Reagieren wir richtig??? Trotzanfälle - 29 Monate

Hallo,

ich bin am Zweifeln, ob wir während den wirklich extremen Wutanfällen unseres Sohnes richtig reagieren.
Mit extrem meine ich lautstark schreien, treten, hauen, sich nicht anfassen lassen, am Boden liegen usw. Das komplette Paket halt.
Ich muß dazu sagen, dass wir einen sehr temperamentvollen, willensstarken Sohnemann haben, der sich nur schwer ablenken und beruhigen läßt. Das ganze kann bis zu einer Stunde und länger dauern. #schwitz

Heute morgen war z. B. folgende Situation:
Er will sich allein anziehen. Nach der Hälfte verliert er die Lust. Will sich aber nicht von mir anziehen lassen. Ich frage Ihn noch etwa 3x ob er sich allein anzieht und sage Ihm das es sonst die Mama macht. Hilft nichts. Also festhalten und Kind anziehen. Natürlich gibt es Theater, wie oben beschrieben. Er wehrt sich mit Händen und Füßen. Bin immer froh, das der Papa dabei ist. Allein könnte ich Ihn nicht bewältigen. #zitter Und so führt sich das dann mit allem fort. Zähneputzen, Schuhe anziehen, Jacke anziehen usw.
Ich gehe jedesmal wieder auf seinen Wunsch ein, dass er es allein machen möchte. Sobald ich Ihn machen lasse sagt er nein und stellt auf sturr.

Wir planen jeden Morgen schon reichlich Zeit ein, aber irgendwann wird auch diese knapp.

Habt Ihr irgendwelche Tipps für uns? Ich fühle mich nach solchen Situationen immer als hätte ich mein Kind mißhandelt, aber ich kann doch nicht alles durchgehen lassen!? #heul

daugsi1980

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Hallo,

Du hast glaube ich vergessen zu schreiben wie Du reagierst. Ich konnte das jetzt nicht so richtig rauslesen.

Ich habe meinen Großen Sohn (damals war er 3) mal mit dem Schlafanzug in die Kita gebracht. Ich habe morgens im Kindergarten erzählt, dass ich jeden morgen mit ihm kämpfen muss, wegen dem Anziehen. Die Erzieherin meinte "Bringen Sie ihn im Schlafanzug" danach zieht er sich jeden morgen freiwillig an. Und so war es auch. Erst fand er es witzig, doch in der Kita war es ihm sooooo unangenehm, dass ich nie wieder Probleme hatte. Wenn er morgens anfing zu meckern hab ich gesagt, in 10 Minuten fahr ich los und ich nehm dich so mit wie Du bist. Ich helf dir gern, wenn Du hilfe brauchst. Und das hab ich dann auch immer getan. Seitdem alles gut.

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Hallo Englchen,

danke für Deine Antwort.
Ich wollte nicht zu viel schreiben.
Ich versuche natürlich ruhig zu bleiben und rede in einem normalen Ton mit Ihm.
Ich kann das schwer beschreiben. Es ist, denke ich nicht die Tatsache das er sich anziehen soll, die Ihn so ausrasten läßt. Er verweigert dann wirklich alles andere auch. Als wenn jmd. einen Schalter umlegt und er ist ein anderes Kind.

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Es gibt halt tempramentvollere Kinder und ruhigere ......*seufz*

Ich habe auch eines von der tempramentvollen Sorte zuhause und wir haben gelernt dass klare Regeln und konsequente Umsetzung echt helfen.
Je mehr ich "nachgebe" (weil ich müde bin, weil ich keine Lust habe, weil ich es ihr Recht machen will, weil es ja auch nicht so schlimm ist, weil weil weil.....) desto schlimmer wird es!

Je klarer und strikter ich bin, desto leichter ist es für sie!

Also:

1. Nicht dreimal was sagen sondern nur einmal. Wer dreimal was sagt und es passiert nix, der hat die ersten zwei Male nur gelogen!

2. Lass dich auf nix ein, was nicht klappen wird!
Beispiel anziehen: Er darf selbst anziehen, Unterhose, Socken, Unterhemd (was er halt kann). Zusammen wird angezogen Hemd mit Knöpfe und Hose!

3. Vorher klar kommunizieren was Sache ist!
Siehe Beispiel anziehen.

4. Lass dich auf keine Verhandlungen oder Diskussionen ein!
Sie können einen ja schon ganz schön um den Finger wickeln. Aber was Angesagt wurde wird auch gemacht, ansonsten hast du ihn belogen!

Es gibt ja immer Phasen in dem alle Regeln und Grenzen ständig vehement und lautstark getestet werden und dann gibt es Phasen in denen die Grenzen/Regeln akzeptiert werden. Wir haben gemerkt, dass je klarer, strikter und konsequenter wir in den schweren Phasen sind, desto leichter kann sie die Grenzen sehen und akzeptieren. Je mehr ich schwanke desto unsicherer wird sie und desto deutlicher testet sie!

In den "leichten" Phasen kann man dann auch schon mal nachgeben und ein Auge zudrücken.#schein#verliebt

LG
Tanja


und natürlich ganz wichtig!!!! Gerade wenn es schei...... läuft alles was gut läuft loben, loben und nochmal loben und ihm sagen wie unglaublich stolz man ist, weil er so ruhig geblieben ist. etc

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Hallo,

unsere Tara ist jetzt 31 Monate.

Ich kenne diese Situationen leider all zu gut.

Haben bessere und schlechtere Zeiten. Im Moment sind sie wieder schlecht.

Anziehen ist bei uns oft ähnlich. Egal wieviel Zeit wir haben, es reicht nie. Wenn es ganz heftig ist, fängt sie an mich/oder Papa zu zwicken oder ähnliches. Muss aber auch sagen, wenn alles nichts hilft, halte ich sie auch und zieh sie an, wickel sie usw. Vorhin wollte sie sich wieder mal nicht wickeln lassen. Hatte die Windel schon fast ne halbe Stunde randvoll. Dann hab ich gesagt, sie macht es jetzt entweder freiwillig oder ixch helfe nach.
Und dann geht es eben nicht naders, denn ich kann sie ja nicht ewig in der Stinkewindel lassen. Hat dann gleich nach mir getreten. Aber ich bleibe konsequent.

Ich fühle mich auch nicht wirklich gut dabei. Aber ich denke ebenso wie du. Sie muss einfach merken, das es Dinge gibt, die zu tun sind.

Sie nimmt oft vieles viel zu genau. Will alles ganz perfekt haben und flippt dann total aus. Schmeißt sich dann auf den Boden, schreit wie am Spieß, haut sich oft selber was drauf, schmeißt sachen rum. Meist warte ich dann bis es vorbei ist. Denn anfassen und beruhigen ist nicht drin.

Tipps hab ich nicht wirklich.

Kann dir nur sagen, uns geht es ebenso.

Lg
klopsi

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Das ist wirklich ein schwierige Situation. Die habe ich in gewissem Umfang auch mit meinem Sohn, 22 Monate. Allerdings finde ich immer wieder etwas, womit ich ihn ablenken kann.

Dazu kommt, dass ich bereits jetzt eingeführt habe, wenn er etwas verweigert, was gemacht werden muss (Umziehen, Zähne putzen etc.) dann sage ich, dass ich jetzt bis 10 zähle und wenn er bis dahin nicht kooperiert, greife ich in seine Integrität ein und mache eben einfach.

In den meisten Fällen hilft es. Letztlich möchte Dein Sohn sich in dieser ersten Autonomiephase (es ist kein Trotz, sondern der Wunsch nach Selbständigkeit in "kleinen" Dingen) nicht beeinflussen lassen. Soweit dies den Tagesablauf nicht massiv stört, würde ich ihn in anderen Situationen einfach machen lassen. Ist es denn nur in dieser morgendlichen Situation so? Oder generell bei allem?

Mein Sohn darf - sofern ich Zeit und Nerven dafür habe - so ziemlich alles selbst ausprobieren und ich frage ihn auch immer, ob er es selbst machen möchte. Dazu kommt, dass ich ihm immer wenn es nicht geht, sage, dass ICH es JETZT nicht will/kann/mag etc. Klappt zwar auch nicht immer, aber damit geht es in dem Selbständigkeitskonflikt nicht um ihn, sondern um mich und meine Bedürfnisse.

Vielleicht hilft Dir/Euch das Buch von Jesper Juul "Dein Kompetentes Kind". Es gibt zwar keine Handlungsanleitung, aber es erklärt, warum wir diese Konflikte mit unseren Kindern lernen müssen, auszutragen und es eben Themen gibt, die in ihrer eigenen Verantwortung liegen müssen und Themen, wo wir in altersgerechter Abstufung die Verantwortung tragen und daher auch entscheiden.

Wir dürfen uns natürlich auch schlecht dabei fühlen, denn immer, wenn wir etwas gegen den Willen unserer Kinder mit ihnen tun (sei es Anziehen, Waschen, Zähneputzen), dann verletzt das ihre Integrität. Wir sollten das aber auch kommunizieren, somit können beide Seiten besser damit umgehen und der Konflikt wird entschärft.

Gruß
marjatta

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Hallo Marjatta,

vielen Dank für Deine Antwort,

so ähnlich versuche ich es auch zu handhaben.
Ich sage Ihm ein paar Minuten vorher was wir machen werden. Frage Ihn ob er es allein machen möchte und wenn er nicht mitspielt, gibt es die Ansage entweder oder.

Meistens eskaliert es wirkich beim Anziehen. Weil er wahrscheinlich einfach etwas anderes tun möchte. Aber es muß nunmal sein.

Wahrscheinlich hilft nur Augen zu und durch.

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Hallo,

bei uns ist es zwar noch nicht ganz so schlimm, aber er hat auch seinen eigenen Kopf, den er jetzt wo ich wieder SS bin versucht Täglich durch zu sezten!

Hab mal im Netzt geschaut und eine für mich tolle Seite gefunden http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_Erziehungsfragen.html
seit dem läuft es bei uns runder. Es gibt zwar Tage mit denen ich noch zu Kämpfen habe, besonders wenn Oma oder beusch da ist, aber es wird besser.

Vielleicht hilft es ja.


Lg jessy-77
die auch einen so ein Temprament zu Hause sitzen hat#schwitz

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du gehst jedes mal auf seinen wusch ein, nicht toll, wer schaft es nicht allein, also machst du mit und punkt, dann gibt es keine ich möchte nochmal alleine.