Job wechseln oder bleiben?

Hallo,

Ich arbeite momentan in der Versicherungsbranche. Ich habe vor kurzem eine Zusage für eine Stelle im öffentlichen Dienst beim Land erhalten und weiß nicht, was die richtige Entscheidung ist.

Bei meinem aktuellen Job ist fast nichts los. Unsere Hauptaufgaben wurden automatisiert, sodass ich am Tag vielleicht 30 Minuten arbeite und die restlichen 7,5 Stunden bezahlt rumsitze. Ich nutze die freie Zeit aber effektiv und mache sehr viel für mein Studium. Ich habe mich damals nach einem anderen Job umgesehen, da mein Team aufgelöst und ich in eine Abteilung mit sehr viel Überstunden wechseln sollte. Dort sind in der „Hauptsaison“ 70 Stunden Wochen normal und das käme für mich aufgrund des Studiums nicht in Frage. Letztendlich kann ich aber doch in meinem Team bleiben, da wir nun mit einem neuen Aufgabengebiet versorgt werden.

Und nun habe ich letzte Woche beim Land Hessen eine Stelle als Sachbearbeiter im mittleren Dienst bekommen. Problem: Entgegen der Stellenanzeige ist die Stelle leider befristet bis April 2021. Laut der Personalabteilung gehen bald viele Mitarbeiter in Rente, weswegen ich mir wegen der Befristung keine Sorgen machen solle und gute Mitarbeiter natürlich immer behalten werden wollen.

Die Aufgaben sind ähnlich wie bei meinem aktuellen Job vor der ganzen Automatisierung, allerdings deutlich vielfältiger. Und beim Land hat man, abgesehen von der Befristung, ja auch einen absolut sicheren Job, was ich gut finde. Mit meinem Studium kann ich in Zukunft vermutlich auch eine gute Stelle im gehobenen Dienst erlangen.

Ein weiterer Punkt ist die Bezahlung. Mein aktuelles Gehalt ist sehr schlecht. Damals direkt nach der Ausbildung war es eventuell noch akzeptabel, für nun 3,5 Jahre Berufserfahrung ist es aber definitiv zu wenig. Mein Jahresbrutto bei der neuen Stelle wäre über 7.500 € höher. Ca. 300 € netto mehr jeden Monat machen sich ja auch bemerkbar.

Eigentlich möchte ich ungern das Risiko der Befristung. Anderseits sieht es bei meinem aktuellen Job ja auch nicht rosig aus. Neues Arbeitsumfeld ist immer doof. Ich weiß nicht was die richtige Entscheidung ist und habe Angst etwas falsches zu wählen.

Was würdet ihr machen?

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Ich würde wechseln.

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Definitiv wechseln!!
Ich arbeite auch in öffentlichen Dienst und es ist wirklich so: gute Leute sind schwer zu finden und wenn sie dich nach der Befristung behalten wollen, werden sie einen Weg finden! Mach das!

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Hallo.

Du überlegst ernsthaft und wägst ab? #schock

Für mich wäre das ratzfatz entschieden: wechseln! #winke

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Mit Studium würde ich auf gar keinen Fall im mittleren Dienst anfangen.

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So wie ich verstanden habe studiert er gerade noch, hat also noch keinen Studienabschluss. Und er sagt ja im Text auch, dass er mit Studium in Zukunft dann höhere Tätigkeiten machen kann

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Genau, ich habe normal meine Ausbildung absolviert und mache nun noch ein Studium neben der Arbeit.

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Für mich war ÖD nix - weil es bezahltes herumsitzen war ;-)
Aber das ist wohl überall anders.

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Naja, "bezahltes Rumsitzen" ist das, was der/die TE gerade macht, und das nicht im öD.

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Habe ich gelesen. Er/sie sollte sich halt nur nicht drauf verlassen, dass das im ÖD anders ist. Muss nicht, kann aber sein.

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Hallo,

bei uns (auch Öffentlicher Dienst) werden alle Verwaltungsmitarbeiter erstmal befristet eingestellt.
Wer normale Leistungen erbringt und angenehme Umgangsformen hat, wird danach übernommen.

Von daher würde ich Dir raten, zu wechseln.

LG

Heike