Ich bin die wohl schlechteste Mutter der Welt!!!

Hallo erstmal,

langsam komme ich mir wirklich vor wie die schlechteste Mutter der Welt.

Wir sind vor über 4 Wochen in unser Haus gezogen und mein Sohn (2) wird seit dem von Tag zu Tag schlimmer.

Er hört nicht, haut, spuckt, beißt, verteilt Kopfnüsse, schmeißt mit Sachen um sich.

Er reagiert meistens überhaupt nicht mehr auf das, was ich sage. Er macht alles um mich zu provozieren, ich versuche zwar ruhig zu bleiben und nicht wütend zu werden, aber ich bin auch nur ein Mensch, irgendwann ist bei mir dann auch mal Schluss.

Ich bringe ihn immer in sein Zimmer, wenn er mal wieder nicht hört, aber da scheint er sich ganz wohl zu fühlen, jedenfalls heult er nicht mal mehr, wenn er rein muss und wieder raus will er eigentlich auch nicht mehr.

Ich bleibe konsequent (gerade liegt er ohne Kuscheltiere im Bett, weil er heute morgen so bockig war, dass ich sie ihm weggenommen habe mit den Worten "Die wollen nur mit artigen Kindern kuscheln"). Natürlich schläft er jetzt nicht, aber wiedergeben geht erst heute Abend.

Selbst bei meinen Eltern, die er sonst heiß und innig liebt, reagiert er so.

Ich weiß nicht mehr was ich machen soll, sitze hier jeden Tag und heule, weil es überhaupt nicht mehr schön ist mit ihm. Ich mag nirgendwo mehr hingehen, weil er sich permanent daneben benimmt.

Hat nicht irgendwer einen Tipp für mich, ich mag so nicht mehr weitermachen.

Ich weiß, Konsequenz und Ruhe sind die wichtigsten Dinge und alles im Leben ist eine Phase, aber ich kann langsam echt nicht mehr, bin extrem reizbar und will einfach nur wieder Ruhe und Spaß mit meinem Kind und nicht permanente Diskussionen und Reibereien.

Und vor allem will ich mir nicht immer vorkommen wie die schlechteste Mutter der Welt!

Danke fürs Lesen & einen schönen Tag noch...

1

Hallo,

erstmal vorweg: du bist keine schlechte Mutter.

Wenn Laura diese Phasen hatte, habe ich mich hingekniet mit ihr geredet und ihr erklärt dass das nicht schön ist, was sie macht und dass mich ihr Verhalten echt traurig macht.

Setze dich mal mit ihm hin und lese im ein Buch vor oder spiele mit ihm Lego oder so.

Wenn ich meine aus der Situation raushole und mit ihnen zusammen was spielen, klappt es wunderbar.

Bezieh ihn auch in deine Hausarbeit mit ein. Lass ihn die Spülmaschine mit ausräumen, gib ihm ein Tuch zum Staubwischen und lass ihn helfen, damit er beschäftigt ist.

Viel Erfolg wünsche ich Dir und lass den Kopf nicht hängen, Du bist keine schlechte Mutter.

LG Heike

2

Danke für Deine Antwort.

Spielen nützt bei uns nicht viel, besonders nicht, wenns ums Aufräumen geht und er nicht hört und nicht mitmacht. Er ist 2, er muss es nicht allein machen, aber helfen kann er schon wunderbar.

Ich erkläre auch genau, was jetzt gerade schief gelaufen ist, habe sogar schon vor ihm geweint und ihm gesagt, wie traurig ich bin.

Leider hilft das alles nichts, aber Danke für Deinen Rat. Vielleicht kann ich ihn irgendwann doch anwenden.

LG

8

Hallo,

das Du Deinem Sohn zeigst, dass Du traurig bist, kann ich verstehen aber Du darfst bitte nicht vergessen, dass Dein Sohn noch so jung ist und gerade in einer auch für ihn anstrengenden Zeit (Veränderung durch Umzug, evtl. dadurch gestresste Eltern, abnabeln...) musst DU "der Fels in der Brandung" für Dein Kind sein und ihm Sicherheit geben. Wenn Du vor ihm weinst und verzweifelt bist, wird er das in dem Alter noch nicht richtig einschätzen können und es verunsichert ihn zusätzlich, weil Du ja eben sein Halt bist, den er noch so dringend braucht. Ich hoffe, Du verstehst was ich meine. In diesem Alter ist eine schwierige Phase ganz normal, denn sie nabeln sich sozusagen vom Baby dasein ab, wollen als Person anerkannt und respektiet werden. Sie sind aber noch lange nicht soweit, dass man sagen könnte, dass sie einen bewusst provozieren, auch wenn sie ab und an Spielchen machen und Grenzen austesten aber da sind wir Eltern dann gefragt, diese absolut gewünschten Grenzen aufzuzeigen. Bestärke also sein Selbstvertrauen, indem Du ihm Vertrauen schenkst. Erkläre ihm nicht was schiefgelaufen ist, sondern was er ganz toll macht oder kann und lasse ihn etwas tun, auch wenn dabei mal was schief geht. Versuche, wenn er sich daneben benimmt, auch wenn andere Leute dabei sind, immer gelassen zu bleiben und vor allem: Gebe Deinem Kind immer Sicherheit und das Gefühl, dass er absolut auf Dich zählen kann, egal wie er sich benimmt. Konsequenz bedeutet für mich: Wenn er sich irgendwo daneben benimmt, dann geht ihr eben nach Hause. Strafe ist: Kuscheltiere wegnehmen; das geht gar nicht! Da nimmst Du ihm damit einen wichtigen Halt weg oder glaubst Du, die Kleinen schleppen umsonst immer die ganzen Kuschelviehcher herum(-: Ich halte Dich absolut nicht für eine schlechte Mutter, Du bist nur noch etwas unsicher und Fehler macht jeder von uns!!!
Also, viel Glück und denke immer daran: Er ist erst 2 Jahre alt und braucht Dich gerade in dieser schwierigen Phase!

LG
Taschi

3

hallo,
du bist keine schlechte mutter, denk daran!!!!

so, und ich denke mir, vielleicht ist das mit dem umzug von ihm noch nicht so ganz verkraftet, die neue umgebung. vielleicht möchte er grad jetzt mehr im mittelpunkt stehen, und nicht das neue haus.
vielleicht möchte er mal mit dir nochmals das ganze haus ganz bewusst "abklappern" jede ecke, jeder raum nochmals begutachtet werden, erklärt werden, welcher raum, welchen nutzen hat.... usw.
vielleicht kommt er damit noch nicht so klar.....
wäre nur ein tipp... das ist das erste was mir eingefallen ist!
naja und die trotzphase ist ja auch mit 2 ein großes thema.

alles gute
lg
susanna

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Hi,

kommt mir alles bekannt vor. Aber vorweg: nicht die Kuscheltiere nehmen!!! Das ist echt purer Liebesentzug. Find ich grausam.

Ich weiß leider ansonsten auch keinen wirklichen Rat, wir haben das Problem auch.

Außer konsequent sein kann man vermutlich nicht viel machen...

Lg#liebdrueck

5

Hi,
ihr seid vor 4 Wochen umgezogen. Das ist eine Riesenveraenderung im Leben eines Kleinkinds. Die Wohnung ist Vertrautheit, Sicherheit, jetzt ist alles neu, fremd und aus seiner Sicht potentiell gefaehrlich. Ausserdem sind die Wochen vor und nach einem Umzug ueblicherweise extra stressig, viel muss passieren, Eltern sind gereizt, weniger Zeit und Aufmerksamkeit.

Das alles ist heftig fuer so einen Knirps. In seinem Verhalten spiegelt er das jetzt. Darum ist es wichtig, dass du sein Verhalten vor allem als "Stresssymptom" interpretierst und beantwortest, und nicht als "Ungezogensein".

Das bedeutet:
- Probier soviel wie moeglich fuer Ruhe, Vorhersehbarkeit und Sicherheit zu sorgen. Sein neues Zimmer scheint er als sicheren Hafen zu akzeptieren, sei froh darueber und mach es nicht kaputt indem du das als Strafe einsetzt.
- Grundsaetzlich gilt fuer Strafen: Nie Grundbeduerfnisse gebrauchen. Es wird nicht gestraft mit Essensentzug, Liebesentzug, Kind in der Kaelte stehen lassen oder was es frueher noch so fuer nette Ideen gab. Das schliesst Kuscheltiere ein. Ein Kuscheltier ist sowieso fuer ein Kind in dem Alter eine wichtige Stuetze, die viel Sicherheit gibt. Erst Recht in der SItuation nach einem Umzug. Bitte, strafe nie indem du das Kuscheltier verbietest, damit erreichsat du genau das Gegenteil von dem was du willst.
- In dieser Situation: Probier eher negatives Verhalten zu ignorieren und positives zu belohnen und zu betonen. Dein Kind ist verunsichert und muss mit einer schwierigen neuen Situation zurechtkommen, Streit und Strafen macht alles noch schlimmer.
- Nimm dir bewusst Zeit fuer nette DInge und ruhige Momente mit ihm. Spielplatz, Freibad, jeden Abend eine halbe Stunde kuscheln. Auch wenn du im Moment keine Lust dazu hast, weil er dich vor allem nervt, probier es trotzdem moeglich zu machen.

Ihr seid durch den Umzug in einen Teufelskreis gekommen: Er ist verunsichert und aeussert das durch nerviges Verhalten, du reagierst genervt, schimpfst, strafst, dadurch wird er noch gestresster, die Atmnosphaere ist hinueber, deine Nerven werden immer duenner... ein klassischer Teufelskreis. Aber: ein Kind von 2 kann keinen Teufelskreis durchbrechen. Das kannst nur du. Und zwar, indem du aktiv die positive Seite eurer Beziehung wieder einfuehrst und verstaerkst. DU darfst nicht darauf warten dass er sich erst wieder benimmt wie frueher. Du musst die Veraenderung bewirken.

Und ueber das Thema schlechte Mutter spreche ich gar nicht erst, denn schon dass du hier schreibst zeigt ja zur Genuege dass du es gut und richtig machen willst und darueber nachdenkst - und das sind Kennzeichen guter Muetter :-)

LG
Ina

6

ja, sie können schon manchmal echt nervig sein und einem jede Lust nehmen. Mir hilft es nach solchen Tagen mich abends mit einer Freundin bei einem Glas Wein zu treffen und mich bei der auszuheulen und mir ihre Probleme mit ihrem Kind anzuhören. Dann merkt man wieder mal, dass es bei anderen auch nicht immer rund läuft und man kann auftanken. An solchen abenden muß der Papa das Ins-bett bringen, füttern und babyhüten übernehmen.

Bin sonst kein Sprüche-Freund aber den hier find ich ganz gut:

Liebe mich dann, wenn ich es am wenigsten verdient habe, denn dann brauche ich es am meisten.

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Ich bleibe konsequent (gerade liegt er ohne Kuscheltiere im Bett, weil er heute morgen so bockig war, dass ich sie ihm weggenommen habe mit den Worten "Die wollen nur mit artigen Kindern kuscheln").
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Das ist grausam und hat mit Konsequenz nichts zu tun.
Ein Kind emotional zu erpressen hat nichts mt erziehen zu tun.

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Ich bleibe konsequent (gerade liegt er ohne Kuscheltiere im Bett, weil er heute morgen so bockig war, dass ich sie ihm weggenommen habe mit den Worten "Die wollen nur mit artigen Kindern kuscheln").
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Vielleicht hat Dein Sohn mit dem Umzug größere Probleme als Dir bewusst zu sein scheint.

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Hey...

also das kennen wir doch alle!;-)

Wichtig ist (finde ich) das Du in DEM MOMENT konsequent bist,nicht wenn er morgens böse ist,Abends erst die Konsequenz dafür spürt indem er kein Kuscheltier bekommt,ich denke das ist zu hoch für einen 2jährigen!#kratz

Ich würde versuchen ihn aus der Situation raus zu holen,mit irgendwas ganz spannendem abzulenken,und sollte das nicht klappen,dann ignoriere ich knallhart!Das ist mit Abstand die schlimmste Strafe für Kinder!

In diesen Phasen wollen sie eigentlich einfach nur mehr Aufmerksamkeit,was ja auch super funktioniert wenn man sich so daneben benimmt...dann bekommt man ne ganze Menge Aufmerksamkeit!Also versuchs mal mit ignorieren wenn er böse ist,und wenn er wieder lieb ist,auch sofort wieder lieb zu ihm sein,und mit ihm kuscheln oder spielen!;-)


Glg Sandra mit Pepe,Enie & Nike