Unfall - Kündigungsgrund? Bin grade ziemlich am Ende ;-(

Hallo Urbianer,

mein Mann ist Fernfahrer (40 Tonner LKW) und hatte erst im Juni d.J. einen schweren Unfall, es ist aber noch mal alles gut gegangen. Er war "nur" 2 Tage im Krankenhaus, hatte lediglich ein paar Prellungen und Schnittwunden :-(

So, eigentlich sollte mein Mann schon gestern abend zuhause sein, aber wie das so ist, hatte er Wartezeiten.

Vor ca. 1 Stunde klingelte mein Handy und mein Mann sagte, das es wohl noch länger dauert, ser LKW liegt im Graben, komplett umgekippt. Ich natürlich erst mal einen rießen Schock, hatten das ja erst im Juni durch #schmoll. Der LKW muss jetzt erst mal gebergt werden.

Ihm ist aber nichts passiert (ich könnte trotzdem heulen, denke halt immer dran was wäre wenn...), allerdings schaut der LKW nicht wirklich gut aus und der ist noch nicht mal alt, vielleicht 2 Monate oder so. Die Polizei meinte schon, er bekommt ein Bußgeld in Höhe von 35 € und Rechnung für Leitplanke (ca. 200€).

So lt. Aussagen von meinem Mann hat der Hänger zum schwimmen angefangen und er hatte ihn schon fast wieder gerade und dann wars vorbei.

Was passiert nun? Mein Mann arbeitet gerade mal seit 6 Wochen dort. Ist das ein Kündigungsgrund? Er hat ja nicht fahrlässig gehandelt, darum frag ich. Kann der AG ihn an den Kosten beteiligen?

Ich bin gerade völlig durch den Wind und bin nur froh, dass mein Mann nichts weiter außer ein paar blaue Flecken davongetragen hat.

Vielleicht kann einer helfen?

Liebe Grüße und danke

Tanja

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Hallo Tanja,

erst einmal musst du daran denken, das dein Mann wohlauf ist und der Unfall wohl nur Blechschaden verursacht hat.

Beruflich ist es so, falls dein Mann noch in der Probezeit ist, das er wohl eher schlechte Karten hat - kommt auf die Firma, bzw. den Chef an.

Allerdings verstehe ich nicht ganz, warum er denn einen Bußgeldbescheid bekommen soll. Evtl. trägt er doch eine Mitschuld am Unfall? Auch die Leitplanke (die im übrigen um einiges teurer ist als 200,- Euro) muss er doch wohl nur bezahlen, wenn er den Unfall selbst verschuldet hat (z.B. durch zu hohe Geschwindigkeit, falsche Beladung des LKW, Fahren unter Alk.einfluß, etc.)

Meines Wissens bekommt man kein Bußgeld, wenn man einen Unfall nicht verschuldet hat - sollte dem neuerdings doch so sein, so lasse ich mich gerne eines besseren belehren.

Ein offenes Gespräch mit dem Chef wäre sicher hilfreich.

LG
Sambina #blume

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es wird immer der fahrer eines fahrzeuges belangt - sogar wenn dein vorder- oder hinterreifen sich entscheidet auf grund nicht richtiger montierung in der werkstatt mal kurz runter zuspringen und dich zu überholen - das ist der tatbestand des "verkehrsuntauglichen fahrzeug fahrens" und du als fahrer des autos wirst belangt. alles andere - werkstatt fehlmontage ist dann der privatrechtliche klageweg.

es steht an erster stelle die gefährdung der strassenverkehrsordnung und die wird von jedem polizisten geahndet gerade beim unfall verursacher der ALLEIN ohne fremdeinwirkung den unfall verursacht.

die kosten der leitplanke werden eigentlich von der gemeinde bzw. der zuständigen verwaltung in rechnung gestellt. kann aber auch schon von der polizei vor ort geschätzt bzw. hingewiesen werden das dies dazu kommt. aber läuft mit über die versicherung - das busgeld nicht das ist personen bezogen auf den lenker/führer des fahrzeugs weil dieser ja einen fahrfehler begangen hat.

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hallo,

so wie es sich im ausgangsposting anhört, war es wohl ein alleinunfall! da gibts logischerweise nur einen unfallverursacher! es gibt aber auch die möglichkeit mehrere unfallbeteiligte zu verwarnen! je nachdem, wer etwas "falsch" gemacht hat ;-)

die leitplanke zahlt die versicherung!

lg

dani

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Wendet Euch an einen Anwalt der sich mit Verkehrsrecht und mit Arbeitsrecht auskennt.

Alles Gute

Manavgat

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Bußgeld wird er wohl zahlen müssen (weil selbst verschuldet)

Leitplanke zahlt die Haftpflicht (wo LKW versichert ist)

Job wird er wohl los werden (nur m.M.)

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Hallo Tanja,

jetzt freu dich erstmal, dass nichts Schlimmeres passiert ist.

Den Job muß er nicht unbedingt los sein (es sei denn, er war doch mit Schuld am Unfall) - schließlich ist ein Autounfall in so einem Beruf auch ein gewisses "Berufsrisiko", das auch jedem anderen Mal passieren kann.
Ich arbeite in der amb. Pflege und fast jeder von uns hatte schonmal kleinere Unfälle und wir mußten dann je nach Höhe der Kosten einen gewissen Beitrag zahlen (ich glaube, es sind 150 Euro oder so gewesen) und dann lief alles über den Arbeitgeber bzw. dessen Versicherung.
Genau kann ich es nicht sagen, denn ich hatte bis jetzt noch keinen Schaden. Aber auch bei uns gehört sowas in die Kategorie Risiko, kann passieren.

Alles Gute,
Bianca

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Hallo,

erst mal danke an alle, die geantwortet haben.

Also Bugeld muss er zahlen, was ihr ja schon gut erklärt habt, wobei die 35€ ja das kleinere Übel sind.

Mhm das mit der Leitplanke muss er dann mal erklären, da ihr ja meint, das die Kosten von der Versicherung getragen werden.

Momentan sieht es so aus: Mein Mann arbeitet ja in einer Niederlassung einer großen Spedition. Am Montag um 7 Uhr hat er ein Gespräch mit dem NL-Leiter und dem Erstdisponenten. Wobei die lt. telefonischer Aussage hinter ihm stehen werden, da sie schwer begeistert sind von der Arbeit, die mein Mann bisher in den 6 Wochen geleistet hat. Pünktlich, keine Beschwerden von Kunden, usw. Auch die Umstellung von den Fahrzeugen der Bundeswehr auf die zivilen LKW`s hat er ihrer Meinung superschnell hinbekommen.

Tja ist nur die Frage, wie der eigentliche Chef auf den Unfall reagiert und ob NL-Leiter und Disponent auf Entscheidungen (evtl. Kündigung #heul) einwirken können!?

Ich hoffe nur, er darf weiterarbeiten, denn sonst stecken wir im Schlamassel. Ich bin ja noch im Erziehungsurlaub :-(

Und natürlich bin ich heilfroh, dass meinem Mann nichts passiert ist und das er da heile raus kam. Man rechnet ja immer mit dem schlimmsten und ich bin froh, dass ich am 06.12. seinen dritten Geburtstag für dieses Jahr feiern darf (1. Unfall 13.06.06, der 2. heute und am 6.12. seinen tatsächlichen ;-))

Liebe Grüße

Tanja