Was hättet Ihr getan? Eine blöde Busfahrt (lang)

Hallo,

gestern habe ich am eigenen Leib erfahren, wie kinderfreundlich meine Mitmenschen sind...
:-(
Wie hättet Ihr reagiert? Sehe ich was falsch? Meinungen her.

Nachdem ich meinen Großen im Kindergarten abgeliefert hatte, fuhr ich mit meiner 16 Mon. alten Tochter im Buggy im Lienenbus zum Einkaufen in die Stadt runter (etwa 25 Min. Fahrzeit)
Wir fahren mehrmals wöchentlich mit dem Bus. Also Nichts aufregendes mehr für meine Kinder.

Wenn die Kleine wach und munter ist (Hinweg) darf sie auf meinen Schoß sitzen. Hier bleibt sie friedlich sitzen (bis auf gelegentliche "Drückwünsche"). So kann ich ohne Probleme den (noch leeren) Buggy mit einer Hand festhalten. Dann haben wir ne Menge Spaß (Mit anderen Mitfahrern flirten "och, ist die aber süüüß?" und aus dem Fenster Sachen mit Mama sehen ist toll)

Auf dem Rückweg ist sie oft müde, schläft meist ein. Dann lasse ich sie im Buggy (natürlich angeschnallt).
So auch gestern. Der Bus kommt, ist gut gefüllt, ich bekomme den linken Platz zum Hinstellen. Und auch sogar einen Sitzplatz daneben. (So kann ich den Buggy, nun gefüllt mit Einkäufen und Tochter, auch mit beiden Händen festhalten) Zum Umdrehen des Buggys ist aber wegen den Leuten kein Platz mehr. So muß meine Kleine eben an die Buswand schauen. Sie schläft ja eh gleich ein. Dachte ich...
Nun ist sie aber zur zeit etwas Wutköpfiger als sonst.
Plötzlich quengelte sie rum, sie war ja müde. So hatte es auch keinen Zweck, sie rauszunehmen. Dann hätte sie auf meinem Arm weiter Theater gemacht und ich hätte neben dem schweren Buggy noch mit einer wutzampelnden jungen Damen zu kämpfen gehabt, die womöglich noch die Sitznachbarin angestoßen hätte.
Diese war eine Frau älteren Jahrgangs (70?) mit div. Einkaufstüten umstellt.
Und damit meine Tochter nicht von meinem Schoß rummst, beließ ich sie im sicheren Buggy.
Ich versuchte sie mit allem Möglichen vom Quengeln abzulenken: Spielen mit TEddy, Schnuller, Wasser, Keks, Hör mal etc. Nur eben sicher drin lassen.

Leider sah meine Lütte das gar nicht ein und brüllte nun um so mehr, wollte doch partout anders.
Mein kleiner Wutkopf schrie sich in Rage. Und mit 16 Mon. ist sie schon etwas lauter als nen kleines Baby.

Das war mir schon unangenehm. Aber einige von Euch wissen ja auch, dass man lieber nict nachgibt, sonst wird es immer mehr. Oder? (siehe "Supermarkt-Trotzgeschichten") Dachte ich so.
Naja, dann kamen die ersten Kommentare (sie schrie jetzt seit einer Haltestelle, etwa 3 ewig lange Minuten): "Nun beruhigen sie doch ihr Kind", "Das ist ja unmöglich" Und bitterböse rausgekeift. "Nun nehmen sie doch ihr Kind raus" "Was sind sie für eine Mutter", etc.
Inzwischen hatte ich mich neben den Kinderwagen gestellt und veruchte sie hier zu beruhigen.
Jetzt war ich am Kochen. Wie kamen die dazu, nach 3 Minuten mir zu erzählen, was ich in dieser Situation zu tun hatte? Ich kannte meine Tochter doch viel länger. Und bei solchen, bisher nur zuhause auftretenden, Wutanfällen half nur, durchhalten! Nach einigen Minuten hatte sie sich bisher immer wieder eingekriegt.
Nach 5 Minuten (inzwischen 3-4 Haltestellen) und viel Gekeife (ich wagte es doch tatsächlich der Frau neben mir zu erwidern: "Wie kommen sie dazu mir zu erzählen, wie ich mein Kind zu erziehen hab!" - Schlagfertiger war ich leider nicht) kam doch tatsächlich der Busfahrer an der Haltestelle zu mir nach hinten und rief: "Nun beruhigen sie doch endlich ihr Kind!!!!" Ich etwa: "Was meinen sie, was ich hier versuche?" Er: "So geht das nicht" Ich: "Und was solle ich tun, etwa aussteigen?" Er: "Ja!!!!"
Das war ich so baff! und bin doch tatsächlich wütend ausgestiegen!
Natürlich habe ich mir nicht die Busfahrernummer geben lassen. War so aufgewühlt.
Fühlte mich ungerecht behandelt. Hinauskomplementiert! Alle Schnepfen siegessicher im trockenen Bus.
Ich blutkochend im herbstlichen Wetter auf den nächsten Bus wartend. Tochter nun zufrieden, weil raus ausm Bus.
Alle hatten mich" besiegt". Heuleelend! Leider waren wir noch nicht zu Hause (4 Haltestellen fehlten noch)

Beim Warten auf den nächsten Bus kam wieder neue Fahrgäste. EIne ältere Frau mit Blick auf meine nun friedliche Tochter: "Ach ist die niedlich...!"
"Warts nur ab", dachte ich, " wenn Du mal im Bus mit der kleinen Bockwurst sitzt. Dann erzählst Du uns aber was anderes!"

Ich bin seit meiner Schulzeit Busfahrer. Habe beim Busfahren immer alles "vorbildlich" gemacht.
Nun habe ICH einmal für 10Minuten eine kleine Wuttochter und ich muß unter hämischen Blicken aussteigen. UNFAIR.
Da werden quer durch den Bus Gespräche gebrüllt, Handygespräche in unerträglichen Lautstärken abgehalten, Handygeklingel, Playergewumme, etc. Alles egal. Aber ein schreiendes Kind ist unerwünscht!
Und zur Krönung kommt der Busfahrer der Meute noch zu Hilfe.

Ich habe mein Kind nicht misshandelt. Wollte es richtig machen.
Was hättet Ihr an meiner Stelle getan?
Und wenn Madame nun ne neue Entwicklungsphase hat und Busfahren mit Mama nun zu den "Undo"-Dingen auserkoren hat, soll ich dann jedesmal aussteigen????

So, jetzt habe ich mir Luft gemacht.
Macht mich nieder... (geht hier leider oft so. Aber ich musste es mal loswerden!)

Moni

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Ach Moni, so eine Situation hat sicher schon jeder erlebt, der hin und wieder die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt. Und wie mans macht ist es falsch. Also ärger dich nicht weiter. Ich lass meine Kinder im Bus auch lieber im Buggy, der steht stabiler, als wenn ich die beiden ausbalancieren muss, die Busfahrer fahren ja wie die Irren.

Meine Tochter hatte auch mal einen Superwutanfall im Bus mit Gekreische und allem drum und dran. Die anderen Mitfahrer schon total genervt und kurz vor der Mobbildung, als ich einen Euro gezückt habe und Töchterchen gefragt habe ob sie dann brav ist. Töchterchen kennt natürlich Geldeswert (ein Euro = zwei Eier) und nickt selig. Die Blicke waren Gold werd #schein

2

Äh wert.

3

Hallo Moni,
ich würde mich noch bei der Busgesellschaft über den Fahrer beschweren!#aerger
Die können ja anhand des Dienstplanes feststellen welcher Fahrer das war.

Bei Katharina hatte ich bis jetzt immer Glück, das keiner was gesagt hat wenn sie mal am knüttern war.

Damals bei meinem Bruder ( also vor knapp 15 Jahren) hatte ich auch mal so einen d... Busfahrer.
Das werde ich nie vergessen.:-[
Beim einsteigen in den Bus halfen noch andere Gäste, dann wurde der Bus leerer und ich bin dann auch ca. 5 Haltestellen alleine mit Kinderwagen gefahren. "Damals" waren das noch die Busse wo man 2 Stufen hatte.
Als ich dann rief: Entschuldigung, könnten sie mir mal anpacken helfen?
Meinte der: Wie? Soll ich jetzt aufstehen und mit anpacken?
Ich dann : Ja, wäre schon schön , mein BRUDER ist erst 8 Wochen alt und am schlafen.
Ach so ist dein Bruder und dann half er.:-[


Lg, auch an Deine "kleine Bockwurst" (den Ausdruck hab ich noch nicht gehört;-))
Verena

4

Hallo Moni,
ich möchte dich nicht niedermachen, denn dein Ärger ist nachvollziehbar für mich.
Die Reaktion des Busfahrers ist daneben, darüber müssen wir uns nicht unterhalten.
Ich weiss nicht, ob das zu seinen Rechten gehört, aber an deiner Stelle würde ich nochmal das Gespräch mit ihm suchen. Du weisst doch sicherlich die Buslinie und die Uhrzeit, anhand dessen wird man bei den Verkehrsbetrieben auf jeden Fall den Fahrer ermitteln können.
Von daher wäre mein erster Weg dorthin mit einer förmlichen Beschwerde, in der ich um Stellungnahme des Busfahrers ersuchen würde.
Und nun kommt das Aber ;-)
Ich hätte auch nicht wie du reagiert.
Auch meine Tochter hatte Tage, an denen sie mal gequengelt hat in der Tram. Und wenn alle Beruhigungsversuche partout (wie in deinem Fall) nichts gefruchtet haben, bin ich freiwillig ausgestiegen.
Nicht so sehr, weil mir selber das unangenehm war, sondern eher, weil meine Tochter in dem Moment ja ein Problem hatte, das ich zu lösen versuchte. Und wenn erstmal aussteigen und eine Haltestelle laufen die Lösung war, habe ich das eben getan.

Du schreibst:
>>>Aber einige von Euch wissen ja auch, dass man lieber nict nachgibt, sonst wird es immer mehr. Oder?

Das sehe ich eben anders. Konsequenz ist gut und richtig, aber ich mache die Konsequenz von der seelischen Verfassung meines Kindes abhängig.
In deinem Fall sähe die Konsequenz für mich so aus, dass ich wie gesagt nachgegeben hätte. Dein Kind hatte schliesslich erstmal die kräftigeren Argumente ;-)
Du schreibst ja auch
>>>Tochter nun zufrieden, weil raus ausm Bus.

Damit hast du doch eine Lösung gefunden. Fürs nächste Mal weisst du dann zumindest erstmal, dass du vielleicht von selber in so einer Situation dann einfach erstmal aussteigst und ne Runde an der Luft drehst, anstatt auf deiner Konsequenz zu beharren.

LG

5

Hallo Moni,

tja, da hast du wohl als Frustbolzen deiner Mitfahrer herhalten müssen...

Kind schreit, ist ja nicht nur stressig für dich, sondern auch für die anderen, gerade auch die Lautstärke, die du erwähntest.

Alle genervt, wollen auch alle nach Hause und "ihre Ruhe haben", da ist so eine Situtation natürlich ein gefundenes Fressen! Einer fängt an zu meckern, dem/der schließen sich noch weitere an, usw. usf. ...

Wenn ein (Klein)kind weint, wird halt eine bestimmte Saite in einem Menschen angeschlagen, die besagt, daß man das arme Wesen doch beruhigen müsse. Das "arme" Kind hat doch bestimmt Schmerzen, Hunger, Durst oder was weiß ich nicht noch alles.

Du warst halt mitten im "Erziehen" ist - wie du ja auch richtig sagst, deine Sache. Das konnten nur deine Mitfahrer sowie der Busfahrer nicht wissen. Wärst du von einer anderen "Sorte Mensch" umringt gewesen, hättest du wahrscheinlich mitleidige Blicke ohne jegliche Kommentare bekommen.

So ist das mit dem Busfahren - wahllos zusammen gewürfelte Charaktere auf einem engen Raum ohne Fluchtmöglichkeit.

Du mußt Dich nicht ärgern. Du kennst dein Kind am besten und weißt schon, was du tust.

Ich an deiner Stelle hätte meine Tochter jedoch eher aus dem Wagen genommen und dann gesehen, was passiert oder wäre evtl. tatsächlich freiwillig ausgestiegen und zu Fuß nach Hause gelaufen bzw. eine kleine Strecke und dann, wenn es dem Kind wieder besser geht, weiter mit dem Bus gefahren. Will sagen, ich hätte nicht die Nerven, so lange das Gebrülle mitzumachen.

Wie gesagt, das ist einfach eine Frage der Perspektive, da kann so eine Reaktion einfach dabei heraus kommen.

Gruß, Isi#blume

6

Hallo,
natürlich ist es total ätzend sich von anderen Leuten dumme Kommentare anhören zu müssen.
Allerdings hätte ich mein Kind auch nicht so lange schreiend im Buggy gelassen da ich es auch ziemlich unangenehm für die anderen Fahrgäste finde.
Ich selber fand`s immer ziemlich nervig wenn mein Sohn einen Schreianfall bekam aber meist fiel das nicht so unterwegs auf. Im Bus aber ist ja auch kein Entkommen und daher hätte ich mein Kind auch rausgenommen.

LG z.

7

Hallo Moni,

es ist natürlich richtig das Du dein Kind am besten kennst!
Aber ich hätte wahrscheinlich meine Kleine auch heraus genommen.
Kann es einfach nicht Ertragen wenn meine Kleine ein Problem hat.

LG
Melanie

8

Die Frage von Dir: "Soll ich aussteigen?" war ziemlich dumm. Ich hätte mein Kind auch raus genommen. Aber ich würde mich an Deiner Stelle beschweren. Eine Mutter aus dem Bus zu werfen, weil das Kind schreit, geht gar nicht.
Wie sagte hier mal ein Busfahrer zu Leuten, die sich beschwerten: "Als sie so klein waren, haben sie auch manchmal geschrien."
Katrin

9

hi moni,

warum niedermachen? gibts doch gar keinen grund zu.
alles was ich dir vorwerfen w ü r d e ist, daß du ausgestiegen bist!? warum? ich wär extra schon dringeblieben. da bin ich zu stur zu, mir von fremden in erziehungssachen was sagen zu lassen.
also beim nächsten mal: nicht aussteigen! du bezahlst doch für die fahrten genauso wie die anderen und kinder sind nunmal was, was das leben mit sich bringt. basta.

du hast die nummer vom busfahrer? prima. gleich meldung machen! vergiss das bloß nicht!

und: solang man sich vor den deppen rechtfertigt, bietet man nur immer wieder neue angriffspunkte. ignorieren hilft am besten.
kennst du "die ärzte" mit dem lied "lass die leute reden..."? #aha


also nich ärgern, gibt nur falten. ;-)

lg
yamie mit jessica emily - 19 monate

10

Hallo Moni,

du weißt ja sicher, um wieviel Uhr du mit welchem Bus in welche Richtung anbgefahren bits. Ich würde eine Beschwerde schreiben. Mit diesen Daten kann man nämlich durchaus rauskriegen, welcher Busfahrer das war. Und nächstes mal ignorierst du einfach alle um dich rum und steigst nicht aus. Ich habe sowas leider auch schon erlebt, die Mutter stieg auch aus. 1 Woche später hatte ich denselben Busfahrer und meinen Mann dabei. Unser Kind schrie. Wir sollten aussteigen. Mein Mann hat den so ausgezählt, der hat kein Wort mehr gesagt.

LG Denise