AG und ungeplante SS

Hey ihr Lieben,

ich hoffe ich weiß zwar ehrlichgesagt nicht, ob ihr mir groß helfen könnt, aber manchmal regt es ja doch die Lösungsfindung an das Problem aufzuschreiben und vielleicht hat ja doch der ein oder andere eine Idee, oder befand/befindet sich in einer ähnlichen Situation!

Ich habe in der 5. SSW erfahren, dass ich ungeplant schwanger bin. ich war mir noch sehr unsicher, ob ich das Kind bekomme und es war ein riesen Schock für mich. Ich habe erst versucht regulär zu arbeiten, aber gemerkt, dass ich einfach am Ende mit den Nerven bin und ich habe mich dann unter einem Vorwand, dass es mir gesundheitlich nicht gut geht 2 Wochen krankschreiben lassen. Erst ging ich davon aus, die SSW abzubrechen und demenstprechend wollte ich das in den 2 Wochen tun. Nun habe ich mich letzendlich doch dazu entschieden, dass ich das Baby bekommen möchte.

Ich bin jetzt in der 10. SSW und habe seit SSW 6 stark mit meinem Körper zu kämpfen durch die SSW (permanentes Unwohlgefühl, Magenprobleme, Übelkeit, Müdigkeit, Schlafprobleme, Stimmungsschankungen). Ich bemühe mich zur Arbeit zu gehen, aber mir geht es einfach nicht gut. Mittlerweile war ich nun 3 Wochen (mit kurzer Unterbrechung) zuhause.

Mein Chef nimmt mich sobald ich einen Tag im Büro bin - wie heute - zur Seite und redet auf mich ein, dass ich nicht gut aussehe und mich zuhause auskurieren sollte bevor ich wiederkomme und man sähe mir an, dass es mir psychisch überhaupt nicht gut geht, aber gerade dann sei es wichtig, dass ich mir Zeit für mich nehme um gesund zu werden und er habe vollstes Verständnis für, wenn ich nochmal einige Wochen zuhause bleibe und ich solle mich unter keinen Umständen zur Arbeit quälen. Er gibt mir auch kaum Aufgaben, seit er weiß, dass es mir nicht gut geht.

Andererseits weiß ich selbst nicht, wieso ich hier sitze, denn Natürlich geht es mir psychisch nicht toll. Neben den körperlichen Problemen durch die SSW habe ich Stress mit meinen Eltern, die absolut gegen das Kind sind und es belastet mich auch sehr meinen AG anlügen zu müssen, mit dem Wissen, dass ich hier eine Vorgängerin ersetzte, die vor mir aufgrund eigener Schwangerschaft plötzlich ausfiel. Ich habe die Arbeit nie priorisiert, aber ich arbeite erst seit Anfang des Jahres in diesem kleinen Büro und bin sehr zufrieden hier, denn man ist nicht nur "Arbeiter Nummer XX". Man wird wertgeschätzt und mein ein Chef ist ein guter Chef, der Verständnis für vieles hat. Ich weiß weder, wie ich mich aus dieser Situation rausmanövrieren soll, denn ich habe meine Ausfälle mit einem gesundheitlichen Problem begründet und nun denkt er auch noch es läge allein an meiner Psyche.

Ich fühle mich mies mit diesen Halbwahrheiten, aber ich habe auch totale Angst, jetzt schon die Wahrheit zu sagen. Natürlich habe ich auch noch nicht ganz die "DU bist jetzt schwanger"-Situation verarbeitet. Ich kann kaum klar denken, durch diese ganzen vielen Dinge, die plötzlich auf der Bildfläche sind. Dabei bin ich immer sehr kontrolliert und nur schwer aus der Ruhe zu bringen.

Über die SSW meiner Vorgängerin war er garnicht glücklich. Ich habe schon überlegt, ob ich zu ihr Kontakt suche und sie frage, wie bei ihr die ersten Reaktion ablief... aber was soll mir das bringen?

Was soll ich nun tun? Soll ich mich wirklich weiter krankschreiben lassen? Wann soll ich es meinem AG sagen? Er denkt ja dann, dass ich nun ein paar Wochen ausfalle und dann wieder topfit zur Verfügung stehe.

LG und danke für jeden Eindruck!

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Hallo,

da Du Dich für die Fortsetzung der Schwangerschaft entschieden hast, verstehe ich nicht, warum es Dir psychisch schlecht geht. Welche Probleme siehst Du denn? Warst Du zu einer Schwangerenkonfliktberatung (z.Bsp. bei ProFamilia)? Die können einem bei guter Beratung viele Ängste nehmen (in beide Richtungen).

Ist die "92" in Deinem Usernamen Dein Geburtsjahr? Das Kind hat doch auch einen Vater. Wurde dieser in die Entscheidung mit einbezogen?

Du wusstest bereits in der 5.SSW (das ist übrigens die Abkürzung für "Schwangerschaftswoche", Du benutzt die Abkürzung für "Schwangerschaft, was den Lesefluss extrem einschränkt), dass Du schwanger bist? Also hast Du eine Woche nach Ausbleiben der Periode einen Test gemacht. Hast Du denn geahnt, dass Du schwanger sein könntest? Also hattest Du ungeschützten Geschlechtsverkehr?

Was genau bereitet Dir denn jetzt diese Ängste, die dich zu einem psychischen und körperlichen Wrack machen? Siehst Du Dich nochmal arbeitsfähig oder versuchst Du jetzt bis zum Mutterschutz möglichst zu Hause zu bleiben? Was genau haben Deine Eltern für einen Einfluss? Bist Du von diesen noch finanziell abhängig?

Mit freundlichen Grüßen
Andrea

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Hallo Andrea,

es war absolut keine leichte Enstcheidung.

Ein ProFamilia Gespräch habe ich schon gehabt.

Ich hatte eine Kondom-Panne und ich wäre mit der indirekten Unterstellung, dass man ungeschützten Geschlechtsverkehr gehabt haben muss, um ungeplant schwanger zu werden sehr, sehr vorsichtig! Ich war auch bereits vor einigen Jahren TROTZ Kupferkette schwanger. Keine Verhütungsmethode ist zu 100% sicher. Ja natürlich habe ich einen Test gemacht direkt nach Ausbleiben meiner Periode. Unabhängig von der Panne habe ich einen extrem zuverlässigen und regelmäßigen Zyklus den ich tracke.

Meine Sorgen sind keine Ängste sondern Fakten, die sich auf meine aktuelle Lage beziehen. Meine Sorgen in Bezug auf meine Arbeit habe ich ja bereits erläutert. Ich weiß nicht, ob meine Übelkeit, wie bei vielen ab Woche 12 aufhört und es mir ab da körperlich besser geht, daher weiß ich nicht wielange ich das noch so durchhalten muss bzw. ob ich mich dann in der Lage sehe zu Arbeiten. Es ist ja auch die Ungewissheit, die mir zu schaffen macht. Ich weiß nicht, wie ich mit meinem AG umgehen soll. Ich war noch nie in solch einer Situation.

Ich bin zum Glück nicht finanziell von meinen Eltern abhängig, aber es sind immernoch meine Eltern und dass sie mich trotz meines Alters zu einem Abbruch drängen wollten, weil Ihnen mein Partner nich passt und wir nicht verheiratet sind ist für mich absolut enttäuschend. Hier spielen auch fetsgelegte "altmodische" Werte und Ansichten eine Rolle. Der Kontakt ist momentan auf Eis gelegt. Natürlich wäre es eine Erleichterung, wenn die Familie hinter einem stehen würde und bei dem Stichwort Unterstützung geht es ja nicht nur um Finanzen.

Ich habe die Entscheidung gemeinsam mit meinem Partner getroffen und dieser steht auch unterstützend hinter mir.

Grüße

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Hallo.

Es hat dir noch niemand irgendetwas unterstellt. Aber - um die Lage einigermaßen abschätzen und Ratschläge geben zu können - sollte man halt ein paar Details kennen. :-)

Es ist natürlich nicht schön, wenn deine Eltern nicht hinter dir stehen. Aber wie sieht es mit deinem Partner aus? Steht er zu dir? Du schreibst, dass du schon mal unerwartet schwanger warst. Du hast also schon ein Kind? Oder mehrere? Lebst du mit deinem Partner zusammen?
Wie würde es mit der Betreuung des Kindes aussehen? Wie lange würdest du in Elternzeit gehen?

Es sind viele Fragen, über die du jetzt nachdenken solltest. Aber, sobald du dir da drüber im Klaren bist, kannst du offen und ehrlich mit deinem Chef reden.

Wie lange ist deine Vorgängerin in Elternzeit? Vielleicht könntet ihr euch die Stelle später teilen? Das wäre dem Chef vielleicht auch nur recht? Dann hätte er zwei Damen, die die Materie beherrschen und sich gegenseitig aushelfen können, wenn mal eine wegen des Kindes nicht arbeiten kann. ;-)

Es gibt für alles eine Lösung. Ich finde, du solltest deinem Chef reinen Wein einschenken und wahrheitsgetreu deine Lage schildern. Dann findest sich sicher ein Weg.

Alles Gute!

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Das einfachst wird sein mit deinem AG möglichst schnell Klartext zu sprechen. Ob geplant oder nicht geht ihn ja nichts an. Aber sobald du dir diese Baustelle aus dem Weg geräumt hast, wirst du auch weniger labil sein. Also raus mit der Sprache. Sag ihm, dass es dir gerade körperlich nicht gut geht aber du hoffst, dass sich das schnell erledigt und du dann gerne ganz regulär bis zum Mutterschutz weiter arbeiten willst, eine Vertretung einarbeiten möchtest,...

Der regelmäßige Alltag wird dir auch helfen nicht im Kopfkino-Chaos zu versenken und sich mit der ungewissen Zukunft zu stressen, er bringt Stabilität. Also informiere deinen AG sachlich und fertig.