Fremdes Kind trösten?

Hallo Mamis,

ich wollte mal eure Meinung zu folgender Sache hören bzw. was hättet ihr denn getan?
Waren heute auf dem Spielplatz, es war sehr viel los und ich saß mit meiner Kleinen am Sandkasten und haben gebuddelt als ein paar Meter weiter ein kleines Mädchen fürchterlich anfing zu weinen. Sie war so 3 oder 4 Jahre alt, also schon etwas größer, aber sie stand da und war halt völlig verzweifelt. Ich hatte nicht gesehn was passiert war, sie stand nur da und is nicht mehr vorwärts, nicht mehr rückwärts... und hat ganz große Krokodilstränen geweint #heul. Ich hab erst mal kurz gewartet ob ihre Mama kommt oder sie zu ihrer Mama geht, aber nichts passiert. Dann bin ich zu ihr hin, hab versucht ihr gut zuzureden, gefragt wo ihre Mama sei und ob ich sie hinbringen soll etc. Sie hat vor lauter schluchzen gar nichts rausgebracht, also wusste ich auch nicht weiter. Nach einer kleinen Ewigkeit von 3 Minuten ist endlich ihre Mama gekommen und hat sie mitgenommen und getröstet. Sie saß auf einer Bank am Rand und hat erst gar nicht gemerkt dass ihr Kind weint.

Was ich mich jetzt frage ist: Wieso hatte ich bitte 1000 Adleraugen im Rücken, von lauter Mamis, die alle rumsaßen und mich und das Mädchen beobachtet hatten. Wieso frag ich mich kann niemand seinen A*** bewegen und mir vielleicht helfen, es gab dort ja auch Mütter, die das Mädchen besser kannten als ich, die hätten es ja leicht zu ihrer Mama bringen können. Und wieso steht bei sowas keiner auf und geht hin?
Es gab etliche die näher als ich dran saßen, haben alle solang weg geschaut bis ich da war... Keine Ahnung... ich kann sowas net sehen, da kommt total mein Mutterinstinkt raus wenn ein Kind weint.

Hm und auch von der Mutter kam dann nichts, also kein Danke, oder das wäre nicht nötig gewesen, sie hat das öfter, oder ich weiß ja auch nicht... irgendeine Erklärugn halt. Das hat mich schon verunsichert und jetzt frag ich mich ob es überhaupt richtig war hinzugehen. Vielleicht hatte sie ja was dagegen dass eine völlig Fremde ihr Kind zu trösten versucht... ? !

Wie seht ihr denn das? Wärt ihr auch hingegangen? Oder erst mal noch länger abgewartet was passiert? Hättet ihr was dagegen wenn ihr an Stelle der Mutter gewesen wärt?


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hi
also ich finde es traurig das niemand anders hin gegangen ist vorallem wenn welche das mädchen besser kennen als du versteh die mütter nicht

ich wäre auch hingegangen weil könnte auch nicht weg schauen

wir hatten es auch schon ein mädchen ist von der schaukel runter gefallen mama kam nicht und sie hat geweint bin auch hingegangen und hab ihr gut zugeredet

nach paar minuten kam die mutter meinte was machen sie bei meiner tochter hab es ihr erklärt und es war ihr egal da dachte ich nur schade das so wenig intresse da ist echt traurig

ich finde es gut wie du reagiert hast leider machen es die wenigstens

lg mandy

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ich glaub ich wär auch zu dem kind hin (vorausgestzt mein kleiner wär nciht gerade den berg hochgeklettert) und hätte mal versucht zu fragen wo die mama denn ist, und was passiert ist...
ich kann es auch nciht gut haben...
ist halt situationsabhänigg

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Sicher wäre ich zu dem Kind gegangen und hätte es getröstet.
Umgekehrt würde ich mich natürlich darüber freuen, wenn jemand anders sich meines Kindes annimmt, wenn ich es vielleicht mal nicht mitbekommen habe, dass er gefallen ist oder ähnliches (noch bin ich immer hinterher, aber wenn die Kids größer werden, geht man ja doch nicht immer überall mit auf dem Spielplatz).

Neulich traf ich im Bahnhof (Hannover zur Stoßzeit - riesen Gewusel) ein bitterlich weinendes Mädchen, das nach seiner Mama rief.
Sofort blieb ein freundlicher Herr stehen und ich auch und wir haben versucht, die Kleine zu trösten. Half leider nix ;-) Wir wären dann auch mit ihr zur Info gegangen und hätten die Mama ausrufen lassen, aber da kam sie schon um die Ecke, riss ihre Tochter an sich und übernahm das Trösten selbst.
Also ich an ihrer Stelle hätte mich vermutlich nicht nur einmal bedankt...
Sie machte nicht den Eindruck, als sei ihr unser Trost Recht gewesen, aber vielleicht war sie auch nur ein bisschen sauer auf ihre Tochter (oder auf sich selbst...).

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Mein Mann und ich waren letztens auf dem Rückweg vom Spielplatz. Die zwei sind schon ein bisschen weiter vor mir gewesen, weil sie Quatsch gemacht haben. Da fällt in direkter Nähe meines Mannes ein kleiner Junge von seinem Laufrad und fängt natürlich bitterlich zu weinen an. Mein Mann hat also unseren Kleinen runtergelassen und sich mit ihm zu dem Jungen gekniet und getröstet und gefragt, wo denn seine Mama sei (der Junge war vielleicht 3).
Kurz bevor ich dicht genug dran war, kam so eine Furie von Mutter hinter mir vom Spielplatz angestürzt, riss ihr Kind hoch und ging meinen Mann an, was er von ihrem Kind wollen würde. Ich kam gerade noch rechtzeitig dazu und meinen völlig verdutzten und sprachlosen Mann in Schutz zu nehmen.
Und auch, als wir mit knappen Worten versuchten zu erklären, hat sie noch weiter vor sich hin gemeckert und ist mit ihrem immer noch weinendem Kind im Schlepptau abgezogen.
Seitdem ist vor allem mein Mann viel zurückhaltender was das trösten fremder Kinder angeht. Eigentlich Schade, aber wer will sich schon gern als potenziellen 'Sonstwas' verdächtigen lassen, weil man sich wie ein Vater verhält.
P.s.: Hätte sie gern gefragt, wieso ihr gerade mal 3jähriger alleine mit dem Laufrad den Spielplatz verlassen kann, ohne dass sie es merkt. Vor allem, wo da auch Autos fahren?!

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An deiner Stelle hätte ich das Gleiche gemacht.

Und ja, an Stelle der Mutter hätte ich was dagegen gehabt, aber deshalb achte ich eigentlich selbst auf meine Kinder. Nur wenn ich mit allen drei Kindern oder manchmal sogar mit bis zu 6 Kindern auf dem Spielplatz bin, habe ich genug zu tun und bin dann sehr dankbar, wenn jemand mein Kind tröstet. Dann besser jemand fremdes als gar keiner!

Ich verstehe auch nicht, warum immer die erste bin, die sich in Bewegung setzt. Und warum ich meistens die einzige mit Taschentüchern und Pflastern bin...

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Ja, genau solche Situationen wie du mit deinem Mann beschreibst meinte ich. Genauso wurde ich nämlich auch angeguckt.

Schade, sehr schade.

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Das ist unsere Ellbogengesellschaft. Das muss ich immer wieder feststellen und das ist echt schade. Wie sollen unsere Kinder die sozialen Werte kennenlernen wenn die von so vielen Erwachsenen nicht gelebt werden.

Wir waren kürzlich im Urlaub. Eines abends als wir vom Tisch in einem Großen Saal aufgestanden sind und uns zum Ausgang begeben hatten, kam ein kleines Mädchen total in Tränen aufgelöst uns entgegen. Sie hatte wohl ihre Mutter verloren. Alle aber wirklich alle haben nur geglotzt!!! Da hat mich solch eine Wut gepackt. Ich hab meine Tochter die bei mir auf dem Arm schlief meinem Mann in die Arme gedrückt und hab das Mädchen hochgenommen. Wir haben knappe 10 Minuten gesucht. Irgendwann ist es mir zu bunt geworden - wir sind zum Mikrofon (das Abendprogramm lief bereits) und haben es verkündet. Die Mutter kam angerannt und hat kein einziges Wort zu uns verloren. Tja, ein einfaches Dankeschön hätte auch gereicht.

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Man muss eben versuchen genau zu unterscheiden, ob das Kind wirklich verlassen ist oder grade am Trotzen und die Mutter mitten in einer Erziehungsmaßnahme. Ich weiß ja nicht, ob das für Dich klar war.....#kratz

Natürlich wäre ich froh, wenn sich jemand meines gestürzten Kindes annimmt, wenn ich grade mit einem anderen Kind so beschäftigt bin, dass ich es nicht sehe, aber ich würde mich auch nicht bedanken, wenn mein Zweijähriger mal wieder kreischend am Boden liegt, nicht weiterkommen will, ich schon mal ein Stück vorgehe, um ihn doch zu motivieren und dann kommt jemand an und hebt mein Kind hoch und tröstet es. Das wäre dann eine verpaßte Gelegenheit, mit meinem Kind eine Situation klären zu können. Nicht schlimm, aber auch kein Grund "Danke" zu sagen. #schwitz

LG

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Nein, es war mir nicht klar was los war. Ich hab es nur vom Sandkasten aus gesehen wie sie da stand und weinte und da bin ich halt hin weil niemand sonst kam.

Keine Ahnung ob die Mama da grad an irgend ner Erziehungsmaßnahme war... aber hey, lieber einmal trotzdem hingegangen, als wenn alle weggeschaut hätten und dann doch was gewesen wäre oder`?

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Im Zweifel würde ich das auf jeden Fall so handhaben wie Du...#pro #liebdrueck

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Hallo

ich tröste immer fremde Kinder wenn es sich so ergibt, oder gebe Hilfestellung

und habe auch nichts dageben wenn jemand meine Kinder trösten würde - allerdings werden meine Kinder da sehr ungehalten - denn oft sind die tröstenden Eltern sehr schnell mit Körperkontakt dabei, und das mögen meine Kinder gar nicht.

ich bedanke mich schon wenn jemand meinem Kind Hilfestellung gibt oder geben will

ABER
was mich nervt
sind die Mütter die mein Rumpelstilzchen trösten - weil die böse Mama das arme Kind ja nicht tröstet - z.B. Wutanfall mit auf den Boden Werfen weil etwas nicht so geht wie sie wollen

oder die mich anschnauzen weil ich mein Kind alleine klettern lasse oder z.B. mit dem Messer Butter auf die Breze machen lasse

das finde ich sehr anstrengend


Grüße Silly

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Ich finde es generell sehr schade, dass man so wenig miteinander zu tun hat und jeder jeden ignoriert! Wir sind alle Menschen, alle gleich und leben auf dem gleichen Planeten!

Ich finde du hast genau richtig reagiert, ich mache das auch immer so und wäre umgekehrt froh, wenn andere Mütter so mit meiner Tochter umgehen würden! Ist doch nichts dabei!

Bleib so, von den ganzen ignoranten Menschen gibt es leider viel zu viele und von so Menschen wie dir viel zu wenige!