafzimmer. In seinem Zimmer steht schon das neue Bett aber er ist noch nicht bereit dazu, dort zu schlafen. Muß er auch nicht! Irgendwann wird er es von allein wollen.
Wenn mein Sohn nachts aufwacht und weint, bin ich sofort da, bevor er sich "warm geschien" hat. Ich nehme ihn dann mit zu mir ins Bett und er schläft in meinen Armen wieder ein. Ich hatte noch nie das Gefühl, daß das Machtspielchen sind und da gibt es bei mir auch keine liebevolle Konsequenz. Es ist einfach ein Zeitpunkt, wo mein Sohn mich besonders braucht - und dann bin ich auch für ihn da. Wenn er fest schläft, lege ich ihn wieder zurück in sein Bett.
In diesem Fall war es der Kaspar, beim nächsten mal ist es so ein blöder Clown. Es wird immer wieder Ereignisse geben, bei denen Dein kind sich fürchtet und die nachts immer wieder aufgearbeitet werden. Da muß man als Mama einfach zur Stelle sein.

Ich finde es auch erstaunlich, daß die meisten Erwachsenen ihre eigene Kindheit vergessen haben. Ich kann mich heute noch daran erinnern, wie ich vor fast 40 40Jahren nachts die beiden Schafe hinter meinem Bett mit meinem Kopfkissen bekämpft habe - bis mein Papa Licht gemacht hat und mir gezeigt hat, daß die Schafe weg sind. (Wir waren an dem Tag bei einem Bauern und er hat mir 2 Schafe im Stall gezeigt - fand ich ganz toll, trotzdem hatte ich Albträume deshalb)