Wer kennt sich mit Kinderschuhen aus???? Brauche dringend Hilfe!!!

guten abend!
ich hatte letzte woche schonmal im anderen forum gepostet:

http://www.urbia.de/forum/index.html?area=complete&bid=3&id=2281846

durch meine recherchen hier im forum bin ich darauf gestoßen, dass man das fussbett rausnehmen soll und den fuß draufstellen soll.
von der breite her waren die schuhe meiner meinung nach in 'mittel' mehr als okay. aber mir ist aufgefallen, dass meine tochter vorn mit dem dicken zeh nicht viel platz hat. höchstens 5 mm!! eher weniger!!

ich musste ja eh nochmal in den laden. da war dann ne andere verkäuferin und der habe ich erzählt, was passiert war und ob sie bitte mal die weite kontrollieren könne. hat sie auch getan und ich habe dann selbst gefühlt. wir haben auch nochmal den schmalen zum vergleich angezogen. war so gut wie kein unterschied. aber mir schienen die mittleren dann auf jeden fall angebracht. zur sicherheit habe ich eben die dame nochmal gefragt, ob die länge auch okay sei. alles bestens.

das hat mir aber keine ruhe gelassen und nun war ich heute in einer anderen filiale dieser kette und habe einfach mal ne andere dame gebeten zu schauen, ob die schuhe meiner tochter noch passen. die bat mich direkt, das fussbett rauszunehmen! das hatten die in dem anderen laden gar nicht gemacht. ich hatte meine tochter auf dem arm, sie hielt das fußbett an ihren fuß und meinte: 'oh, die sind leider zu klein!!! wenn die kleine jetzt noch steht, hat sie da ja gar keinen platz!' super! ich habe ihr dann dummerweise gesagt, dass ich die letzte woche in der anderen filiale gekauft habe, da meinte sie dann, dass bei so ganz kleinen ja auch ne halbe daumenbreite reichen würde. ne ganze wäre meist zu viel und die kinder würden stolpern.

was denn nun???? wie viel platz muss da sein??? fühlen kann ich die zehen nicht, weil die spitze verstärkt ist. die verkäuferin hat aber gefühlt und meinte, es sei okay. ich habe ihr das natürlich geglaubt. wenn meine tochter auf dem fußbett steht, hat sie maximal 5mm platz. reicht das???? ist das nicht zu wenig????
ich hab keine lust, in zwei wochen wieder ein paar schuhe für 50 euro zu kaufen. wobei mir das fast noch egal wäre. viel wichtiger ist, dass die ersten schuhe eben nicht zu klein sind.

kann mir hier irgendjemand was dazu sagen?? werde morgen nochmal in den laden gehen und das nochmal ansprechen. aber was kann ich da verlangen??? vor allem kann ich eben selber so schlecht beurteilen, ob die schuhe nun passen oder nicht.

wäre für einen tipp echt dankbar!!!

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Hallo!

Im Zweifelsfall eine Nummer größer (also eine Daumenbreite mehr) und dann vielleicht dicke Socken - falls du bemerkst, dass sie darin stolpert.
5 mm fände ich jetzt zu wenig Platz - 1. passen die sicher nicht sehr lang und 2. darf der Fuß ein bisschen (!) "schwimmen", auch bei den ersten Schuhen. Viel zu groß wären sie dann, wenn sie hinten "rausschlappen" würde... ;-)

Gruß

M. :-)

2

hi,

also 5 mm sind echt zu wenig. wir haben immer eine daumenbreite und ich lasse finja dann mal paar runden durch den laden laufen. die sohle holen wir auch immer raus und ich stelle ihren fuß drauf. das mit dem drücken hilft meist nichts, da die kleinen reflexartig die zehen zurückziehen.
ich würde fragen, ob man die schuhe umtauschen kann in eine nummer größer.
lg
viwi

3

Hallo,

5 mm sind definitv zu wenig. Schwierig wird es allerdings der Verkäuferin einen Fehler nachzuweisen. Sie wird sich vermutlich darauf berufen, dass Die Füße einen Wachstumsschub hatten und die Schuhe vor 14 Tagen noch groß genug waren.

Falls Du Nerven hast, meine Recherchen und Praxiserfahrungen zum Thema Kinderschuh und -fuß zu lesen, stell ich sie nochmal hier rein. Schließlich laufen noch immer viele Kinder mit zu kleinen Schuhen herum.

LG

Lotte Bundy

Kinderfuß und Kinderschuh

1. Der Kinderfuß ist besonders empfindlich, weil …

…er noch weich und formbar ist, denn die Knochen sind noch nicht so stabil, sondern eher wie Knorpel.
Der Fuß lässt sich deshalb in unpassende Schuhe zwängen und passt sich diesen leider sogar an – so kommt es gerade bei Kindern schnell zu Deformationen. Achtung Kinderfüße wachsen erstens sehr schnell und zweitens sehr plötzlich: Entweder regelmäßig im Geschäft nachmessen lassen oder – wenn möglich – die Einlegesohle herausnehmen und den Fußabdruck darauf überprüfen.
Mehr als die Hälfte aller 3-6jährigen trägt regelmäßig zu kleine Schuhe ohne zu klagen!

…er noch nicht so schmerzempfindlich ist, denn die Nervenbahnen sind noch nicht so verknüpft.
Kinder merken deshalb nicht selber ob Schuhe passen. Weder beim Kauf, nach wenn sie sie tragen. Lieblingsschuhe passen auch 3 Nummern zu klein noch. Besonders schwierig sind im Verkauf deshalb Eltern, die ihre 2 bis 3jährigen fragen: Passen die Schuhe?

• … er besonders weiche Haut hat, denn der Fuß hat noch keine Hornhaut.
Und wer sich selbst schon mal in neuen Schuhen Blasen geholt hat, weiß, wie schnell das geht. Deshalb idealerweise Lederinnenfutter oder weiche Polsterung, möglichst wenige Nähte. Passende Schuhe, die an der Ferse nicht schlupfen.


 Deshalb braucht er besonders flexible, weiche, passende Schuhe, die die Bewegungsfreiheit möglichst wenig einschränken und von innen möglichst wenig Nähte oder potentielle Druckstellen haben.

2. Ergänzung: Entwicklung des kindlichen Beines

Immer wieder wissen Fremde es besser: ‚Oh, das Kind hat aber O-Beine bzw. später X-Beine.’
Schnell landet man verunsichert beim Orthopäden und kommt mit monströsen Einlagen nach Hause, die das Bein wieder in die richtige Richtung korrigieren sollen. Sicher gibt es Fälle, in denen die Diagnose korrekt und eine Einlage notwendig ist. Aber: Das kindlich Bein streckt sich i.d.R. bis zum 10 Lebensjahr. Eine Entwicklung vom O-Bein übers X-Bein zum gestreckten Bein ist normal.

Siehe auch: http://www.paediatrie-hautnah.de/archiv/2000/12/ph0012_496.pdf

Im Übrigen sind nur 2 % aller Fußschäden angeboren, der Rest ist erworben durch unpassendes Schuhwerk, Bewegungsmangel oder den Versuch, den Kindern möglichst früh das Laufen beizubringen (Gehfrei).

3. Wozu braucht man überhaupt Schuhe?

…zum Schutz vor Kälte und Nässe.
Geeignet sind atmungsaktive, anpassungsfähige Materialien. Allen voran Leder, das besonders anschmiegsam ist und hervorragend Fußfeuchtigkeit speichert. Im Winter ergänzt durch Tex-Membranen (auf Leder oder Textilbasis), die wasserfest, aber dennoch atmungsaktiv sind (Strümpfe!).
Zu viel Schaumstoffpolster und Synthetik verführen zu Käsefüßchen.

…zum Schutz vor Verletzungen.
Leider liegen gerade in Haushalten mit Kindern desöfteren Gegenstände auf dem Boden, auf die zu treten keinen Spaß macht …

…um weichen Auftritt zu gewährleisten.
Ideal wäre regelmäßiges Barfußlaufen im Sand oder auf dem Rasen. Leider sind die wenigsten Wohnungen damit ausgestattet. Und auch in der Stadt gibt es leider viel zu viel Steinböden. Deshalb sollten die Sohlen aus einem weichen, nachgebenden Material sein, dass dem natürlichen Auftritt nachempfunden ist.

… und natürlich um gut auszusehen !
Wobei Geschmack relativ ist und m.E. aufgrund der Bedeutung der Passform nachrangig ist.
Höhere Absätze für kleine Mädels gibt es deshalb bei uns nicht.

 Der gesunde kindliche Fuß braucht an sich keine Unterstützung, Hilfestellung oder Korrektur.


4. Wann machen die ersten Schuhe Sinn?

…wenn das Kind anfängt zu laufen und auch draußen und auf sehr festem Untergrund läuft.
In der Praxis haben wir aber auch schon Kinder erlebt, die deutlich besser mit Schuhen liefen bzw. erst mit Schuhen lernten zu laufen. Vielleicht wegen des harten Untergrunds? Vielleicht weil die Festigkeit Sicherheit gibt?

Allerdings werden die Muskeln und Bänder am besten trainiert, wenn die Beweglichkeit des Fußes möglichst wenig eingeschränkt wird.

 Ein guter Kinderschuh lässt sich nicht nur im Ballenbereich knicken, sondern ‚verwringen’, d. h. er ist auch seitwärts biegsam.


5. Wie finde ich heraus, ob ein Schuh passt?

Was macht unpassende Schuhe eigentlich so schlimm? Im Gegensatz zu unpassender Kleidung sind unpassende Schuhe nicht nur unangenehm für den Moment, sondern können einem die Füße fürs Leben versauen.
Die gute alte Daumendruckmethode hat zwei deutliche Haken: Erstens haben die meisten Schuhe Vorderkappen, durch die man die kleinen Knubbelzehen kaum fühlen kann. Zweitens ziehen viele Kinder die Füße beim Druck unbewusst ein, so dass der Zeh weg ist.

A) Die Länge:
Bei neuen Schuhen: Fußlänge+Schubraum+Zuwachsraum
Zuwachsraum: Kinderfüße wachsen im Jahr durchschnittlich um 2-3 Größen, je nach Alter. Sie wachsen jedoch i.d.R. nicht kontinuierlich, sondern schubweise, manchmal auch erst der eine, dann der andere. Oder nur in der Länge und dann mal wieder nur in der Breite …
Eine Größe / Länge ist beim WMS-System als 6 2/3 mm.
Praxistipp: Zuwachsraum ca. 5-7 mm.

Wenn der Schubraum wegfällt, sind die Schuhe zu klein!
Schubraum: Der Fuß schiebt sich beim Gehen / Abrollen nach vorn. Ist dafür kein Platz, dann stoßen die Zehen bei jedem Schritt gegen die Vorderkappe und werden gestaucht.
Praxistipp: Schubraum ca. 5-7 mm.

Achtung: Die Längen-Zugabe (Schub+Zuwachs) hängt auch etwas vom Alter des Kindes ab: Bei den Laufanfängern ist eine zu große Zugabe hinderlich, weil die Kinder leicht stolpern. Lieber einmal öfter neue Schuhe!

So ist die Länge ausreichend:

1. Nach WMS-System. Füße messen. Die Schuhe nach WMS garantieren entsprechende Größen. Praxiserfahrung: Leider stimmt das irgendwie auch nicht immer.
2. Fuß auf eine Pappunterlage stellen. Fußumriss nachzeichnen, Pappstreifen mit 12-15 mm Zugabe (je nach Alter!) an längster Stelle ausschneiden und in den Schuh legen!
3. Bei vielen Schuhen kann man die Innensohle herausnehmen: den Fuß auf die Innensohle stellen – vorne sollen 12-15 mm (Daumenbreite) Platz sein, der Fuß sollte an den Seiten nicht überstehen.
4. Die Pi-Mal-Daumen Methode für auf die Schnelle: Linken Schuh unter die Fußsohle rechter Fuß halten, so, dass die überstehenden Sohlenränder nicht mitgerechnet werden. Vor dem großen Zeh sollte noch mindestens ein Daumen breit Platz sein!

B) Die Weite
Hier wird’s kompliziert, weil sich die Weite aus der Ballenbreite und der Spannhöhe zusammensetzt und sich damit kaum noch standardisieren lässt.
Zu enge Schuhe verformen den Fuß. In zu weiten Schuhen rutscht der Fuß nach vorn in den Schubraum hinein. Außerdem geben zu weite Schuhe keinen Halt und führen dazu, dass das Kind die Füße verkrampft. Außerdem können Schuhe, die zu weit sind unangenehme, scheuernde Gehfalten bekommen.

Leiern Kinderschuhe aus? Wenn sie passen nicht – denn ein Schuh gibt nur so viel nach, wie er Druck bekommt. Ist er weit genug, dann tritt er sich auch nicht aus.

In der Praxis werden zwar unterschiedliche Weiten empfohlen, wir haben jedoch immer wieder die Erfahrung gemacht, das zwei Paar Schuhe, die nach dem WMS mit der gleichen Weite ausgezeichnet sind, dennoch unterschiedlich weit wirken. Das liegt insbesondere daran, dass die Spannhöhe nicht standardisiert ist. Hier sind Kinderschuhe i.d.R. ja auch verstellbar (Schnürung oder Klette).

Deshalb: Immer Schuhe kaufen, die man ausreichend verstellen kann (Derby-Schnitt besser als Blattschnitt.) Im Zweifel kann man die Weite durch eine Einlegesohle ausgleichen.

Ob Schuhe in der Weite passend sind, kann man beim Probieren erfühlen und sehen.

Das WMS-System (Weiten-Maß-System oder Weit-Mittel-Schmal) ist ein freiwillige Vereinbarung verschiedener Hersteller bestimmte Standards einzuhalten. Das betrifft Länge und Breite, aber auch Höhe im Spannbereich und im Großzehbereich. Und: Auch bestimmte Standards hinsichtlich der Lederqualität und Schadstoffminimierung.



6. Markenschuhe oder No Names?

Markenschuhe bieten folgende Vorteile:
• Einhaltung der empfohlenen Zugaben bei den Größen, d.h. Markenschuhe sind groß genug.
Achtung: Auch Sportschuhe (Nike, Addidas etc.) fallen i.d.R. deutlich kleiner aus! Deshalb immer extra vermessen und nicht an den WMS-Größen orientieren.17
• Besonderes Augenmerk auf die Lederauswahl, d.h. die Zulieferer müssen schadstoffarme Leder liefern. Auch bei Klebern und Farbstoffen werden möglichst verträgliche Materialien gewählt.
Immer wieder fallen Billigschuhe bei solchen Tests unangenehm auf. Meist braucht man dazu allerdings keinen Test: Solche Schuhe stinken häufig zum Himmel.
• Die Produktion findet meistens in Europa statt – für Billigschuhe gilt häufig: Von Kindern gemacht – für Kinder gemacht.

Welche Marken gibt es? Was sind die Spezialitäten der Marken?

Klassische Kindermarken aus Deutschland und Österreich (WMS-Marken):
• Superfit (http://www.superfit.at/ )
Machen besonders weiche flexible Schuhe, ideal für die ganz Kleinen.
• Richter ( http://www.richter.at/ )
Allrounder unter den Kinderschuhen. Ist sehr engagiert bei der Weiterentwicklung des WMS.
• Ricosta (http://www.ricosta.de/ )
Ebenfalls ein Allrounder. Lauflernmarke heißt Peppino. Fallen eher etwas schmaler aus.
• Elefanten (http://www.elefanten.de )
Eine Traditionsmakre, die leider bei Deichmann gelandet ist.
• Däumling (http://www.daeumling-kinderschuhe.de/index_.html )
Sehr gute Qualität. Ausschließlich Lederfutter. Herausnehmbares Fußbett mit Größenkontrolle. Besonders stark in ‚Schmal’



7. Gebrauchte Schuhe?
Gängige Meinung ist: Ja, wenn sie noch richtig gut in Schuss sind und gut passen. Wenn die beste Freundin also noch einen Fehlkauf stehen hat, den Junior so gut wie nie getragen hat, spricht nix dagegen. Von ausgetretenen Schlappen ist abzuraten.
Grundsätzlich gilt: Besser gute Gebrauchte, als schlechte Neue.
Vorsicht allerdings bei EBAY. Schließlich müssen Schuhe probiert werden.

8. Wo man sparen kann!
Kinderschuhe werden nur kurze Zeit getragen und erscheinen vielen Kunden deshalb teuer. Sparen kann man, wenn man im Fachgeschäft nach Vorjahresmodellen oder Paaren mit kleinen Fehlern fragt (Wen stört schon, wenn der Sandkastenschuh verschossen ist?). Sparen kann man getrost auch bei den Sonntagsschuhen, die nur 3 Mal getragen werden. Kauft so was meinetwegen in preiswert und investiert das Geld lieber in die Schuhe, die die Kinder regelmäßig tragen.

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#pro

Kann ich nur Zustimmen!!!!
Super Bericht!! Sollte jede Mutter gelesen haben!!

Ebenso die Verkäuferinnen in den Schuhgeschäften!!

Ich vertraue inzwischen keiner Verkäuferin mehr, sondern kontrolliere lieber alles selber.
Da ich leider schon schlechte Erfahrungen gemacht habe!!
Bin in nen Laden die Verkäuferin: "Welche Schuhgröße hatte er den in den Schuhen die er anhat??" Ich: "26"
Die Verkäuferin: " Na dann brauch er jetzt 27" #schock und rennt zum Regal.
Erst nach einer Viertelstunde nachdem wir nix gefunden haben habe ICH dann das Messgerät geholt. Und sage und schreibe, Linus hatte schon 28.

Daher lieber selber kontrollieren!!!

lg


Dori

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vielen dank für eure antworten. das deckt sich mit meinem bauchgefühl! ich hätte mich vorher besser informieren sollen! aber ich hab eben auf die gute beratung vertraut! war mal wieder nix!!!

das ganze ist ja jetzt eine woche her und ich bin gespannt, was die mir dazu sagen. klar können die jetzt sagen, dass die füße auf einmal gewachsen sind... große hoffnungen mache ich mir da irgendwie nicht...

aber wir werden auf jeden fall mal hinfahren. und wenn ich einfach nur meinem ärger luft machen kann. dann geht es mir hoffentlich besser und beim nächsten mal bin ich schlauer!