Kindergeld,wem steht es zu?

Hallo, mein Sohn 20j, war bis Sommer in der Schule. Seit Sommer hatte er keine Arbeit, lebt zuhause ist Ausbildungssuchend gemeldet. Jetzt hat er seit 2 Wochen eine Aushilfsstelle angenommen, in der Firma wo er auch vielleicht wenn er Glück hat, die Ausbildung dann im Sommer machen kann. Nun weigert er sich ein paar Euros hier abzugeben . Es handelt sich hier um einen Betrag von 50€. Ich habe ihm seit Sommer die Handyraten bezahlt und jetzt für die 3 Wochen das Busgeld. Nun kommt er daher und meint, ich hätte ja schließlich auch "sein Kindergeld" bekommen, was ihm ja zustehen würde. Hm wie sieht Ihr das ? Er lebt hier zuhause ,ich koche,wasche ,bügle und mache eben alles für ihn. Wem steht das Kindergeld zu ?
Lg MOnika

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Hi,
Solange er bei dir wohnt, dir.
Hast du ihm seit Sommer auch Taschengeld gegeben?
Wieviel verdient er aktuell?
Prinzipiell bist du unterhaltspflichtig - etwas beitragen finde ich aber ok, wobei er schon recht hat, das Kindergeld (bekommst du zusätzlich Unterhalt?) verwendest du ja bereits für seinen "Lebenskosten".
Wobei ich ja finde, wer den ganzen Tag daheim ist, kann seine Wäsche selbst waschen (von bügeln ganz zu schweigen).
Mit 20 wird es vllt langsam Zeit, den Mama-Voll-Service zu beschränken...
Lg

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Wenn Du keinen Unterhalt leistet, dann könnte das Kind einen Antrag auf Auszahlung des Kindergeldes an es stellen.
Du leistest Unterhalt ( Wohnen, Essen...).
Ich würde das Kind jetzt groß werden lassen (es muss auch mal kochen, seine Wäsche waschen, trocknen, bügeln, falten, sein Zimmer reinigen).

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Aber nur, wenn das Kind nicht mehr daheim wohnt, kann es den Antrag stellen.

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Hallo,

was verdient er denn bei dem Aushilfsjob ? Rein rechtlich steht es ihm zu.

Ich habe damals mit 17 meine Ausbildung angefangen und das Kindergeld haben meine Eltern ganz normal weiter bekommen. Dafür brauchte ich nichts von meinem Ausbildungsgehalt abgeben. Ich habe ja weiter zu Hause gewohnt, gegessen, Energie verbraucht usw.

Meine Ausgaben wie Busticket, Klamotten usw. (Handy gab's noch nicht) habe ich natürlich ab dem Tag selbst gezahlt. Ebenso später die Kosten für mein 1. Auto.
Nach meiner Ausbildung und dem Ende des Kindergeldes habe ich zu Hause selbstverständlich Geld abgegeben. Auch mal eingekauft und mich natürlich an den Haushaltsaufgaben beteiligt. Bei meinem Bruder genau so.

Rechne deinem Sohn doch mal vor was er so im Monat "kostet" bzw. was er für eine Mietwohnung mit Energiekosten und Einkäufen zahlen müsste. Da sollte er ganz schnell feststellen das die 50 Euro ein Witz sind.

LG
Tanja

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er verdient 10 € die Stunde. 23,99€ kostet die Wochenkarte für den Bus. Ich habe ihm seit Sommer wie gesagt,die Handyrechnung von 20€ bezahlt. Wenn er was brauchte, bekam er es. Er ist eigendlich sehr begnügsam ,hate nie ansprüche ,geht nicht weg und nichts. Deshalb kann ich ihn im Moment nicht versteen ,wieso er sich so dagegen wehrt. Seine Geschwister mussten auch alle was abgeben und es gab niemals probleme, als sie noch hier wohnten.
Lg

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Was bekomt er monatlich ausbezahlt?

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Du zahlst ihm Handy und Bus nicht mehr und fertig. Dann hast Du doch mehr über als die 50 Euro.
Außerdem kann sich ein 20jähriger nun auch wirklich selbst um seine Wäsche kümmern.

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Was ist mit Lebensmittel, Strom etc.
Ganz ehrlich wenn er mir so kommen würde, würde ich anfangen ihm Rechnungen für AI im Hotel Mama zu schreiben. 😏

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Hallo

Rein rechtlich steht ihm das Kindergeld zu. Allerdings bust du, sollte er seinen Bedarf mit Kindergeld und Gehalt nicht selber decken, wie der Vater zu Unterhalt verpflichtet.

Da er aber nicht zur Schule geht, ist er nicht mehr priviligiert, heißt, er kommt im Unterhalt NACH minderjährigen Geschwistern und Ehepartnern dran.

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Das stimmt nicht! Das Kindergeld steht demjenigen zu, mit dem das Kind in einem Haushalt lebt. Lebt das Kind nicht mehr im elterlichen Haushalt, dann steht es ihm zu. Ist hier aber nicht der Fall!

Ich würde ihm was husten. Ihr könnt ja gern mal einen Monat experimentieren: er bekommt einen Monat sein Kindergeld und darf kostenlos bei dir wohnen. Und sonst gibt es nichts: kein Busgeld, keine Kleidung, keine Lebensmittel, kein Waschmittel, keine Mutti-Services,... er wird sich umgucken!

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Im Prinzip ist sie dem Kind nicht mehr zu Unterhakt verpflichtet!! Er macht KEINE Ausbildung und geht nicht mehr zur Schule. Kann er mit KIndergeld und Gehalt seinen Bedarf decken, alles gut. Wie gesagt, seine minderjährigen Geschwister gehen im Unterhalt vor.

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Bei meinem Bruder haben meine Eltern damals eine Rechnung aufgemacht.

Miete (da Eigentum war die Vergleichsmiete ein WG Zimmer)
Strom
Heizung
Internet
Essen
Haushaltsservice
usw.

Dagegen wurde der H4 Regelbedarf gesetzt. Also das, was ihm als Grundbedarf zusteht.

Argumentation war, guck mal, ob du mehr übrig hast, wenn du ausziehst.

Er hat dann gerne einen Teil seines Ausbildungsgehaltes abgegeben.

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Das Kindergeld könnte er gerne haben,
dann aber auch mit der Klarstellung, welche Dienste du nicht mehr übernehmen wirst: alles!


Eine Freundin bekam den Deal: sie bekommt das Kindergeld direkt ausbezahlt.
Dafür geht sie selbst einkaufen, wäscht ihre Wäsche selbst und versorgt sich komplett selbst.
Der Kühlschrank ist dann tabu! Waschen im Waschsalon!

Der Kompromis steht ihr offen, dass sie es dann weiterhin bekommt und sich davon selbst versorgt, aber
sich am Kühlschrank bedienen darf, Wäsche zu Hause waschen darf etc.
wenn sie sich entsprechend verhält, mithilft oder Kostgeld abgibt.

Kostgeld wäre dann weniger, wenn sie viel auswärts isst und häufig selbst einkaufen geht.
Mehr, wenn das weiterhin die Eltern übernehmen.

Das war ein guter Lerneffekt, weil sie so gemerkt hat, dass das Kindergeld eben KEIN Bonus ist zu "mama macht ja alles", sondern als
- wenn sie nur davon leben muss, reicht es hinten und vorne nicht
- Miete könnte sie sich davon gar nicht leisten
- es für sie doch billiger ist Kostgeld / alternativ / gemischt Mithilfe im Haushalt einzubringen, als komplett davon selbst auskommen zu müssen.

Mit Kostgeld und Mithilfe blieb ihr vom Kindergeld noch was übrig für Freizeit und co.
Selbstversorgen davon und alles selbst machen, blieb nichts mehr für Freizeit.



Dabei ging es nicht darum sie ausnutzen!
Sondern als Lerneffekt und herausfinden, wie weit man mit Geld (nicht) kommt .

Dass Gehalt/Kindergeld eben kein Bonus zum Verprassen ist, sondern erst mal Ausgaben anstehen und man davon mehr oder weniger was übrig hat, je nachdem wie man damit umgeht.

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In deiner Betrachtung hat das Kind aber das Kindergeld bekommen und musste dann davon Kostgeld abgeben und mithelfen.

Im Falle der TE behält die Mutter das Kindergeld und will zusätzlich 50€ Kostgeld vom Einkommen des Kindes.

Einen Mittelweg fände ich fairer. Die Mutter behält das Kindergeld, deckt damit die Kosten (Lebensmittel, etc.), ggf. noch Buskarte, etc. Und das Kind muss aber nichts von seinem Gehalt abgeben. So haben es meine Eltern früher mit uns gemacht. Wir haben nie das Kindergeld bekommen, es wurde auch nie darüber gesprochen. Aber Arbeit sollte sich für uns immer lohnen, wir sollten ein positives Gefühl mit dem ersten selbst verdienten Geld haben und mussten daher auch nichts abgeben, uns wurde auch nicht das Taschengeld gekürzt. Ich fand es wichtig für das Verständnis, dass mann durch selbst verdientes Geld profitiert und nicht sogar büßt.

Klar, das müssen sich die Eltern leisten können. Aber bisher sind sie ja auch so zurecht gekommen. Finde es dann komisch ab Volljährigkeit zu sagen „so, jetzt wirst du mir zu teuer und musst dich beteiligen“

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Da ich es so (miss)verstanden hatte, dass der Sohn der TE das Kindergeld ausbezahlt haben wollen würde, dafür aber auch kein Kostgeld geben wollte.


Der Mittelweg im Falle meiner Freundin war eben mehrere Beispiele durchzuspielen.

Letztlich wurde bei ihr daraus, dass sie das Kindergeld selbst bekam, sie dafür anteilig für Strom und Wasser etwas zu Hause abgab; Essen je nachdem, weil das für alle das fairste war.

In anderen Familien würde dieses Modell nicht passen.


Bei anderen Freunden war es üblich, dass die Kinder zu Hause Kostgeld und co abgegeben haben, damit sie lernten, dass es eben keinen dauerhaften Full-Serivce gibt und das verdiente nur dem Vergnügen dient.
Weil es finanziell kein Problem war und die Eltern sich nicht daran bereichern wollten, haben sie
- das Kindergeld für die Belange des Kindes genutzt
- das Kostgeld auf ein Konto gepackt und für das Kind angespart und dann bei Auszug ausgehändigt. Der Lerneffekt war, dass man monatlich etwas abdrücken muss, um zu wohnen und diejenigen dann entsprechend Fixkosten gewohnt waren.

Welchen Mittelweg die TE wählt bzw ihrem Sohn vorschlägt, bleibt ihr überlassen.

Mein Beispiel war nur ein Beispiel, das in manchen Familien funktionieren KANN und in anderen zum scheitern verurteilt ist.

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Hallo,

solange die Kinder hier wohnen und in Ausbildung oder Schule sind bekommen wir das Kindergeld. Allerdings studiert mein Sohn noch, von mir bekommt er jeden Monat 100 Euro überwiesen, damit er nicht immer um Geld fragen muss. Wenn er noch was braucht, dann bekommt er es auch. Handyrechnung von 8 Euro im Monat zahle ich auch.
Wir würden nie auf die Idee kommen, sowas wie Kostgeld oder ähnliches zu verlangen. Oder Miete anzusetzen. Wenn er nicht hier wohnen würde, dann würde das Zimmer auch leer sein und nicht als WG Zimmer vermietet werden.
Das ist aber nur meine Meinung, wenn jemand knapp bei Kasse ist, dann siehts natürlich ein bisschen anders aus.
Was ich allerdings erwarte ist etwas Mithilfe, das klappt auch im Großen und Ganzen gut.

Viele Grüße