Wer hat nach Elternzeit erfolgreich den Job gewechselt?

Hallo zusammen,
Ich bin auf der Suche nach Erfahrungswerten frisch gebackener Mütter zum Thema Jobwechsel nach der Elternzeit.
Kurz zu mir: ich habe vor 2 Monaten entbunden und bin bis Ende Mai in Elternzeit, danach wird mein Partner 6 Monate voll zu Hause sein. Noch sind wir dabei uns einzupendeln, ist das erste Kind aber es wird und ich genieße die Zeit.
Es ist nun so, dass mich das Thema Jobwechsel bereits vor der Schwangerschaft sehr beschäftigt hat und ich auch wieder angefangen hatte mich zu bewerben bis ich schwanger wurde. Es gibt dafür viele Gründe: zum einen wohnen wir beide ca 600km von unseren Eltern entfernt, ich wünsche mir einfach für unsere Kleine, dass sie ihre Großeltern öfter sehen kann und für unsere Eltern natürlich auch. Zum anderen bin ich schon seit längerem nicht mehr zufrieden in der aktuellen Stelle, obwohl ich erst seit 3 Jahren da arbeite. Eigentlich wusste ich schon nach einem Jahr, dass ich mir das langfristig nicht vorstellen kann. Da ich höhere Verdienstmöglichkeiten als mein Partner habe, würde er ggbf Stunden reduzieren und könnte bei Umzug im Home Office arbeiten, das ist recht üblich in der Firma. Meine Unterlagen liegen bereit und ich screene immer mal wieder die Stellenanzeigen, stelle mir aber natürlich auch einige Fragen. Schafft man es sich Vollzeit neu einzuarbeiten mit kleinem Kind? Wie reagieren Arbeitgeber auf Bewerbungen mit kleinem Kind? Wird man tendenziell dann doch eher aussortiert,
obwohl die Kinderbetreuung durch Partner und dann später anderen Formen gesichert wäre? Wäre es nicht doch schlauer erstmal wieder einzusteigen und dann abzuwarten? Eigentlich will ich schon seit vielen Jahren umziehen, weil es schon zu zweit einfach nervig war immer erstmal 6 Stunden quer durch Deutschland zu fahren. Bisher hatte sich da allerdings einfach nichts ergeben. Eine weitere Alternative wäre evtl. Dass ich ebenfalls ins Home Office wechsele und wir einfach so mit unseren alten Stellen umziehen. Momentan schätze ich meinen Arbeitgeber so ein, dass er da mit sich reden lassen würde, aber sich bin ich natürlich nicht. Mich würden eure Erfahrungen zu diesem Thema sehr interessieren. In meinem Umfeld gibt es dazu leider (noch) keine Erfahrungswerte. Vielleicht noch eine Anmerkung zu den Branchen in denen ich suche: viele Stellen im öffentlichen Sektor aber auch Privatwirtschaft Bereich Business Development.

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Hey, ich habe vor meiner letzten Schwangerschaft, meine Kleine ist jetzt vier Monate alt, selbstständig als Reittherapeutin gearbeitet.

Da wir am Anfang der Schwangerschaft umgezogen sind, musste ich meinen Kundenstamm zurücklassen, und wollte mir hier einen neuen aufbauen, sobald die Kleine in die Kita geht.

Während der Schwangerschaft habe ich einen Nebenjob im Homeoffice gefunden, vielleicht wäre das ja auch was für Dich?

Schau es Dir einfach mal an:

https://webinaris.co/customer/seminar/13532_zusatzeinkommen_2_0/21128/13532/40078.html?mode=N

Liebe Grüße,
Bianca

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Hi Bianca, wer steckt denn da eigentlich dahinter? Ich komme nur auf die Seite zur Anmeldung des Webinars.

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Ich bin Mitte letzten Jahres in meinen Job zurückgekehrt und schreibe hin und wieder Mal eine Bewerbung. Anfangs habe ich als letzten Punkt "Seit XX/YYYY: Elternzeit" im Lebenslauf angegeben und habe eine einzige Rückmeldung bekommen, was dann aber nicht geklappt hat. Somit fragt nicht Mal einer, wie gut man drumherum organisiert ist. Das bin ich von vorherigen Jobwechseln überhaupt nicht gewohnt. Also habe ich in den letzten zwei Bewerbungen die Angabe der EZ weggelassen. Ich bin ja nun auch schon wieder 1/2 Jahr zurück. Dass ich ein Kind habe, geht den AG streng genommen nichts an. Für 1 Stelle hatte ich nun schon das Vorstellungsgespräch, das andere pausiert durch den Lockdown. Also ja, Elternzeit macht auch beim Jobwechsel Probleme...leider. Vielleicht läuft es besser wenn du in einem Beruf bist, wo jeder händeringend genommen wird.

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Hallo,

ich bin nach keiner meiner beiden Elternzeiten in meinen alten Betrieb zurück gegangen. Habe beide Male gewechselt, beide Male frühzeitig die Elternzeit beendet und meinem Mann die restlichen Monate Elterngeld "überlassen" und es war jedes Mal die beste Entscheidung, weil ich immer weiter gekommen bin. Übrigens arbeite ich auch Vollzeit und es war richtig hart. Muss man ganz ehrlich sagen: Haushalt, unterbrochene Nächte, ein bzw. zwei Kleinkinder mit nur anderthalb Jahren Altersabstand... und ein Mann, der sich hervorragend um die Kinder kümmert, solange ich arbeiten muss, aber NIX anderes tut. Es war richtig hart, aber ich hätte mir nix Besseres wünschen können.

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Hallo, also ich habe nach meiner 1. Elternzeit eine neue Stelle angefangen, allerdings in der gleichen Branche. Ich hätte beim vorigen Arbeitgeber nicht in Teilzeit arbeiten können. Mein Mann hatte zwei Monate Elternzeit, da konnte ich mich gut einarbeiten und im neuen Unternehmen ankommen. Das ging bei mir (sicherlich bei jedem anders) schneller als gedacht und nach nichtmal 2 Wochen war ich voll integriert und es lief super.

Mein neuer Chef hat selbst kleine Kinder und hatte keine Probleme damit, dass ich aus der Elternzeit kam und ein Kleinkind habe, dass grad eingewöhnt wird. Auch so ist er super kulant, wenn es um die Kinder geht. Alles in allem war es das Beste, was ich tun konnte. Nicht nur, dass mein Gehalt deutlich gestiegen ist, viel wichtiger: Ich gehe jeden Tag super gern zur Arbeit und kann mir keinen besseren Arbeitgeber vorstellen. LG 🤗

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Hallo 🤗
Ich habe nach der Elternzeit meinen Job gewechselt.
Mir ging es wie dir. Nach 1 Jahr war mir klar, dass ich dort nicht länger arbeiten möchte. Zwar sehr gutes Gehalt und lt. Stellenbeschreibung tolle interessante Aufgaben, aber zu denen kam ich gar nicht. Dann wurde ich schwanger und ließ die Jobsuche erstmal. Während der Elternzeit sind wir umgezogen (zwar keine 600 km, aber die 200 km) in die Nähe meiner Mama.
Ende der Elternzeit fiel auf den ersten Lockdown und ich habe echt lange überlegt was ich jetzt mache. Wenn ich an die alte Arbeit gedacht habe, war es immer mit einem schlechten Gefühl verbunden. Also habe ich die Stellen rausgesucht und 4 Bewerbungen abgeschickt. Von 4 kamen 4 Einladungen zum Vorstellungsgespräch. Von den 4 Einladungen habe ich dann 2 wahrgenommen und 2 Zusagen bekommen. Jetzt arbeite ich seit 5,5 Monaten im einem Bereich wo ich mich entfalten kann und es einfach nur Spaß macht. Ich bin richtig glücklich, mich damals beworben zu haben. Ich muss allerdings sagen, dass meine Tochter bei meinem Einstieg bereits über 2 Jahre alt war und eine Zusage für einen Krippenplatz hatte. Zudem ist Oma und Tante in der Nähe, die sich gut erwähnen lassen, wenn es um die Kinderbetreuung geht. 🙈
In der Bewerbung habe ich meine Tochter und Elternzeit genannt und dazu geschrieben, dass die Betreuung geregelt ist. In den Vorstellungsgesprächen habe ich dann Krippe, Oma, ... von sich selbst genannt um deutlich zu machen, dass die Ausfall- und Schließzeiten ebenfalls abgedeckt sind.

Der Wechsel war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Klar ist es nicht immer einfach aber machbar. 🤗

Viel Erfolg 🍀

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Als mir gegen Ende der Elternzeit mitgeteilt wurde, dass mein Aufgabenbereich in der Form nicht mehr existiert, wie ich ihn vor der Elternzeit ausgeübt habe, begann ich mich zu bewerben. Die andere, angebotene Tätigkeit im Unternehmen habe ich aber erst Mal zugesagt und dann auch angetreten als die Elternzeit vorbei war, weil ich zu dem Zeitpunkt keine Alternative hatte. Ich war nur 1 Jahr in Elternzeit. Leider hat sich in dem Jahr vieles verändert
Am ersten Arbeitstag nach der Elternzeit habe ich die Zusage für die neue Stelle erhalten. Musste aufgrund der Kündigungsfrist zwar dann trotzdem noch 3 Monate (durch Aufhebungsvertrag schon verkürzt) durchhalten, aber es war, auch in Hinblick auf Corona, die beste Entscheidung die ich treffen konnte.

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Das klingt eigentlich ganz positiv bei euch! Ich hab in meinem Bereich leider zumindest im privatwirtschaftlichen Bereich leider die Erfahrung gemacht, dass ziemlich direkt nach potentiellem Kinderwunsch gefragt wird und hab deswegen vor meine Tochter und die Elternzeit nicht im Lebenslauf anzugeben. Sollte man es dann spätestens im zweiten Gespräch von selbst erzählen, dass man Kinder hat? Grundsätzlich fallen Jobs, in denen unendliche unbezahlte Überstunden gefordert werden, sowieso für mich raus. Andererseits habe ich auch keine Lust für jemanden zu arbeiten, der ein Problem damit hat, dass man Kinder hat.

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Ich würde es nicht thematisieren. Kinder haben mit deinem Berufsleben nichts zu tun, du erzählst auch sonst nichts über Privates im Vorstellungsgespräch, es sei denn, du wirst explizit danach gefragt. Sollte der potentielle Arbeitgeber allerdings proaktiv fragen, würde ich die Wahrheit erzählen und auch erwähnen, dass Betreuung gesichert ist.

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Huhu, ich habe mit zwei Kleinkindern den Job gewechselt und arbeite Vollzeit. Ich war mit Kind Nr. 1 ein Jahr Zuhause. Als diese nicht ganz 13 Monate alt war kam Baby Nr. 1.

Dann war ich mit beiden noch einmal ein Jahr Zuhaue und sie sind mit 1 und 2 Jahren in die Kita gegangen. Ich habe in Vollzeit einen neuen Job angefangen. Es war und ist teilweise anstrengend, aber durchaus machbar.