Änderung der Steuerklasse NACH der Geburt / Sinnvoll???!

Hallo Ihr lieben.
Habe oft gelesen, dass viele Frauen vor der Schwangerschaft oder kurz nach Feststellung in die Steuerklasse 3 wechseln und der Mann in 5 damit das Elterngeld höher wird. Das ist jetzt schon zu spät...

Wir heiraten im April. Geburt im Juli. Da wir aktuell gleich viel verdienen würden wir erstmal 4 / 4 machen.

Wir haben uns aber überlegt, nach Auszahlung des Mutterschutzgeldes (8 wochen nach Geburt) die Steuerklassen zu wechseln.
Mein Mann in die 3 und ich in die 5.

Wenn ich 2 jahre elternzeit nehme, hat er theoretisch 2 Jahre Netto mehr aufgrund Steuerklasse 3. (Soweit die Theorie...)
Er verdient aktuell 2400 € und würde dann 2 jahre 2700 € haben laut gehaltsrechner. Ich würde auf 2 jahre 570 € elterngeld bekommen. Wenn ich wieder arbeite ggf. wieder 4 / 4....

Hat das jemand von euch genauso gemacht? Wir haben angst, dass wir bei der Steuererklärung dann kräftig nachzahlen müssen. Und kann man die Steuerklasse einfach so wechseln? (In unserem Fall im september)

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Das wird dir niemand sagen können.

Die Steuerlast bleibt die gleiche, egal ob 4/4 oder 3/5.
Der Unterschied liegt nur in der Vorauszahlung.

In Steuerklasse 3 hat dein Mann im Monat mehr zur Verfügung, weil er weniger Vorauszahlung für die Steuer leistet.
Du leitest auf Grund der Lohnersatzleistung gar keine Vorauszahlung.

Allerdings sorgt das Elterngeld durch den Progressionsvorbehalt dafür, dass dein Mann nicht nur nach dem Steuersatz für sein Gehalt Steuern bezahlen müsste, sondern der Steuersatz wird aus seinem Gehalt plus deinem Elterngeld ermittelt.

Habt ihr viel abzusetzen, kann es zu einer Rückzahlung kommen. Habt ihr weniger abzusetzen, kommt es zu einer Nachzahlung. Das kann euch nun wirklich keiner verraten.
Macht ihr die Steuern selbst? Dann könnt ihr in dem Steuerprogramm mal ein paar Werte ändern und schauen, was herauskommt.

Letztendlich ist es aber egal was ihr tut. Es unterscheidet sich nur der Zeitpunkt, an dem ihr das Geld zur Verfügung habt.

VG Isa

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Mir wurde damals (noch normales EG) vom Finanzamt gesagt, dass man 1x im Jahr die Steuerklasse wechseln kann, das was am Ende, also nach der Steuererklärung raus kommt bleibt das gleiche. Bei 3/5 habt ihr weniger Abzüge, damit monatlich mehr, dafür eher eine Nachzahlung. Bei 4/4 eben monatlich mehr Abzüge, bei der Steuer dann eher eine Erstattung. Wir haben uns damals entschieden bei 4/4 zu bleiben, Nachzahlung tut gefühlt immer mehr weh 😉

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Macht nur Sinn, wenn ihr viel abzusetzen habt.

Wir haben fast 800 Euro nachgezahlt und es beim 2. Kind jetzt bei 4/4 belassen.

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Ihr werdet vermutlich ordentlich nachzahlen müssen, wenn ihr in 3/5 wechselt.

Das Probkem ist, dass dein Elterngeld, wenn ihr verheiratet seid, auf den zu versteuerten Einkommen deines Mannes draufgelegt wird. Also steht er plötzlich steuerlich so, als wenn er ein viel höheren Nettoeinkommen hätte. Auch wenn Elterngeld angeblich „ steuerfrei“ ist, sieht es in der Realität ganz anders aus. Eine absolute Lüge, die zwar sehr gut klingt, aber nichts mit der Wahrheit zu tun hat. Ich kenne so viele die dachten dass es schlau wäre die Steuerklasse zu wechseln. Also Mann in 3, Frau in 5. Alle ohne Ausnahme hätten natürlich mehr Geld jeden Monat, müssten aber alle unfassbar viel nachzahlen. Wenn ihr nicht wahnsinnig viel habt was ihr steuerlich absetzten könnt, solltet ihr in 4/4 bleiben.