Eure Einstellung zum Thema Geld als Familie

Hallo zusammen,

bitte reflektiert doch mal kurz folgenden Sachverhalt:

Ein Paar - unverheiratet, beide VZ berufstätig, bisherige Kostenaufteilung prozentual der jeweiligen Gehälter - bekommt ein gemeinsames Kind.

Da es wirtschaftlich definitiv mehr Sinn macht und sich im Job des Mannes auch nicht anders darstellen lässt, meldet sie Elternzeit an, möchte aber bereits nach einem halben Jahr wieder Teilzeit einsteigen, um so zum gemeinsamen Haushaltseinkommen beizutragen.

Vorschlag: alle Einkünfte (sein Gehalt, ihr Gehalt, ihr Elterngeld und das Kindergeld) auf ein gemeinsames Konto. Alle Fix-Kosten, Kosten des täglichen Bedarfs sowie der jeweiligen Versicherungen und privater Altersvorsorgen werden von diesem Konto abgebucht. Das übrig gebliebene Geld wird hälftig auf die separaten Konten beider Einzahler überwiesen und steht jedem zur freien Verfügung.

Wie bewertet ihr dieses Modell? Wäre euch eine prozentuale Aufteilung gemessen an den Gehältern lieber oder lebt ihr den “Gemeinsame Familie, gemeinsames Einkommen, gemeinsame Ausgaben”-Ansatz, bei dem am Ende des Monats beide gleichgestellt sind, obwohl einer mehr erwirtschaftet, während der andere Zuhause die Stellung hält?

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Ich bewerte das Modell als absolut gut, denn genau so machen wir es sehr erfolgreich und ohne Streitereien.

Haben ein 3 Konten-Modell: Das Gemeinschaftskonto auf das alle Gehälter, Kindergeld, etc. gehen und von dem alles bezahlt wird: Fixkosten, Versicherungen für alle, Kinderbetreuung, Einkäufe, gemeinsame Sparraten, Altersvorsorge für alle,...

Vom Rest bekommt jeder ein
monatliches „Taschengeld“ in gleicher Höhe auf sein Konto überwiesen per Dauerauftrag. Damit macht jeder was er will ohne Rechenschaft ablegen zu müssen: sparen für einen größeren Wunsch, verprassen, mit Aktien spielen,...

Und der Rest, der dann noch übrig bleibt wird gemeinsam gespart für Urlaube, Luxusgüter, neue Möbel, Sondertilgungen,...

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ah... einziger Unterschied: wir sind verheiratet. Aber ist ja auch egal eigentlich, wenn man sich als Familie versteht.

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So ähnlich machen wir das auch. War bei uns ein Lernprozess, aber so funktioniert es gut.

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Ja, so würde ich das machen. Alles Geld fließt auf ein Konto und alles Geld fließt auf einem Konto ab. Verstehe nicht warum das übrig gebliebene noch mal aufgeteilt werden soll. Größere Anschaffung kann man untereinander absprecen. Kleinere Sachen kann sich jeder von dem Konto kaufen. Ich bin der Meinung als Familie reicht ein Konto von dem alles auf und ab geht. Warum jeder dann noch ein eigenes Konto zur freien Verfügung braucht habe ich bis heute nicht verstanden.

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*Meinung als Familie reicht ein Konto von dem alles auf und ab geht. Warum jeder dann noch ein eigenes Konto zur freien Verfügung braucht habe ich bis heute nicht verstanden.*

Rein theoretisch würde uns auch ein einziges Konto reichen, weil wir unser Geld als solches "zusammen werfen".

Praktisch haben wir aber mehrere Konten, jeder sein eigenes (aus beruflichen Gründen - so ist es für uns wirklich sehr viel übersichtlicher), außerdem habe ich noch ein Unterkonto.
Und es war auch schon von Vorteil, ein Konto zu haben, wo möglichst wenig drauf ist.

Und bis vor einiger Zeit brauchten wir wegen des alten Hauskredites noch ein Sonderkonto bei der Kreditbank #augen


Was ich damit sagen will:
der Grund dafür, dass jeder auch sein eigenes Konto hat, hat nicht unbedingt etwas mit "dein und mein Geld" zutun.

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Hallo,

Also mein Mann und ich sind ein paar seid wir 16 Jahre alt waren. Das sind nun schon über 13 Jahre. Wir haben schon mit 16 alles was wir an Geld zur Verfügung hatten in ein Körbchen getan. Wir haben nie Unterschieden in dein und mein.
Im Laufe der Jahre hatte Mal der eine Mal der andere mehr Einkommen.

Momentan bin ich mit unserem dritten Kind schwanger und Zuhause da mein Vertrag für meine Teilzeitstelle ausgelaufen ist.
Wir haben beide das gleiche Geld zur Verfügung auch wenn ich momentan kein wirkliches Einkommen habe.
Jeder darf sich Sachen für sich kaufen ohne den anderen zu fragen.
Große Ausgaben werden allerdings immer besprochen.
Wir haben jeder ein eigenes Konto, allerdings haben wir beide Vollmachten für das Konto des anderen. Ich kann über beide Konten verfügen und mein Mann ebenfalls.
Wir haben zusammen eine Familie gegründet und sind verheiratet und wir wollen dies gemeinsam meistern, deshalb haben wir uns bewusst dafür entschieden alles in einen Topf zu schmeißen, egal wer was verdient.
Mein Mann sieht das ich Zuhause alles Regel, mich um schule, Kita und alles was ansteht kümmere und für ihn ist das genauso viel wert als würde ich Arbeiten gehen.

Mir sind diese ganzen Modelle mit verschiedenen Konten und prozentualem ausrechnen irgendwie zu kompliziert.
Wir sind eine Familie und da gibt es zumindest für uns nur gemeinsame Einnahmen und Ausgaben egal wer was verdient.

LG Finirella
32 ssw

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Hallo
Bei uns war/ist es so: wir sind (noch) unverheiratet. Getrennte Konten. Vor dem ersten Kind haben wir beide Vollzeit gearbeitet und unsere geringe Miete geteilt. Er verdient deutlich mehr als ich. Also hab ich Elternzeit für 2 Jahre genommen .1tes Jahr Elterngeld , 2tes Jahr von meinen Ersparnissen gelebt. Er hat mir aber immer Geld gegeben, wenn es mal nicht gereicht hat. Nach der Elternzeit bin ich mit 30h/Woche wieder zurück in den Beruf. Verdiente fast dasselbe wie vorher, da Gehaltserhöhung. Ich beziehe auch das Kindergeld. Kindergeld+mein Gehalt sind trotzdem noch deutlich weniger als sein Verdienst. Jeder kommt für seine Fixkosten (Auto, Versicherung etc..) selbst auf. Ich zahle überwiegend unsere Lebensmittel+Drogerieprodukte und die Sachen für unser Kind. Er zahlt die Kita + die Raten für das Haus ab. Bin jetzt mit dem 2.ten Kind schwanger. Möchte nach 1 1/2 Jahren Elternzeit mit 25h/Woche wieder starten.Denke, dass wir das so beibehalten auch wenn wir irgendwann verheiratet sind. Wir möchten uns nur ein gemeinsames Konto anlegen, wo wir beide einen bestimmten Betrag drauf zahlen für die Hausnebenkosten +Reparaturen.

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Warum musst Du von Deinen Ersparnissen leben, während er das gleiche Geld wie vor dem Kind erhält?
Würde ich niemals so machen.

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Das müsst ihr auch so nicht machen. Er hat z.B. gut gespart um ein gutes Startkapital für unser Eigenheim zu haben

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Wie zuverlässig sind beide?

Alles in einen Topf macht Sinn, wenn beide gemeinsame Regeln haben oder von sich aus bereits ähnlich leben.

Es gibt Menschen, mit denen kann ich mir einen Topf sehr gut vorstellen.
Es gibt Menschen, da kann ich mir das gar nicht vorstellen. Dann bleibt das, was ich verdiene bei mir und ich zahle meine Teile selbst. Auch dann, wenn ich extrem weniger verdiene.
Allerdings kann ich mir dann nicht vorstellen
- eine Partnerschaft zu haben
- zusammen zu ziehen
- gemeinsm Urlaub zu verbringen

Egal ob Partnerschaft oder Urlaub mit Freunden: reden, Absprachen, ausloten wer wie tickt finde ich wichtig.

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#pro

Da stimme ich dir auch zu. Beide sollten den gleichen Umgang mit Geld haben, sonst klappt das nicht.

Wenn mein Mann alles zum Fenster rauswerfen würde, würde ich auch nie alles zusammen rechnen, aber dann wäre er auch nicht mein Mann ;-).

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ich finde es gut und vor allem gerecht.

Sieht bei uns ähnlich aus.

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Dein Vorschlag klingt logisch, wenn man die grundlegenden Kosten gemeinsam zahlen will, aber alles andere getrennt halten will.

*“Gemeinsame Familie, gemeinsames Einkommen, gemeinsame Ausgaben”-Ansatz, bei dem am Ende des Monats beide gleichgestellt sind, obwohl einer mehr erwirtschaftet, während der andere Zuhause die Stellung hält?*
So machen wir das im Prinzip (verheiratet).
Wir berechnen nicht, wer wie viel wofür zahlt und teilen keine Reste auf.
Wir zahlen, was eben gezahlt werden muss und kaufen, was wir wollen/brauchen, egal ob es für uns gemeinsam ist (zb für Haus, Haushalt, Auto) oder nur für einen von uns (zb Klamotten, Hobby)

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Derjenige, der arbeitet, kann dies ja nur tun, weil der andere zu Hause bleibt und sich ums gemeinsame Kind kümmert. Insofern kann nicht davon gesprochen werden, dass einer "mehr erwirtschaftet".

Euer Modell finde ich ganz gut, wenn ihr noch einen mehr oder weniger festen Betrag monatlich spart. Außerdem ist es mir persönlich lieber, wenn größere Anschaffungen abgesprochen werden, selbst wenn sie nur einer nutzt.
Dass dein Mann keine Elternzeit nehmen wird, finde ich sehr schade. Meiner Erfahrung nach leistet väterliche Elternzeit einen unschätzbaren Beitrag für eine Familie, v.a. dahingehend, dass Mann einfach weiß, wie es ist, mit Kindern den ganzen Tag zu Hause zu sein.
Es scheint bei euch aber wohl keinen Entscheidungsspielraum zu geben. Na gut, kann man nicht ändern. Ist ja auch eure Sache.

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Ja, ein guter Punkt! Wir werden noch einen festen Betrag auf dem Gemeinschaftskonto lassen, der für größere Anschaffungen oder gemeinsame Urlaube gedacht ist, danke!

Er nimmt auf jeden Fall seine zwei Partnermonate, die will er sich auch auf keinen Fall entgehen lassen und auf die freut er sich riesig. Mehr ist jedoch leider nicht drin.

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Ich finde diese Vorgehensweise sehr gut!