Hilfe!!! Ist das "nur" eine Phase oder brauchen wir Unterstützung?

Hallo!

Ich bin jetzt wirklich am Ende mit meinem Latein und auch so langsam am Ende meiner Kräfte!
Mein 2 jähriger Sohn schafft mich zur Zeit mit seinen Wutanfällen und seinem schlechten Benehmen.

Ja, es ist die Trotzphase, aber ich habe das Gefühl, dass hier langsam alles zu sehr außer Kontrolle gerät. Ich bin total unsicher, wie lange ich noch warten soll, damit sich hier was ändert. Bisher habe ich immer solche miesen Phasen ausgesessen und es hat sich von selber wieder gebssert, aber diesmal ist es echt heftig.

Ich geb mal ein paar Stichworte, wo die Probleme sind:
-lässt sich nicht die Zähne putzen und Kackawindeln wechseln (Pipi geht grad so mit viel Quatsch machen dabei seinerseits), habe Angst, dass er bald Karies kriegt
-kriegt heftigste Wutanfälle, zum Teil ohne jeglichen Anlass von außen, ständig wird gekreischt, geheult, sich hingeschmissen etc. Sonst ist er in der Regel sehr ausgeglichen und lieb
-er haut und tritt mit voller Absicht, auch gerne völlig ohne Grund oder, um sich abzureagieren, selbst seinen kleinen Bruder, der erst 6 Monate alt ist und ihm gar nichts tut
-ich reagiere in meinen Augen schlecht: werde immer genervter und bin schnell gereizt seinetwegen, mecker viel mehr als mir lieb ist, ich gebe ihm klapse auf den Hintern wenn es zu extrem wird (Tritte ins Gesicht seines Bruders!) und schicke ihn in sein Zimmer, packe ihn am Arm und schleife ihn hinter mir her. Das alles gefällt mir gar nicht, aber ich weiß mir nicht anders zu helfen!!!

Fazit: ich brauche Lösungen! Ich weiß recht genau, wo die Probleme liegen, wo auch bei mir Ende im Gelände ist und wo ich besser reagieren KÖNNTE... wenn ich nur wüsste, wie?!?

Also, was mache ich wenn....
er mir mit seinem Gekreische auf den Keks geht?
er mich oder den kleinen Haut oder Tritt?
er nicht weiter gehen will, ich aber weiter will?
er keine Zähne putzen will?
er eine volle Windel hat?
er alles durch die Gegend schmeißt?

Das wären so die größten Probleme, die mir den Alltag sehr sehr schwer machen.

Ich überlege schon seit gestern, ob ich zur Erziehungsberatung gehen soll oder mir sonstwie Hilfe holen soll. Aber davor schrecke ich irgendwie noch zurück. Ich weiß auch nicht, ich schäme mich dafür und habe Angst, dass es außenstehende mitkriegen könnten und dann schlecht über mich und meine Familie denken könnten.

Hat schonmal jemand Erziehungsberatung ausprobiert? Wie läuft sowas ab? Kann es uns helfen oder ist das eher für - ich sag mal ganz platt -"soazialfälle"?
Ich bin zwar echt unzufrieden, wie es hier die letzten Wochen läuft, aber ansonsten ist bei uns ja alles in Ordnung und wenn sich das Verhalten meines Sohnes wieder normalisiert, wäre auch alles um Welten entspannter. Bloß weiß ja kein Mensch, wie lange das noch so gehen mag mit ihm und ICH weiß nicht, wie lange ich das noch aushalten kann. Wie gesagt, er schafft mich wirklich und meine Nerven liegen blank und ich bin absolut ratlos...

Ich möchte so gerne wieder ein harmonisches Familienleben genießen können!

Gruß,
jadzia

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Hallo,

Erziehungsberatung ist eine sehr gute Idee, bieten sogar Elternschulen und einige KiTas an. Dort lernst du im Prinzip, wie du ruhiger und gelassener mit deinen Kindern umgehst, DEIN Verhalten also änderst. Denn nur du kannst dein Verhalten ändern, damit dein Kind sein VErhalten ändert.

Wie wäre es z.B. wenn dein Sohn seinem Bruder ins Gesicht tritt und du gibst ihm keinen KLaps, sondern umarmst ihn und sagst: Ich weiß, dass du grad eifersüchtig bist, aber treten ist jetzt keine Lösung.
Mit einem KLaps zeigst du, dass Gewalt eine Form von Konfliktbewältigung ist. Außerdem hat das Treten zB. ebenso wie das Rumschreien und Toben bei deinem Sohn einen Sinn-oft Aufmerksamkeit die er anders nicht meint zu bekommen (wahrscheinlich weil du schnell genervt bist, das ist nachher ein Kreislauf).

Ich denke, mehr wird man dir in ner Erziehungsberatung sagen können, dort wird wirklich ganz in Ruhe geschaut, wo hast du Schwierigkeiten, wo kann man dich unterstützen- deine Kinder werden von ganz alleine die VEränderungen und damit ihr Verhalten verändern, glaub mir.

Ich wünsche dir alles Gute und: man wird dir in der Erziehungsberatung nur helfen, niemand wird damit ankommen, was du falsch machst, sondern es geht positiv gesehen darum, dass ein Verhalten, was du grad nutzt, was dich aber nicht weiterbringt, veränderbar ist und damit sich alles ins positive wenden kann (und wird!)

Alles Gute!!

Haruka

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Danke für deine nette Antwort! Ich denke auch, dass ich vor allem mein eigenes Verhalten ändern muss, an ihn komme ich ja gar nicht richtig heran, dafür ist er noch viel zu klein.
Ich ziehe das nun ernsthaft in erwägung, mal was in meiner Umgebung rauszusuchen...

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Es gibt wirklich viel und auch wenn man nicht wirklich Probleme hat, ist eine Erziehungsberatung bereichernd, weil man vieles gar nicht so klar sieht in seinem Alltag mti Kind.

Ich wünsche dir alles Gute

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Hallo

kann dir nur meine Meinung schreiben:
ja es ist noch "normal" - aber einfach heftiger weil er merkt daß du aus dem Konzept gebracht bis, unruhig bist, schlecht gelaunt ....... das verstärkt dann sein Verhalten nochmals

Mein Sohn frische 2 Jahre, ist auch in der Trotzphase - meist ist er super zu haben - aber wenn er mal wütend wird, dann kann man sich warm anziehen ..... er tobt, er schreit, er schlägt seinen Kopf auf den Boden, Tritt gegen die Wand
und ich bin froh, wenn ich weiß warum er überhaupt sauer ist ....... dann könnte ich ihm ja vielleicht helfen ....


Er wird einfach eifersüchtig auf das Geschwisterchen sein
beunruhigt über deine Unruhe, deine Wut ect.
und er ist halt damit beschäftig sich selbst zu finden, seine eigene Persönlichkeit die an die Grenzen der Realität stößt


Wenn du so verweifelt bist, geh auf jedenfall zu einer Beratungsstelle - die eröffnen dir Strategien wie du besser zurecht kommst.
Und da wirst du auf gar keinen Fall abgestempelt ........ Keine Sorge - die sind ja froh, wenn sich Menschen Hilfe holen, bevor es zu Verfahren wird ....


Versuche dir mal zu antworten:

Also, was mache ich wenn....
er mir mit seinem Gekreische auf den Keks geht?
tja, - einfach nicht stressen lassen - meiner ist auch so laut - selbst wenn er gute Laune hat, und er schreit auch wenn er sauer ist, seine Schwester erziehen will, wenn er sich ärgert ect ....... - mein Sohn kann noch nicht so gut sprechen, und ich hoffe das es besser wird wenn er mehr sprechen kann ...... wenn es mich nervt, sage ich ihm, daß es mir zu laut ist - aber machen kann ich wenig -
ich versuche es mit Ablenkung - fange selbst an Lego zu bauen, Autos zu spielen, was zu malen - und siehe da - schon ist er da - nimmt es mir weg um selbst weiter zu spielen - und dann spielen wir ein bißchen
versuche einfach die Dynamik zu ändern - du hast die Macht ob du darauf anspringst oder nicht


er mich oder den kleinen Haut oder Tritt?
ich halte ihn dann kurz fest, und stelle laut und deutlich klar, daß das nicht geht ..... kein Schreien - aber doch sehr ernster und fester Ton, den ich mir auch für solche Momente aufhebe ..... ich werde sonst beim Schimpfen auch mal laut und Schrei mal los - aber diesen speziellen Ton - deutlich, hart, und dunkel hebe ich mir für besondere Situationen auf - wie wenn er mich oder andere Menschen Tritt oder verletzt
Wichtig - selber auch nicht Klapsen oder sowas - sonst stimmt das ja nicht was du sagst : schlagen tut man nicht ......


er nicht weiter gehen will, ich aber weiter will?
Was ich mache:
Variante 1 - sich Zeit lassen, Prioritäten woanders setzen, nachgeben, Geduld haben, es aussitzen
Variante 2 - ihn motivieren - schau mal da vorne - wollen wir heim ein Bilderbuch anschauen - magst du die Brezen beim Bäcker aussuchen ect.
Variante 2 - ich packe ihn - klemme ihn mir trotz Wutanfall unter den Arm und schnalle ihn im Wagen an - Gegenwehr überhöre ich einfach und erkläre warum wir jetzt wirklich weiter müssen

er keine Zähne putzen will?
ihn bei mir putzen lassen, blöde Lieder beim Putzen singen - immer wieder derselbe blöde Singsang - da stehen sie total drauf
notfalls kurz festhalten und einmal über die Zähne putzen - Wutanfall danach in Kauf nehmen und nicht "bestrafen" sondern einfach mit einplanen

er eine volle Windel hat?
kommt bei uns immer wieder mal vor:
Zuhause - ihn lassen - ich motiviere ihn dann immer - nach dem Wickeln können wir ja ein Buch zusammen anschauen, oder nach dem Wickeln können wir raus gehen - nach dem Wickeln bau ich was mit dir - nach dem Wickeln kannst du mir beim Staubsaugen helfen - den Tisch abwischen
wenn ich aber los muß oder es mir zu sehr "stinkt" - versuche ich es erst nett, aber dann kündige ich an, daß ich ernst mache ....... und das tue ich dann auch ...... unschön, aber manchmal geht es nicht anders ....

er alles durch die Gegend schmeißt?
das haben wir auch -
immer wieder: wir werfen hier keine Sachen . auch kurz erklären warum ....... wenn er es dann provoziert nehme ich entweder die Wurfgeschoße weg oder schnappe ihn mir kurz und lasse ihn nicht weiter spielen ......
und
werfen lieben Kinder - also umlenken - wo darf er werfen, draußen alternativen Anbieten - im Garten Lego-Weitwurf veranstalten ect.


Wenn er das Geschwisterkind Tritt einschreiten - ihn zu Seite nehmen - aber nicht aussondern - das macht ihn noch wütender .....
sehr deutlich eine Grenze aufzeigen, aber ins Zimmer schicken ist in dem Alter die falsche Lösung
du wirst ja merken wenn sich die Spannung aufbaut - einfach ablenken -

gibt ihm eine Rolle
wo kann er dir helfen
wo zeigst du ihm wie wichtig er für dich ist
gib ihm eine Rolle dem Geschwisterchen gegenüber - z.B. immer Feuchttücher bringen lassen - oder was holen ect.

Und
nimm dir immer wieder eine halbe Stunde, Stunde für ihn alleine
wo ihr es euch richtig gemütlich macht - kuschelt, lest zusammen, kocht was zusammen ( da kann er auch schon helfen )
gibt ihm Nähe und Liebe - umso mehr wird er bereit sein sich an deine Grenzen und Regeln zu halten
spring über deinen Schatten und sehe in ihm das hilflose Kind, das durch deine Hilfe lernen wird mit seinen Gefühlen zurecht zu kommen

Bei großen Wutanfällen setze ich mich daneben an den Boden und warte bis er bereit ist sich trösten zu lassen
wir haben alles zwischen 5 Minuten und 30 Minuten bis er bereit ist sich von mir trösten zu lassen


Grüße Silly

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#pro

3

ja, schwer zu sagen von außen, wie man immer richtig reagiert. Ich war heute morgen auch mal lauter als geplant, weil erst der Hund von Schwigis total genervt hat (sie sind im Urlaub) und dann unser Sohn auch noch anfing.......manchmal hat man sich halt nicht so im Griff, wie man das möchte.
Aber im Grund genommen stimmt der Satz, dass man ruhiger werden sollte, je nerviger die Kinder sind in dem Moment, denn nur so entspannt sich die Situation.
Also Zähneputzen muss, geht nicht anders.
Unser Sohn hat Zahnputzbücher (da gibts tolle......) und wenns mal gar nicht geht, hole ich eins der Bücher, zeige ihm den kaputten Zahn (toll dargestellt in Jakob und seine Zahnbürste) und wie der "Aua" hat........dann sage ich ihm, dass er nicht Zähne putzen muss, aber dass dann halt morgen ein Loch drin ist und die Zähne dann eben ganz toll weh tun. Das hilft bisher immer......er macht den Mund dann auf. Meistens klappts aber anders, zum Beispiel darf er nebenher spielen. Er liegt dann auf dem Bauch und spielt Autos und ich putze ihm die Zähne......das ist unbequem, geht aber.
Natürlich geht es auch, wenn er mal schreit, weil er keine Lust hat. Dann gehts eigentlich super, weil der Mund total weit offen ist. Schlimm wäre, wenn er den Mund zupresst. Ich weiß nicht, ob Dein Kind das macht, wenn ja, würde ich echt gute Literatur dazu empfehlen, denn Kinder können sonst nicht verstehen, warum sie Zähne putzen sollen. Mein erstes Zahnputzbuch ist auch gut.
Treten oder schlagen macht unser Kleiner seit einer Woche auch wieder,..........davor hatten wir monatelang Ruhe. Er macht es aus heiterem Himmel oder wenn er was nicht bekommt.
Ich halte ihn dann kurz fest, schaue ihn ganz ernst an und gehe auf Augenhöhe, also nicht von oben herab und sage ihm, dass ich das nicht möchte, weil es wehtut. Macht er es nochmal erkläre ich, dass er runter muss (meist sitzt er dabei auf meinem Schoß).......macht er es dann nochmal, stelle oder setze ich ihn auf den Boden und gehe ein paar Schritte weg. Er brüllt dann wie verrückt, dass er auf den Arm will. Ich sage, okay, wenn Du nicht mehr schlägst. Normalerweise ist er kaum auf dem Arm und schlägt schon wieder. Dann muss er wieder runter und ich lasse ihn kurz !!! brüllen, bleibe aber in der Nähe. Dann sage ich ihm wieder, dass er auf den Arm darf, wenn er aufhört zu schlagen. In der Regel ists dann ausgestanden und cih sage ihm dann erstmal, dass ich ihn ganz lieb habe, aber dass schlagen weh tut.
Wenn Du Deinem Kind einen Klaps gibst, dann sagst Du ihm "man schlägt nicht", zeigst ihm dies aber mit "schlagen".......das kann er eigentlich nicht verstehen.
Aber, Erziehungsberatung ist ne gute Idee denke ich. ICh war da mal, weil ich mit dem Schlafen bzw. Nicht Schlafen ;-) unseres Kindes nicht mehr klar kam und ihn einfahc nicht so schreien lassen wollte, wie der Kia meinte. Und es war super! Ich hatte auch erst Hemmungen, schließlich war ich ja nicht drogenabhängig oder was weiß ich was da alles auf den Plakaten stand, aber die Heilpädagogin war total nett und hat mir echt geholfen.

Lg

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Hi!

Also, was mache ich wenn....
er mir mit seinem Gekreische auf den Keks geht?
Weggehen und "auskacken" lassen *Grins*
Wenn man für negatives Benehmen keine Aufmerksamkeit bekommt, sucht man sich ne Alternative... und das ist dein part dass du ihm z.b. beibringst dass er mit dem Fuss aufstampfen darf und einmal kurz schimpfen darf "ich bin sauer, ich bin jetzt böse!!!", sich aber nicht ins brüllen steigert sondern ansprechbar bleibt :-)

er mich oder den kleinen Haut oder Tritt?
er weiß nicht wie er seine wut sonst ausdrücken soll, bei hauen und treten reagierst du sschließlich am besten. hast du nicht geschrieben dass du ihm selbst eine aufn hintern dütschst wenn du genervt/sauer bist? erstmal solltest du das sein lassen als vorbild und dann EUCH BEIDEN beibringen wie man sich sonst abreagieren kann.


er nicht weiter gehen will, ich aber weiter will?
na wenn du weißt dass es vorraussichtlich theater gibt... nimm doch ein Kiddy-Board mit! möchte er nicht gehen oder an der hand bleiben, muss er stehen/ sitzen! und wenns nur darum geht dass er steinchen oder käfer bewundern will: dann braucht mutti halt geduld, dafür wird dort die nächsten male nicht mehr so oft angehalten: wurde ja schon angeschaut.

er keine Zähne putzen will?
OK ich geb zu: "bist du nciht willig so brauch ich gewalt" ;-) ich frag ihn vorher ob er allein sitzt beim zähneputzen oder ob ich ihn festhalten soll, die entscheidung ist seine, zähne werden 1x am tag definitiv geputzt! und beim meckern ist der mund genauso gut auf wie beim selbst-stillhalten #schein

er eine volle Windel hat?
entweder bietest du ihm an dass du ihm keine drum macht und er dafür auf klo gehen muss, damit du ihm keine windel wechseln musst, ODER du spielst immer die angeekelte sobald er in deine nähe kommt "iiiih ne ich kuschel nicht/spiel nicht/nehm dich nciht auf den arm... du stinkst!" und dann anbieten eben windel sauber zu machen, irgendwann geht er drauf ein weil ihm das zu doof ist abgewiesen zu werden.
aber ich glaube ihr solltet alternative zwei nehmen... ihr habt gerad andere probleme als sauberkeitserziehung ;-)

er alles durch die Gegend schmeißt?
wieder weil er nicht weiß was er sonst machen soll, also als erstes mal alternative suchen wie du möchtest dass er seine wut ausdrückt.
schmeisst er deine sachen: ab ins zimmer, ich will nicht dass hier alles kaputt geht.
schmeisst er dort seine sachen: jedes geschmissene teil (ich hoffe sein zimmer steht nicht zu voll) ;-) wegnehmen, in eine kiste und für den rest des tages innen abstellraum, wenn er damti rumschmeisst ist es ihm nicht wichtig (sein lieblingskuscheltier wird sicher nciht fliegen), so kannste gleich mal das zimmer von unwichtigen sachen entrümpeln ;-)

und GANZ wichtig: DU bist die einzige die was ändern kann, nicht dein sohn muss was ändern. ich weiß dass es mit baby und kleinkind ziemlich stressig werden kann, aber das wusstest du vorher und da musst du nun durch. werd einfach mal relaxter, lockerer, spring nicht bei jedem pieps zu deinem baby und schenk dem grossen etwas mehr zeit! habt ihr beide die letzten 5 baby-monate mal lego gebaut bis das kunstwerk fertig war, ein spiel gespielt undzwar zu ende(!) ohne dass ihr vom Baby unterbrochen wurdet und du aufgesprungen bist? oder ihn abgewimmelt hast wenn er spielen wollte, dass du - wenn das baby gerad schläft - nicht mit ihm spielst sondern lieber was im haushalt machen musst? das schürt eifersucht (baby hauen). ihr braucht ne prinzenzeit wo das baby woanders untergebracht ist und du NUR mit ihm spielst, ich denke das und bissle relaxteres verhalten von dir wird alles bei euch deutlich entspannen.

und ncoh einmal als deutlichere anspielung: "was du nicht willst was man dir tu, das füg auch keinem anderen zu", also wenn du es schrecklich und empörend finden würdest dass dein partner dir eine auf den arsch haut oder dich am arm durch die gegend schleift, dann tu es gefälligst auch nciht bei anderen: erst recht nicht bei so nem kleinen knirps :-)

er reflektiert dich vollkommen: du wirst sauer und haust, er wird sauer und haut. du regst dich bei jedem pieps auf und bist gestresst, er regt sich bei jedem piep auf und ist gestresst...

du kapiesch?

LG Zartbitter mit Boys (4,5 und 2) und #ei 32.SSW

6

Hallo,

hier mal meine spontanen Ideen...ist ja nicht so das Du schon gleich morgen einen Termin bei der Erz.beratung bekommst...so zum überbrücken quasi:

er mir mit seinem Gekreische auf den Keks geht?
Kind auf Kindeshöhe sagen: Dein Gekreische tut mir in den Ohren weh, das kannst Du woanders machen: Kind nehmen und des Zimmers verweisen, wenn möglich in sein eigenes Zimmer bringen.

er mich oder den kleinen Haut oder Tritt?
Auf KindesHöhe gehen und deutlich und bestimmt sagen: Wir hauen und treten nicht, so möchte keiner mit Dir spielen. Kind körperlich, Armeslänge, auf Abstand halten.

er nicht weiter gehen will, ich aber weiter will?
An die Hand, er muß!!! Wenn es die Zeit erlaubt, geht auch stehen lassen, und dann ab um die nächste Ecke, das er Dich nicht mehr sieht.

er keine Zähne putzen will?
Kein Zähne putzen hieß bei uns immer keine Kohlenhydrate (Süßes). Sprich es gab nur Salat oder Gurke.

er eine volle Windel hat?
Schwierige Sache. Das muss gemacht werden und Basta.

er alles durch die Gegend schmeißt? Wegnehmen und so weg das er definitiv nicht mehr ran kann.

Für alles was oben steht gilt: Konsequent sein!!! Immer und immer wieder wiederholen, ruhig, aber bestimmt. Kurze Ansagen sind besser als lange Erklärungen.
Der Kleine Mann trotzt und ist ein wenig eifersüchtig auf das Geschwisterchen...


Gruß Mille

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Hallo
Ich glaube auch (ohne dich jetzt angreiffen zu wollen), dass du ruhiger werden musst. Diese Trotzphase ist absolut normal und die hat meine Tochter in einer ähnlichen Intensität durchgemacht. Sie hat sogar mit dem Essen gestreikt. Zähneputzen, Fehlanzeige, usw. usw. Bei jeder Gelegenheit hat sie sich hingeschmissen und geschrien was das Zeug hält. Bei deinem Kind kommt wahrscheinlich noch eine gehörige Portion Eifersucht auf das jüngere Geschwisterchen dazu. Mit deinen Reaktionen (Ungeduld, Gereiztheit und Klapse auf den Hintern) verstärkst du es ohne es zu wollen. Ich verstehe ja das dir die Geduld ausgeht, aber versuche verständnisvoll in seinen Trotzaktionen mit ihm umzugehen. Das hat bei meiner Tochter wirklich Wunder geholfen. Auch wenn er den Kleinen tritt und kneifft, mit voller Absicht, versuche nicht wütend zu werden sondern nimm ihn vom Baby weg und sag ihm, dass er dem Kleinen damit weh tut und versuche dich dafür mit ihm zu beschäftigen, damit er nicht auf die Idee kommt seinen kleinen Bruder wieder zu hauen. Ich weiss es ist schwierig, aber es funktioniert wirklich. Wenn sich dein Kind unverstanden fühlt in dieser Phase, wird alles nur noch intensiviert. Wenn du denkst, dass dir eine Erziehungsberatung helfen könnte, so nimm diese Hilfe in Anspruch. Wichtig ist das du weisst, dass mit deinem Kind alles normal ist. Das gehört dazu und je nach Temperament des Kindes ist es ausgeprägter als bei anderen. Dazu kommt das 2 Jahre wirklich ein schwieriges Alter ist für die Kleinen. Sie können mit ihren Emotionen noch nicht umgehen und können sie auch nicht recht kommunizieren. Doppelter Frust also. Ihr kriegt das bestimmt wieder hin. Und noch was, die Phase geht wirklich wieder vorbei!!! Glaubs mir!#blume

Inzwischen alles Gute!

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1. Kauf dir ein Buch zur Trotzphase.
http://www.amazon.de/s/?ie=UTF8&keywords=das+trotzkopfalter&tag=googhydr08-21&index=aps&hvadid=7628620801&ref=pd_sl_377h8depwp_e

(oder ein vollkommen anderes)
B
ereits bei dem Lesen wirst du dich wie im Spiegel sehen und es wird dir besser gehen. Erwarte nicht riesige Fortschritte, sei mit Kleinigkeiten zufrieden

2. Natürlich kann dir eine Erziehungsberatung helfen. Es ist aber problematisch, weil man dann in der Regel eine Wartezeit hat und wenn die EB wirklich gut ist, sind 3 Monate keine Seltenheit d.h. du kannst dich zumindest auf die Warteliste setzen lassen

Liebe Grüße#winke

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Hallo,

deine Situationen kenne ich nur zu gut #augen Ich kann dir leider keine Tipps geben, aber ich sage dennoch einfach mal, was ich denke.

Die sache mit dem Klaps-auf-den-Po geben ist nicht gut und das weißt du. Du sagst deinem Kind, es soll nicht gewalttätig sein und bestrafst es selbst mit Hauen. Da fragt sich ein Kind doch, wieso darf die mama hauen und ich nicht. Ganz egal ob sein Tritt heftig war und dein Klapps nur leicht. Gewalt ist keine Lösung. Da bei mir so etwas zum Glücjk noch nicht vor kam, kann ich leider nicht sagen, wie ich reagiert hätte.

Wenn mein Kind mich mit dem geschrei nervt, verlasse ich den Raum. Zwar wird das Theater dann noch viel größer, aber nur so kann ich wieder "runter kommen". Nach wenigen Minuten kommt sie dann zu mir, ich nehme sie in den Arm und erkläre ihr, warum sie böse war.

Wenn wir unterwegs sind und sie nicht weiter laufen möchte, gehe ich einfach vor. Meistens kommt sie ab einer gewissen Entefrnung hinterher. Das geht aber nur, wenn ich Zeit habe und die Straßen nicht stark befahren. Haben wir es eilig oder sie rennt auf die Straße bzw. in die andere Richtung, nehme ich sie an die Hand und schleife sie hinterher. Tut mir zwar sehr Leid, aber nach einigen Schritten ist sie froh, wenn ich sie los lasse und tapselt -wenn auch widerwillig- hinterher.

Beim Zähneputzen gibts kein Wenn und Aber. Meinetwegen können wir die Reihenfolge tauschen, also statt erst Zähneputzen eben erst Nachtzeug anziehen, aber Zähne sind nunmal fällig. Wenn es Theater gibt, ist es sogar noch einfacher, weil der Mund schön weit geöffnet ist beim Schreien :-) Ansonsten muss ich sie auf den Boden legen, um mit den Beinen die Arme fest zu halten. Die Zeiten sind aber zum Glück vorbei #schwitz

Auch meine Tochter will keine Windel gewechselt haben. Meistens kann ich sie damit "locken", wenn ich die Windel ausziehe, darf sie nackig laufen. Denn das liebt sie total :-) Bei Pipi darf sie sich selbst ausziehen, denn auch das mag sie gerne.

Ansonsten biete ich immer Alternativen an. Wenn sie kein Fernsehen darf, biete ich Spielen im Kinderzimmer an. Wenn sie nicht auf den Spielplatz darf, biete ich an, im Garten zu schaukeln. Wenn sie kein warmes Abendessen möchte, biete ich Brot, Obst oder Gemüse als Alternative an. Manchmal hilft es, manchmal nicht.

Und natürlich erkläre ich auch, warum ich was mache. Wenn wir nicht auf den Spielplatz gehen, weil ich etwas auf dem Herd habe, zeige ich es ihr. Wenn wir nicht zusammen spielen können, weil ich aufräumen muss, gebe ich ihr ein Tuch, damit sie mir helfen kann. Wenn sie kein Zähne putzen möchte, erkläre ich, dass die Zähne schmutzig sind. Ich zähle auf "Da ist noch dein Brot und dein Joghurt dran, das muss weg". Wenn ich sage, warum die Zähne schmutzig sind, versteht sie es eher als wenn ich irgendwas von karius und baktus erzähle :-)

Wenn ich trotz allem zu sehr gerevt bin, übernimmt der Papa das. Da bin ich froh, wenn er rechtzeitig "einschreitet", denn so kann ich etwas zur Ruhe kommen und Kraft tanken.

Nichts desto trotz habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich manchmal so böse bin. Auch wenn ich ihr weder körperlich weh tu noch mich im Ton vergreife :-(

lg

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Hallo,

ich weiß total was du meinst, bei uns ist auch jeden Tag mehrere Male so was angesagt.

Vorab noch was: Es ist wichtig, dass du selbst ruhig bleibst und in ruhigem Ton zu ihm redest. Ansonsten spiegelt er dein Verhalten noch mehr und schreit und wütet noch mehr.

Nun zu deinen Fragen:

Also, was mache ich wenn....
er mir mit seinem Gekreische auf den Keks geht?
- sag ihm, dass du jetzt mal kurz raus gehst, weil du gerade selber wütend wirst, aber gleich wieder da bist - dann verlasse das Zimmer, atme tief durch, sprich ein Mantra oder so und wenn es dir besser geht, geh wieder hin

er mich oder den kleinen Haut oder Tritt?
- den Kleinen würde ich dann "außer Reichweite" ablegen (Wiege, Laufgitter oder so), damit der Große nicht ran kann. Wenn er dann haut oder tritt, halte ihn fest, sag ihm, dass dir das weh tut und du nicht willst, dass er tritt. Macht er es noch mal, gehe weg, damit er merkt, was es für Konsequenzen hat.

er nicht weiter gehen will, ich aber weiter will?
- kommt drauf an, wie ihr unterwegs seit, ich würde meinen dann in den Kiwa setzen, anschnallen und weitergehen. Wenn er sich dann beruhigt hat, darf er wieder raus.

er keine Zähne putzen will?
- festhalten und putzen (evtl. kann dir dein Mann helfen?)

er eine volle Windel hat?
- auf den Wickeltisch legen und ihm sagen, dass er erst weiterspielen darf, wenn die Windel gewechselt ist. Am Anfang könnte das ne Weile dauern, aber mit der Zeit kriegt er das dann schon mit. Konsequenz und Geduld ist hier auch ganz wichtig.

er alles durch die Gegend schmeißt?
- entweder gibst du ihm eine Alternative (z. B. eine Ball oder zusammengeknülltes Papier oder so) oder zeigst ihm, wie er sich sonst abreagieren kann (z. B. auf Kissen treten, gegen das Sofa schlagen oder so) oder du räumst die Sachen außer Reichweite, die er wirft.

Ich finde es noch ganz wichtig, dass du für ihn da bist. Seine Gefühle überrollen ihn und er weiß nicht, wie er damit umgehen soll. Zeig ihm, dass er wütend/ärgerlich sein darf (das gehört zum Leben dazu) und dass du ihn trotzdem noch lieb hast.

Viele Grüße und viel Kraft,

Lexa