Pro/Contra Krippe - wenn man Kind nicht unbedingt hinbringen muss

Hallo,

meine Tochter ist 19 Monate alt und wird derzeit in einer Krippe (Priv. Elterninitative) eingewöhnt. Mo,Di und Do war ich je eine Stunde mit ihr da. Heute die ersten 10 Min. danach bin ich raus, hab mich aber vorher kurz von ihr verabschiedet. Sie wollte direkt mit mir mit, ich hab sie an die Erzieherin abgegeben und sie natürlich geweint.
Nach 10 Min. (das war auch so abgesprochen) haben sie mich angerufen und ich bin wieder rein zu ihr. Hätte sie sich beruhigen lassen, hätte sie 30 min. alleine da bleiben sollen. Sie hat sich aber nicht beruhigen lassen.

Mir ist natürlich das #herzlich gebrochen, das kann ich Euch sagen. Und seither bin ich schon jetzt am überlegen, ob ich sie da wieder hin bringe bzw. wie oft ich mir das noch antue, dass sie so weint.
Ich bin arbeite selbständig von zu Hause aus, nicht so viel, das habe ich auch mit ihr hin bekommen. Allerdings bin ich schwanger in der 25 SSW und der Gedanke war schon, dass ich auch mal ein bisschen Zeit für meinen kleinen Sohn habe, wenn er da ist. Auf der anderen Seite ist Johanna super pflegeleicht. Also ich hab sie super gerne bei mir.

Wenn es nach mir geht - ich meld sie da ab!

Aber wenn es nach ihr geht? Vielleicht gefällt es ihr doch gut. Also wenn ich dabei bin, findet sie es super mit den Kindern - ich darf eben nicht weg.

Jetzt habe ich im Interent gesurft und da ist es ja auch umstritten, ob das mit 1,5 Jahren überhaupt gut für das Kind ist, wenn es in eine Krippe geht.

Was meint ihr? Was sind für Euch die Gründe Pro/Contra vorallem, wenn ihr eigentlich nicht die Notwendigkeit habt, das Kind abzugeben. Ach so, angedacht war dann im Endeffekt für 3 Tage für 3-4 Stunden (je nachdem, wann ich sie morgens hinbringe). Ist ja eigentlich nicht viel?

Danke fürs Lesen des vielen #bla#bla Aber es beschäftigt mich total. Heul hier teilweise rum, weil ich einfach nur das Beste für sie will und nicht weiss, wie?

LG tini mit johanna (19 Monate) und Samuel (25 SSW)

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hallo tini,

hm, ich antworte jetzt mal, obwohl meine zwei Kids nicht in eine Krippe gehen...

Ich gehe seit 1 Jahr einmal die Woche vormittags zum Turnen im Sportverein. Meine zwei Kids gebe ich in der Kinderbetreuung dort ab. Die erste Zeit war das nie ein Problem für meine Kleine (für den Großen erst recht nicht). Aber mit so 16 Monaten hat meine Kleine angefangen, ein Drama daraus zu machen. Und wenn mein Großer nicht dabei gewesen wäre, dann hätte ich wohl jede Woche meine Turnstunde abbrechen müssen. Als ich jetzt im September wieder zum ersten Mal dort hingegangen bin, war es auf einmal kein Thema mehr. Sie ist gleich auf die Spielsachen losgerannt. D.h. es kann schon eine Phase sein, die bald vorübergeht.

Auf der anderen Seite ist 19 Monate natürlich schon ganz schön jung (wenn es nicht sein muß). Mein Großer geht, seit er 2 1/2 Jahre als ist, bei uns in den Spielkreis: einmal die Woche (würde aber auch öfter gehen) für 3-4 Stunden ohne Mama und Schwester spielen - es war von Anfang an kein Problem. Ich hab ihm aber auch erzählt, dass das nur was für große Kinder ist und nicht für so Babies wie seine Schwester (die aber genauso alt ist wie Deine Johanna). Das Alter spielt bei so einer Erfahrung also auch eine große Rolle - meine Tochter würde jetzt wahrscheinlich auch noch nicht alleine dort bleiben wollen.

Wenn Du Dir den Kampf nicht antun willst - was ich verstehen kann - dann verschiebe es einfach und genieß die Zeit, die Du noch alleine mit Deiner Tochter hast. Die Großen müssen dann nämlich ganz schön zurückstecken, wenn die Kleinen erst mal da sind. Und ich genieße jetzt jede Stunde, die ich nur mit meinem Großen verbringen kann, denn diese Stunden sind verdammt selten geworden.

lg
Bettina



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Hallo tini,

also die Eingewöhnung ist oft so. Ich kenne kaum ein Kind, das ohne zu weinen von der Mama weggeht.

Meine Tochter weint häufig mal bei der TaMu, obwohl sie da schon länger ist. Aber ich geh dann und mach die Zwischentüre zu und lausche. Kaum bin ich aus der Tür draussen ist sie ruhig oder ich hör sie sogar schon spielen und reden...
Kommt echt aufs Kind an.

Vor und Nachteile sind jetzt in deinem Fall natürlich anders zu bewerten als bei ner Mama die darauf angewiesen ist...

Ich weiss nur nicht, ob 3 Tage die Woche nur für ein paar Stunden nicht zu wenig sind... Also in der Krippe in der unsere Tochter zuerst war, da wurde wert darauf gelegt, dass die Kinder jeden tag da sind. Einfach um sich besser an die Gruppe zu gewöhnen und besser reinzukommen...

Wenn du es eigentlich nicht willst, was man rauslesen kann, dann lass es, weil Kinder in dem Alter merken, ob die Mama voll dahinter steht oder unsicher ist.

Der Vorteil, du nennst es ja selbst, wäre etwas mehr zeit für dich und das baby, und für deine Tochter wäre es gut, weil Kinder in der Gruppe anders lernen als bei den Eltern... Auch gruppendynamische Prozesse spielen eine Rolle...
Ich weiss ja nicht, ob die Kitaplätze bei euch rar sind, aber wenn ja würde ich den Platz ner mama überlassen, die ihn braucht um überhaupt arbeiten zu gehen...

Gibt es die Plätze zu hauf, dann würde ich entweder Augen zu und durch machen und dann einfach auch gehen und eben wiederkommen und steigern...
Weil in den kitas sind die Eingewöhnungszeiten echt human... Im Kiga wo sie ja dann auf jedenfall hin soll, ist das dann ganz anders... Meine Freundin hat mir erzählt, da geht man 3mal hin und dann sollte das Kind alleine da bleiben. Da ist es doch besser, man kann das vorher "üben" :-)!

Letztendlich musst du einfach entscheiden was du willst... Ich persönlich denke Kita oder tamu erfahrungen für Kinder super und wichtig für die Entwicklung, aber das sieht jeder anders...

LG

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Hallo,

Meiner Meinung nach "brauchen" Kleinkinder keine Krippe.
Soziale Kontakte kann man auch auf andere Weise herstellen, z. B. in Spielgruppen, auf dem Spielplatz, etc.
Im Normalfall können Kinder in dem Alter zu Hause mindestens genauso gut gefördert werden wie in der Krippe.

Wenn allerdings die Mutter ein paar freie Stunden braucht, sei es weil sie arbeitet oder aus anderen Gründen, dann muss dieses Bedürfnis natürlich auch akzeptiert werden.

Ich arbeite zur Zeit nicht und bin froh, meinen Sohn nicht in die Krippe zu schicken, weil ich für mich keine extra freie Zeit brauche.
Er hat ständig Kontakt zu anderen Kindern und hat ein sehr gutes Sozialverhalten.

In deinem Fall würde ich mir Gedanken machen: brauchst du auf jeden Fall ein paar kindfreie Stunden für dich ?
Wenn nicht ( du sagst, deine Tochter sei sehr pflegeleicht), dann würde ich sie bei dir zu Hause lassen.

Brauchst du diese Zeit ( was völlig verständlich wäre), dann sprich doch mit der Einrichtung, ob die Eingewöhnungszeit etwas verlängert werden kann ( vielleicht sind 3 Tage einfach zu wenig, um sie schon alleine da zu lassen).
Oder wenn du kein gutes Gefühl dabei hast, könntest du eine Tagesmutter suchen, oft fällt die Eingewöhnung dort leichter ( weniger Kinder, usw.).

LG und alles Gute !




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Hallo Tini,

mein Sohn (30 Monate) geht seit Anfang September in eine sogenannte Spielgruppe ohne Mama´s.
Und das zweimal die Woche, also Dienstags und Donnerstags, von 8.45 - 11.15 Uhr.

Bei uns besteht auch nicht die Notwendigkeit, dass er unbedingt hin müßte.

Ich habe immer gesagt, solange er nur weint, wenn ich gehe und er dann wieder aufhört, dann ist es für mich okay.
Und so war es dann auch. Ich war nur einmal für eine Stunde mit dabei, danach nochmal 15 Minuten und dann habe ich ihn einfach immer nur abgegeben.
Er hat genau zwei Wochen lang beim Abgeben geweint, hat aber sofort aufgehört, als ich außer Sichtweite war (hab nämlich jedesmal vor der Türe gehorcht ;-) ).
Mittlerweile gefällt es ihm dort sehr gut. Es sind auch Kinder da, die mehr als 1 Stunde geweint haben. Aber die Erzieherinnen haben das dort super im Griff.
Auch die Kinder, die mehr als 1 Stunde geweint haben, weinen jetzt nicht mehr und gehen fröhlich dort hin.

Ich persönlich hätte meinen Sohn nicht solange weinen lassen. Aber gut - das müssen die anderen Mütter selbst wissen. Im Nachhinein war es ja nicht falsch.

Ich würde einfach noch abwarten und nicht nach 10 Minuten aufgeben. Es macht ja nichts, wenn die Kiddies mal 20 - 30 Minuten weinen. Ihnen passiert ja nichts und außerdem müssen sie ja erst lernen, dass die Mama IMMER wieder kommt und sie abholt.

Vielleicht ist es auch nur ein Machtkampf, Deine Kleine weiß, wenn sie nur lange genug weint, bekommt sie was sie will und Du bleibst bei ihr.

Ich seh schon, richtig weiterhelfen konnte ich Dir auch nicht...

Trotzdem alles Liebe und Gute für Euch
Lisa

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Vielen Dank an Euch für die Antworten, die wirklich sehr hilfreich für mich waren.
Ich werde auf jeden Fall natürlich am Montag noch mal hingehen und sie abgeben. Ich hoffe, dass sie nicht schon an der Türe eine Kehrwendung macht, aber das glaube ich eigentlich nicht, weil es ihr ja bei den Kindern gut gefällt und sie auch gerne mit denen zusammen ist.
Die Philosophie der Krippe ist, nicht länger als max. 15 min. weinen lassen. Sie versuchen sie zu beruhigen usw. Ansonsten habe ich ein gutes Gefühl, die Erzieherinnen sind sehr nett, die anderen Kinder total lieb. Kein Problem. Ich bin wahrscheinlich auch selber das Problem.

Wenn es allerdings bis Ende der Woche in keinster Weise mit dem Weinen nach mir aufhört, werde ich es beenden. Auch wenn die Krippe es wohl gesamt 2 Wochen mit Weinen versuchen würde. Aber da habe ich ehrlich gesagt nicht die Nerven dafür.
Ich hab immer gesagt, wenn es ihr gefällt darf sie bleiben - wenn nicht, muss sie auch nicht.... zum Glück habe ich die Möglichkeit sie auch zu Hause zu lassen.

Danke nochmal an Euch#klee tini

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Hallo tini,

wenn es nicht unbedingt sein muss, würde ich meine Kleine in dem Alter nicht in die Krippe geben.

Denn es gibt noch einen Aspekt, der jetzt noch gar nicht zur Sprache gekommen ist: Wenn deine Kleine in die Krippe geht, wird sie öfter krank werden, das ist ganz natürlich bei Kontakt mit vielen Kindern. Diese Krankheiten bringt sie dann nach Hause und der kleine Bruder kann sich anstecken.

Mein Sohn kam in den Kiga, kurz nachdem seine Schwester geboren war. Nachdem der "Nestschutz", den Babies haben, nicht mehr bestand, hatte meine Kleine meistens das, was er auch hatte, nur machte es ihr mehr aus, weil sie noch so klein war.
So kenne ich das auch bei allen anderen Kindern im Bekanntenkreis, die größere Geschwister im Kiga-/Krippenalter haben.

Die Frage ist, ob du dir den Stress wirklich antun willst, wenn die Kleine nicht wirklich in die Krippe muss. Ein krankes Kleinkind plus ein krankes Baby sind wirklich kein Zuckerschlecken.
In einem Jahr oder wenn sie in den Kiga kommt, sieht die Sache schon wieder anders aus. Da ist auch dein Sohn schon ein Kleinkind.

Nur mal so als Denkanstoß...

LG Kerstin #blume

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hi tini!

gute diskussion, finde ich #:-)!

meine meinung ist die folgende: gib ihr und dir ein bisschen zeit und bleib' am ball. versuche, ihr die krippe schmackhaft zu machen. 4 wochen solltest du auf jeden fall einplanen. die zeit kann schwierig werden, die wahrscheinlichkeit, dass johanna danach aber gerne hingeht, ist recht groß.

3 - 4 stunden am tag an 3 tagen pro woche finde ich zu wenig. gehen denn alle anderen kinder 8 stunden am tag 5 tage die woche? dann bekommt deine kleine doch den richtigen alltag, die projekte gar nicht mit. alle kinder planen etwas für den nächsten tag - und deine maus? ist wieder nicht mit dabei #:-(. zur eingewöhnung und die erste zeit würde ich jeden tag mit ihr hingehen! zumindest den kompletten vor- oder nachmittag über. eine erzieherin sagt letztens zu mir, dass bei so gut wie jedem kind der zeitpunkt kommt, an dem es okay für das kind ist, wenn mama mal kurz, später länger rausgeht...gib euch zeit!!!!

PRO für die krippe spricht, dass johanna dort anregungen bekommt, die du ihr zuhause gar nicht bieten kannst (viele kinder, sich zurechtfinden lernen in einer gruppe, matschprojekte oder welche mit eiswürfeln, die man so gar nicht zuhause machen würde).

DAGEGEN spricht, dass sie all diese anregungen gewiss auch mit 3 im kindergarten bekommen würde. fraglich, ob es vorher sein muss.

meine tochter sophie ist jetzt 2 jahre und 4 monate alt und sie steht auch auf einer warteliste für einen krippenplatz (mit etwas glück klappt's zum neuen jahr). ich MUSS sie dort auch nicht hinbringen, sie will aber unbedingt schon in den "kindergarten" und ich denke auch, dass sie dort tolle dinge geboten bekommt und sehr viel lernt.

viele grüße und geh' nochmal in dich und überlegt, was für euch das beste sein könnte!

julia mit sophie und paulina (morgen 4 monate) #freu

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Imho ist es zu früh. Sie begreife noch icht wirklich, dass du ja wieder kommst. SIe haben kein Gefühl für Zeit....und wenn DU auf jemanden wartest, zieht sich die Zeit wie ein Kaugummi.

Ich denke auch, die EIndrücke sind zu viel- viele Kinder , laut, keine Mama...
Ich wüde mit einem MiniClub anfangen, bei dem ich noch dabei bin. Anschließend folgt der MaxiClub ( meist mit den gleichen Kindern, dann aber ohne Mama) der auch nur ein oder 2 mal die Woche statt findet. Dann kommt der Kindergarten.


Alles in allem ein sanfter Ablöseprozess, ein sanftes gewöhnen an viele Kinder....


Ich hab es bei meinen 2 Großen so gehandhabt und bin damit gut gefahren.

sparrow

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Hallo Tini,

gib Euch noch ein wenig Zeit und geh vielleicht auch mal länger mit ihr hin.
Christian ist 20 Monate und bei uns hiess es wir sollen uns auf eine Eingewöhnung von 4-6 Woche einstellen.Ich war auch immer 3 Tage in der Woche mit ihm da.
Effektiv dableiben soll er von 9:00- 12:30 an 3 - 4 Tagen.
In der ersten Woche ca.1 1/2 bis 2 h - ich war immer dabei, hae mich aber im Hintergrund gehalten und nicht mitgespielt, damit er sich nicht daran gewöhnt, dass er hier mit mir spielt.
In der zweiten Woche wars ähnlich, er hat sich dann auch immer mehr von mir entfernt und hat die Umwelt erkundet, am Ende der Woche bin ich dann mal 30 min weg gegangen, als sie draussen im Garten gespielt haben - das war interessanter als Mama.
In der dritten Woche ist er dann ca. 1 1/2 - 2 h problemlos alleine dageblieben, die nächste Woche war etwas quengelig, da wohl schon was im Anmarsch war und dann war er eine Woche krank.
Mal schauen, wie es jetzt ab Montag wieder klappt - in zwei Wochen muss ich auch wieder arbeiten.
Verabschieden tue ich mich immer erst, wenn er schön spielt und das klappte bisher prima - kurzes Tschüss von ihm und er spielt weiter.

Grüsse, Katie + Christian, der gerade mit Papa in der Wanne plantscht.

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Also, bei mir ist es etwas anders. Ich gehe ab November 2,5 Tage arbeiten, wenn mein Sohn 14,5 Monate alt ist. In der Zeit wird er allerdings von den Großeltern betreut. Ich dachte anfangs, ich müsste alles hinschmeissen, denn er hat herzzerreissend geweint, wenn er zu den Großeltern musste (wir haben ihn in den letzten Wochen mind. einmal die Woche für ein paar Stunden zum Ausprobieren hingeschickt). Allerdings hat er aufgehört zu weinen, wenn ich aus der Tür raus war und Oma und Opa ihn abgelenkt haben. Mittlerweile fühlt er sich dort so wohl, dass er manchmal nicht mehr weg will #schock! Es war also reine Gewöhnungssache. Aber ich denke auch, dass eine Krippe schon was anderes ist als die Großeltern...