hilfe! kleinkind fast 3 jahre ist kaum noch zu bändigen! Jähzorn!

hallo zusammen,
ich hoffe ihr koennt mir einen rat geben. mein zwerg ist seit einigen wochen nicht mehr zu bändigen. er verweigert sein essen, er bruellt und keift ohne ende, wenn es nicht nach seiner nase geht, er ist einfach nur jähzornig. "nein" ist sein liebstes wort.
man kann mit engelszungen auf ihn einreden, ihn versuchen zu trösten, auch mal schimpfen, wenns zuviel wird oder ihn ins zimmer schicken. es hat alles keinen effekt. er hat kein interesse sich mit anderen dingen als autos zu beschäftigen - egal, was man ihm anbietet gemeinsam zu tun. aber das schlimmste ist wirklich das jähzornige und nicht essen wollen. es scheint ihm auch ueberhaupt nichts auszumachen ohne essen ins bett zu gehen. gestern hat er morgens und mittags nichts angefasst, obwohl ich wirklich alles versucht habe...

ich weiss nicht, wie ich herr ueber diese lage werden kann und denke mir langsam, was habe ich denn bloß falsch gemacht.

im februar wird er nun 3. ich dachte, es ist vielleicht nur so eine trotzphase, aber es will sich nicht bessern. was im gottes namen, kann ich bloß tun, damit die situation wieder entspannter wird?

eben habe ich mit ihm gesprochen und gesagt, dass wir ab morgen versuchen nicht mehr zu schimpfen und zu bruellen, weils doch viel schöner ist, wenn man lieb ist... seine einzige reaktion darauf war: NEIIIIIIIN. ich will böse sein.

es ist wirklich langsam etwas frustrierend und deprimierend, wenn er sich garnichts von allem annimmt, was man sagt oder tut... ich verzweifele langsam wirklich....

lg xanni

1

Hallo

also ich weiß einen Rat, hat bei meiner Nichte gut funktioniert, den Tipp gab und eine befreundete Kindergärtnerin die lange Jahre berufserfahrung hat.

Wenn er brüllt und schreit geh in die Hocke, auf Augenhöhe zu dem Kleinen, nimm seine Arme fest und halt ihn fest, und sage laut (nicht schreien) und bestimmt :" Stop" oder "Nein" - keine erklärung weiter und keine Diskussion. Es kann sein, dass er dann noch mehr brüllt und versucht sich loszureißen, das darfst du aber nicht zulassen. Kann Minuten dauern.

Halte ihn aber nicht so fest das er sich wehtut, aber so das er sich nicht losmachen kann und er weiß das du es ernst meinst.

Ob das nicht zu hart ist weiß ich nicht, da ich nie in er Situation war.
Aber bei meiner Nichte hat es geklappt, sie hat gemerkt, dass es meine Schwester ernst meint und gut war!

Dazu hat meine Mama mir gesagt, dass ich als Kleinkind mal hysterische Anfälle hatte, viel gebrüllt hatte und mich vor Zormn auf den Boden geschmissen hatte. Früher hat man solchen Kindern einen Eimer Wasser über den Kopf geschüttet. #aerger
Mir hatte man da ein Schnapsglas voll mit warmen Wasser (nicht kalt weil ich eh Herzkrank war und keinen Schock bekommen durfte) und ich war für immer kuriert. Ich erinnere mich nicht daran. Doch ich denke das ist nicht sehr empfehlenswert.

Im Notfall frage mal den Kinderart oder mal die Schreiambulanz, die wissen sicher einen rat der auch " politisch korrekt" und der heutigen Erziehungsansicht nicht quer steht.

Liebe Grüße!

2

Hallo,

puh, wie anstrengend für dich... hatte er sowas in der Trotzphase schon mal, wie hast du da reagiert?
Wer nicht essen will, muß nix essen. Bisher ist wegen sowas kein Kind verhungert. Ganz ehrlich, wenn meinen Sohn (wird im April 3) der Wutteufel packt und er nichts essen möchte, dann ist das so, dann ist das seine Entscheidung. Gibt ja nicht nur 1 Mahlzeit am Tag ;)

Mein Sohn hat zwischenzeitlich seit er 18 Mo. alt ist sehr heftige Wutattacken, ich bin da aber entspannt. Wer wütend ist, soll das rauslassen, entweder ich kanns zu Beginn stoppen, indem ich kurze, klare Sätze mit ihm spreche und ihn einfach festhalte- Kinder brauchen oft den Halt, auch wenns "brutal" aussehen mag, wenn man sein Kind so festhält. Irgendwann sinkt er in sihc zusammen und wir kuschen und schauen uns "Wenn kleine Tiere wütend sind" an.
Oder ich hab den Zeitpunkt verpasst, dann verlasse ich die Situation und lasse ihn wüten. GEworfen wird hier nicht, gehauen wird hier nicht, gekratzt, gebissen, gespuckt nicht. Das sind klare Regeln, die seit langem bestehen und die natürlich ausgetestet werden, die aber immer wieder wiederholt werden.

Was ist so schlimm daran, wenn er sich nur mit Autos beschäftigt? Mein Sohn liebt Autos ebenfalls und andauernd höre ich: Mama Auto pielen!!! Ich finds toll, dass er das grad als großes Hobby hat, vorher war 6 Monate lang Lego Duplo der Hit.

Wobei draußen spielen eh immer geht und das wird hier täglich gemacht.

Versuch du mal runter zu kommen, nicht wütend werden oder hilflos sein, seine Wut hat einen Sinn, entweder braucht er Grenzen und Regeln oder er ist grad hilflos und braucht Halt. In dem Alter ganz normal-aber anstrengend. Ich hab meinen Sohn teilweise schreiend und hochschwanger aus der KiTa geschleppt, weil er so austickte- wg nix im Prinzip, es war einfach "nein".
Dann hat er ne halbe bis dreiviertel Std rumgeschrien und irgendwann war gut und man konnte kuscheln und irgendwann drüber reden.

Ich wünsch dir, dass es bald besser wird!!!

Haruka

3

Hallo,

erstmal: Bleib selber locker! Je verkrampfter Du die Situation siehst, desto auswegloser wird sie Dir erscheinen und dann kannst Du auch Deinem Sohn nicht helfen.

Wie haruka schon schreibt, ist noch kein Kind verhungert vor dem vollen Teller. Wenn er wirklich Hunger hat, wird er auch essen und wenn nicht...na dann verpasst er halt mal ein oder zwei Mahlzeiten. Wird nicht gleich vom Fleisch fallen. Dafür wird er lernen, dass Mama konsequent ist.

Für lange Gespräche über den Sinn und Unsinn des "Böse seins" und die Vorteile des "Lieb seins" hat ein noch nicht mal dreijähriges Kind wenig Verständnis - mein Zwerg (2,8 Jahre) reagiert da genauso.

Wenn er mit Autos spielen will - warum nicht? Mit der ZEit wird wieder irgendwas anderes interessant werden und er wird sich ein neues Thema suchen. Das ist völlig in Ordnung. Bei uns muss derzeit eine halbe Baustelle mit ins Bett und auch ins Auto, wenn wir irgendwo hinfahren - dafür sind einschlafen und fürs losfahren fertig machen ganz entspannt. Damit können wir alle hier gut leben.

Halte Erklärungen kurz und verbiete nur Dinge, bei denen Du sicher bist, dass Du das Verbot auch konsequent durchsetzen kannst und wo es Dir wichtig ist: z.B. Beim Autofahren muss das Kind sich anschnallen (darüber diskutiere ich nicht). Beim Essen sitzen wir am Tisch und laufen nicht herum (wenn er laufen will, muss das Essen am Tisch bleiben oder ist beendet). Bei uns wird nicht gehauen, getreten oder gekniffen (wer es doch tut, der muss allein spielen, weil niemand sich in die Nähe von Kneifern traut - bei uns heisst das, das Mama ihn dann erstmal nicht auf den Arm nimmt und der Bruder sich in eine geschützte Ecke verzieht, bis der Kleine sagt, er kann wieder ohne hauen und kneifen spielen).

Es ist halt für die Kleinen auch nicht so einfach, zu akzeptieren, dass ihre Interessen auch oft in Konflikt mit denen der Familie und anderen Menschen stehen und nicht einfach in jeder Situationen durchgesetzt werden können. Das ist für ein Kind ein harter Entwicklungsprozess, der seine Zeit braucht. Biete ihm Alternativen. Bsp: Er will lieber nix mehr Essen aber dafür noch Nachtisch - Iss noch die paar Stückchen (ich lege dann ein paar Happen an die Seite), danach bekommst Du auch noch Nachtisch. Wenn er wirklich keinen Hunger hat, wird er nicht weiteressen (bei uns klappt das).

Und ansonsten hilft auch oft das Mama-Mantra: "Es ist alles nur eine Phase (die geht wieder vorbei...)";-)

LG

Andrea

4

ich danke euch fuer diese aufbauenden worte und die vielen tipps. ich werd mal sehen, ob ich diese so umsetzen kann und ob es uns das leben etwas leichter machen wird.

lg xanni