Nach Auseinandersetzung mit Tochter 2 J. - sie ist total Mamasüchtig!

Hallo!

Ich gebe zu - ich habe einen sehr großen Fehler gemacht.
Ich hatte Anfang letzter Woche eine sehr starke Auseinandersetzung mit meiner Tochter - ich bin dem Streß und Druck nicht mehr Herr geworden. Es wird Zeit, dass für mich endlich ein vernüftiger Therapieplan ausgearbeitet wird.
Alles zieht sich so lange hin. Aber ich habe jetzt wenigstens schon ein paar Termine.
Nur es ändert nichts an der Sache, dass der Streit von meiner Seite aus so heftig wurde, dass meine Tochter Angst bekam und mich erstmal gar nicht mehr wieder sehen wollten.
Nun haben wir es geschafft, uns zu versöhnen.
Jetzt ist sie - verständlicher Weise - total mamasüchtig - anhänglich wie ein kleiner Hund. Aber daran bin ich jetzt selbst schuld.
Überall muss ich dabei sein - nichts geht ohne Mama. Sie passt auf, dass ich da bin, nicht weggehe, usw. - also sie hat totale Verlustängste - und das habe ich ihr eingebrockt.
Ich habe großen Mist gebaut.

Nun habe ich ein Problem. IdR übernimmt meine Mutter die Kinderbetreuung für die Therapietermine. Ende nächster Woche habe ich wieder einen Termin - aber meine Mutter kann nicht. Nun schlug meine Schwiegermutter vor, auf die kleine Tochter aufzupassen. Das Problem ist nur, sie haben nicht so engen Kontakt und meine Tochter sieht sie auch nicht so als Bezugsperson. Sie kennt auch nicht so die Wohnung und Umgebung von meiner Schwiema. Meine Schwiegermutter weiß, dass ich diesen Ausraster hatte und jetzt die Probleme mit meiner Tochter da sind.
Ich hätte jetzt vorgeschlagen, sie käme für die Zeit des Therpietermines vorbei und passt in der Wohnung oder in unserem Wohnart für die relativ kurze Zeit (ca. 30 Minuten Therapie plus zweimal 10 Minuten Fahrtzeit - also weniger als 1 Stunde) auf meine Tochter auf. Oder kommt mit zum Therapieort und geht diese 30 Minuten mit dem Kind spazieren.
Der Termin ist am späten Nachmittag.

Nach allem was passiert ist, will sie die extremst harte Version. Sie will sich einen ganzen Tag Urlaub nehmen und das Kind hier abholen und mit zu sich holen. Dann müsste das Kind dort Essen, Mittagsschlaf, usw. - bis spät abends der Papa von der Arbeit nach Hause kommt und die Tochter wieder mitnimmt.
Es sind ca. 8-9 Stunden - in der sie weg ist - in einer total fremden Umgebung. Eine Situation, die sie noch nicht kannte.
Und gerade jetzt, wo sie Angst hat, mich zu verlieren.

Ich muss bei dem Therapietermin (den ich übrigens mal wieder aus eigener Tasche zahle - und wieder einen Hunni) auch echt entspannen können - sonst wirkt das ganze nicht.

Jetzt sind die Schwiegereltern gerade mal Testweise mit dem Kind hier am Ort spazieren. Sie heult und sucht ihre Mama.

Mit dem Gedanken, kann ich das Kind nicht gehen lassen - und schon gar nicht in der Therapie entspannen.
Vermutlich schläft sie dann wieder die ganze Nacht mit mir in meinem Bett - das wird wieder echt unbequem.

OK - jede Mutter würde sich über 8-9 Stunden ohne Kind freuen - neben Therapietermin auch noch Putzen, Wäsche waschen, Einkaufen, usw. - und alles in Ruhe.

Aber in der Situation geht es mir echt besch....

Schwiema meint aber, es wäre jetzt an der Zeit, dass die Kleine mal so eine lange Trennung durchmacht.
Aber sorry - doch nicht nach dem Streit letzte Woche und die Ängste, die die Kleine jetzt hat.

Am liebsten würde ich den Therapietermin verschieben - auch wenn ich wieder ein paar Wochen warten muss.
Lieber dann machen, wenn die Situation wieder stabiler ist.


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Hallo Du,

Deine Situation ist echt nicht einfach. Ich hätte auch kein gutes Gefühl, wenn ich meinen Sohn den ganzen Tage bei meiner Schwiegermama lassen sollte.
Uns gehts da ähnlich wie Euch. Mein Sohn hat auch nicht so den Draht zur Schwiegermama.

Kannst Du mit Deiner Schwiegermama nicht reden, dass sie zu Euch kommen und da auf Eure Tochter aufpassen soll?
Die harte Tour finde ich grausam, da würde ich lieber den Therapietermin verschieben.

Alles Liebe und Gute für Dich und Euch
Lisa

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Wenn du keine geeignete Betreuungsmöglichkeit für dein Kind hast musst du den Termin eben verschieben. Kann nicht eine Freundin für eine Stunde zu euch kommen?

Darf ich mal fragen wie eine "sehr starke Auseinandersetzung" mit einer zweijährigen aussieht? Kinder haben nun mal Phasen in denen sie nur zur Mama wollen.

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hi,
also ich würde die kleine auf keinen fall so lange weggeben.anscheinend braucht sie dieses vertrauen in dich und ihre umgebung zur zeit!
ich gebe meinen kleinen auch net zu meiner schwiema da er sie nur ein-zweimal im monat für ne stunde sieht.sie hat mich mal überrumpelt und gesagt sie geht mit dem kleinen bei sich zu hause spazieren(10 km entfernt).er ging mit,aber wollte monatelang zu keinem mehr hin!nicht mal zu meiner schwester ohne geheul!!!jetzt sage ich meiner schwiema immer das er sehr anhänglich ist und ich froh bin das er wieder ohne geheul zu meiner schwester und mutter geht.sorry, aber mein kind geht mir vor meiner schwiemonster!;-)
lg nana + louis 2 1/2+jamie 34.ssw#freu

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Diese Auseinandersetzung war zwischen mit und meiner Tochter. Ich habe ziemlich laut und stark und auch lange mit ihr geschimpft.
Es tut mir auch sehr leid.

Meine Schwiegereltern kommen 1-2 mal pro Woche zu Besuch. Aber der Kontakt ist nicht so eng - für meine Tochter.
Gerade in der jetzigen Situation - Mamaphase, usw. - würde ich sie nicht "probehalber" für 8-9 Stunden zur Schwiema geben - die sie dann auch noch bei uns abholen würde - und dann wäre sie den ganzen Tag dort - ganz ohne Mama - und dass in der Phase der Verlustangst.

Ideal wäre, wenn meine Schwiema nur den Nachmittag für die Zeit der Therapie vorbeikäme und z.B. mit der Kleinen eine Spaziergang macht - für eine Stunde ist das ok. Sie fährt ja sowieso die ganzen Kilometer mit dem Auto.
Aber sie will sie unbedingt mal den ganzen Tag bei sich haben - 8-9 Stunden.
Jeder von uns weiß, wie lange 8-9 Stunden sein können - der lange Arbeitstag oder ein Fernflug in die USA.
Und 8-9 Stunden für eine Zweijährige, die ihre Mama vermisst - bei der Oma/Schwiegermutter (nicht so enger Kontakt) zu verbringen, können für das Kind sehr nervig sein. Und genervte Kinder können eine Oma auch überfordern.

Nur die Schwiema sieht es nicht ein. Trennung von Mama testen - unbedingt - ohne Rücksicht.

Deshalb die Idee mit der kurzen Nachmittagsbetreuung - oder Spaziergang in der Stadt während meiner Therapie - findet Schwiema nicht ok.

Die Idee mit der Freundin hatte ich auch schon. Ich würde mit Sicherheit jemand aus der Spielgruppe oder Nachbarschaft für diese eine Stunde finden. Evtl. eine Mutter, die selbst ein Kind hat und die Kinder dann 1 Stunde zusammen spielen könnten.

Ich habe mir aber schon was überlegt.
Da meine Tochter Anfang der Woche geimpft wird, sage ich einfach an dem "Betreuungstag" meiner Schwiema kurzfristig am Telefon ab - Begründung: Impfreaktion (egal ob meine Tochter eine hat oder nicht). Dann soll sie gefälligst Verständnis dafür haben. Ich sage ihr einfach, dass wenn es meiner Tochter nicht gut und ich evtl. im Laufe des Tages nochmal zum Arzt müsste. Gerade so kurz vorm Wochenende.

Meinen Therapietermin hänge ich dann auch an den Nagel.
Ich habe den Kopf nicht frei, wenn ich mir nicht sicher sein kann, dass sich meine Tochter über dieses langen Zeitraum in einer fremden Umgebung wohlfühlt.
Wenn ich den Kopf nicht frei habe, kann der Therapeut auch meinen Halswirbel nicht behandeln.
Und sollte er es doch schaffen, mich supigut zu behandeln, ist ein stark klammernte Tochter, die dann vermutlich nur noch rumgetragen möchte kontraproduktiv.

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Ich verstehe das Problem jetzt nicht so ganz. Wenn du eine Mutter aus der Spielgruppe oder eine Nachbarin bitten könntest deine Tochter zu betreuen ist das doch ideal!

Sag deiner Schwiegermutter das du dich freuen würdest wenn sie deine Tochter eine Stunden betreut, aber den ganzen Tag hälst du für keine gute Idee. Warum lügst du sie an. Du bist doch kein kleines Kind!

Steh doch einfach zu deiner Meinung. Eine vorgetäuschte Impfreaktion ist schon irgendwie mehr als albern.

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Diese Schwiegermutter fühlt sich dann irgendwie übergangen. Sie will das Kind unbedingt den ganzen Tag haben. Es würde doch ausreichen, wenn sie nur den Nachmittag aufpasst.
Eine Freundin oder andere Mutter würde sich auch nicht den ganzen Tag draufstürzen.
Meine Mutter macht das auch nicht - sie übernimmt die Betreuung nur für die Dauer des Therapietermines und evtl. noch Einkaufen auf dem Rückweg.
Aber nicht den ganzen Tag von 8-9 Stunden.
3-4 Stunden am Stück sind da schon die Obergrenze.

Ich verstehe meine Schwiema da auch nicht so ganz.

Aber wenn ich Ihr sage, es reicht für den Nachmittag oder die Nachbarin passt mal die Stunde auf oder so - dann fühlt sie sich übergangen.
Ausserdem meint sie, dass Kind solle die stundenlangen Trennungen mal lernen - z.B. für Kindergarten oder Kinderbetreuung in der Kur.
Aber wer gibt denn da schon für 8-9 Stunden sein Kind ab. Ausserdem ist es im Kindergarten oder in einer Kindergruppe in der Kur abgelenkt, da es mit anderen Kindern spielen kann.
Bei meiner Nachbarin beschäftigen sich die Kinder auch alleine, wenn mehrere zusammen sind.

Aber ich glaube, ich brauche die Impfreaktion gar nicht vorzutäuschen. Eigentlich hätten wir morgen den Termin. Wir werden auch zum Kinderarzt gehen. Aber meine Tochter muss untersucht werden - sie ist nämlich krank. Schleim, Husten, Schnnupfen, usw. - Infekt der oberen Atemwege. Ausserdem schafft sie es nicht mehr rechtzeitig auf Toilette, obwohl sie schon seit Monaten windelfrei ist.
Ich vermute auch noch eine Blasenentzündung.
Mit meinen Hausmittelchen komme ich auch nicht mehr weiter.
Vermutlich gibt es dann Antibiotikum.

Und ein krankes Kind gebe ich nicht einen ganzen Tag über 8-9 Stunden einfach ab - in eine andere Wohnung.