Mann will studieren

Hallo, wir haben einen Sohn, der etwas über ein halbes Jahr alt ist. Ich kriege 600€ Elterngeld Plus und mein Mann ist auf die Idee gekommen Bwl als Fernstudium zu machen. Das ganze kostet ca. 10.000€.
Ich stehe da natürlich hinter, würde es auf seinen Beruf aufbauen. Aufgrund von Corona hat er seinen alten Job in der Finanzbuchhaltung, der ihm überhaupt keinen Spaß gemacht hat, verloren.
Er weiß nicht was er nach dem Studium machen will, aber das was er gemacht hat (Ausbildung Bankkaufmann) und alles mit dem Thema macht ihm keinen Spaß.
10.000€ sind viel Geld für etwas ungewisses, deshalb kann ich da nicht zu stehen, zumal ich glaube, dass man für ein Fernstudium sehr viel Disziplin benötigt + Zeit.
Ohne eine genaue Vorstellung, was ich danach machen will, würde ich auf keinen Fall so ein Risiko eingehen, zumal wir noch ein 2. Kind wollen. Wir haben ein abbezahltes Haus und auch noch eins zur Miete, wo wir vllt + 300€ im Monat machen. Ansonsten hat er vorher um die 2000€ Netto verdient, was ausreichend war. Ich bin der Meinung, erstmal etwas finden und nebenbei studieren oder einen Betriebswirt machen, den Fachwirt hat er schon. Was meint ihr?

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Bwl ist das unnötigste Studium. Das macht nur Sinn wenn er was dazu studiert zb Jus. Dann könnte er für Firmen Berater sein! Verdient man aber auch nicht viel mehr. Ich glaube meine Cousine hat nach 8 Jahren knapp 2000€ im Dezember ausgehandelt und die Firma hat 3000 Angestellte. Und da hat er wieder mit Finanzen zu tun.

Ich würde das nicht Unterstützen wenn er nicht mal Ahnung hat was er damit machen will oder wohin er will.

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"Bwl ist das unnötigste Studium."

Nein, das stimmt definitiv nicht.
Was allerdings stimmt:
Nur das Studium, d.h. ohne begleitende Praktika, eine vorherige Ausbildung, Werkstudentenstellen etc. bereitet quasi null aufs Berufsleben vor.

Und viele Studenten haben vollkommen verquere Vorstellungen vom Berufseinstieg. Nein, man steigt nicht als Manager mit 50.000 Euro Jahresgehalt ein. ;)

Wenn man die beiden Punkte im Blick hat und sich dafür interessiert, ist es ein spannendes und je nach Schwerpunkt anspruchsvolles Studium, mit dem du auch tolle Jobs machen kannst.

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Das sehe ich nicht so.
Bwl ist ganz gewiss nicht unnötig. Man muss aber wissen was man damit machen will. Das stimmt schon. Und ganz ehrlich sehr wenige BWL Studenten gehen in die Beratung. 🙈 Das muss man wollen.
Ich weiß nicht was du für die Vorstellung des BWL Studiums hast, aber das ist ganz gewiss nicht nur Finanzen und Steuern. Es sind andere Bereiche damit verknüpft und werden sogar im Studium unterrichtet. Es ist vielseitig aber dafür gibt es auch Auswahl der Hauptfächer und das Studium ist mittlerweile mit Praktika verbunden. Zudem bleiben wir mal ehrlich, das Studium - egal welche Richtung - bleibt Theorie und das was man dort lernt ist logisches Denken und das Verknüpfen von Sachverhalten sowie rationales Denken. Zudem sind höhere Gehaltsgruppen mittlerweile an ein Studium gebunden. Außer man wählt einen Job für welches auch eine Ausbildung gereicht hätte. Man sucht es sich selbst aus.
Ich gebe dir aber Recht, man muss schon wissen was man machen will 🙈

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Hi,

das sind viele Dinge, die zusammen kommen.

Job verloren ist nicht gut, und wenn dieser ihm sowieso keine Spaß gemacht hat, ist es gut wenn er sich umorientiert bzw. sich weiterbilden will.

Allerdings finde ich eure finanzielle Situation bedenklich. Kannst du nach einem Jahr wieder Vollzeit arbeiten und er kümmert sich mit Fernstudium um Kind und Haushalt?
Falls ja, würde ich sagen : super Plan !

Ein Fernstudium setzt sowieso einiges an Eigeninitiative voraus, das muss ihm klar sein ,und in seinem Fall eben dann noch zusätzlich mit Kind .... das packt nicht jeder, das muss ihm schon klar sein. Aber wenn ihr es nicht versucht, wird es vielleicht auch ein ewiger Streitpunkt sein.



VG

Tattel

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Hallo.

1. Hättet ihr die 10.000 Euro, oder müsstet ihr nen Kredit dafür aufnehmen?
2. Was hast du vor der Geburt gearbeitet?
3. Würdest du evtl. wieder arbeiten gehen und somit die Familie ernähren, damit er Studium und Kind übernehmen könnte? Wäre doch eine Option?

LG

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Ach ja... Dass er sich vorher überlegt, WAS er nach dem Studium machen möchte, das würde ich aber schon voraussetzen. Zumindest so in etwa.... #zitter

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Also ganz ehrlich, auf so eine Ausbildung BWL draufklatschen, ohne dass man in die Richtung weitergehen will macht mMn überhaupt keinen Sinn.
BWL ohne Plan ist ein Allerweltsstudiengang. Wenn man nicht motiviert ist, hat man hinterher auch keinen (besseren) Job.
Außerdem würde ich wenn dann auch eher kein Fernstudium machen, lieber sollte er sich in seinem Beruf eine Werkstudentenstelle suchen und nebenher normal studieren.

Die Frage ist halt, wieso macht ihm sein aktueller Beruf keinen Spaß?
Da sollte er mal dem Kern auf den Grund gehen und entsprechend motiviert (!) und sorgfältig eine Alternative auswählen.
Auf jeden Fall sollte er sich parallel als Quereinsteiger bewerben, wenn das klappt kann er sich eine zweite Ausbildung sparen.

Ihr seid finanziell ja relativ abgesichert, das ist ein mega Luxus und ich würde es ihm gönnen das als Neuanfang zu nutzen, aber dann richtig.
mMn wird er mit BWL auch nicht glücklicher werden als in der Finanzbuchhaltung.
Dann lieber Yogalehrer, Erzieher, Tischler oder sonst was komplett anderes.
Alles andere könnte er mit seiner Vorbildung auch ohne Studium erreichen.
Und vor allem dann nicht noch mehrere Tausend Euro in das sinnlose Studium investieren sondern normal bei einer Hochschule bewerben und dann nebenher arbeiten.

Ansonsten, ich arbeite auch in der Buchhaltung und da kommt es bei der Arbeit extrem auf die Branche, Kollegen und Unternehmensstruktur an.
Also wenn er sowieso vorhatte 10.000 € zu investieren dann sollte er sich lieber nochmal in seinem Job bewerben und ein bisschen Job-hopping machen, wenn's nichts passt nach 2 Monaten wieder kündigen und weiter geht's (im Zweifelsfall dann eben 6 Monate arbeitssuchend in den Lebenslauf schreiben und das 4 mal in der Probezeit gekündigt weglassen). Damit könnte er auch besser herausfinden was ihn genau stört und was er sucht.
Und dann idealerweise im neuen Unternehmen für den Aufstieg nebenberuflich BWL studieren - natürlich dann vom Chef bezahlt 😉

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Ich verstehe nicht wieso das 10000€ kostet. Wenn er das bei der fernuni Hagen macht, zahlt er nur 300€ pro Semester.
Und er kann das natürlich in Teilzeit machen während er sich einen neuen Hauptjob sucht.
Selbst wenn er das bei der teuren Privatuni machen möchte ist das ok, solange er weiterhin einen Job hat.
Es ist nicht einfach aber man kann es schaffen. Mein schwager hat auch trotz Kind und Hauptjob seinen Bachelor und Master gemacht. Erfordert natürlich auch viel Engagement von der Frau, da er sich noch weniger um kind und Haushalt kümmern kann und regelmäßig Wochen warten / Monate jeden Abend mehrere Stunden nicht zugänglich ist.

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Er meint die FernUni ist zu kompliziert und das lernen da wäre nicht so einfach. 2000€ für FernUni fände ich total ok. Aber 10.000€ ist echt viel

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Das Lernen an der fernuni hagen ist wie an jeder anerkannten Uni in Deutschland, es erfordert viel Eigeninitiative und Disziplin, wenn er nicht bereit ist das zu machen, kann er das studieren gleich lassen.
Meinst du 10.000 ist der Semesterbeitrag? Wie soll man sich das leisten können ohne Job? Wir arbeiten hier beide und könnten es uns nicht leisten das 2x im Jahr hin zu blättern.

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Wie hier auch schon jemand erwähnte:
Fernuni Hagen!
Da kann er BWL studieren, es ist die wohl anerkannteste Fernuni und euer finanzieller Aufwand dafür ist wirklich überschaubar, weit entfernt von 10.000 Euro!

Nur das Studium wird allerdings keine berufliche Änderung bringen... Nur weil man ein Modul Marketing im Studium hatte, sagt ja keiner "Ach cool, stellen wir den mal als social media manager ein!"- als überspitztes Beispiel ;)

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Bwl ist doch der Betriebswirt 🤣

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Wäre ein duales Studium eine Alternative? Da bekäme man während des Studiums immerhin schon Geld, statt welches zahlen zu müssen. Klar, nicht allzuviel, aber besser als nichts

Gerade für jemanden, der sich umorientieren möchte, bietet sich ein Studium im öffentlichen Dienst an, hinterher mit sehr sicherer Perspektive, eventuell sogar Verbeamtung.

Die gibt's auch mit Bowl-Schwerpunkt, zum Beispiel in der kommunalen oder Finanzverwaltung.

Gibt aber auch viele Möglichkeiten bei privaten Unternehmen.

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Er meint er will keine Ausbildung mehr machen. Ich habe ein duales Studium gemacht und da war man 3 Monate im Betrieb / 3 Uni. Wenn man gar nicht weiß, was man machen soll, dann ist das natürlich auch nicht so leicht. Zumal er ja schon eine Ausbildung hat und das duale noch ne Nummer schwerer ist

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Ich halte das Studium für eine gute Sache, da man zum einen eine breitere Auswahl an Berufseinstiegsmöglichkeiten hat und zum anderen die berufliche Entwicklung weniger gedeckelt ist. Das heißt, langfristig hat er die Möglichkeit in höhere Positionen einzusteigen.

Ich verstehe jedoch nicht, warum man für ein Studium in Deutschland EUR 10.000 ausgeben muss. Das Studium ist in Deutschland weitestgehend kostenlos. Auf die Angebote dieser privaten Hochschulen würde ich nicht einsteigen. Sie kosten viel und bringen nicht mehr.

Es gibt die Möglichkeit ein Studium zum Teilzeitjob zu machen, so kann Dein Mann studieren und arbeiten.

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Er möchte die Zeit zuhause verbringen und nicht in eine feste uni zu festen Zeiten

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Warum eigentlich?

Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass der Austausch mit Kommilitonen, egal ob Klausurvorbereitung, Übungsaufgaben, spätere Karrieremöglichkeiten, Netzwerk, ein wesentlicher Bestandteil vom Studium ist.

Das Schöne am Studium ist auch andere Perspektiven kennenzulernen und nicht nur trocken die Modelle zu lernen.

Ich hatte BWL als Nebenfach und BWL Studium nur vom Blatt ist ziemlich langweilig. Man muss darüber sprechen.