"Mein Kind gehört mir"

Oben stehenden Spruch habe ich gerade wieder in einer Diskussion hier im Forum lesen dürfen und jedesmal stellen sich mir die Nackenhaare auf.

"Mein Kind gehört mir" - "Nur ich bestimme, wie dies/das gemacht wird" - "Nur ich erziehe mein Kind"

Seht ihr das auch alle so? Tipps von Eltern/Freunden/Schwiegereltern komplett unerwünscht? Seid ihr der Nabel der Welt, mit dem Wissen des lieben Gott?

Und überhaupt... seid wann gehören Kinder irgend jemandem??? Warum immer dieser Anspruch, dass man nur alleine alles richtig macht. Niemand kann/darf helfen, nur wenn wir nicht mehr können... dann jammern wir, dass keiner für uns da ist.

Typisch urbia??? #gruebel

LG H. #klee

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Hallo,

ich weiß ja nicht, in welchem Zusammenhang diese Aussage gemacht wurde. Aber im Prinzip sehe ich das auch so - es ist mein Kind (aber nicht mein Eigentum wie ein Gegenstand). Und ich finde es auch extrem wichtig, dass auch zu formulieren.

Klar, Ratschläge sind schon erwünscht. Aber nicht selten ließt man hier von Schwiegereltern, Omas und Freunden, die es alt zu gut mit Ratschlägen meinen. Und denen muss man mit so einer klaren Aussage entgegen treten.

Ich halte es auch so, dass ich bestimme, was meine Maus darf und was nicht. Ich trage schließlich die Verantwortung für Sie und muss auch die Konsequenzen tragen. Dabei geht es für mich nur bedingt um das 'Verwöhnen' der Großeltern - obwohl ich dem bei uns auch oft etwas einhalt gebieten muss, denn Cola für ein Baby oder Kleinkind muss in meinen Augen nicht sein. Es geht dann viel mehr um grundsätzliche Dinge wie das Essen rumwerfen oder Füße auf dem Tisch usw.

Wie gesagt, ich weiß nicht, in welchem Zusammenhang diese Aussage gemacht wurde. Ich würde es aber nicht so eng sehen wie Du.

Alles Gute

Susanne + Emily Fiona *05.08.05

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Hi,

ich würde nicht unbedingt sagen, dass mir niemand Tipps und Ratschläge machen darf, aber ich würde schon behaupten, dass ICH als Mutter oder WIR als Eltern das letzte Wort haben und somit den Anspruch selber zu entscheiden, was wir für unsere Kinder richtig oder falsch finden.
Beschränkt auf ein gewisses Alter natürlich.

Den Spruch: "Mein Kind gehört mir!" finde ich somit nicht unbedingt falsch. ICH habe das Kind geboren und auch entschieden, dass es überhaupt auf der Welt sein "darf". ICH habe die volle Verantwortung für mein Kind und muss bis zu einem bestimmten Alter für gewisse Dinge "haften".
Auf MICH würde mit dem Finger gezeigt, wenn das Kind aus dem Rahmen fällt. Zu MIR kommt mein Kind, wenn es etwas möchte oder anderes.
ICH sorge dafür, dass das Kind genug zum Anziehen, zum Spielen und zum Essen hat.

Ist es also falsch zu sagen, mein Kind gehört mir?


LG
Kleene


(ich hab in der "Ich"-Form geschrieben, der Einfachheit halber, richtig wäre die "Wir"-Form, denn der Vater ist gleichgestellt.)

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Hallo kleene,

genauso sehe ich das auch #pro

LG Susanne#klee

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Hallo!

Ich habe die Diskussion mit dieser Aussage auch grade gelesen und mich hat es auch ein wenig geschüttelt bei dieser Aussage.....auch wenn ich sicher bin, daß sie nicht so gemeint war, wie sie klingt!!

Ich würde das eher so sehen (auch wenn es vielleicht für manche ähnlich klingt und sich im Effekt auch ähnlich auswirkt....#augen):
Ich bin für mein Kind, sein psychisches wie physisches Wohl _allein_ verantwortlich. Deshalb bestimme ich auch in manchen Belangen ganz autark (Ernährung, Schlafenszeiten, Gefahrenquellen jeglicher Art).
Wenn _das_ als Besitzanspruch kritisiert würde, hätte ich kein Verständnis! "Wer die Schuld hat, hat die Macht...", wie es so schön heißt und nachdem ich als Mutter an _allem_ schuld bin, lasse ich mir in den genannten Bereichen nicht reinreden. Anregungen sind erwünscht, entschieden wird von Mama und Papa. Allerdings hat das nix mit "gehören/nicht gehören" zu tun, finde ich....

LG Sybille

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ich schließe mich den Vorrednerinnen an!

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Hallo!

Also ich bekomme gerne Ratschläge von meiner Ma, weil ich weiß dass sie Ahnung hat!
Aber auf Freunde (haben alle kein Kind) und Bekannte höre ich eher weniger.

Erziehen wird mein Kind wohl die KITA oder Tagesmutti. #gruebel Ich möchte nämlich bald wieder arbeiten gehen.

LG.
Ina

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Das sind mir die liebsten...das zieht sich bis zur Schule so fort und ich hab sie dann sitzen die Unerzogenen allesdürfer!

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#kratz#gruebel

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hallo!

ich lasse mir gerne tipps und ratschläge geben. nur ob ich sie annehme will ich selbst entscheiden. zb ob ich mein kind schreien lasse usw.

dann gibts da auch noch den tagesablauf. wenn der mal eingespielt ist und ich mein kind zur oma usw gebe, sage ich ja auch. um die zeit geht er ins bett, das und jenes darf er essen und dieses und welches halt nicht. da erwarte ich aber auch dass er das dann nicht bekommt.

aber was sie ihm dann geben (von allen sachen die er haben darf), was er zum frühstück bekommt, ob sie rausgehen oder nicht und wann sie ihn dann niederlegen ist ihnen überlassen. sie wissen ja in etwa seine zeiten und halten das dann ein.

ich lasse mir gerne einen tipp geben wie ich etwas anders machen kann, wie etwas besser laufen kann usw. aber nicht alle tipps die ich bekomme kann ich für uns mitnehmen. denn nicht alles geht mit meiner art und weise mit dem kind umzugehen oder dem was für mich erziehung ist konform.

lg liz

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Hallo!

Ich weiß nicht, um welche Diskussion es ging und kenne daher den Zusammenhang nicht (ist aber auch nicht wichtig).

Mein Kind "gehört" mir nicht aber es ist MEIN Kind. Daher ist es wichtig, dass sich andere an die groben Vorgaben halten. Also z.B. dass André nicht bei Oma und Opa (wohnen bei uns im Haus) vorm regulären Essen etwas anderes zu essen bekommt, dass er keine Nüsse essen soll o.ä. Oder dass er keinen Klapps bekommen darf oder mit dem Teufel gedroht wird (hat mein Schwiegervater mal gemacht) o.ä. Das sind beides für mich keine akzeptablen Erziehungsmethoden. Da ist es mir wichtig, dass sie sich dran halten.

Wenn es ein konstuktiver Ratschlag ist, dann ist es für mich völlig okay und auch gut. Egal ob von Freunden, Familie oder hier im Forum. Aber nicht, wenn es so rüberkommt, als ob die eigene Erziehungsmethode beschissen ist oder mir vorwurfsvoll Ratschläge gegeben werden, zum Beispiel: "Dein armer Sohn! Er ist doch schon zwei Jahre alt und darf immer noch keine Sendung im Fernsehen anschauen?? Er tut mir ja sooo Leid!!"
Es geht mir jetzt nicht um das Thema Fernsehen ja oder nein. Es war einfach nur ein Beispiel. Solche "Ratschläge" akzeptiere ich nicht...

LG Silvia

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Hallo,
nein, mein Kind gehört mir nicht, zumindest nicht allein;-) Es gibt grundsätzliche Dinge, die "bestimmen" mein Mann und ich. Bsp. Schwiemu ging mit unserer großen Tochter mal vor Jahren zum Friseur und ließ den Pony abschneiden, aber richtig bis zum Ansatz, sah schrecklich aus. Da spreche ich dann schon ein Machtwort. Wenn die Kids bzw. bisher nur unsere Große allein bei Oma oder Opa sind, gibt es klare Ansagen, was für Dinge ich auf keinen Fall möchte, z.B. zu lange TV sehen. Ansonsten haben sie eigentlich fast freie Hand, solange sie mir vorher sagen, was für Unternehmungen und wohin geplant sind. Das aber nur, weil ich gerne so halbwegs wissen möchte, wo sie sich aufhalten könnten, sollte mal was sein.
Ansonsten sehe ich das relativ locker, schließlich haben die Großeltern uns als ihre Kinder auch großbekommen und anständig erzogen. Und nur weil viele Dinge jetzt als veraltet gelten, müssen sie noch lange nicht falsch sein. Schwiemu achtet sehr auf gesunde Ernährung (mehr als ich), also gibt es da keine Probleme. Schwiegervater und seine neue Frau fragen vorher, was ist erlaubt und was nicht, meine Eltern sind die Großeltern, wo auch mal hemmungslos genascht werden darf. Also alles relativ problemlos. Klar nerven sie manchmal mit ihren guten Ratschlägen, aber die kann man überhören. Es gab aber auch schon Situationen, wo ich überlegt habe, man da war doch mal was, Oma hat dies oder jenes gesagt, das probierst du jetzt mal.;-)

LG Ines+Maria(10)+Max 03.09.06

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Hallo,

da du mir ja geantwortet hast, denke ich mal es geht um mein Posting.
Ich habe nicht geschrieben, das die Kinder mir gehören. Sie sind keine Gegenstände, die beliebig den Besitzer/Eigentümer wechseln können. Aber es sind meine (unsere) Kinder, die ich (wir) nach meinen (unseren) Vorstellungen ins Leben begleiten möchte, um sie zu ehrlichen, offen und selbstständigen, selbstbewußten Menschen erziehen zu können. Meine Mutter redet meinem Sohn jede Selbstständigkeit ab mit 2,5 Jahren. Ich sehe mich dabei sehr an meine eigene Kindheit erinnert und möchte nicht, das mein Sohn bzw. meine Söhne, so hinter ihrer Mutter stehen wie ich und mein Bruder es getan habe. Aber er liebt seine Oma. Das sollte man vielleicht noch erwähnen.

Viel Vergnügen noch.
Happy