Trotz wenig Geld! Wer kauft auf Bauernhof/Direkterzeuger,regelmäßig Märkte usw.ein?

Wir haben einige Supermärkte bei uns und ich merke das ich immer weniger (und dabei auch noch schlechter werdenden Qualität) Obst und Gemüse usw. für mein Geld bekomme.

Dank Corona muss ich jeden Pfennig 10x umdrehen und genau überlegen.

Mich zieht es immer mehr Richtung Direkterzeuger/Bauernhöfe hin (da kommt das Landei wieder in mir durch).

Leider ist es in unserer Gegend sehr teuer. Ich lese oft das Märkte günstiger sind usw.das ist es definitiv nicht bei uns. Im Gegenteil, man sollte sich gut überlegen was man kauft.
Und billiger wird es nicht zum Marktende,da es gespendet wird. Was ist vollkommen verständlich und richtig super finde.

Wir haben zu zweit (Meine Tochter 10 J. Und ich ) ca.150 Euro im Monat für Lebensmittel.

Und in mir wird der Gedanke immer größer noch mehr regional einzukaufen,auch wenn es teurer ist.

Auf der anderen Seite,ist da eine gewisse Scheu und Angst,das das Geld doch nicht reicht.

Wir haben 10 km weiter einen Bauernhof mit Hofladen. Geschlachtet wird erst, wenn alle Teile vom Tier verkauft sind. Ich finde das richtig super. Milcherzeugnisse sind Demeter und in der Rohmilchvariante ohne irgendwelche Zusätze in Pfandgläser.

Auf der einen Seite steht der Korb bereit zum Einkauf dort,auf der anderen Seite habe ich irgendwo Hemmungen dort hin zu gehen.

Eigentlich bescheuert,da ich auf den Land aufgewachsen bin,Tiere großgezogen habe,mit geschlachtet habe,weiß was ein Tier wert ist.

Auf der anderen Seite musste ich die letzten 20 Jahre trotz Arbeit sparsam leben und jetzt erst Recht.

Und ich war total in dieser Geiz ist Geil Mentalität und hinterfrage es immer wieder,immer öfter, ob es sein muss,das alles und sofort verfügbar ist.

Ich erwische mich bei dem Gedanken,das es nur Leuten zusteht,die es sich auch wirklich leisten können und das es ein Privileg ist dort einzukaufen.

Wie ist das bei euch?

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Ich kann dir als Tipp geben, auf Fleisch zu verzichten! Das erspart euch viel und ihr Schütz das Klima.

Jetzt kommt der Sommer somit kann man toll selber Kräuter anpflanzen und zb Topfen Aufstriche selber machen. Gemüse dazu essen statt Käse und Wurst. Bei einer Gurke, Paprika, Tomaten, Radieschen isst man ca um 4-5€ eine Woche lang locker zu 2t. TOPFEN kostet 70cent für 250g.
Wir sind zu 3. Mein Mann arbeitet auf dem Bau. Ich komme locker mit 300€ im Monat aus und das in Ö (30% teurer als DE) Fleisch gibt es nur ab und an mal und dann gehen wir Steak Essen in der Region.
Und wo man am meisten Spart ist beim selber machen. Spätzle kosten 500g ca 1,50€ mach ich es Es selber komm ich auf 50cent. Dazu noch eine Zuchhini, Zwiebel, Tomaten etwas Sahne hat man unter 2,50€ ein Mittagessen.

Ich kaufe Gemüse gern Minus 25% 50% und friere es dann in Becher ein.

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Und ich gebe Catgirl Recht, möglichst viel selber machen, möglichst vieles möglichst wenig verarbeitet essen. Einem Kind ist es egal ob es Pizzateig knetet oder Knete, man kann ja auch "Pizzadrachen" oder Pizzagesichter machen.

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Es gibt in vielen Städten Acker, die man mieten kann.
Da gibt es dann zig andere Pächter, man hat (bei uns ist es so) 100m2 Acker. 75m2 davon werden vom Bauern bestellt, der Rest ist zur freien Verfügung. Uns kostet das 350€ pro Jahr (Saison), damit sparen wir schon wirklich viel an Einkäufen, das Obst und Gemüse ist regional und in bio Qualität.
Der Rest wird eingelegt/ fermentiert.

Vielleicht eine Option für euch?

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Oh urbia hat verschoben und mein Beitrag im Nirvana gelandet :-(

Ich kann Dich gut verstehen, ich hatte anfangs auch die Zweifel.
Ich würde Dir vorschlagen ein Haushaltsbuch zu führen, und vielleicht erst mal raussuchen bei welchen Produkten du einen großen Mehrwert siehst. Wir haben zuerst Fleisch umgestellt, dabei beim Schwein nicht mal auf Bio sondern einen konventionellen Erzeuger der eine gute Haltung hat.
Gleichzeitig mit der Umstellung auf Bio haben wir auch unseren Speiseplan rigoros verändert. Also nicht mehr Wochenplan ala "Wickingertopf, Gulasch mit Nudeln und Salat, Geschnetzeltes mit Reis und Erbsen, Spaghetti Bolognese, sondern das sind unsere Wochenendgerichte geworden, unter der Woche gibts eher Gemüsepizza, Karotten-Kartoffel-Reibekuchen mit Kräuterquark, Rote Beete Salat mit Kartoffeln und Ei, Apfelpfannkuchen (ist zb unser Wochenplan ab heute). Wir sind im Schnitt überversorgt mit Fleisch und mit Kohlenhydraten, da kann man auch sparen. Ob es ein Privilge ist ... für mich nicht, ich finde dass wir im Vergleich zu dem was bei meinen Kollegen jeden Tag kredenzt wird eher sparsam leben.

Gerade wenn es Höfe sind wie demeter könntest du ja auch mal die Erzeuger fragen ob sie nicht auch mal Restposten haben, wir haben hier gerade in meiner Elternzeitphase öfter einen Anruf bekommen ob wir nicht ne Kiste Rote Beete zum Einkochen haben wollen oder ne Kiste Himbeeren zum Einfrieren.

Vielleicht traust du dich einfach mal am Monatsende wenn du die vergangenen Ausgaben überblicken kannst da hinzufahren, rauszufinden wo vielleicht gar keine großen preislichen Unterschiede sind oder wo die Produktionsweise der konventionellen Ware wirklich so bedenklich ist dass Du sagst "also bei dem Produkt will ich das nicht mehr.
Bei mir sind zB spanische Tomaten komplett raus. Gibts nicht, eher ess ich keine Tomaten. Während die regionalen Äpfel hier auch wenn sie konventionell angebaut sind wenig gespritzt werden, da ist es mir das nicht wert gewesen, wobei auch hier der regionale Erzeuger unter Supermarktpreis liegt.

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Hallo,

Demeter ist wirklich ganz oben von den Vorgaben und Ansprüchen her. Man kann aber auch schon mit weniger ökologisch und ethisch gut leben, finde ich.

Zum Beispiel haben wir selber Hühner. Das Hühnerfutter ist gentechnikfrei und wir beziehen es über eine Genossenschaft. Es ist nicht bio-zertifiziert, deshalb sind es unsere Eier und das Fleisch unserer Hühner auch nicht. Dabei sind es echte Freilandhühner, echte Freilandeier und sie bekommen gutes, regionales und wie geschrieben gentechnikfreies Futter ohne Zusatz von Legemehl oder andere Dinge. Na, Freiland ist gerade nicht so richtig, weil wir die Geflügelpest in unserem Kreis haben und eine Stallpflicht herrscht. Demeter-Hühnereier kosten hier auf dem Wochenmarkt 4,89€, bei einem Hobbyalter aus der Nachbarschaft wie wir es sind bekommst du 10 Eier für 2,50€.

Wir kaufen die meisten Lebensmittel beim Bauern. Sparen kann man da beim Fleisch nicht, Angebote wie beim Metzger gibt es in der Regel nicht. Bei Obst und Gemüse ist es aber schon möglich, wenn man möglichst saisonal kauft und da auch mal mehr nimmt. Zum Beispiel gibt es gute Preise bei größeren Säcken Kartoffeln oder bei der jährlichen Einkellerungsaktion. Und wie andere schon geschrieben haben muss man auch die Bereitschaft mitbringen, viel selbst zu machen. 500gr. Bio-Nudeln kosten im Laden etwa 3,-€. Ich mache sie selbst, da sind es etwa 1,50€.

Unser Speiseplan sieht seitdem wir nur noch so einkaufen mehr simple und vegetarische Tage vor. Zum Beispiel haben wir einen festen Tag in der Woche, an dem es Pellkartoffeln mit Quark gibt. Und an einem Tag gibt es eine Gemüsesuppe oder einen Gemüseeintopf. Das sind die preiswerten Tage, in der Gesamtkalkulation mit den fleischlastigen Tagen passt es im Schnitt für uns.

Viele Grüße
lilavogel

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Hallo.

Warum soll das nicht möglich sein?

Kommt doch immer darauf an, wie oft und wie viel man an Fleisch isst.
Muss doch nicht mehrmals die Woche sein.
Lieber weniger und dafür hochwertig (schon wegen dem Tierwohl).

Wenn man sich die Mühe macht und alles selber kocht, kann man trotz hochwertigen Lebensmitteln mit relativ wenig Geld auskommen. Teuer wirds überwiegend dann, wenn man Fertigprodukte kauft.

Ich kaufe zweimal im Jahr Biorind von einem benachbarten Bauern. Zahle pro kg 10 Euro. Da ist natürlich von allem dabei - nicht nur Filet. Aber das macht nix. Das Tier wird komplett verarbeitet. Sogar die Knochen für Brühe ausgekocht. So soll es sein.

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"Ich erwische mich bei dem Gedanken,das es nur Leuten zusteht,die es sich auch wirklich leisten können und das es ein Privileg ist dort einzukaufen."

Eigentlich kann man Dir nur den größten Respekt dafür aussprechen, dass Du Dir solche Gedanken machst. Du kannst erheblich besser mit den Ressourcen haushalten als die überwiegende Mehrheit, ganz egal wo Du einkaufst.

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Ich lebe auf dem Land und gehe die Sache ganz anders an. Ich kaufe nicht auf den Bauernhöfen, nicht weil ich denke der Preis ist überzogen, aber man muß es sich wirklich leisten können. Obwohl, ich denke schon, das da ein ziemliches Geschäft mit gemacht wird. Es gibt nun mal Kundschaft, die bereit ist, diese Preise zu zahlen und dafür auch weiter zu fahren....wer würde das nicht ausreizen?
Wir haben selber einen großen Garten mit vielen Obstbäumen, wir selber können das alles gar nicht verbrauchen, also tauschen wir. Es wird über die Jahre immer mehr und sind schon teilweise richtige Deals mit Nachbarn, Freunden und teilweise auch Leuten, wo ich einfach an der Tür geklingelt habe. Gerade die ältere Generation findet das super. Und es gibt Menschen, die keinen Garten haben und für mich als Gegenleistung einkochen.

An Fremde "Selbstpflücker" verkaufe ich, obwohl sie mittlerweile nicht mehr so fremd sind...sie kommen jedes Jahr wieder.
Ich gehe "Kartoffeln stoppeln", ich darf aufs Feld wenn die Maschinen runter sind....damit kommen wir immer über den ganzen Winter. Eine sehr alte Dame stand mal dort mit ihrem (Ur?)Enkel und sagte: "Schau mal, so mussten wir das als Kinder nach dem Krieg machen!" Sie fand es super, das nicht alles einafch untergepflügt wird.
In den letzten Sommern hatten wir hier ziemliche Wasserknappheit, deswegen lege ich keinen Gemüsegarten mehr an....bzw verzichte auf Sorten, die viel Wasser benötigen.
Spargel gibt es nur in der Saison, als Bruch direkt nach der Ernte, zu einem anderen Preis als er dann verkauft wird, logisch.
Erdbeeren und Kirschen haben wir selber, ganz ehrlich...nach der Saison reicht es dann auch mit dem Appetit darauf bis zur nächsten.

Das Geld, was ich so einspare, trage ich zum Dorfmetzger. Ich kann natürlich nicht den kompletten Bedarf auf diese Weise abdecken, aber man merkt es deutlich.

Fang doch klein an, überleg, was dir wirklich wichtig ist und probiere es aus. Hier verträgt zB keiner die Rohmilch vom Bauern, leider....also bleibt es bei Wassermilch aus dem Supermarkt. Finde raus, was dir wichtig ist. Ich stelle mir es in der Stadt schwierig vor, weil einem einfach nur die teure Variante übrig bleibt. Aber gezielt nureinzelne Nahrungsmittel vom Bauern bewußt nutzen, das müsste doch drin sein.