Arbeitssituation, MuSchuG, fühle mich abgeschoben und bevormundet

Habe eine total blöde Situation bei der Arbeit und weiß nicht wie ich mich verhalten soll. 
Ich arbeite in einer Behörde, Büroarbeit im medizinischen Bereich, aber ohnehin derzeit ohne persönlichen Kundenkontakt und in der Zukunft nur wenig. Ich bin schwanger in der 17. Woche und bin ab September im Mutterschutz. 

Heute kam nun mein Vorgesetzter auf mich zu, ich kann so nicht weiter arbeiten. Problem: Bin mit Kollegin zu zweit im Büro, unsere Schreibtische stehen sich gegenüber, "nur" 1,60m Abstand zwischen uns. Es könnte sich ja Eine vorbeugen... Ich arbeite nun seit rund 4 Wochen mit Covid 19 und bekannter Schwangerschaft, nun fällt es den Vorgesetzten ein, dass ich bzw. das Ungeborene ja gefährdet sei. 
Ich soll nun in einen Nebenraum sitzen, allein. Meine Arbeit kann ich dann so nicht mehr erledigen wie bisher. Ich müsste "Zuarbeiten" ausüben und meine Kollegin den Rest alleine machen. Seither war es so, dass sie sozusagen die Führung unseres Teams übernimmt, ich vertrete sie und wir arbeiten Hand in Hand. In unserem Büro gehen die Telefonanrufe ein, für Kollegen und andere Mitarbeiter sind wir die Ansprechpartner, bei uns spielt sich sozusagen alles ab. Im Nebenraum bekommt man nichts mit, sieht niemanden, spricht mit niemandem.

Da demnächst eine neue Kollegin kommt muss sie dann an meinen jetzigen Arbeitsplatz und nicht eingearbeitet meine Vertretung übernehmen. Geplant war, dass diese neue Kollegin die Arbeit macht, die ich nun wohl übernehmen werden muss, mit meiner bisherigen Tätigkeit ist sie eher überfordert und sie hat sich auch unter anderen Voraussetzungen beworben. 
Kurz darauf kommt noch eine zweite neue Kollegin, da sie dann in besagtes Nebenzimmer sitzen muss, da sonst Einarbeitung nicht möglich, müsste ich nochmal "umziehen" auf die Südseite, da ist ebenfalls noch ein freies Zimmer. Im Sommer unzumutbar bei Raumtemperaturen ab Mittag über 30 Grad. Wie dieses Problem gelöst werden soll steht in den Sternen. 

Jedenfalls halte ich die Vorgaben für völlig übertrieben. Wir sind zu zweit im Büro, HABEN den Mindestabstand und lüften sehr viel. Ich fühle mich abgeschoben und habe keinerlei Lust so zu arbeiten wie sich mein Vorgesetzter das vorstellt. Ich weiß auch, dass mir das nicht gut tun wird, Abstellgleis und "niedere Tätigkeit" (nicht abwertend gemeint) ist nicht meines. 

Morgen möchte ich nochmal mit meinem Chef sprechen ob wir so sitzen bleiben können wenn wir die Schreibtische etwas auseinanderrücken (durch enges Büro ist so allerdings maximal 20cm zu gewinnen) und/oder ein Spuckschutz installiert wird. 

Wenn dies alles nicht möglich ist weiß ich absolut nicht wie ich reagieren soll. Meine Kollegin meinte "lass dich doch einfach krankschreiben", sie versteht mich völlig. Allerdings ist dies eigentlich das Letzte das ich möchte, ich arbeite gerne und bin ab Mutterschutz lange genug daheim! Aber noch weniger möchte ich unter o.g. Umständen arbeiten. 

Was würdet ihr tun?

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Hallo

Dein Vorhaben und Vorschlag ist doch gut. Im Moment schieben eben auch die Arbeitgeber wegen Covid19 Panik, und da zählt die Zufriedenheit und Erfüllung der einzelnen Arbeitnehmer in ihrer Arbeit weniger. Wahrscheinlich kam der Befehl von oben (Krisenstab, HR oder GL), und die Führungskräfte müssen gemäss Plan vorgehen, umstellen, usw. Die haben bestimmt nicht soweit gedacht, wie der Job dann für dich wird 😑.

Gruss

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"Wahrscheinlich kam der Befehl von oben (Krisenstab, HR oder GL)"

Genau. Und die haben ihren "Befehl" von den übergeordneten Behörden!

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Richtig. Hier direkt zu denken, dass der Chef einen 'abschieben' will und man wegen der Schwangerschaft nicht mehr gewollt sein könnte, ist manchmal so die Frauendenke (man nimmt alles so persönlich). Hoffe, dass das 'Problem' zwischenzeitlich sachlich gelöst werden konnte.

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Spuckschutz vorschlagen, ansonsten ab zum Personalrat.

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Und was soll der Personalrat gegen eine Anordnung des Ministeriums unternehmen, Schlauerle?!

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Es geht um die Ausübung der Zuarbeiten

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Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, was das genau für eine Arbeit sein soll, die man dann im Nebenraum schon nicht mehr ausüben kann?! Deine Kollegin kann doch dann einfach enger mit dir kommunizieren, dich anrufen, etc?!

Mal ne ganz andere Überlegung: Gibt es nicht einen größeren Raum, z.b. einen aktuell ohnehin ungenutzten Besprechungsraum, den ihr als großzügiges Zweierbüro mit Sicherheitsabstand unnützen könnt? Das wäre doch die Lösung?!

Wir arbeiten eigentlich auch in zweier Büros, jetzt im Homeoffice oder max. in Einzelbüros und es funktioniert alles wie vorher. Es ist eine Frage der Kommunikation, der Digitalisierung,...

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Auch für Dich: Es geht bei dieser Vorschrift nicht! um den Mindestabstand!

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ok, wusste ich nicht. dann würde ich mich trotzdem dagegen wehren, dass sich die Aufgaben ändern sollen. Ist mir auch unbegreiflich.

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Wir haben zwischen unseren Schreibtischen eine Plexiglaswand stehen. Hat glaub ich an die 70 Euro gekostet und steht wunderbar stabil da.#pro

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Hilft bei einer Schwangeren nur nicht, die MUSS ins Einzelbüro!

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Ich (nicht schwanger) wäre oftmals froh über ein Einzelbüro.;-)

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Das hat null Komma null mit "Bevormundung" zu tun, so sind einfach die neuen Maßgaben für Schwangere in der aktuellen Zeit! Das ist auch nicht den Vorgesetzten plötzlich "eingefallen", sondern kam neu von den Ministerien (in bei uns für meine Behörden in Hessen kam etwas neues vom HMSI)!

Ihr DÜRFT schlicht nicht mehr in einem Büro zusammen sitzen, weil du schwanger bist!

Lest ihr denn alle nie die Maßgaben für Arbeitsschutz der Ministerien?!!v

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ich finde es übrigens mal wieder typisch, wie kindisch/bockig hier getan wird, als würde man sonstwas von dir verlangen.

Klar, dass so wenige Frauen voran kommen im Beruf, wenn immer so albern reagiert wird.