Erstes Kind: wie Einkommensverlust am besten aufteilen?

Hallo zusammen,
ich habe gerade einen Knoten im Kopf und brauche daher mal Austausch.

Ausgangssituation:
diesen Monat kommt unser erstes Kind. Wir haben bisher beide voll gearbeitet. Zur einfacheren Rechnung sagen wir mal ich hab 2.000€ netto verdient, er 2.500€ netto. Bisher hatten wir jeder unser eigenes Konto und ein Gemeinschaftskonto auf das jeder monatlich 600€ überweisen hat und von dem Miete, Lebensmitteleinkäufe, gemeinsame Anschaffungen abgehen. Klappt seit 8 Jahren super so und wir wollen daran gerne festhalten. Wir werden "klassisch" Elternzeit nehmen: ich 12 Monate, er 2 Monate.

Wie können wir es jetzt in Zukunft handhaben dass es finanziell "gerecht" ausgeglichen wird? Idee:
wenn ich zukünftig angenommen nur noch 1.500€ Elterngeld bekomme, habe ich 500€ weniger. Diesen Verlust teilen wir uns beide, sodass mein Mann mir 250€ überweist. Soweit so gut. Er sagte es würde Sinn machen wenn wir in den nächsten Monaten in Steuerklasse 3 (er) und 5 (ich) gehen damit er mehr Netto hat (da wir erst letzten Monat aufgrund vom Nachwuchs geheiratet haben ging es nicht früher). Wenn er "einfach so" mehr Netto hat, sollte ich davon dann ja auch profitieren? Angenommen er hat 200€ mehr netto, dass ich dann auch wiederum 100€ davon bekomme? Kindergeld würde ich einfach auf das Gemeinschaftskonto laufen lassen?

Nach einem Jahr möchte ich wieder arbeiten gehen und er möchte einen Tag reduzieren sodass wir wahrscheinlich auf 30h bei ihm und 28h bei mir kommen werden. Da bräuchten wir dann nichts mehr "ausgleichen", da wir dann beide in Teilzeit sind.

Habe ich etwas übersehen? Klingt das für euch "fair"? Muss man noch an etwas denken?

PS: ja ich weiß es gibt genug Paare wo die Frau einfach zuhause bleibt und finanziell nichts ausgeglichen wird. Ich möchte aber in Falle einer Trennung etc später nicht blöd aus der Wäsche schauen. Ich hätte dann echt finanzielle Einbußen gehabt und mein Mann immer schön weiter verdient...

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Ganz ehrlich, ich finde deinen ganzen Gedankengang nicht fair.
Es geht hier um 14 Monate, von denen auch dein Mann 2 Monate "finanzielle Einbußen" hat.

Was von der Steuer zurück kommt, das kann man ja aufteilen, sofern man so denkt.

Im Fall einer Trennung machst du dir um 12 Monate deines Lebens Gedanken und willst "profitieren"? Wenn ihr euch in 10 Jahren trennt, dann machst du dir doch im Nachhinein nicht ernsthaft um 365 Tage Elternzeit Gedanken. Eine Zeit, ind er du krankenversichert, keine Fahrtkosten, keinen Zeitdruck hattes und sogar noch Elterngeld bekommen hast.

Dein Mann hat 365 Tage die Arbeit, du bezahltes Vergnügen (wenn auch uu stressig), aber dafür willst du Kohle? Nur weil sich das Elterngeld nicht mit dem Verdienst deckt?

Wir haben getrennte Konten, einzig den Strom hat mein Mann in der Elternzeit noch zusätzlich über sein Konto laufen lassen....das war es. Mein Mann geht bestimmt nicht dafür arbeiten, das ich Kohle für mich an die Seite legen kann. Aber mein Mann geht dafür arbeiten, das wir was davon haben. Er hat mit mir sogar die Arschkarte gezogen, denn ich bin seit der Geburt unserer Tochter kernschrott, schaffe vielleicht noch einen Minijob....wie willst du in deiner Gedankenwelt denn solche Zeiten einer Ehe aufrechnen?

Aber danke für deinen Post, er macht mir mal wieder klar, das wir eine Familie sind und keine Erbsenzähler.

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Du sprichst mir aus der Seele 👍🏻.

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Wir haben zwar ein gemeinsames Konto seitdem wir ein Kind haben, aber deine Lösung klingt auch fair wenn du damit zufrieden bist.

Genau, schaut wie viel Einkommensverlust du durchs Elterngeld hast und lass es dir zu 50% von deinem Partner ausgleichen.

Das mit den Steuerklassen Wechsel ist nicht so, dass er am Ende „mehr“ hat.
Denn das ganze gleicht sich ja bei der Steuererklärung aus.

Sobald du wieder arbeitest, Müsst ihr da eine Lösung finden, die das fair regelt.

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Wir haben einen Finanzplan. Ich bin seit 2 Jahren daheim, wieder schwanger und bleibe 2 weitere Jahre daheim. Sind in Steuerklasse 3 und 5

Mein Mann zahlt eine Summe X aufs Gemeinschaftskonto. Die Summe ist sein Gehalt abzüglich seiner Fixkosten und 200€ für sein Hobby. Von meinem erheblich geringeren Einkommen wird bis auf meine Fixkosten auch eine Summe X, die natürlich erheblich kleiner ist, aufs Gemeinschaftskonto bezahlt. Davon leben wir und legen gemeinsam noch was an die Seite.

So läuft das bei uns.

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Will er denn dass du 12 Monate zu Hause bleibst? Bei eurer 1:1 Aufteilung hätte ich auch die Elterngeldmonate 1:1 geteilt.

Ich kenn solche Rechnungen von meiner ehe nicht. Als wir wussten wieviel EG ich bekomme haben wir überlegt ob ich damit alle Fixkosten decken kann. Und es blieb mir auch noch was als "Taschengeld". Mein mann hat dann halt die Unternehmungen etc mehr bezahlt. Wollte ich für mich shoppen war es auxh kein Problem. Hab ich halt mit seiner Karte bezahlt.

Auch jetzt wo ich 75% und er 100% arbeite.. Haben grob den sparanteil angepasst und fertig. Wir drehen den Euro nicht 100x um um zu gucken ob nicht einer einen Vorteil hat.

Klar..vllt trennen wir uns in 10 Jahren.. vllt sterbe ich morgen. Wichtig ist das für euch das System stimmt

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MIR wäre das alles zu viel Rechnerei.#schwitz

Macht einfach Halbe/Halbe mit der Elternzeit und gut.... :-D

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Ihr seid doch eine Familie! Warum muss man da so hin und her rechnen? Verstehe ich nicht.

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Wenn man das so stringent machen möchte, kann man das tun, allerdings dann richtig:
- Das Elterngeld erhöht den Steuersatz, d.h. der Einkommensverlust muss ebenso verteilt werden. Wer trägt ihn? Wer verursacht die Elternzeit?
- durch die Elternzeit ergeben sich andere Rentenansprüche (je nach Einkommen wirkt sich das positiv oder negativ aus). Das muss berücksichtigt werden. Getrennte Veranlagung wäre eine Idee.
- durch das Zuhause bleiben verlagern sich Ausgaben weg von Fahrtkosten hin zu höheren Verbräuchen im Haushalt (Wasser, Strom, usw.), wie wird das berücksichtigt?

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Muahahaha, deine Antwort find ich gut. Vielleicht fällt der TE dann auf, dass nicht SIE die Gelackmeierte in der Beziehung ist - für sage und schreibe 12 Monate.

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????

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3/5 bringt nichts und würde ich auch sein lassen, du bekommst deinen Mann nie wieder davon weg, weil er es immer als Einkommensverlust fühlen wird.

Es bringt keine steuerlichen Vorteile, den steuerlichen Vorteil hat man bei ungleichen Einkommen durch das Splittingverfahren was bei der Steuererklärung angewendet wird.

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Wir sind verheiratet und haben einfach unsere einzelnen Konten abgeschafft, alle Einnahmen und Ausgaben gehen jetzt auf das vorherige Gemeinschaftskonto und jeder bekommt „Taschengeld“ zur freien Verfügung auf sein Konto. Allerdings sparen wir auch zusammen, haben 50/50 eine Immobilie gekauft und zahlen die von unserem Haushaltsnettoeinkommen ab (ohne zu rechnen, wer da welchen Teil beisteuert),... Von eben diesem Familieneinkommen zahlen wir für jeden in eine Altersvorsorge, investieren in ETFs, etc. Bei Trennung wird es eh kompliziert und es muss der ehrliche Zugewinn berechnet werden.

Wie macht ihr das denn jetzt? Spart ihr nicht zusammen? Wie bezahlt ihr besonderes wie Urlaub,...?

Mir würde kein gutes System einfallen, wie man das wirklich ausgleichen kann. Aber in deiner Rechnung hast du auf jeden Fall vergessen zu bedenken, dass du während deiner „untätigen“ Elternzeit nicht in die Rentenkasse einzahlst. Da müsste dann dein Mann ggf. noch für dich in einen Rentensparplan einzahlen.

Ehrlich gesagt finde ich diese Hin- und Herrechnerei nur bei unverheirateten Paaren sinnvoll, nickt bei Ehen mit Zugewinngemeinschaft. Da sollte man lieber den Kopf von deins/meins auf Familieneinkommen umstellen.