Arbeitsvertrag unbefristet Umfang 110-180 Stunden pro Monat

Hallo liebe Community

Wer kennt sich rechtlich aus?

Sind Arbeitsverträge mit einem Stundenumfang zwischen 110-180 Stunden im Monat überhaupt rechtens?

Und wie verhält es sich, wenn man immer jahrelang 180 Stunden arbeitet und dann plötzlich nicht mal 110 Stunden eingesetzt wird? Hat man irgendwann Anspruch auf 180 Stunden, weil man sie immer gearbeitet hat?

Und bitte keine Antworten wie, man hätte solch einen Vertrag nicht unterschreiben müssen, das hilft nicht weiter.
Ich bitte um rechtlich fundierte oder sachliche Antworten oder Paragraphen in denen man es nachlesen könnte.

Vielleicht noch als Info am Rande, dem Betrieb geht es auf Grund von Corona nicht schlecht und musste auch noch nie schließen.


Vielen Dank schon mal

Liebe Grüße

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Diese Arbeitsverträge kenne ich aus der Altenpflege. Da sind sie schon länger im Einsatz. Warum sollten sie nicht rechtens sein? Sie wälzen ein Risiko auf den Arbeitnehmer ab, aber verboten ist das nicht.

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Ich finde halt es macht einen enormen Unterschied aus, ob man nun 70 Stunden mehr Lohn hat oder 70 Stunden mehr Freizeit.

Ich sage nicht, dass es verboten ist, ich wollte wissen, wenn man dann jahrelang 180 Stunden regelmäßig arbeitet, ob man dann evtl ein Gewohnheitsrecht auf 180 Stunden Lohn hat?

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Es gibt kein Gewohnheitsrecht, wenn der Vertrag exakt diesen Fall als Normalfall definiert.

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Warum soll das nicht rechtens sein?
Man hat Anspruch auf Erfüllung des Vertrages. Es zählt, was im Vertrag steht. Das bedeutet konkret eine Beschäftigung über mindestens 110 Stunden und die entsprechende Bezahlung dafür.

https://www.arbeitsvertrag.org/arbeitszeit/

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Es steht aber drin 110-180 Stunden und nicht 110.

Und via Google finde ich nicht mal solch einen Vertrag.

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110 Stunden steht aber als Mindeststundenzahl da...als eine mögliche Normvariante im Arbeitsvertrag. Mehr Stunden sind möglich, aber nicht weniger.

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Das kann so schriftlich vereinbart werden und der Arbeitgeber kann dich halt innerhalb dieses Kontingents monatlich einsetzen.

Unwirksam hingegen scheint die Formulierung einer monatlichen Durchschnittsarbeitszeit zu sein.
Das ist sehr gut im Internet zu finden.
Belesen muss man sich da halt ein bisschen selbst, wenn man keinen Rechtsanwalt bezahlen möchte und mit Halbwissen klarkommt.

Rechtliche Beratung ist hier verboten. Das ist bestimmten Berufsgruppen vorbehalten.