Weiß nicht, was ich tun soll...

Hallo,
ich hatte heute ein Gespräch mit meiner Chefin bezüglich meiner Rückkehr in Elternzeit. (Arbeite für eine Versicherungsfirma)

Seit Sommer 2017 bin ich in Elternzeit (zwei Kinder) und diese endet 2022.
Meine Chefin sagt, es mache wenig Sinn, wenn ich unter 30 Stunden arbeiten kommen würde. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht ob ich für 30 Stunden schon arbeiten gehen kann. Sie sagt, meinen alten Arbeitsplatz bekomme ich nicht, da sich einfach alles verändert hat auch die Systeme , mit denen wir vorher gearbeitet haben. Natürlich müsste ich wieder eingearbeitet werden. Aber sie sagte auch schon am Telefon, dass das für mich eine große Herausforderung wird und wie ich mir das vorstelle arbeiten zu kommen, wenn meine Kinder doch „nur“ einen 35 Stunden Kita Platz hätten und ich zur Arbeitsstelle (30km entfernt) kommen soll, da es oft Stau in Düsseldorf gibt. Daran sollte ich auch denken.
Homeoffice geht auch nicht, da ich von zuhause aus nicht eingearbeitet werden kann und unter 30 Stunden arbeiten zu gehen, mache in ihren Augen wenig Sinn, da ich mehr Zeit bräuchte um alles aufzuholen und sie das generell zu wenig Stunden findet. Sie sagt, ich solle darüber nachdenken und besser noch nicht so schnell zurückkehren, wenn ich mir nicht 100% sicher bin. Dann gibt es da ja noch Corona und wenn die Kinder zuhause bleiben müssen, weil die Kita zu ist, könnte es auch problematisch werden. Vielleicht merkt ihr schon, dass meine Chefin und ich kein gutes Verhältnis zueinander haben. Ich würde ja gerne den Job wechseln aber die Bewerbungen laufen noch und wenn ich nichts finde, werde ich meiner alten Tätigkeit nachgehen müssen, denn bald bekomme ich auch kein Elterngeld mehr und irgendwie muss ja auch wieder mehr Geld reinkommen. Habe auch noch 30 Resturlaubstage, die ich mir lieber auszahlen lassen würde.
Da ich weiß, dass sie mich da auch nicht wirklich haben will, wünschte ich, sie würde mir einen aufhebungsvertrag oder eine Abfindung anbieten.
Ich weiß nicht, was ich mir hier erhoffe. Vielleicht wollte ich mich einfach nur mal auskotzen. Sorry:-/
Irgendwie habe ich deswegen den ganzen Tag schon Bauchschmerzen und kann auch nicht schlafen.
Ich wünschte, ich könnte irgendwie aus der Sache rauskommen und woanders neu beginnen. Meine alte Tätigkeit mochte ich sehr und vielleicht kann ich es dann woanders ausüben, wenn ich was finde.:-/

Vielen Dank euch allen im
Voraus schon mal fürs Lesen:)

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Wie viele Stunden hast du denn vor der Elternzeit gearbeitet? Sie muss dir nicht in jedem Fall Teilzeit anbieten, wenn du vorher Vollzeit gearbeitet hast.
Die Punkte, die deine Chefin anspricht, sind realistisch gesehen genau die problematischen. Hast du diese Fragen im Vorfeld alle für dich beantwortet?
Zum Glück hast du ja bis 2022 noch Zeit, um etwas passenderes für dich zu finden.

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Ich habe vor der Elternzeit 40 Stunden gearbeitet. Sie hätte auch lieber nur Vollzeitkräfte aber in meinem Fall geht das noch nicht. Ja, stimmt, ich hätte noch etwas Zeit. Ich hoffe einfach, dass ich einen anderen guten Job finde, wo die Entfernung auch nicht zu groß ist.

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Teilzeit in Elternzeit kannst du trotzdem beantragen. Wenn sie ablehnt, dann kannst du woanders während deiner Elternzeit arbeiten und auch ALG I beantragen.

Warum sollte sie dir einen Aufhebungsvertrag und Abfindung anbieten?

Wenn du nicht deinen ursprünglichen Arbeitsvertrag nach der Elternzeit erfüllen möchtest, dann musst du kündigen.

Du hast ja noch Zeit, dir etwas neues zu suchen.

Ich finde die Argumente deiner Chefin schlüssig, zudem bist du ja ziemlich lange raus.

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Ja stimmt, es sind auch gute Argumente.
Aber indirekt hat sie auch schon zum Ausdruck gebracht, dass es für mich schwierig wird, da 1. Ich meinen alten Job nicht mehr ausüben kann und alles Neue erst mal lernen muss, was verständlich ist und 2. sprach sie auch die Entfernung an und die Stunden. Sie findet es schwierig, dass ich für 30 Stunden arbeiten kommen soll und das bei der Entfernung und daher soll ich mir das gut überlegen. Aber wenn ich keinen anderen Job finde, habe ich ja keine Wahl. Ich würde auch lieber erst mit 25 Stunden anfangen. Aber sie findet das zu wenig. Naja muss mal schauen. Ich möchte ungern von selbst kündigen, wenn ich noch nichts Anderes gefunden habe. Das mit der Abfindung war nur eine Wunschvorstellung von mir 😅
Sie wird mir sowas auch nicht anbieten

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Bei uns pendeln ganz viele diese Entfernung für 30 Stunden. Also hallo, das ist ne 75% Stelle, was ist doch nicht wenig!

Und einarbeiten - ob mein alten oder beim neuen AG - ist eben immer ein paar Wochen eine Herausforderung. Du bist Mutter geworden, nicht in der Zwischenzeit auf den Kopf gefallen!

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Informiere dich bitte rechtlich. Soweit ich weiß,darf man nach der Elternzeit genau die Prozente angeben, die man arbeiten will. Da kann deine Chefin 30h setzen aber du kannst 30h sagen und musst sie bekommen.
Du hast mehr Rechte als du denkst.
https://www.smart-mama.de/

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Danke für den Tipp :)
Liebe Grüße an dich

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Was ist mit dem Vater?

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Er arbeitet viel und verdient zwar gut aber nicht sooo gut, dass wir auf Dauer mit nur seinem Gehalt auskommen könnten. Er möchte sogar bald einen Nebenjob machen aber das möchte ich nicht. Dann sehen die Kinder ihn noch weniger und ich würde ihn halt auch gerne unterstützen.

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Du solltest tatsächlich mal mit ihm
über die Organisation sprechen. Vielleicht kann er die Kinder ja morgens zur Kita bringen, damit du direkt zur Arbeit fahren kannst und da keine Zeit verlierst. Dann bist du hinten raus entspannter sie rechtzeitig abzuholen.

So machen das hier ganz viele Doppelverdiener-Paare. Einer ist ab 8:00 bei der Arbeit, der andere fängt erst um 9:00 Uhr an zu arbeiten und bringt die Kinder um 8:30 zur Kita. Derjenige kann dann trotzdem bis 19:00 locker vollzeit arbeiten und der andere auch easy 6 Std. /Tag ohne, dass es mit der Abholzeit knapp wird.

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Da wäre meine einzige Antwort: „Frau x, ich bin ja nicht alleinerziehend und teile mir die Kinderbetreuung fair mit meinem Mann auf. Ich würde mich freuen, wenn wir uns auf das Arbeitsverhältnis konzentrieren könnten. Sie können darauf vertrauen, dass mein Mann und ich die Familienorganisation hin bekommen.“

Unglaublich, wie sie dir was ausreden will. Lass dich nicht abspeisen!

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Dankeschön, ich weiß, ihr hört jetzt nur meine Version des Telefonats aber es hörte sich wirklich so an, als wolle meine Chefin mich gar nicht mehr da haben. Gut, dass haben mir viele Arbeitskolleginnen auch bestätigt, da sie oft gehört haben, wie die Chefin über mich sprach. Ich glaube, ich verursache in ihren Augen nur Kosten und sie hat wenig Nutzen von mir. Ich glaube, das Beste wäre wirklich woanders neu anzufangen aber wenn ich nichts finden sollte, würde ich da wieder arbeiten gehen.

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Wenn Du Dir sicher bist dass Du raus willst lass doch mal anklingen, ob man sich da einigen könnte?

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Und warum wären 30 Stunden nicht machbar?
5 x 6 Stunden - da brauchst du auch keine Pause dazwischen.

Du kannst dich ja nebenher um eine andere Stelle umsehen. Läuft dir ja nicht davon.

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Ich weiß nicht mal ob es nicht nicht machbar wäre. Wie gesagt...am Liebsten wäre mir für den Anfang 25 Stunden, da ich das mit den Kita Bring und Abholzeiten sehr eng finde. Da bleibt mir nicht viel Zeit übrig. Einen 45 Stunden Platz habe ich nicht bekommen. Hier bei uns in der Ecke kann man froh sein, wenn man überhaupt einen Platz bekommt. Meine Chefin ist der Meinung, dass das mit 30 Stunden nicht machbar wäre. Es ist nur ihre Meinung.

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Naja, wie lange brauchst Du denn unter minimum von der Kita zur Arbeit, wenn Du zu einer Zeit losfährst, zu der Du das Kind bringen kannst? Ich brauche morgens vor sieben 30 min. Wenn ich Mal ausnahmsweise die Kinder bringe, dann komme ich erst gegen 07:35 los (Kitabringzeit ist ab 07:30 Uhr, plus Verabschieden, aber da ist dann auch alles problemlos gelaufen). Da brauche ich dann schon 45 min. Wenn Dir jeden Tag nur eine Stunde bleibt, für Hin- und Rückweg, da muss schon echt alles passen, damit Du das schaffst.

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Hi,
Du weißt, wo Du bei der Chefin stehst, leider wirst Du davon ausgehen können, das wenn Du zurückkommst, Du rausgeekelt wirst.

Bewirb Dich fleißig, und versuch die Kindergartenzeiten zu erhöhen, das Du erstmal mit schönen Puffer, wieder in das Arbeitsleben einsteigen kannst, wenn der Mann nicht die Kinder bringen und holen kann, oder halt Großeltern.

Natürlich ist man nach der Elternzeit nicht auf den Kopf gefallen, und man freut sich ja auch wieder arbeiten zu gehen, aber..................man ist raus. Ist so. Du bist jetzt 4 Jahre raus, das ist schon lange. 2 Jahre fand ich damals schon happig, Kolleginnen ging es genauso. Wir waren aber alle schon 35 Jahre alt, und älter, als wir wieder zurückkamen.

Versicherungen ist doch eigentlich TOP für Homeoffice, aber wenn die Chefin nicht will, will sie nicht.

Ich wurde auch nach dem 2. Kind rausgeekelt. War 2 Jahre arbeiten zwischen 1 und 2. Wie auch bei Dir, kam in dem Erstgespräch auf, nach Kind 1, wir haben komplett neue Software, meinst Du das kannst Du lernen..............??? 1. jeder Betrieb hat ne andere Software, 2. kenne ich hier schonmal die Abläufe und Kollegen, 3. sind Teilzeit arbeitenden viel produktiver, haben etliche Forscher rausgefunden und 4. müsst ihr mich einstellen.

Jetzt bin ich 48 Jahre, vor 7 Jahren dann entgültig rausgeekelt worden. Seitdem lernte ich Lexware, Datev, 2x Firmeneigene Software und jetzt SAP.............das Gehirn ist schon ein Klasse Muskel. Da kommt man auch in meinem biblischen Arbeitsalter wieder gut rein.

Bewirb Dich weiter, auf alle kaufm. Jobs, da kommt man rein.

Alles Gute

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Danke dir:)
Ja, immerhin konnte ich jetzt für dieses Jahr die Kindergartenzeit erhöhen. Dafür bin ich auch sehr dankbar.
Hier bei uns ist man froh, wenn man überhaupt einen Platz bekommt - egal für wieviele Stunden.
Ich habe heute auch schon mal fleißig einen Stapel Bewerbungen rausgeschickt. Also mal schauen, wie es läuft :)
Ich bewundere wirklich alle Mütter, die das mit Arbeit und Kindern so gut hinbekommen.
Ich hoffe, ich schaffe das auch.

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Vielleicht ist es eine blöde Frage, aber was passiert denn, wenn du dein Kind an manchen Tagen etwas verspätet abholst? So wie ich es verstehe hat ja die Kita länger auf, nur du musst halt bis zu einer bestimmten Zeit abholen...
Falls man da allenfalls zusätzlich zahlen muss, würde ich das wohl in Kauf nehmen, wenn es an einem Tag doch Mal vorkommt durch Stau oä.

Und wäre eine Tagesmutter eine Option als alternative Kinderbetreuung? Oder ein Babysitter? Vielleicht auch nur für einen Tag in der Woche, der deine Kids von der Kita abholt? An dem Tag könntest du dann länger arbeiten und an den anderen vielleicht nur 4 Stunden?

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Ihr Lieben, vielen Dank für eure Antworten und vor allem, dass ihr euch mein Anliegen durchgelesen habt.

Ich hatte heute ein Bewerbungsgespräch und es lief wirklich gut. Habe mich dabei sehr wohl gefühlt. Ich weiß, dass muss nichts bedeuten aber wollte es euch dennoch mitteilen. Ich bekomme spätestens bis Ende der Woche Bescheid. Ich hoffe, ich bekomme den Job, denn es würde alle meine Probleme lösen.
Liebe Grüße an euch :)

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Viel Glück!

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Dankeschön :)