normal oder verhaltensauffällig..bin ratlos?

liebe urbianis, es gibt ein problem in einem leben das mich zum wahnsinn treibt...
mein sohn 21 monate.

ich bin eine sehr geduldige mutter und mich bringt so schnell nichts aus der ruhe..aber die lezten wochen mit meinem sohn machen mich fertig so dass ich abends hier sitze und weine.
also wenn es einmal nicht nach der meinung meines sohnes geht ist riesen theater. er haut sivh selber. haut mich und vor allem schreit er...er macht es den ganzen tag lang und lässt sich auch nicht beruhigen...ich habe solche aktioen noch bei keinem anderen zb im supermarkt gesehen...es ist wirklich schlimm.
was mache ich falsch.? ich vetsuche konsequent zu sein aber er hat den längeren atem...nach 2 stunden knicke ich dann ein...
heute abend hat mir den rest gegeben. er hört kein stück. ich habe ihn ins bett gebracht so wie immer...das war um 7 uhr...um ca 8 war er immer noch am schreien.. ich bin natürlich zwischedurch zu ihm und hab ihn immer versucht zu berugigen..es klappte nichts...da hatte ich ihm auf dem arm und habe ganz laut geschriehen.. er dann auch...jetzt total geschockt vob mir selber mit schlechtem gewissen bin ich enttäuscht von mir. der kleine weint imner noch . was ist losa? ich habe keine nerven mehr..müssen wir irgendwo hin? lg

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Huhu!

Wahrscheinlich hilft Dir das jetzt nicht weiter...
Aber: Du bist nicht allein #liebdrueck
Mir geht es glaube ich gerade ganz genauso...und die Kinderärzte sagen:
"Es ist ganz normal. Es gibt sehr willensstarke Kinder die jede Lücke im System finden und ihren Willen mit aller Kraft durchsetzen wollen." Das ist Teil der Ich-Findung. :-(
Eigentlich sollten wir uns darüber freuen dass sie sich selbst und ihren Willen entdecken, aber ganz ehrlich?! Ich fühle mich manchmal auch richtig bescheiden und bin auch schon laut geworden. :-( Wir sind auch nur Menschen!

LG nachtelfe78

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na da fällt mir ein stein vom herzen...er liegt jetzt neben mir und schläft...lgg

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Du solltest definitiv JETZT "irgendwo" hin.
Und zwar zu deinem Sohn.

Und dann solltest du zum JA oder zu einer Beratungsstelle dir Hilfe holen.
Die Situation ist wahrscheinlich zu fest gefahren.

Dein Sohn klingt aber erstmal " normal", dennoch sehr extrem.

Gruß mukki

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ich bin ja bei ihm...die ganze zeit bin ich für ihn da...ich denke ich geh die woche zum kinderarzt....jetzt liegt er mit mir im bett und schläft...

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"Hören" in dem Sinne kann Dein Kind in dem Alter auch noch nicht. Das Sprachverständnis ist in dem Alter noch fast gar nicht vorhanden.

Kinder in dem Alter handeln einfach nur affektiert durch das, was sie in dem Augenblick interessiert. Die Phase dauert auch noch einige Zeit an, ggf. bis er 2,5 - 3 Jahre alt ist.

Dein Kind ist jetzt am Anfang der Trotzphase. Trotzphase bedeutet auch das Erlernen des Umgangs mit Wut und vor allem eigener Frustration. Und das ist gaaaanz schwer.

Dieses autoaggressive Verhalten kenne ich von unserem Sohn sehr gut. Er ist auch ein richtig doller Dickschädel. War in vielem auch sehr viel extremer, als es andere Kinder sind und waren.

Das ganze ging noch so weit, dass er im späteren Verlauf, wo er raus hatte, dass man mit bestimmtem Verhalten BEWUSST Mama und und Papa steuern kann (so weit ist Deiner noch nicht) einen angeschaut hat und sich selbst bei ganz extremer Frustration selbst gegen den Kopf oder gegen sein Bein gehauen hat oder auch mal den Kopf gegen die Wand gehauen hat oder einfach wie ein Baum umgefallen ist.

Wirklich besser wird so ein Verhalten erst mit dem Spracherwerb und mit fortschreitendem doch recht umfangreichem Sprachverständnis. Da sie sich dann anders mitteilen können, ihre Emotionen in Worte fassen können, Anweisungen verstehen können, das Wieso und Warum erfassen können und verbale Regeln befolgen können.

Womit wir immer die Situation deeskalieren konnten war

Regel 1 und eigentlich wichtigste Regel: Bloß nicht einschreien lassen. Sofort, wenn er tendiert zu weinen, ablenken, Späßchen machen, den Fokus auf andere Sachen lenken, die das Kind interessieren könnten. Wenn gar nichts anderes interessiert, so lange gewähren lassen (wenn es keine Gefahrenquelle ist) bis das Interesse von allein verschwindet. Da muss man sehr erfinderisch sein.

Wenn unser Sohn sich nämlich erstmal eingeschrien hat, war der so in sich gefangen und hysterisch, dass man den so schnell nicht mehr von seiner Palme runterbekommen hat. Die Nachwirkungen hielten dann mehrere Tage an, wo er ganz schlecht drauf war und immer weinerlich war.

Regel 2: Geduld und innere Ruhe!

Regel 3: Geduld und innere Ruhe!

Regel 4: Geduld und innere Ruhe!

ICH würde ihn in dem Alter noch nicht allein schreien lassen. Dieses kann man im späteren Verlauf machen, z. B. so ab 3, wo die Kinder auch das Verständnis dafür haben können, dass das weinen in dem Moment nicht angebracht und korrekt ist, sondern bewußt Mittel zum Zweck um seinen Willen durchzudrücken. Das tut Dein Kind in dem Alter aber noch nicht.

Du bekommst da aber definitiv mehr Ruhe rein, wenn Du ihn um gar keinen Preis emotional auf die Palme bringst.

Das Alter, indem sich Dein Kind aktuell befindet, ist mega anstrengend bzw. war auch sehr anstrengend für uns.

Ich habe ihn nachher einfach gewähren lassen und wenn der 4 Stunden unseren Staubsauger betüddelt hat und das über 4 Monate jeden Tag.....

Und wie gesagt, glaube nicht, dass Dein Kind in dem Alter "hören" kann. Du musst die Probleme anders lösen. Da ist riesiges erfinderisches Verständnis gefordert.

Euch alles Gute!

Janette

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Doch, das kann ein Kind in dem alter. Kurze prägnante Anweisungen und bloss nicht ablenken und nicht selber umfallen, wenn man 2 Stunden vorher konsequent war...
Grüße
Durch ablenken erreicht man nur ein verschieben der ich- Entwicklung nach hinten

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Man darf sich von seinem Kind nicht durch Wutanfälle steuern lassen... Das lernt es schnell und setzt diese dann gezielt ein

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Guten Morgen,

erstmal vorweg.....ich habe nichts in der Richtung studiert oder beruflich damit zu tun. Habe mich auch nicht umfangreich belesen oder damit beschäftigt.

Ich bin einfach nur Mutter einer 2,5 jährigen Tochter, die es ziemlich gut versteht ihren Willen durchzusetzen. Ich handel nach meinem Bauchgefühl und so fällt auch meine Antwort aus:

Ja...ich finde das Verhalten deines Sohnes auch extrem. Er hat halt einen starken Willen. Was für die Entwicklung förderlich ist, sie behindert....keine Ahnung. ABER meine Erfahrungen mit meiner Tochter haben mir gezeigt, es gibt nur einen Weg. Konsequenz! Egal wie lange der Wuntanfall und wie heftig es ist. Halte dein Wort! Wir haben bei unserer Tochter ein- zweimal nachgegeben. Schnuller, bei uns im Bett schlafen.....Folge: Es war sofort selbstverständlich und führte zu erneutem tagelangen Kampf. Versuche ruhig zu bleiben. Lass ihn toben und versuche die Autoagression zu ignorieren. Immer wieder Trost anbieten. Will er nicht, dann lass. Bleib aber bei ihm, damit er weiß das er nicht alleine ist. Wir haben auch oft einfach ihr Lieblingskuscheltier neben sie gelegt, dass sie es sich nehmen kann wenn sie es möchte. ich habe so oft stunden neben meinem schreienden Kind verbracht. Aber es war das einzige was dazu geführt hat, dass die Wutanfälle kürzer wurde.

Du hast nachgeben und ihn mit zu dir ins Bett genommen. Bei uns wäre die Folge gewesen, dass unsere Tochter das nun jeden Abend eingefordert hätte und nicht verstehen würde warum sie es den einen Abend darf und den anderen nicht. Deswegen hilft bei ihr nur absolute Konsequenz!

Vielleicht war es ja einbildung, aber in dem Alter wusste unsere Tochter genau was sie darf und was nicht!!

Halte durch...ich wünsche Dir ganz viel Kraft!!! Es wird auf jeden Fall besser!!

LG

Farina

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P.S. Unsere Tochter hätte sich nicht ablenken lassen. Das hat bei ihr nir funktioniert und wenn fiel es ihr später wieder ein. Man hat es dadruch nur verschoben, aber nicht verhindert.

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Hallo!

Ich fühle mit dir! Das hört sich echt anstrengend an.

Jede Familie muss durch diese Trotzphase durch, manche Kinder sind da wohl weniger extrem als andere - aber das kommt auch sehr auf den Umgang der Eltern mit diesem Trotzen an.

Das sehe ich, weil meine große Tochter bei meinem Mann viel schlimmer trotzt und schreit als bei mir. Ich versuche immer Verständnis für das Verhalten meiner Tochter zu haben und die Situationen zu klären/ erklären.

Ich geb dir ein Beispiel von heute morgen:
Wir gehen auf dem Weg zum KiGa immer an einem Spielplatz vorbei. Sie möchte rutschen, was ich verneine, klar weint sie. Jetzt könnte ich sie den ganzen Weg zum Kiga heulen lassen, was dann in der Folge dazu führen würde, dass sie die Jacke nicht ausziehen will, nicht in den Raum will undsoweiter und immer weiter schreit... oder ich zeige Verständnis. Ich hocke mich zu ihr runter und frage sie, ob sie sauer ist, weil sie nicht rutschen darf - "Nein!" "Ok, bist du traurig?" "Jaaaaa-heul!" "Das verstehe ich, das ist ja auch zu schön das Rutscherutschen!" "Jaaa" "Hmm, aber das geht jetzt nicht, weil wir in den KiGa gehen." "Spielen?" "Genau, du kannst mit den Kindern spielen" "Milli spielen gehen?" (KigaFreundin) "Ja, jetzt gehst du erstmal mit Milli spielen und heute nachmittag da gehen wir rutschen, was hälst du davon? Versprochen!" Dann ist sie zwar immer noch traurig und schluchzt vielleicht auch noch zweidrei Mal, aber die Situation ist irgendwie entspannter und wir können normal weitergehen. Und natürlich gehen wir heute nachmittag auf dem Heimweg eine Runde rutschen.

Die schlimmsten Fehler, die man bei meiner Tochter machen kann:
Einfach "Nein!Basta!" sagen, ohne Erklärung warum das so ist.
Etwas ohne Ankündigung tun. (also einfach in den Buggy setzen, ohne vorher anzukündigen: wenn du nicht mitkommst, dann setz ich dich in den Buggy)
Gefühle ignorieren und "ausschreien" lassen.

So kannst du aus meinem "braven" Mädel den Wutknochen schlechthin hervorzaubern. Mit schreien bis zum Lippen blaufärben, auf den Boden werfen, Sachen rumschmeißen und hauen...

Zum Schluss möchte ich dir einen Trost geben je besser das Sprachvermögen wird, desto einfacher werden solche Situationen, weil ihr drüber reden könnt. Aber ich hab das von anfang an so gemacht. Altergerecht natürlich. Und ich fahre gut damit, weil wir viele Situationen entschärfen können, vermeiden natürlich nicht.

C.

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Ich stimme dir voll und ganz zu. Aktionen ohne Erklärung sind nie gut.

ich stell mir immer vor wie es mir gehen würde, wenn jemand mir etwas ohne Erklärung verbieten will.

Problem bei meiner Tochter ist nur, dass sie in dem Moment gar nicht zuhört. Wenn ich was sage schreit sie nur noch lauter.

Was bei uns auch gut hilft um zukünftig Situationen zu entschärfen:
Abends wenn wir noch mal kuscheln bevor sie einschläft, lassen wir den Tag noch mal Revue passieren lassen. SIe erzählt was so im Kiga los und wir sprechen nochmal über Situationen in denen sie wütend oder traurig war. Oder ich wütend oder traurig war.

Das geht natürlich erst ab einem gewissen Alter.

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>>Problem bei meiner Tochter ist nur, dass sie in dem Moment gar nicht zuhört. Wenn ich was sage schreit sie nur noch lauter.>>

Ja, das kenne ich auch. Bei uns klappt aber wirklich, wenn ich zuerst ihre Gefühle anspreche -

Ich verstehe, dass du sauer bist ... dass dich das traurig macht ... dass du das doof findest ... dass dir langweilig ist ... Dazu hock ich mich auf Augenhöhe zu ihr hin und lass ihr auch kurz Zeit, dass meine Worte bei ihr ankommen. und dann weiter -
Ich weiß, du wolltest etwas anderes tun und jetzt geht das nicht... Ich verstehe wirklich dass du darüber sauer bist, aber ... und dann kommt meine kurze Erklärung.

Wie gesagt, Geheule und dicke Krokodilstränen gibts auch bei uns, aber dieses exzessive Einschreien eben nicht (mehr).

C.

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