Könntet ihr eure Kinder auch alleine finanzieren?

Ich hatte heute ein Telefonat mit einer Freundin, die sagte, dass sie kein zweites Kind möchte, da sie es sich ohne den Vater des Kindes einfach nicht leisten könnte.
Und der könnte ja sterben, krank werden, arbeitslos werden etc.
Dann könnte sie eine kleine Wohnung für sich und ihren Sohn bezahlen ( Großstadt)aber keine Drei Zimmer Wohnung geschweige denn die ganzen anderen Kosten, die ein weiteres Kind bedeutet.
Ich selbst bin AE mit drei Kindern, auch alleine verantwortlich, und muss sagen, dass ich darüber nicht nachgedacht habe, aber wahrscheinlich auch nur deshalb, weil ich finanziell auch gut aufgestellt bin und auch drei Kinder alleine stemmen kann.
Wäre das Geld bei mir knapp gewesen, kann es sein, dass ich die gleichen Gedanken gehabt hätte.
Findet ihr es verantwortlich oder schräg sich aus dem Grund gegen ein Kind zu entscheiden, weil man es ohne Partner nicht finanzieren kann?

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Nein, das wäre für mich kein Grund mich gegen ein weiteres Kind zu entscheiden.
Man kann nicht jedes Risiko im Leben absichern. Selbst wenn man finanziell alleine ein zweites Kind schaffen würde, könnte es ja auch sein, dass dieses Kind dann durch einen plötzlichen Unfall auf Pflege angewiesen sein wird und man dann doch nicht mehr so viel arbeiten kann wie bisher usw....
Oder man gerät an einen Betrüger, hat Baumängel, Messie-Mieter, wird bestohlen, die Bank geht pleite, Eltern müssen gepflegt werden, ect....

Ich denke man sollte einfach sein Leben mit Kindern gestalten wie es die aktuelle und wahrscheinliche (!!!) Zukunft hergibt und dankbar sein, wenn man sich eine große Wohnung/Urlaube/Musikschule/teure Hobbies ect leisten kann.
Und sich bewusst sein, dass das Leben nach einem Schicksalsschlag auch anders aussehen könnte. Aber zum Glück leben wir in einem Sozialstaat indem man auch alleine ein zweites Kind großbekommen kann, auch wenn es dann viele Abstriche zum bisherigen Leben gibt.

Im Übrigen bin ich mit einer jungen Witwe (Mutter von zwei Kindern) befreundet, für die sich mehr arbeiten gar nicht lohnen würde, da dann ihre Witwenrente gekürzt würde.

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Hallo,

Ich kann den Gedanken schon nachvollziehen. Ich selbst könnte mich und die beiden Kinder auch ohne Weiteres alleine finanzieren - mein Mann ebenfalls.

LG

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Bei uns genau so.

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Hier genauso.

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Ich finde diese Entscheidung sehr eigenverantwortlich und habe sie ähnlich getroffen. Ich könnte mein Leben mit Kind im Zweifel alleine finanzieren, auch würde ich organisatorisch alleine klar kommen.

Viel wichtiger als die alleinige Finanzfrage im Sinne von Gehalt finde ich Absicherungen was Rente, Berufsunfähigkeit, Unfall, Behinderung, Krankheit und Todesfall angeht. Erstaunlicherweise beschäftigen sich damit viel zu wenige Menschen.

Auch was die anderen Sachverhalte wie Trennung, Todesfall, Berufsunfähigkeit, etc. angeht scheinen sich erstaunlich wenige Menschen Gedanken zu machen oder aber zu hoffen und / oder zu glauben, es träfe SIE sicherlich nicht.

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also ich kann den gedanken verstehen, aber würde ich alles im leben danach planen, dass die menschen um mich herum plötzlich sterben könnten, wäre das doch sehr geprägt von angst und sorgen, das möchte ich nicht. einen guten puffer und sicherheiten sind natürlich toll, es gibt ja auch berufsunfähigkeitsversicherungen, wenn es einen alleinverdiener gibt ist das total wichtig, finde ich. ansonsten würde ich den herzenswunsch, wenn ihn beide haben, aus diesem grund nicht zurückstellen. wir bauen uns ein gemeinsames leben auf und klar könnte das schiefgehen, aber dann gibts immernoch hilfen und möglichkeiten und letztlich sind wir auch mit weniger geld sehr glücklich.

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So sehe ich dass auch! Man ist nun eine Familie und alleine aus dem Blickwinkel zu berechten, wenn du mal nicht bist, kann ich mir keine zwei Kinder leisten... Joooa, find ich schon, puh!
Aber ich versteh es schon, als Frau sollte man schon eine gewisse Unabhängigkeit haben bzw. ist es schön wenn es so ist! Die Realität sieht ja doch meistens ehr gegenteilig aus!

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In der Anfangszeit hätte ich unseren Sohn alleine finanzieren können. Da hatte ich ein großzügiges Stipendium, um meine Abschlussarbeit zu finanzieren. Momentan könnte ich das nicht, da ich nur 16 Stunden arbeite. Seine Kosten werden zwar noch durch das Kindergeld abgedeckt, aber ich müsste zumindest Wohngeld beantragen, um die Miete zu zahlen. Auf Dauer würde ich es aber sicher durch mehr Arbeit alleine stemmen.

Gestern Abend haben mein Freund und ich darüber geredet, dass wir auf jeden Fall noch ein zweites Kind möchten und am liebsten auch noch ein drittes. Da wäre es schon deutlich schwieriger, alle alleine zu finanzieren.

Sollte mein Freund sterben, krank werden, arbeitslos werden, müsste unser Sozialstaat uns zumindest übergangsweise auffangen. Oder wir müssten zeitweise zu meinen Eltern ziehen, wenn die bis dahin nicht das Haus verkauft haben und in eine barrierefreie Wohnung gezogen sind.

Ich halte das Risiko für nicht allzu hoch und möchte mein Leben nicht von unangenehmen Möglichkeiten abhängig machen.

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Ja, ich könnte mein Kind und auch noch zwei weitere alleine finanzieren.

Aber ich würde nicht die Entscheidung für ein weiteres Kind davon abhängig machen. Wenn es ihr so große Sorgen bereitet, dann soll der Mann eine Lebensversicherung auf sie und die Kinder abschließen. Sie können auch zum Notar gehen und eine Unterhaltsvereinbarung für den Fall der Trennung beglaubigen lassen. Solange man sich noch gut versteht, kann man das alles vernünftig und für alle auskömmlich regeln.

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Finanziell ja, wenn auch mit Abstrichen.
Scheitern würde es eher an der Betreuung.
Aber auch da könnte ich schon fast die Tage zählen bis auch unsere jüngere Tochter eigenständiger wird.
Umgekehrt stünde mein Man vor dem selben Problem.
Unsere Ehe läuft gut und ich habe keine Bedenken, dass es mal anders sein könnte.

Aber ich kenne auch die Gedanken deiner Freundin, weil ich selbst damit beschäftigt war.
Dieses was wäre wenn hat mich zum Teil abgehalten nicht schon früher mit der Familienplanung begonnen zu haben.
Meine Eltern sind schon lange tot, also wusste ich, wenn es hart auf hart kommt, dass ich völlig auf mich alleine gestellt bin.
Aber sollte ich deshalb auf eine eigene Familie verzichten? Nein, war mein Entschluss und ich bin ins kalte Wasser gesprungen. Eine Garantie gibt es für nichts.

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Ich könne Haus und Kinder alleine finanzieren. Mein Mann nicht. Er hätte schon Probleme, Kinder ohne Haus zu finanzieren.

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Ich finde das eine total schwere Frage. Muss man denn die Kinder alleine finanziell stemmen können? Immerhin sind wir doch beide die Eltern und sind beide in der Verantwortung unsere Kinder auch finanziell zu versorgen?

Die nächste Frage für mich ist auch ob das Thema nicht manchmal total überbetont wird? Es gibt ja diese These, dass der Bildungserfolg der Kinder am Einkommen der Eltern hängt. Ich finde das höchst fragwürdig. Man kann die Zahlen ja auch anders auslegen. Nämlich dass gebildete Eltern, die häufig auch mehr verdienen, ihre Kinder auch gebildeter großziehen, weil sie die intellektuellen Fähigkeiten dazu haben. In meinem Umfeld gibt es sehr viele gebildete Eltern mit sehr vielen Kindern. Das Geld ist meistens knapp, weil man mit steigender Kinderzahl oft auch nur noch eingeschränkt arbeiten kann, aber die Kinder sind trotzdem klug und erfolgreich in der Schule. Finanzielle Möglichkeiten=Bildung baut auf die Frauen doch ein ziemlich Druck auf, nämlich dass man frühstmöglich wieder arbeiten geht um dem Kind doch was bieten zu können. Denn Geld ist ja so wichtig, aber ist Zeit, Nerven und Kraft nicht auch wichtig?

Klar ... braucht man Geld um Kinder großzuziehen. Das sollte man auch nicht außer Acht lassen. Also bitte kein Schwarz-Weiß-Denken, sondern ein besonnenes Abwägen aller Bereiche. Bei uns persönlich war es daher eher eine Frage: ob wir noch genug Kraft und Liebe für ein weiteres Kind haben. Bald kommt das 4. Wir freuen uns schon wahnsinnig, aber danach ist auch gut.
Und ein bisschen Hoffnung und Naivität gehört zum Kinder kriegen auch dazu.

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Die individuellen Wünsche sind ja schön und gut...was würde passieren würde Dein Mann morgen ausfallen?
Könntest Du ohne Hilfe der Allgemeinheit alles stemmen?
Ich finde es verantwortlich sich diese Frage zu stellen.

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Das käme wohl ganz auf die Gründe an. Das größte Problem wäre wohl die Betreuung der Kinder, aber ich bin beruflich sehr gefragt und könnte relativ problemlos Stunden aufstocken und dann vollverdienen. Dann würde es finanziell gehen, aber auch deshalb, weil wir nur geringe Ansprüche haben. Bis jetzt zumindest.