Pendelhoden

Hallo

wer kennt sowas und hat Erfahrungen damit?
Ich mach mir ständig dazu Gedanken. Mein Sohn ist ja ansonsten total süß und gesund.
Jedesmal wenn wir beim Ki-Arzt sind und ihn drauf anspreche, sagt er: "Abwarten und weiter Beobachten"

Es ist so: Meisstens wenn ich Nico auspacke sind beide Hoden nicht da. Früher war immer der rechte da und der Linke nicht. So einmal am Tag sind dann doch mal beide Hoden da. Und da liegt der Punkt. Der Arzt macht erst was, wenn sie gar nicht mehr ertastbar sind.

Wie lange kann man da denn was rausschieben? Oder wie dringend ist es, das was gemacht wird - und wenn: Was? Wie läuft denn so eine OP ab? Ist die mit Krankenhausaufenthalt? Bei uns in der Nähe starb vor ein paar Jahren ein Kind wegen einer zu hoch dosierten Narkose, da hab ich natürlich auch eine rießen Bammel davor und zögere die Entscheidung deshalb auch immer wieder ein Stück weit nach vorne raus...

Kann mir jemand mal was dazu schreiben?

Vielen Dank im Voraus!

LG
Melanie mit Nico (fast 15 Monate)

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Hallo,

mein Sohn hatte auch einen Pendelhoden. Das hat sich verwachsen.

Jetzt ist er 9 und die Hoden sind da, wo sie hingehören - ohne OP.

LG Marion

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Hallo Melanie,

gerade heute hab ich mal wieder mit unserem Kinderarzt darüber gesprochen. Unser Großer ist knapp 2 1/2 und seine Hoden verhalten sich in etwa wie die Deines Sohnes.

Er sieht bei ihm derzeit auch keinen Handlungsbedarf, wir sollen beobachten. Gefährlich sei es nur, wenn die Hoden ständig oben wären und sich, nachdem man sie heruntergeschoben hat, sofort wieder nach oben ziehen.

Die OP wäre ein kleiner Eingriff, der u.U. eine Nacht stationären Aufenthalt erforderlich macht. Dabei würde man die Hoden am Hodensack fixieren und den Leistenkanal, durch den sie sich immer wieder nach oben ziehen, verschließen. Es soll für die Kinder nicht wirklich schlimm sein.

Wir warten weiter ab. Sollte sich ein Gleithoden mit der oben beschriebdenen Symptomatik entwickeln, lassen wir ihn sofort operieren. Tut man dann nichts, kann nicht nur die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigt werden, sondern auch das Hodenkrebsrisiko steigen.

Liebe Grüße,
Nadine mit Nils und Björn

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Moin Melanie,

zunächst einmal wird eine Hormontherapie durchgeführt, die den Testosteronspiegel ansteigen lässt und den Hoden zum Herabgleiten stimuliert (zuerst für etwa 4 Wochen als Nasenspray und wenn das nicht ausreicht in Spritzenform).
Bringt die Hormontherapie nicht den gewünschten Erfolg, muss operiert werden.

In den meisten Fällen reicht die Hormontherapie aus.
Man sollte spätestens mit 2 Jahren mit der Therapie beginnen. (Manche Ärzte raten auch vorher dazu, das ist von Fall zu Fall und Arzt zu Arzt etwas verschieden.)

LG und gute Besserung

Sun

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Vielen Dank ihr Lieben!

Wir waren gerade Baden und da waren die Hoden kontinuirlich unten.
Auch nach dem Baden. Vielleicht ist es ja tatsächlich so, dass das Wickeln für Nico meisst eine Stresssituation ist (er mags natürlich- wie wohl viele anderen Kinder- auch nicht so gerne) und schreit, wenn er merkt, dass er zum wickeln hingelegt wird und die Hoden ziehen sich dann in dem Moment zurück?
Wenn tatsächlich noch Zeit mit dem Handlungsbedarf ist, werde ich weiter beobachten und ihn im Sommer nächstes Jahr häufiger im Garten ohne Windel lassen. Da sehe ich ja, ob das beim Wickeln vielleicht nur eine schlechte Momentaufnahme ist, oder ob die Hoden wirklich zu selten da sind, wo sie hingehören...

LG
Melanie