Abi& Ausbildung nicht bestanden , was jetzt, welche Wege sind offen ?

Hallo,

Ich bin pixy , zurzeit in der Ausbildung.

Habe vorher ein Gymnasium besucht, 2 Mal Abi wiederholt, nicht bestanden, Ausbildung jetzt habe ich nicht bestanden weil ich nicht richtig zitiert habe (also "Faulheit")

Und ich bin so müde.

Beim reden (mündliche Note) bin ich relativ fit , oberes Drittel der Klasse, verstehe also auch was im Unterricht gemacht wird.

Schriftlich ist absolut furchtbar.
Die Gedanken wirbeln im Kopf und selbst in Fächern in denen ich gut bin steht immer drunter - gute Gedanken, prinzipiell verstanden, Note 2 statt 1 (oder eben 3 statt 2) weil nicht geordnet.

Und ich will mittlerweile nicht mehr.
Ich war im zwei Therapien, (bin mir bewusst das was "falsch" läuft, auch wegen dem krassen aufschieben) .

Als ich im Nebenjob an der Kasse war habe ich Panik Bekommen (die Kasse hat alles gemacht, also waren scannen, Wechsel Geld eintragen, richtig rausgeben), das kann "jeder" . Nur ich habe zu viel Angst.
Heißt ich kann nicht Mal "ungelernt jobben " .

Ich bin jetzt so alt und habe es immer noch nicht gerafft, kriege den Arsch nicht hoch . (Die Aufgaben stehen über Monate im Hausaufgaben Heft (bin eine der wenigen die eins führty ohne würde alles zusammen brechen)).

Führerschein abgebrochen nach dem Abi weil ich zu viel Angst hatte .

Und ich will einfach irgendwas Mal fertig machen, meine Eltern nicht weiter belasten, ich "will" ausziehen bzw muss.

Hat irgendjemand Ideen oder Ansätze ?

Pixy

PS : spiele nebenher Theater, auch große Rollen mit "Verantwortung", da klappt es dann mit Aufregung aber ohne Panik .

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Puuuhhh, schwierig. Du hast soviel Negativerlebnisse, dass Du quasi immer schon davon ausgehst, es klappt ja sowieso nicht. Quasi self-fulfilling prophecy..
würde ich dringend mal in der Therapie besprechen oder „Lebenshilfe“. Prima finde ich, dass Du nicht aufgegeben hast, sondern etwas ändern willst! Mir zb fiel Lernen und Prüfungen schon immer relativ leicht; bei so viel Fehlschlägen hätte ich vll schon den Kopf in den Sand gesteckt.
Ich glaube, ich würde mir an deiner Stelle eine Sache vornehmen und nichts parallel, also zb nicht Ausbildung und Führerschein. Und Du bräuchtest jemand, der Dich täglich antreibt, zb Hausaufgaben zu erledigen oder 1h zu lernen.
Und ich würde mal googeln, es gibt auch Therapien, wo man lernt zu lernen. Es klingt mir danach, dass Du lernen musst, Deine Gedanken zu strukturieren und den „Berg“ (zb ein Refererat, Theorieprüfung Führerschein) in Einzelthemen zu „zerlegen“.
Gib nicht auf - andere haben das auch hingekriegt! Und sei Stolz auf Deinen Willen!!

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Genau, den Berg zu sortieren und zu zerkleinern ist ein großes Problem.

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Nach mal einen Termin bei der Agentur für Arbeit. Es gibt Möglichkeiten für Ausbildungen im geschützten Rahmen. Eventuell ist das (neben der Therapie) eine Möglichkeit.

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Danke für den Tipp.

Ich rufe Mal an und lasse mir einen Termin geben.

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Welche Ausbildung hast Du gemacht? Warum darfst Du die Abschlussprüfung nicht wiederholen? Du solltest dringend Deine Rechtschreibkenntnisse auffrischen. Mit dieser Rechtschreibung hast Du angeblichSehr Gute“ und „Gute“ Noten auf dem Gymnasium bekommen?
Wieso musst Du bei Deinen Eltern ausziehen? Du scheinst nicht selbständig lebensfähig zu sein.

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Bin im Moment in der Ausbildung zur Erzieherin.
Wiederholen kann ich , dann ist nur ein weiteres Jahr "weggeworfen".
Neben 4 Jahren Oberstufe.

Ausziehen "muss" ich weil es einfach Zeit ist, für mich, zum selbstständig werden. Und weil ich einfach finde mit fast 25 ist es nicht mehr okay Zuhause zu wohnen.

Das mit dem nicht selbständig lebensfähig stimmt- nur was mache ich jetzt mit der Information (die Frage meine ich ernst, nicht ironisch !)

Das es an manchen Ecken klappt , die man als "Baustellen" erwarten würde und andere Sachen so überhaupt nicht , das macht es auch so schwer erklär- und greifbar.

Wenn ich in der Schule bin ist die Rechtschreibung besser weil ich nicht so aufgewühlt bin.

LG Pixy

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Naja, da wird doch aber andersrum ein Schuh draus: Wenn Du jetzt nicht versuchst, Deine Ausbildung abzuschließen, sind die letzten Jahre für die Katz gewesen. Und wofür? Angesichts der Thematik ist ja nicht unwahrscheinlich, dass die nächste Ausbildung ähnlich endet.

Ich denke, Du solltest mit der Schulleitung sprechen und nach Hilfe/Begleitung fragen. Selbst wenn Du in der Ausbildung festgestellt haben solltest, dass Du keinesfalls mit Kindern arbeiten möchtest wäre es sinnvoll, die Ausbildung abzuschließen. "Gelernt" macht sich auf dem Arbeitsmarkt immer besser, als ungelernt.

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Wenn du in Therapie warst: wurde da auch mal Diagnostik gemacht?

Wurde die Ursache gefunden?

Bei mir lief es ähnlich, habe aber bestanden. Jahre später fand ich dann heraus, dass bei mir ADHS mitmischt.
Seit ich weiß, WAS es bei mir ist
- habe ich weniger Angst
- vor allem weniger Angst davor wiederholt zu versagen: ich weiß, was es ist; ich weiß, was MIR helfen kann

- habe ich Strategien gelernt, die MIR helfen. Nicht 1000 anderen, sondern MIR.

Dafür habe ich aber gezielt Begleittherapie bekommen. Erst Diagnostik, dann Begleittherapie.



Da es aber auch viele andere Ursachen gibt, die verschiedene Symptome auslösen, würde ich in diese Richtung weiter denken, wenn du für dich selbst merkst, "da stimmt was nicht".


Das andere wäre ein Weg über ... ich weiß nicht mehr wie das hieß.
Eine Stelle, wo man sich beraten lassen kann, wenn man schulisch stagniert, nicht weiß, welche Möglichkeiten man hat.

Ausbildungscenter beim jobcenter/Agentur für Arbeit gibt es auch. Das meine ich jetzt nicht. Das wäre aber auch eine Möglichkeit.


"Als ich im Nebenjob an der Kasse war habe ich Panik Bekommen (die Kasse hat alles gemacht, also waren scannen, Wechsel Geld eintragen, richtig rausgeben), das kann "jeder" . Nur ich habe zu viel Angst.
Heißt ich kann nicht Mal "ungelernt jobben " "

Na ja, es kommt darauf an, WAS man jobbt.
Es gibt zahlreiche ungelernte Jobs, die ich NICHT ausüben könnte. Da stehe ich mir mit meinem ADHS komplett selbst im Weg.
Auch wegen meiner Augen.

Das, was ich gut kann, lange übe, gerne mache, meine Stärken sind: da blühe ich auf und bin schnell und präzise.



Die Frage ist also: was sind Deine Stärken?
Wovor hast du Angst?
Woher kommt diese Angst?

Therapie kann helfen, wenn es die richtige ist.
Wenn ins blaue hinein therapiert wird, ohne zu wissen, was los ist oder in welche Richtung, dann wird es schwierig.

Mir würde z.B. eine Therapie gegen Prüfungsangst gar nichts bringen.
Meine ADHS Therapie war top.

Einer Freundin hat die Therapie gegen Prüfungsangst sehr geholfen.
ADHS Therapie würde ihr nichts bringen, weil sie ganz sicher keines hat.

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An ADHS musste ich auch gleich denken. Bin selber betroffen und viele Punkte würden sehr gut passen:
Konzentration fehlt
Unstrukturiertheit
Rechtschreibprobleme
Alles jetzt schwarz sehen (Himmelhoch-jauchzend-zu-Tode-betrübt)
Probleme beim Führerschein
....

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Das hört sich nach Prüfungsangst an. Damit stehst Du nicht alleine. In der Universität gibt es dafür Anlaufstellen. Vielleicht kann die Arbeitsagentur weiterhelfen oder ein Psychologe mit diesem Schwerpunkt.

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Das klingt irgendwie sehr nach ADS....

Versuche eine ordentliche Diagnostik zu bekommen. Therapien ins Blaue helfen dir nicht weiter.
Die Angst, vermute ich mal, wird nicht der primäre Faktor sein. Das Chaos im Kopf macht es dir schwer, dich angemessen zu steuern.
Damit du dein Leben in den Griff bekommen kannst, musst du erstmal die Chance bekommen, dieses Chaos zu kontrollieren. Den einen helfen Medikamente, andere kommen mit einer guten Ergo schon weiter. Aber du brauchst die richtigen Experten an deiner Seite.
Ich wünsche dir, dass du die richtige Unterstützung bekommst. Alles Gute.

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Hallo Pixy,

beim Lesen kam mir gleich ein Gedanke: ADS. Wurdest Du dazu getestet (Du schreibst ja von Therapie/n)?

Wenn Du magst, google mal Erwachsenen-AD(H)S. Da findest Du zb auch den Leidensweg von Betroffenen. Evtl. passt das auf Dich, evtl findest Du Dich darin wieder...

Ich wünsche Dir alles Gute! 004

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Was ist Auslöser der Angst? Wo liegt das Ursprungsproblem? LG