Er kann nicht alleine sein / spielen .. (15 Monate)

Hallo,

ich suche mal Rat. Mein kleiner ist so sehr anhänglich und es wird einfach nicht anders. Er ist nun 15 Monate, und verfolgt mich in jeden Raum. Selbst auf Toilette geht er mit. Auch wenn er was spannendes am Fenster sieht und ich sage ich gehe kurz raus / bin gleich wieder da .. muß er mit. Selbst wenn er im selben Raum spielt und ich mich nur wenige Meter vom ihm entferne ist er hinter mir her und schreit. Auch jetzt - er steht hinter mir am Fenster und schaut die Vögel und Auto´s aber ich muß neben ihm sitzen sonst schreit er.

Wir haben schon vor Weihnachten begonnen, nur noch neben ihm zu sitzen und ihn nicht zu bespielen. Das ist sogar o. k. für ihn, aber wehe wir entfernen uns nur einen Meter.

So ist das ja nun dann bei vielem - kochen, Waschmaschine einräumen, mal etwas lesen geht gar nicht.

Entgegen der vielen Vorwarnungen von anderen Müttern ("lass ihn schreien, mach die Tür zu, ...) , hatte ich immer die Hoffnung, dass er irgendwann auch mal alleine spielt etc.

Nun hat mir am wochende eine Oma erzählt, dass ihr Enkel auch nur spielen kann, wenn jemand neben im sitzt - der ist nun schon 4 Jahre. Also nichts damit, das es sich mal von selbst erledigt.

Das Faß zum überlaufen hat nun am Wochende ergeben, das mein Mann die "Flucht" ergriffen hat und erst Stunden später wieder kam. Er wollte mal nach einer stressigen Woche einen ruhigen sonntag. Ich kanns verstehen - allerdings hab ich dafür das Chaos in der Wohnung - weil Aufräumen mit Kind ist auch nicht möglich.

oh je ist sehr lang geworden (schreib grad mit Kind auf dem Arm- weil er mal wieder keine ruhe gibt)

mußte mal meinen frust niederschreiben

hoffentlich hat jemand einen rat für mich

1

Hallo,

ich denke, du erwartest zu viel.
In dem Alter ist das völlig normal.

Du kannst versuchen, ihn in die Hausarbeit mit einzubeziehen, normalerweise helfen die Kleinen gerne, wenn man sie darum bittet.
Wenn es gar nicht anders ging, habe ich in dem Alter auch noch ab und zu das Tragetuch benutzt.

LG

2

Danke für deine schnelle Antwort

Es wäre schön, wenn ich glaube könnte, dass wäre noch alles altersabhängig normal - aber irgendwie sehe ich bei denn gleichaltrigen nicht diese "Abhängigkeit" zur Bezugsperson. Da hängt keiner mehr am Bein (manchmal im warsten Sinne des wortes).

Bei der Hausarbeit beteiligen - ja klappt super beim staubsaugen, wäsche in waschmine räumen und staubwischen. Beim Einräumen der spielsachen oder putzen / bügeln gibt es nur noch mehr chaos.

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Vergleiche niemals andere Kinder mit deinem eigenen. Kinder sind unterschiedlich in Temperament und Bedürfnissen. Diese Selbstständigkeit kann man nicht anerziehen, sie kommt von selber. Manche werden früher eigenständiger, andere nicht.

Dein Kind verhält sich aus meiner Sicht altersgerecht und zwar genauso wie er es braucht.

Und was den 4jährigen betrifft: Du kannst nicht in die Zukunft erziehen. Völlig wurscht, ob deiner möglicherweise auch mit 4 noch Gesellschaft beim Spielen braucht oder nicht, jetzt ist er erst 1 Jahr alt und braucht dich ganz bestimmt. Nimm das Bedürfnis ernst. Wenn er 2 oder 3 oder 4 wird, kann sich das alles ändern und selbst wenn nicht, dann kannst du einem 3jährigen schon weit besser erklären, warum du keine Zeit hast, als einem Kleinstkind, das eben erst aus dem Babyalter herauswächst.

Zudem kommen viele Kinder mit 2 oder 3 in den Kindergarten, da entwickeln sie sich sehr schnell sehr stark. Vielleicht nützt euch ein Spielkreis etwas?

3

Huhu,

also, Schreien lassen und Türen schliessen finde ich ja echt heftig, ich denke, das bewirkt eher das Gegenteil. Ich finde es in dem Alter auch ganz normal. Julian ist auch so. Wenn ich aus dem Raum gehe, ist das Geschrei gross. Allerdings lässt er sich auch schnell wieder beruhigen, es ist nur der Akt der Trennung an sich.

Man muss sich mal vor Augen halten, dass Bedürfnisse nicht weniger werden, wenn man sie ignoriert. Bei Hunger sieht man das ja ganz klar (erst wenn ich etwas esse, geht der Hunger weg), aber bei Nähe, Geborgenheit etc. ist es halt genauso. Erst, wenn das Bedürfnis befriedigt ist, kann man an etwas anderes denken.

Meine Idee ist deshalb, nimm Dir doch einfach bestimmte Stunden am Tag, wo Du Dich ganz intensiv mit ihm beschäftigst und wirklich mit ihm spielst, Bücher anschaust etc. Vielleicht hat er dann irgendwann mal ausreichend Mama, und er kann danach auch mal etwas alleine machen.

Wenn man sich immer nur halbherzig (und das ist kein Vorwurf, ich kenne das sehr gut, mir geht es auch sehr oft so) mit dem Kind beschäftigt, haben wohl beide nichts davon. Für ihn ist es kein richtiges Spielen, und man selbst hat in der Zeit auch nichts hinbekommen, also kann man es doch gleich richtig machen.

LG

Hanna

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hallo,
was erwartet ihr denn? alleine spielen und ausruhen könnt ihr euch, wenn sich euer kind später mit anderen kindern trifft und verabredet. ins zimmer sperren und ruhe haben? was hattet ihr denn für eine vorstellung? mit 15monaten ein erwachsenes kind? und wenn ihr mal eine auszeit braucht, dann müsst ihr euer kind mal bei einer oma oder babysitter abgeben, aber eure vorstellungen von einem leben mit kind werden sich nicht so erfüllen, wie ihr es euch wünscht. und was heißt denn, dass ihr euer kind nicht mehr "bespielt"? das arme kind. es sucht eure nähe, will von euch lernen, will zu schauen, nachahmen und ihr seid nur damit beschäftigt euch zu überlegen, wie es alleine spielt????ich finde es auch traurig von dem vater, dass er scheinbar kein interesse hat, sich dem kind zu widmen. auf dem sofa sitzen und in ruhe durch das tv-programm zappen ist vorbei. und ich finde es mies, dass er dich dann alleine hängen lässt, obwohl du sicherlich auch mal entlastung brauchst. aber eins ist klar: euer kind braucht euch und will nicht irgendwo in einem raum alleine sitzen und spielen. von dieser vorstellung müsst ihr euch verabschieden, integriert euer kind in euer leben. z.b. kann man doch am wochenende den mittagsschlaf des kindes wunderbar zum familienkuscheln nutzen. alle kuscheln in einem bett und schlafen ne runde: erholung für alle! zusammen ist das motto.
alles gute und rede mal mit deinem mann
lg,babe26 mit tobias(*09.10.2005) & #baby(22+5)

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Hä?
Das ist doch ganz normal!
Er braucht deine Nähe und will (noch) nicht allein sein. Mein größere Sohn läuft mir auch den ganzen Tag hinterher und will immer dabei sein. Na und? Mitlerweile kann er die Spülmaschine, die Waschmaschine, die Kaffemaschine etc. bedienen. Und wehe ich lass ihn nicht Staubsaugen...
Natürlich würde alles schneller ohne ihn gehen, aber alles würde weniger Spaß machen!

Deinen Partner kann ich zwar irgendwo verstehen.Man braucht auch mal seine Ruhe - aber unser Leben ist mit Kindern nun einmal anders als ohne Kinder!

In wenigen Jahren findest du es wahrscheinlich schade, dass dein Sohn nur noch ständig mit Freunden unterwegs ist - sieh es mal so!

LG Inga + Jan (20 Monate) + Lasse (5 Wochen)

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Hallo,

einen Rat habe ich jetzt nicht gerade für Dich. Aber Du bist nicht allein mit so einer Situation. Es gibt ganz viele von uns, denen es mehr oder weniger so geht.

Allerdings erwartest Du doch realtiv früh schon sehr viel von Deinem Kleinen.

Bei uns ist es so, das wir so etwas phasenweise habe. Z.B. , wenn etwas vorgefallen war.

Als Konstantin etwa 19 Monate alt war, waren wir auf einer Party (das erste mal), er hat nach uns gebrüllt aber Schwiegermutter hat nicht angerufen, sondern das ganze Gezeter eine Std. mitgemacht, bis er vor Erschöpfung eingeschlafen war. #klatsch
Danach hat er mir 3 Monate am Rockzipfel geklebt.

Im Dezember hat sich auf einmal alles gewandelt und so konnte ich beruhigt ab Januar meinen Teilzeitjo beginnen. :-)

Aber nun hängt Konstantin wieder an meinem Rockzipfel. Ich kann an meinen freien Tagen nichts ohne ihn machen. Wenn er mittags schläft, muss ich sehen, dass ich alles innerhalb einer Std. hinbekomme. Denn er wacht zwischendrin auf und verlangt nach mir #schmoll.
Wenn ich Glück habe, so wie gerade im Moment schläft er noch mal ein, ohne meine Hand halten zu müssen.

In Bezug auf's alleine spielen, so fängt Konstantin gerade eben so langsam damit an. Aber höchstens mal 15 Minuten. Und manchmal will er auch gar nicht gestört werden.

Also, gib Deinem Kleinen noch ein bischen Zeit.

Liebe Grüße

Susanne #klee

PS: Konstantin ist am 25.12.07 zwei geworden.

8

Hallo Pia,

läuft der Kleine schon? Bei meiner Tochter war es auch so, bis sie losgelaufen ist. Ein paar Tage später hat sie dann angefangen die Wohnung unsicher zu machen.

Ich würde nicht versuchen ihn "abzuwimmeln" (sorry für den Ausdruck, soll keine Beleidigung sein), sondern ihm die Nähe und Aufmerksamkeit zu geben, die er braucht. Spiele ganz konzentriert mit ihm, nehme ihn von alleine überall mit hin, so dass er merkt, wie gerne Du ihn bei Dir hast.
Versuche es doch mal vorsichtig mit Verstecken spielen. Erst nur in einem Zimmer, z.B. hinter der Wickelkommode ganz kurz verstecken und mit einem "Kuckuck" wieder auftauchen. Wenn er Spaß daran hat, dann mal die Zeiten verlängern oder auch mal von außen an der Zimmertüre verstecken. Aber immer nur so, dass er keine Angst bekommt. Das ging bei uns ziemlich gut. Er lernt, dass Du wieder wiederkommst, auch wenn er Dich mal nicht sieht.

Was die Hausarbeit angeht, kann ich Dir nur den Tipp geben schneller zu sein als der Kleine :-) Ich weiß ja nicht, wann er aufsteht, aber bei uns geht es so:
Ich stehe so ca. 5.00Uhr auf, ziehe mich an und mache alles das schonmal was leise ist und besser ohne Kind geht. Wenn Louisa wach ist, mache ich nach dem Frühstück und ein bisschen gemeinsamen (!) Spielen mit ihr auch etwas zusammen, z.B. Wäsche anstellen. Wäsche die zu falten ist, nehme ich z.B. immer mit ins Kinderzimmer. Ich falte sie auf der Wickelkommode und Louisa spielt dabei in ihrem Zimmer. Was noch an Hausarbeit übrig bleibt, mache ich dann während des Mittagschlafes oder abends. Allerdings versuche ich es so zu halten, dass das nicht mehr viel ist, damit ich auch noch Zeit für mich habe.
Klingt vermutlich nicht soo verlockend, hilft aber sehr. Wenn ich nichts mehr tun "muß", habe ich ja viel mehr Ruhe für mein Kind. Das baut mehr Stres ab als man glauben könnte und die Ruhe überträgt sich auf Dein Kind.
Ich hoffe ich konnte Dir etwas helfen,
LG Silke mit Louisa