Affektkrampf- wieder weggeschrien brauche Rat

Hallo, ich brauche Euren Rat und vielleicht auch ein bisschen Trost. Meine Tochter hatte sich vor zwei Monaten das erste Mal weggeschrien. Am Montag ist es wieder passiert, als sie ins Bett gehen sollte und heute mittag wieder. Ich hatte versucht, kurzfristig einen EEG-Termin im Krankenhaus zu machen, aber die konnte meine Aufregung gar nicht richtig verstehen und meinten, der Kinderarzt solle beurteilen, ob das notwendig ist.

Er meinte, es wäre ja bei ihr bereits mit drei Monaten ein EEG gemacht worden und alles untersucht worden, das wäre ein Affektkrampf. Er liess mir das durch die Arzthelferin ausrichten, ich habe dann noch mal mit ihm telefoniert und gefragt, ob sich denn in einem EEG nichts verändern könne und da meinte er, doch. Aber wir sollten erst mal abwarten. Heute wollte sie dann einen Keks haben und hat ihn nicht bekommen und ich merkte schon am Schreien und ihrem Zusammenbruch, das es wieder passiert. Ich habe sie dann angepustet, hat nichts genutzt und bin dann gleich zum Wasserhahn gelaufen, die anderen beiden Male, war ich zu weit davon entfernt, aber auch das kalte Wasser hat nichts genutzt. Sie guckte dann ganz starr, mein Mann hat es diesmal auch gesehen, aber er empfand es gar nicht als bewusstlos, aber ich habe auch ihren Kopf gehalten, dann kam sie wieder zu sich und war sehr anhänglich und weinerlich für einige Zeit und wieder sehr blass.

Ich fühle mich allein gelassen, weil die Ärzte es irgendwie nicht ernst nehmen. Es ist so ein schlimmes Gefühl, wenn das Kind bewusstlos ist und das kann doch auch nicht gut für das Gehirn sein.

Und wie soll ich das vermeiden? Es kommt immer ganz plötzlích, gerade war sie noch gut drauf und dann regt sie sich ganz doll auf, ich glaube nicht, dass ich sie dann noch durch irgendwas ablenken kann, es ist wirklich wie ein Krampf. Würde mich gerne austauschen, wer kann mir Rat geben?
Liebe Grüße
Sally

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ich schieb es nochmal nach oben, vielleicht weiss jemand Rat. Lieben Gruß

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Hallo Sally!
Ich kenne deine Sorgen nur zu gut.
Meine kleine Tochter Malin hat sich das erste Mal mit 10 Monaten weggeschrieen. Es war total furchtbar und wir haben die Feuerwehr gerufen, weil ich die Situation schlecht einschätzen konnte. Sie durfte nicht mit ihrer Schwester in die Badewanne und hat dann einfach nur geschrieen und ist blau angelaufen, Augen verdreht, Pfötchenstellung der Arme und wurde für einen kurzen Moment bewußtlos. Sie kam schnell wieder zu sich, war anschl. sehr müde.
Seit dem ist das immer wieder aufgetreten, gerne wenn sie ihren Willen nicht duchsetzen konnte. Zeitweise haten wir 2xtäglcih einen Krampf zu bewältigen.
Wir haben vor 4 Wochen ein EEG schreiben lassen und waren beim Neurologen (habe 8 Wochen auf einen Termin gewartet). Die Ärztin meint, das es Affektkrämpfe sind und keine Epilepsie. Hatte eigentlich auch nichts anderes erwartet.
Mittlerwile bleibe ich wirklich äußerst cool, lasse mich von dem Aufstand nicht beeindrucken und weiche auch nicht von Verboten ab. Ich glaube, das es das Einzige ist was hilft. Die Ärztin meinte, das anpusten, kaltes Wasser u.s.w. kaum was nützt. Die Kinder tragen keine Gehirnschäden davon, es schaltet sich eine Schutzfunktion ein.
Wie alt ist deine Tochter und in welchen Abständen und Häufigkeit kommen die Affektkrämfe vor?

Lg
Simone

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Hallo,
danke für Eure Antworten. Sie ist 20 Monate alt und hat vor 2 Monaten einen Anfall gehabt, dann letzten Montag und heute.
Ich mache mir Sorgen, dass es nicht gut für das Gehirn ist. Sie hat in der Nacht nach dem Krampf am Montag sehr lange, ca. 3 Stunden, sehr tief geschlafen. Kann das zusammen hängen? Welche Untersuchungen müsste man machen, welche nicht?
Liebe Grüße und vielen Dank!
Sally

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Ich würde das auf jeden Fall mit einem EEG klären lassen. Ich war mit Malin in einer Kinderklinik mit Epilepsiesprechstunde.
Welche Farbe bekommt denn Deine Tochter? Läuft sie blau an oder wird sie blaß? Wenn sie blaß wird, sollte man auf jeden Fall ein Herzproblem ausschließen.
Zeichen für Affektkrämpfe sind ein vorhergehendes Ereignis s.g. Trigger (z.B.Ärger/Wut, Schmerz,Schreck), sie werden blau, es geschieht i.d.R nur bei den Eltern und nur sehr selten bei anderen Personen.
Die Intervalle gehen ja noch, aber ich kann Deine Sorgen nur gut verstehen. Such Dir nen Spezialisten (Neuropädiater) und lass es abklären. Es wird dir dann besser gehen. Vor allem bleibe ruhig und konsequent in der Situation. Die Kinder bekommen den Bogen schnell raus und setzen ihren Krampf ein um Dinge zu erreichen.

Viel Erfolg und starke Nerven,
Simone

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Hallo Sally,

ich kann mir vorstellen, wie belastend die Situation für Dich ist und wieviele Sorgen Du Dir machst.

Die Tochter meiner besten Freundin (mein Patenkind) hat diese Affektkrämpfe auch seit sie ungefähr ein knappes Jahr alt ist. Klar hat sich meine Freundin erst auch unglaublich Sorgen gemacht, aber zwei Kinderärzte haben sie beruhigt (sie ist selbst auch Ärztin). Beide meinten, je mehr Aufmerksamkeit sie den Anfällen schenken würde, desto häufiger würden sie vorkommen, da die Kinder diese Anfälle "herbeiführen", weil etwas nicht nach ihrem Kopf geht.

Seitdem nimmt sie die Anfälle total gelassen hin, also hält sie einfach nur fest und wartet, bis der Anfall vorbei ist, bleibt aber bei dem, was sie vorher gesagt hat und die Anfälle finden inzwischen im Schnitt nur noch ca. 2 Mal im Monat statt. Ach ja, sie ist jetzt 18 Monate alt.

In der Kinderkrippe hatte sie wohl auch schon zwei Mal einen Anfall, aber auch dort gehen sie sehr gelassen damit um. Die Erzieherinnen meinten, das sei nicht soooo außergewöhnlich.

Ich hoffe, ich konnte Dich ein wenig beruhigen.

LG

Andrea mit Ilija

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Hallo Sally,

vor kurzem kam ein Bericht über ein Kind mit Affektkrämpfen. Die Mutter hat sich auch Sorgen gemacht und hat einen Psychologen eingeschaltet.

Ich kann Dir nicht genau mehr wiedergeben was alles im Bericht vor kam aber ich weiß das der Psychologe der Mutter den Tipp gegeben hat konsequenter zu sein. Das die Mutter zuviel durchgehen läßt und das Kind "verwöhnt" ist.

Er meinte das sich das "verwächst" und irgendwann nicht mehr auftritt. Die Mutter solle damit gelassen umgehen und es halt so hinnehmen.

Anmerkung: das ist eine Wiedergabe des Berichtes aber nicht meine Meinung! Ich bin der meinung man kann Kinder nicht verwöhnen, aber konsequenz brauchen Kinder - das stimmt.
Meine Tochter wächst auch verwöhnt und mit viel Liebe auf... ich denke es ist auch Karaktersache.

Dir alles gute und das Du die Sorgen nicht mehr zu oft haben mußt. Ihc würde übrigens einfach einen Termin beim Neurologen machen und das abklären lassen. Sicher ist sicher und Du bist dann ruhiger. Der Kia hat ja nicht zu entscheiden zu welchem Arzt Du gehst.

lg

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Hallo,
danke, das werde ich auch machen. Ich habe die gleiche Meinung wie Du zu Konsequenz und Liebe. Wir fahren jetzt gleich in Urlaub und Ende Juli haben wir einen Termin beim EEG. Liebe Grüße
Sally